GFLJ 2023

Die Zukunft - Eigengewächse aus allen Jugendklassen
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skao_privat
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Re: GFLJ 2023

Beitrag von skao_privat »

Genau das meine ich ja mit "keine Konstanz in den Vereinen". Ähnlich wie der Winter und die Weichenstörungen in der Berliner S-Bahn: Es kommt jedes Jahr und trotzdem sind alle überrascht! Basis-Konstante im Jugendbereich: die Kinder werden älter. Garantiert. Die Anzahl der Spieler, die zu einem konkreten Zeitpunkt die Altersstufe verlassen werden, ist in dem Moment bekannt, in dem ihr Geburtsdatum auf den Aufnahmeantrag geschrieben wird. Idealerweise rücken dann genauso sicher aus der davor liegenden Altersgruppe nach. Da hier vom Idealfall ausgegangen wird so viele, dass die ausscheidenden zumindest quantitativ ersetzt werden. So, dass die Altersstruktur unverändert bleibt. Das Angebot bestimmt in der Altersklasse, ob die Kinder zu dir kommen oder nicht. Unabhängig von der Größe des Einzugsbereichs. 7- oder 9-Mann Football genauso wie 11-Mann Football. Kontinuierliche Arbeit. Jedes Jahr, jede Trainingseinheit aufs neue.
Die *Realität* sieht dann eher so aus: irgendwie ist man froh, die lizenzrelevante Anzahl von Kids in die Saison zu schicken. Wenn nötig, dann mit einer SG. Gäbe es plötzlich einen echten Boom, hätte man gar keine Ressourcen, um davon profitieren zu können. Keine geeigneten Coaches, keine Trainingsmöglichkeiten, keine Infrastruktur, um das MEHR aufzufangen. Nichts, um Qualität zu entwickeln. Dazu gibt es kein Rahmenkonzept, an dem man sich orientieren könnte. Handball eine Rahmenkonzeption, die es sich lohnt anzuschauen. Keine bloße Theorie, auch kein einengendes Korsett. Aber eine Richtlinie, die sagt "Dafür stehen wir, das ist unser gemeinsames Ziel!" Die ersten Fragen beantwortet und jedem überall ermöglicht, einfach anzufangen.
Im Football sind wir auch nach Jahrzehnten noch ganz am Anfang. Statt Turniere zu Pflichtveranstaltungen zu machen, wasunter Umständen den Zielen der Jugendarbeit entgegen spricht, umfassend loslegen.
Aktuell scheint es so, als die meisten schlicht froh sind, eine Mannschaft an den Start bringen zu können. Und damit irgendwie die Saison über die Bühne zu bekommen. Danach muss ausgeruht werden. (Das ist eine enorme Leistung. Allerdings hört die nie auf....)
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Re: GFLJ 2023

Beitrag von Ulmerle »

chillt mal und macht hier nicht gleich wieder alles schlecht! Ja 115-0 ist sehr heftig. Hätten die Scorps sich die Fahrt sparen können? Sportlich ja, aber wenn man sich für die PO`s qualifiziert nimmt man sie auch mit. Es fehlten verletzt, ferienbedingt und weil auf dem Weg in die USA viele Leistungsträger. Wäre mit denen enger ausgegangen eher so 54-0

Panther und Adler haben einen extrem starken Jahrgang, vielleicht den stärksten seit Jahren im deutschen Nachwuchs Football. Selbst Top Programme wie Crocos und Hall konnten/werden da untergehen dieses Jahr.

Und zu Fursty, euch ist schon klar wie viele Jungs da grade an der Highschool oder dem College spielen? Jedes Programm schwächelt mal, Fürsty wird wieder kommen.
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zusel
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Re: GFLJ 2023

Beitrag von zusel »

Ulmerle mir brauchst du das nicht erzählen, Skao ist mal wieder derjenige der nichts kapiert oder kapieren will und meine Aussage nach seinem Gusto völlig umdeutet. Aber das ist ja genau der Grund warum hier im Forum keiner mehr nen Pfifferling drauf gibt was er eigentlich sagt.
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Re: GFLJ 2023

Beitrag von Booya »

skao_privat hat geschrieben: Di Aug 01, 2023 08:51 Dabei wäre es so genial, wenn die Sommerferien für intensiveres Training genutzt werden könnte. So wie ich inzwischen ehrgeizige Eltern kennengelernt habe, verzichten die gerne bei rechtzeitiger Ansage und strukturiertem Angebot auf Fernreisen mit den Kids.

