Helvetic Guards

Eine Liga von Franchises...
FlagFootballSaint
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Re: Helvetic Guards

Beitrag von FlagFootballSaint »

DwayneChambers hat geschrieben: Do Jun 23, 2022 21:09
Dann müsste er für Länder wie Ungarn aber auch gesenkt werden.
Yup.

Ich kann mir aber vorstellen dass die Liga solche Dinge erst nach und nach in den Griff bekommen wird. Ein glatt rasieren funktioniert nicht.

In Fehervar und in Istanbul kannst Du Dir für €100 ein ganzes Dorf kaufen - in Zürich einen Brotwecken.....
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Fighti
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Re: Helvetic Guards

Beitrag von Fighti »

FlagFootballSaint hat geschrieben: Fr Jun 24, 2022 08:09 in Zürich einen Brotwecken.....
Vom Vortag :lol:
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Defensive Back
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Re: Helvetic Guards

Beitrag von Defensive Back »

Natürlich wieder GM Geschwätz, bald 1 Monat her, Stadion wird in Kürze bekannt gegeben.
Gestern bei der Guards Vorstellung, heißt es dann, Stadion hat Priorität.
Also noch 1-2 Monate.


Dabei wurde eine Grafik gezeigt. Saison 2023 erneut eine Reduzierung der European Imports. Statt 8 nur 6 Spieler.
Bedeutet bei gleicher Aufteilung Offense/Defense. Die Mehrheit der Spieler, auf dem Platz, besteht dann aus Local Spieler.
FlagFootballSaint
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Re: Helvetic Guards

Beitrag von FlagFootballSaint »

Defensive Back hat geschrieben: Sa Jul 09, 2022 08:30 Natürlich wieder GM Geschwätz, bald 1 Monat her, Stadion wird in Kürze bekannt gegeben.
Gestern bei der Guards Vorstellung, heißt es dann, Stadion hat Priorität.
Also noch 1-2 Monate.


Dabei wurde eine Grafik gezeigt. Saison 2023 erneut eine Reduzierung der European Imports. Statt 8 nur 6 Spieler.
Bedeutet bei gleicher Aufteilung Offense/Defense. Die Mehrheit der Spieler, auf dem Platz, besteht dann aus Local Spieler.
Ah!
Stadion wie in Kölle oder Leipzig: "Haben wir vielleicht eh zur Verfügung wenns mal frei wäre...."

Und wegen Imports: Was wenn ein Team mal einfach so auf dieses nicht mit EU-Gesetzen kompatible agreement pfeift und 11 EU-Nationals am Feld hat? What dann, liebe ELF?
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Re: Helvetic Guards

Beitrag von KarlH »

FlagFootballSaint hat geschrieben: Sa Jul 09, 2022 08:38 Und wegen Imports: Was wenn ein Team mal einfach so auf dieses nicht mit EU-Gesetzen kompatible agreement pfeift und 11 EU-Nationals am Feld hat? What dann, liebe ELF?

...wieso unbedingt eu-inkompatibel? erstens ist die schweiz nicht eu und eu-inkompatibel wäre es nur, wenn eu-playern die beschäftigung untersagt würde. passiert formal ja nicht. aber dass die alle gleichzeitig spielen dürfen darf selbst die eu nicht fordern...
und wenn die liga die regularien festlegt, wird auch festgelegt, was verstöße dagegen bedeuten. 11 nationals wäre allerdings wohl kein verstoß, denn du darfst nach meinem wissen a- und e-spieler einsetzen, musst es aber nicht.
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Kreuzteufel
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Re: Helvetic Guards

Beitrag von Kreuzteufel »

Und offensichtlich darf man mehr als 4+8 Imports unter Vertrag haben. Nur nicht im aktiven Roster.
skao_privat hat geschrieben: Sa Sep 30, 2023 20:49 Bleibt festzuhalten: Der Erfolg der ELF sind letztlich nur die Fans.
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Re: Helvetic Guards

Beitrag von Sonny1 »