Aber so ein Angebot gibt es nicht.

Genauso wenig die Reisekostenbeteiligung des Verbandes in den Play-offs. So kommt es dann, dass Entfernung wichtiger wird als sportliche Leistung.

Das ist auch kein Düsseldorfer Phänomen. Erinnere mich noch an ein Adler Spiel, dass in Hall um 11:00 angesetzt wurde.

So oder so. Das alljährlich wiederkehrende Spiegelbild der Jugendarbeit im deutschen Football. Keine Konstanz in den Vereinen. One Generation Wonder. Dann RudisResteRampe Folgegenerstion. Die wenigen Vereine, die Konstanz an den Tag legen, werden angefeindet. Jugendabteilungen sind weitestgehend notwendiges Übel. Kosten werden mindestens vermieden. Auf Eltern abgewälzt. Sollen doch froh sein, dass den Kindern „was geboten wird“. In der frühen posthuberschen Phase noch der gleiche Mist wie bisher. Dabei wäre strategische Jugendarbeit, die länderübergreifend Entwicklungen vorantreibt DAS Alleinstellungnsmerkmal eines nach Identität suchenden Verbandes. Auch dieses Jahr: Chance verpasst.

Edit: nebenbei. Was ist aus den ehemaligen Jugend-Hochburgen Hamburg und Baden-Württemberg geworden? Hamburgs Erfolg kam und und ging mit den Blue Devils. BW?
Dominanz der Blue Devils Jugend? Du lebst noch sehr in der Vergangenheit... kann das sein?

Na dann hole ich dich mal ein wenig in die Neuzeit...

Die Dominanz der Junior Devils im Norden hörte dann auf, als man nicht mehr das Geld hatte, sich unter anderen auch Jugendspieler aus ganz Deutschland zu holen und denen Wohnung und co zu stellen.
1999 noch Deutscher Meister mit der ersten und einzigen Junior Bowl Teilnahme, danach kam das berühmte Spiel der Herren Blue Devils gegen Notre Dame Allumni, das in finanziellen Fiasko für die Blue Devils endete und die gesamte Organisation fast lahmlegte, inklusive kleinere Brötchen backen für die Jugend.

Danach haben die Junior Devils immer noch sehr gute Jugendarbeit gemacht aber es war lange Zeit nur noch knapp besser bzw auf Augenhöhe mit den Hamburg Young Huskies.
Bis diese dann vorbeigezogen sind, in einen Relegationsspiel gegen die Junior Devils, 2005 in die Junior GFL aufstiegen und seit dieser Zeit fast regelmässig in den Playoffs waren, inklusive einer Junior Bowl Teilnahme 2010.
Ich würde das schon als Konstanz im Verein betrachten, wenn man seit 2005 permanent nicht nur die Klasse gehalten, sondern auch überwiegend in den Playoffs vertreten war.



Aber ja ich gebe dir Recht, das der Verband es immer noch versäumt, smart und unterstützend einzugreifen... ok ist ja auch erst die erste Season nach Huber... mal sehen was noch kommt aber wer sagt z.b. das ein Halbfinal Spiel, der höchsten Spielklasse der U19, nur als ein Vorspiel, für ein reguläres Season Game der GFL2 herhalten darf?
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Re: GFLJ 2023

Beitrag von Booya »

Ulmerle hat geschrieben: Di Aug 01, 2023 12:08 chillt mal und macht hier nicht gleich wieder alles schlecht! Ja 115-0 ist sehr heftig. Hätten die Scorps sich die Fahrt sparen können? Sportlich ja, aber wenn man sich für die PO`s qualifiziert nimmt man sie auch mit. Es fehlten verletzt, ferienbedingt und weil auf dem Weg in die USA viele Leistungsträger. Wäre mit denen enger ausgegangen eher so 54-0

Panther und Adler haben einen extrem starken Jahrgang, vielleicht den stärksten seit Jahren im deutschen Nachwuchs Football. Selbst Top Programme wie Crocos und Hall konnten/werden da untergehen dieses Jahr.

Und zu Fursty, euch ist schon klar wie viele Jungs da grade an der Highschool oder dem College spielen? Jedes Programm schwächelt mal, Fürsty wird wieder kommen.

Jo guter Punkt und einen den in der Vergangenheit festgehangene nicht verstehen, weil sie ihn von damals nicht kennen.

Noch vor ein paar Jahren, war es eine Seltenheit, wenn man mal einen Spieler in die USA abgeben musste/durfte.
Jetzt ist das Standard und es gibt nicht nur diveser High Schools die sich direkt an die Vereine bzw die Spieler wenden und diese rüberholen wollen, sondern auch diverse Organisationen die damit ihr Geld verdienen, die besten Spieler aus den Vereinen rauszulösen und möglichst früh in die USA zu schicken. Sei es HS, Collegetour, Junior College oder sogar direkt ins College.

Im Junior Bowl spielen nicht mehr die besten der besten Spieler, sondern diejenigen die "noch" nicht gut genug oder finanziell stark genug waren vorher in die USA zu gehen oder bei denen es die Coaches "erfolgreich" geschafft haben, diese von den mannigfaltigen Verlockungen des grossen Teiches fernzuhalten oder aber ein so Riesenteam haben, das sie 4-8 Abgänge locker verkraften können.
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skao_privat
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Re: GFLJ 2023

Beitrag von skao_privat »

Das hat nicht viel mit in der Vergangenheit leben zu tun, wenn ich nach der alten Stärke von Hamburgs Jugend frage. Unter anderem ein Ballungsraum, der darüber hinaus als Stadtstaat eine Dichte der Infrastruktur verfügt. Wobei Dichte in Großstädten generell relativ ist. Im wahrsten Sinne des Wortes kein Platz... . Trotzdem unbedeutend.

Die Geschichte HBD/Juniors Devils kenne ich auch. Sowohl die "gloREICHE Zeit", als auch die Stufen des Untergangs. Am prägendsten war das Spiel der JD in Berlin bei den Kobras. Da war live mitzuerleben, wie der QB/Multipurpose Weapon um eine große Männerkarriere gebracht wurde, weil er da und in den Spielen vorher als unverzichtbarer Spieler schon in der Jugend sinnfrei aufgeraucht wurde. Verletzt in Offense/Defense/Special Teams eingesetzt. Der Kader mit guten Spielern war überschaubar gewesen. Damals ein Vorbote für das Ende der gesamten Organisation. Die Huskies waren (fast) immer ordentlich, aber weit davon entfernt dominant zu sein. Wofür es keine "fachliche" Erklärung gibt. Wissen ist in der Stadt. Stadt ist groß genug. Trotzdem nichts Großes.

@zusel. Wo meinst du denn "umgedeutet"worden zu sein? Würde mich ernsthaft interessieren. Nebenbei. Ist ein Internetforum. Da wäre es wunderlich, wenn jemand die Illusion hätte, dass irgendwer auf irgendwas einen Pfifferling gibt.

Dass die Highschool/College Abgänge bei allen positiven Aspekten die Entwicklung des Footballs einschränken, ist ja auch kein neues Thema. Das "schadet" wesentlich mehr als jede europäische Kunst Liga. Halt die Krux: deutscher Jugendfootball ist qualitativ unterentwickelt, macht zu wenig aus seinen Möglichkeiten. Wer einen Traum hat, "mal richtig Football" zu spielen, erfüllt sich den nicht in Europa. Nach der Rückkehr, so es sie denn gibt, wieder in den Vereinsalltag zurückzukehren, ist auch nicht jedermanns Sache.

Kernaufgabe des Verbandes hier zumindest im Ansatz eine Änderung in Gang zu setzen.