«Zahlreiche Anmeldungen» – Schweizer Football-Team sorgt für Hype
.....................
Gespielt werden soll in Zürich, auch wenn das Stadion derzeit noch nicht fix ist, wie General Manager Toni Zöller im Gespräch mit 20 Minuten sagt: «Die Verhandlungen laufen derzeit. Ich kann aber schon mit Sicherheit sagen, dass es nicht der Letzigrund oder die Schützenwiese sein wird.» Die Verantwortlichen der Guards erhoffen sich zwischen 2000 und 3000 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Premieren-Saison im nächsten Jahr...
......................
Man versuche, aktive Schweizer Footballer aus anderen Ländern wieder zurückzuholen.
......................
Zöller sagt: «Wir haben wahnsinnig viele Nachrichten von Spielern erhalten.» Noch kein Akteur wurde bislang in den Kader aufgenommen.
......................
Um alle Teile des Landes einzubeziehen, gibt es auch schon die Idee, dass man ab dem zweiten Jahr in mehreren Teilen der Schweiz die Heimspiele durchführen wird.
......................
https://www.20min.ch/story/zahlreiche-a ... 1520743740
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Re: Helvetic Guards

Beitrag von mephisto90 »

Nette Diskussionen hier drin, muss ich schon sagen. :popcorn: :roll:

Aber nun mal zum Topic:
Spannendes Projekt, wenngleich ich da extrem skeptisch bin, dass dies zum Fliegen kommt. Auch wenn ich der Sache wohlgesinnt bin, sehe ich aktuell noch viel mehr Fragezeichen als Antworten dafür, dass die Herren bereits an die Medien gelangt sind. Durch den Bericht habe ich auch erst davon erfahren, auch wenn ich mich selber jetzt als Football-affin, aber nicht -Fan bezeichnen würde. Habe oftmals die Lions in Luzern live verfolgt und schaue ab und zu NFL. Einer grösseren Menge an Leuten ist das Projekt jedenfalls (noch) nicht bekannt.

Verantwortliche:
Sehe ich das richtig, dass hier nicht wirklich viele Schweizer mit an Bord sind? Mir persönlich spielt dies ja keine Rolle, bin immer offen für Neues. Aber ein bisschen "Lokalkolorit" und Kenntnisse der hiesigen Geschichte und Mentalität könnte sicher nicht schaden. Dann wäre auch der nächste Punkt besser gelungen:

Name:
Generell einmal: Wer zum Henker kommt auf diesen Namen? Im ursprünglich "erzreformierten" bzw. "erzprotestantischen" Zürich ein Team nach der katholischen päpstlichen Garde benennen? Von Zürich aus wurde in der Deutschschweiz die Reformation durch Huldrich Zwingli vorangetrieben. Später führten die protestantischen Kräfte um Zürich und Bern im 19. Jahrhundert einen Krieg gegen die katholischen Kantone aus der Zentral-, Ost- und Südschweiz. Als Schweizer fühle ich mich da generell nicht wirklich angesprochen. In meinem Kollegenkreis wird die päpstliche Garde eher verspottet und als Truppe von Ewiggestrigen mit lustigen Kostümen angeschaut. Aber ich wohne auch in der Stadt (Luzern, historisch erzkatholisch notabene) und habe da womöglich ein anderes Weltbild als die Leute vom Land.
Da hatte das Eishockey-Luftschloss "Helvetics" eine bessere, neutralere Namenswahl getätigt. Diese wollten damals in die KHL inkl. Stadionneubau in der Region Rothrist-Roggwil-Langenthal, wo die grossen Verkehrsachsen aufeinandertreffen. Mit Helvetier kann man nicht viel falsch machen in der Schweiz, die sind ja auch schon lange Geschichte und eher so ein Mythos, als dass man viel über sie wüsste.