Edit
Ach ja: die BESTEN. Kann man sich zusammenstellen. Wenn das nicht geht, muss man sich die ausbilden. Von Grund auf. Klingt komisch. Ist aber so.
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Booya
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Re: GFLJ 2023

Beitrag von Booya »

Den Weg des zusammenstellen+ Ausblidung geht Düsseldorf
Hat also nicht rein, was mit einer "goldene Generation" zu tun wie hier jemand andeutete, sondern eher ein Einzugsgebiet von 16 Millionen.
Circa 50% der Starting D der Panther haben 2022 noch in einen anderen Team gespielt. Münster, Falcons, Dolphins, Troisdorf.

Warum Hamburg nicht dominanter ist.... tja so gross ist die Stadt nun auch nicht im Vergleich zur Konkurrenz wie Berlin oder NRW und nicht Fussi Vereine werden in Hamburg maximal ignoriert und das wirkt sich auch auf finanzielle Mittel aus.
Wenn ich alleine sehe, was die Adler an Trainingsequipment rumliegen haben und auf ihren Platz machen dürfen. Ein Träumchen.

Tja und irgendwie müssen die Jugendvereine ja irgendwas richtig machen, mit ihrer Ausbildung.
Alleine 54 ehemalige Young Huskies haben (oder spielen noch) in den letzten 3 Jahren in der ELF gespielt.
Und das wird in anderen Städten ähnlich sein.

Das Jugendniveau von heute ist um Klassen besser, als noch vor wenigen Jahren.

Und was der Verband an Attraktivität der Konkurrenz aus den USA entgegensetzen will.... na da bin ich mal gespannt was für Vorschläge kommen könnten.
Ist die ELF die Antwort des Verbands auf den Wunsch der Kids Profi Footballer zu werden?
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skao_privat
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Re: GFLJ 2023

Beitrag von skao_privat »

Wenn 54 Spieler nicht mit den Huskies in der GFL Jahr um Jahr um die Play-offs spielen, dann muss da was ganz erheblich falsch gelaufen sein. Warum sollten allerdings Spieler in ELF vom Profi-Football träumen? Der Lack blättert ähnlich wie zu FLE Zeiten nach und nach ab. Wer seine Zeit dort (oder in der GFL) verplempert, träumt vielleicht. Hat aber keinen Plan, wie man wirklich Profi wird. Verlorene Zeit.

Und nein, der Jugend-Football ist nicht durchgehend besser geworden. Auch in der Spitze ist das nicht der Fall. Vor Corona gab erschreckend schwache Jugend-Bundesliga Spiele. Von darunter ganz zu schweigen. Am weitesten entwickelt, waren die Spieler in der Spitze zu NFLE Zeiten. Die meisten davon hatte ich vor der Kamera. Da konnten sie wenigstens wirklich vom Profitum träumen. Daraus ist dann eine der besten GFL-Generationen erwachsen. Doch schon lange vor der ELF ist da nichts mehr nachgekommen. Irgendwann hast du Jugendspieler gesehen, von denen du gedacht hast, dass die im Herrenbereich eine Entwicklung zum Spitzenspieler hinlegen. Nur um dann festzustellen, dass du die gar nicht im Männerbereich sehen wirst. Die sind dann ab über den Teich. Bei den Spielern, die dann aus kleineren Vereinen gekommen sind, hast du dann gedacht: Mensch wärst du doch bloß früher gekommen. Tolle Grundvoraussetzungen, aber katastrophal schlecht ausgebildet!

Auch das Trainingsgelände ist ja nicht vom Himmel gefallen. Früher gab es kein Flutlicht. Irgendwann hatte KA dann Generator betriebene Baustellenleuchten aufstellen lassen. In der Pre-Season war da kein Training möglich. Das dürfte nicht anders gewesen sein, als bei den Devils oder den Huskies. Dresden ist noch immer viel weiter, was die Sportanlagen betrifft.

Auch vom „Vereins-organisatorischen“ her war da nie alles das Gelbe vom Ei. Vieles hat trotzdem funktioniert.

Auch die Adler mussten ja immer mit den Vorhaltungen leben, sie würden nur Erfolg haben, weil sie die Talente aus anderen Vereinen abgegraben hätten. Aber ich habe dann mal die Unterlagen durch gearbeitet. Und da gab es in fast jedem Jahr mehr Freigabeanfragen von anderen Vereinen, die für ehemalige Spieler der Adler Pässe beantragt haben als umgekehrt. Wenn ich mir so ansehe, wie die erste Mannschaft der Panther aussieht, dürfte das in Düsseldorf nicht so viel anders aussehen.

Dass eine Anzahl X an Jugendspielern in der Liga Y spielen ist ja nicht zwangsläufig ein Indiz, dass die Jugendvereine alles richtig machen. Zunächst: woher sollten auch die neuen Spieler sonst herkommen? Quereinsteiger haben praktisch keine Chance mehr. Es könnt ja auch die Frage abgeleitet werden: wie viel besser könnte die Liga Z sein, wenn die Spieler in der Jugend besser ausgebildet werden würden? Wenn die Vorteile einer Vereinsjugendarbeit endlich konsequent genutzt werden würde
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Re: GFLJ 2023

Beitrag von Booya »

Du hängst in der Vergangenheit fest (Früher war alles besser... ist richtig) und machst als 2ten klassischen Fehler, das Du einzelne Ausnahmeathleten von damals mit denjenigen von heute vergleichst.
Die dominanten Spieler damals waren deswegen auch so dominant, weil der Rest um sie herum oft so extrem deutlich schlechter war von der Athletik und Ausbildung her.
Früher reichte es wenn du 1-2 Überspieler hattest. Damit wirst Du heute alleine nichts mehr... ausser gegen Fallobst.
Weder in der ELF, noch GFL noch JugendGFL.

Du kannst ja mal gerne diese beiden Games vergleichen und da sind nur 12 Jahre dazwischen.

Nehmen wir mal die gleichen Teams.

Junior Bowl 2010 Panther vs Huskies
https://www.youtube.com/watch?v=pE4P-eknMF0

vs Viertelfinalespiel 2022
Panther vs Huskies
https://www.youtube.com/watch?v=AqEhjLhblf4&t=7558s
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Re: GFLJ 2023

Beitrag von skao_privat »

Nein kein „früher war alles besser“. Es hat sich ja nichts gravierendes geändert. Sieht man ja auch an den Spielen. Sind halt „Fehler-Festivals“ . Das eine mehr als das andere. 2010 ist zudem in der Phase die nach der NFLE gewesen. Auch da grottige Spiele. Also ein „früher war es auch nicht besser nur anders krumm als heute“. Es läßt sich da auch nichts schön reden. Deutscher Jugendfootball ist (noch immer) weit unter den Möglichkeiten. Wenn man sich dann überlegt, dass die gezeigten Spiele die „besseren“ ihrer Zeit waren, kann man sich dann ausmalen, wie das in den unteren Ligen ausgesehen hat. Für deutsche Jugend gar nicht so schlecht, ist das gleiche wie „für Frauen nicht schlecht“.
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Re: GFLJ 2023

Beitrag von Lizzard50 »

Deutscher Jugendfootball ist (noch immer) weit unter den Möglichkeiten.
Bin ganz Ohr, raus mit deinen Vorschlägen unter der Beachtung, dass:
- die Vereine sich keinen Vollzeit U19 Coach leisten können
- die Vereine (ohne eigene Sportstätten) auf das Wohlwollen der Städte angewiesen sind
- Internate heute nicht in jeder Ecke existieren
- die Jahgänge 2005-2007 vom Corona Locksdown besonders betroffen waren

Welche Strukturen muss man schaffen?
Wieviele Coaches sind nötig?
Welche finanziellen Mittel sind aufzubringen?

Bin gespannt, was ich davon mitnehmen kann....
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GFLJ 2023

Beitrag von skao_privat »

Fängt schon mal ganz oben an: wo ist die Task Force, die sich hinsetzt und gemeinsam überlegt wo wollen wir hin? Und dann anfängt einen gemeinsamen Weg zu suchen. Handball hat es vorgemacht. Da kann man kopieren und adaptieren

Edit: Coaches

Eine verpflichtende Ausbildungsabgabe von jedem Verein erheben. Kosten je nach Liga 2-4 C-Lizenz Trainerausbildungsgebühren. Entweder der Verein schickt jedes Jahr zwei-vier neue Anwärter zur Ausbildung (hat er ja bezahlt) oder das Geld, für das der Verein keine Leistung abruft, geht in die Ausbildungskasse.