Stadion:
In und um Zürich (im Schweizerisch kleinräumigen Verständnis) gibt es den Letzigrund, mit viel Goodwill noch Winterthur, sowie Wettingen oder Baden. Dann noch den Utogrund, sowie die Sportanlagen Herrenschürli oder Buchlern, sowie kleinere Anlagen von "Quartiervereinen", welche aber ohne grosse provisorische Tribünen keine "Kesselwirkung" erzeugen können.
Da es weder Letzigrund noch die Schützenwiese werden sollen, kann also von "Stadion" keine Rede sein. Man wird auf einem besseren Sportplatz spielen. Oder dann aber kein Team aus Zürich stellen, welches in der Schweiz als solches angeschaut werden würde.

Im Radius von ca. 1-1.30h Fahrzeit (was in der Schweiz regionentechnisch als halbe Weltreise angesehen wird) gäbe es Stadien in Luzern, St. Gallen, Schaffhausen (Kunstrasen), Basel, Bern. Zudem weitere kleinere Stadien bzw. Tribünen von kleineren Teams im Fussball wie Wil, Kriens, Rapperswil, Aarau, Zug, oder auch in Basel, Bern oder Luzern um einige zu nennen. Das ist aber alles nicht Zürich und wird von den Leuten auch nicht so wahrgenommen. Angekündigt als "Zürcher Team" wäre die Akzeptanz in einer anderen Stadt wohl anfangs relativ klein.

Roster:
M.E. der grösste Knackpunkt, vor allem mittel- bis langfristig.
Da ein Grossteil der Spieler aus der Schweiz stammen müsste, bräuchte es Spieler aus der ganzen Schweiz, um ein ansprechendes Niveau zu spielen. Ob genügend Spieler dazu bereit wären in die Nähe von Zürich zu ziehen im Status eines Amateurs/Halbprofis?
Die Schweizer Liga würde parallel jedenfalls ziemlich an Niveau einbüssen.

Fanbasis:
Für mich der zweite ganz grosse Knackpunkt!
Wie schon angetönt, funktioniert die Schweiz sehr kleinräumig. Da gibt es zum einen starke lokalpatriotische Strömungen und Gesinnungen in den einzelnen Kantonen, zusätzlich aber noch den Mentalitätsgap zwischen der Deutschschweiz und der "lateinischen Schweiz", wo Französisch (Westschweiz), Italienisch (Tessin,Graubünden) und Rätoromanisch (Graubünden) gesprochen wird. Zu gut Schweizerdeutsch auch Röstigraben (D-F), bzw. Polentagraben (D-I) bezeichnet. Ein Team für die Schweiz als Ganzes wird kaum funktionieren.
American Football steht hier in der Gunst der Leute generell sehr weit hinten, wobei ich sowas wie einen kleinen Boom in Punkto Interesse feststelle. In den Medien findet die Sportart aber praktisch nicht statt, sie muss sich hinter Fussball, Eishockey, Wintersport, Tennis, Unihockey, Handball, Leichtathletik, Rad oder auch Basketball (lateinische Schweiz) anstellen. Entsprechend ist es schwierig, aber nicht unmöglich, wirklich viele Leute für das Projekt zu begeistern. Ein Insta-Like heisst da erstmal ja nicht wirklich viel. Entscheidend wird sein, ob sich andere Deutschschweizer durch die Guards vertreten fühlen. Sonst wird es wohl einfach als weiteres Zürcher Team wahrgenommen und entsprechend ignoriert. Eine oder zwei Stunden Fahrzeit sind in der Schweiz ausserdem doch relativ viel, da herrscht eine ganz andere Wahrnehmung als in Deutschland. Chancen sehe ich in der grossen "Expat"-Community in und um Zürich, welche sich jetzt nicht allzu stark mit den bestehenden Fussball- oder Eishockeyvereinen identifizieren.

Löhne/Miete:
Die Saison an sich ist ja nicht wirklich lang. Um Zürich herum findet man ausserdem auch preiswertere Wohnungen, wo Imports z.B. in Wohngemeinschaften o.ä. untergebracht werden können. Die Hemmschwelle, den eigenen Job zu verlassen, ist in der Schweiz aber wohl doch sehr hoch, da das Lohnniveau wie auch die Lebenskosten halt massiv höher sind als in Deutschland. Ein Experiment als rel. schlecht bezahlter Football-Halbprofi kann mittel- bis langfristig natürlich schon zu Einbussen im Lebensstandard führen.