Jede Jugendmannschaft, die zur Erteilung einer Lizenz unterhalten wird, muß mindestens vier lizenzierte Trainer nachweisen. Egal welche Liga. Bei Spielgemeinschaften gilt das je beteiligtem Verein.

Edit2:

1x im Quartal regionale Passing Camps.
In der Pre-/Post-Season Passing Leagues

Halbjährlich Line Camps.

Teilnehmende Spieler unterliegen besonderer Wechselbedingungen.

Qualifizierungsrunden zur Zugehörigkeit zu einer Liga Inder kommenden Saison. Spielberechtigt nur Spieler, die im Folgejahr in dieser Altersklasse spielen dürfen.

Verpflichtender Videoaustausch in den drei höchsten Jugendklassen.

Anforderungskatalog für die jeweiligen Ligen. Die GFL-J erhält, je nach Erfüllungsgrad über den Mindestanforderungen finanzielle Unterstützung von LV und AFVD.
Zuletzt geändert von skao_privat am Mi Aug 02, 2023 21:40, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: GFLJ 2023

Beitrag von pantheroff »

Meiner Meinung nach ist das Problem viel tiefer in der Gesellschaft.
Es gibt heute nicht mehr diese Jugendlichen wie früher, die alles dem Football untergeordnet haben, zumindest nicht mehr in der Masse wie zB vor 25 Jahren.
Wo sind heute die Alex Borgs, der 3 Jahre lang jede Woche 750 km zum Training gefahren ist.
Heute wohnen die Jungs neben dem Trainingsplatz haben aber 1000 andere Sachen zu tun und alles ist wichtiger.
Selbst Teams wie die Crocodiles müssen teilweise mit einer Trainingsbeteiligung von 25 Spielern leben.
Und das liegt da nicht an den Coaches oder dem Umfeld, da wird alles geboten. Die Typen, die sich den Allerwertesten für ihren Sport aufreissen werden halt immer weniger, dafür gibt es immer mehr Blender und Insta Typen, die damit prahlen tolle Footballer zu sein damit sie noch einen Klick mehr bekommen und weil es ja gerade so hipp ist.
Da werden Teams während der Saison im Stich gelassen, weil irgendein Typ mit $ in den Augen wieder eine tolle College Tour für 30 Leute anbietet, von denen, wenn es hochkommt, 1 ein Stipendium bekommt.
Loyalität, Teamgeist, für einander da sein, das gibt es nicht mehr, jedes Footballteam ist ein Abbild der Gesellschaft, jeder ist nur noch für sich da.
Und ja, Ausnahmen bestätigen die Regel, leider werden das jedes Jahr weniger....
Natürlich kommt alles andere, was hier schon erwähnt wurde dazu, schlechte Coaches, schlechte Trainingsvorbereitung, schlechte Trainingsmöglichkeiten, Corona, der Weltfrieden, bla bla bla.

:popcorn:
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Re: GFLJ 2023

Beitrag von Booya »