Zusammenarbeit / Akzeptanz bei anderen lokalen American Football Teams:
Man hat da ja schon mal einen ziemlichen Alleingang gewagt. In einem Land mit mässiger Begeisterung für den Sport, wo viele Teams Mühe haben, genügend Spieler zu rekrutieren, kann dies schnell einmal zu bösem Blut führen. Auch wenn man zunächst positive Signale aussendet, wenn es dann effektiv ums Eingemachte geht (Spieler abwerben etc.), hört bei einigen der Spass dann wohl auf.
Mein Bruder - selbst jahrelang aktiv - meinte dazu noch, dass er es eigentlich auch mal begrüsse, wenn jemand die Szene mal aufmischt.

Fazit:
Ich will nicht alles schlecht reden. Lassen wir die Herren einmal arbeiten. Wenn es denn wirklich zustande kommt, werde auch ich mir die Geschichte einmal vor Ort anschauen. Daher bin ich jetzt einfach mal gespannt, wie und wo sie das Projekt effektiv aufziehen werden.
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Re: Helvetic Guards

Beitrag von Barfly »

mephisto90 hat geschrieben: Mi Jul 13, 2022 11:21 Nette Diskussionen hier drin, muss ich schon sagen. :popcorn: :roll:

Aber nun mal zum Topic:
Spannendes Projekt, wenngleich ich da extrem skeptisch bin, dass dies zum Fliegen kommt. Auch wenn ich der Sache wohlgesinnt bin, sehe ich aktuell noch viel mehr Fragezeichen als Antworten dafür, dass die Herren bereits an die Medien gelangt sind. Durch den Bericht habe ich auch erst davon erfahren, auch wenn ich mich selber jetzt als Football-affin, aber nicht -Fan bezeichnen würde. Habe oftmals die Lions in Luzern live verfolgt und schaue ab und zu NFL. Einer grösseren Menge an Leuten ist das Projekt jedenfalls (noch) nicht bekannt.

Verantwortliche:
Sehe ich das richtig, dass hier nicht wirklich viele Schweizer mit an Bord sind? Mir persönlich spielt dies ja keine Rolle, bin immer offen für Neues. Aber ein bisschen "Lokalkolorit" und Kenntnisse der hiesigen Geschichte und Mentalität könnte sicher nicht schaden. Dann wäre auch der nächste Punkt besser gelungen:

Name:
Generell einmal: Wer zum Henker kommt auf diesen Namen? Im ursprünglich "erzreformierten" bzw. "erzprotestantischen" Zürich ein Team nach der katholischen päpstlichen Garde benennen? Von Zürich aus wurde in der Deutschschweiz die Reformation durch Huldrich Zwingli vorangetrieben. Später führten die protestantischen Kräfte um Zürich und Bern im 19. Jahrhundert einen Krieg gegen die katholischen Kantone aus der Zentral-, Ost- und Südschweiz. Als Schweizer fühle ich mich da generell nicht wirklich angesprochen. In meinem Kollegenkreis wird die päpstliche Garde eher verspottet und als Truppe von Ewiggestrigen mit lustigen Kostümen angeschaut. Aber ich wohne auch in der Stadt (Luzern, historisch erzkatholisch notabene) und habe da womöglich ein anderes Weltbild als die Leute vom Land.
Da hatte das Eishockey-Luftschloss "Helvetics" eine bessere, neutralere Namenswahl getätigt. Diese wollten damals in die KHL inkl. Stadionneubau in der Region Rothrist-Roggwil-Langenthal, wo die grossen Verkehrsachsen aufeinandertreffen. Mit Helvetier kann man nicht viel falsch machen in der Schweiz, die sind ja auch schon lange Geschichte und eher so ein Mythos, als dass man viel über sie wüsste.