pantheroff hat geschrieben: Do Aug 03, 2023 08:25 Meiner Meinung nach ist das Problem viel tiefer in der Gesellschaft.
Es gibt heute nicht mehr diese Jugendlichen wie früher, die alles dem Football untergeordnet haben, zumindest nicht mehr in der Masse wie zB vor 25 Jahren.
Wo sind heute die Alex Borgs, der 3 Jahre lang jede Woche 750 km zum Training gefahren ist.
Heute wohnen die Jungs neben dem Trainingsplatz haben aber 1000 andere Sachen zu tun und alles ist wichtiger.
Selbst Teams wie die Crocodiles müssen teilweise mit einer Trainingsbeteiligung von 25 Spielern leben.
Und das liegt da nicht an den Coaches oder dem Umfeld, da wird alles geboten. Die Typen, die sich den Allerwertesten für ihren Sport aufreissen werden halt immer weniger, dafür gibt es immer mehr Blender und Insta Typen, die damit prahlen tolle Footballer zu sein damit sie noch einen Klick mehr bekommen und weil es ja gerade so hipp ist.
Da werden Teams während der Saison im Stich gelassen, weil irgendein Typ mit $ in den Augen wieder eine tolle College Tour für 30 Leute anbietet, von denen, wenn es hochkommt, 1 ein Stipendium bekommt.
Loyalität, Teamgeist, für einander da sein, das gibt es nicht mehr, jedes Footballteam ist ein Abbild der Gesellschaft, jeder ist nur noch für sich da.
Und ja, Ausnahmen bestätigen die Regel, leider werden das jedes Jahr weniger....
Natürlich kommt alles andere, was hier schon erwähnt wurde dazu, schlechte Coaches, schlechte Trainingsvorbereitung, schlechte Trainingsmöglichkeiten, Corona, der Weltfrieden, bla bla bla.

:popcorn:

Naa da haben sich ja 2 "Früher war alles besser" Kritiker gefunden.
Joooo die Jugendlichen haben heute zig mehr Angebote ihre Freizeit zu verbringen aber im Gegensatz auch zig mehr Möglichkeiten sich selber zu verbessern.

Und ja es gib sie noch... vielleicht nicht überall aber es gibt sie. Spieler die sich maximal für American Football interessieren und alles mitnehmen das sie verbessern könnte.

Diese 750km von Alex Borgs. War das die Wöchentliche KM Zahl oder pro Trainingstag?
Falls ersteres, kann ich dir 12 aktuellere Spieler sagen, die das locker auch erreichen bzw sogar überbieten.
4 davon sind seit diesen Jahr im Herrenbereich (u.a. ELF) oder mit Stipendium auf einen College.
Einer davon war 2mal die Woche nach dem Trainings erst um 1:30 wieder zuhause. Trotz Schule am nächsten Tag. Und das auch 3 Jahre lang und das sogar ohne ein Starter zu sein. Does he qualify?


Und wenn man sich das U19 Panther Roster mal genauer anschaut, dann findet man bis zu 50% der Starter in der Defense, welche die letztes Jahr noch bei Teams aus Münster, Troisdorf oder Paderborn gespielt haben. Also auch diese sind bereit einiges an Zeit und Mühe zu investieren.

Sind das jetzt nach deiner Defintion die toughen Typen die den Sport so lieben oder sind das nach auch deiner Defintion diese Disloyalen Typen ohne Teamgeist?

Und was den "$ Typen" angeht mit seiner Collegetour. Ich bin etwas verwirrt das Du das so siehts und offen anspricht.
Wo ist der nochmal Coach?

Und was die Collegetour selber angeht. Auch hier bin ich etwas verwirrt.
Sind Spieler die jede Chance ergreiffen sich zu entwickeln, also eigentlich "sich den Allerwertesten für ihren Sport aufreissen", wie Du so schön gesagt hast und auf diese College Tour gehen; In der Hoffnung dieser 1ne zu sein, der ein Stipendium bekommt...
sind das jetzt welche "die sich den Allerwertesten für ihren Sport aufreissen" oder sind das jetzt auch eher die disloyalen Egomanen ohne Teamgeist die keiner braucht?

Ich bin jedenfalls, ob dieser widersprüchlichen Aussagen etwas verwirrt,
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Re: GFLJ 2023

Beitrag von skao_privat »

Nochmal: es gibt kein „Früher war alles besser“. Du behauptest „jetzt ist alles besser“. Dem ist nicht so. Es ist nicht besser geworden. Es ist schlicht mindestens auf dem Niveau geblieben. Nur weil sich „Leistung verschiebt“ also andere Mannschaften mal besser sind, als sie das „früher“ waren, ist das kein Zeichen einer weitreichenden Entwicklung. Heute ist nicht „alles besser“ es ist leicht variiert. Ändert nichts daran, das die Möglichkeiten nicht im Ansatz genutzt werden.
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