Stadion:
In und um Zürich (im Schweizerisch kleinräumigen Verständnis) gibt es den Letzigrund, mit viel Goodwill noch Winterthur, sowie Wettingen oder Baden. Dann noch den Utogrund, sowie die Sportanlagen Herrenschürli oder Buchlern, sowie kleinere Anlagen von "Quartiervereinen", welche aber ohne grosse provisorische Tribünen keine "Kesselwirkung" erzeugen können.
Da es weder Letzigrund noch die Schützenwiese werden sollen, kann also von "Stadion" keine Rede sein. Man wird auf einem besseren Sportplatz spielen. Oder dann aber kein Team aus Zürich stellen, welches in der Schweiz als solches angeschaut werden würde.

Im Radius von ca. 1-1.30h Fahrzeit (was in der Schweiz regionentechnisch als halbe Weltreise angesehen wird) gäbe es Stadien in Luzern, St. Gallen, Schaffhausen (Kunstrasen), Basel, Bern. Zudem weitere kleinere Stadien bzw. Tribünen von kleineren Teams im Fussball wie Wil, Kriens, Rapperswil, Aarau, Zug, oder auch in Basel, Bern oder Luzern um einige zu nennen. Das ist aber alles nicht Zürich und wird von den Leuten auch nicht so wahrgenommen. Angekündigt als "Zürcher Team" wäre die Akzeptanz in einer anderen Stadt wohl anfangs relativ klein.

Roster:
M.E. der grösste Knackpunkt, vor allem mittel- bis langfristig.
Da ein Grossteil der Spieler aus der Schweiz stammen müsste, bräuchte es Spieler aus der ganzen Schweiz, um ein ansprechendes Niveau zu spielen. Ob genügend Spieler dazu bereit wären in die Nähe von Zürich zu ziehen im Status eines Amateurs/Halbprofis?
Die Schweizer Liga würde parallel jedenfalls ziemlich an Niveau einbüssen.

Fanbasis:
Für mich der zweite ganz grosse Knackpunkt!
Wie schon angetönt, funktioniert die Schweiz sehr kleinräumig. Da gibt es zum einen starke lokalpatriotische Strömungen und Gesinnungen in den einzelnen Kantonen, zusätzlich aber noch den Mentalitätsgap zwischen der Deutschschweiz und der "lateinischen Schweiz", wo Französisch (Westschweiz), Italienisch (Tessin,Graubünden) und Rätoromanisch (Graubünden) gesprochen wird. Zu gut Schweizerdeutsch auch Röstigraben (D-F), bzw. Polentagraben (D-I) bezeichnet. Ein Team für die Schweiz als Ganzes wird kaum funktionieren.
American Football steht hier in der Gunst der Leute generell sehr weit hinten, wobei ich sowas wie einen kleinen Boom in Punkto Interesse feststelle. In den Medien findet die Sportart aber praktisch nicht statt, sie muss sich hinter Fussball, Eishockey, Wintersport, Tennis, Unihockey, Handball, Leichtathletik, Rad oder auch Basketball (lateinische Schweiz) anstellen. Entsprechend ist es schwierig, aber nicht unmöglich, wirklich viele Leute für das Projekt zu begeistern. Ein Insta-Like heisst da erstmal ja nicht wirklich viel. Entscheidend wird sein, ob sich andere Deutschschweizer durch die Guards vertreten fühlen. Sonst wird es wohl einfach als weiteres Zürcher Team wahrgenommen und entsprechend ignoriert. Eine oder zwei Stunden Fahrzeit sind in der Schweiz ausserdem doch relativ viel, da herrscht eine ganz andere Wahrnehmung als in Deutschland. Chancen sehe ich in der grossen "Expat"-Community in und um Zürich, welche sich jetzt nicht allzu stark mit den bestehenden Fussball- oder Eishockeyvereinen identifizieren.

Löhne/Miete:
Die Saison an sich ist ja nicht wirklich lang. Um Zürich herum findet man ausserdem auch preiswertere Wohnungen, wo Imports z.B. in Wohngemeinschaften o.ä. untergebracht werden können. Die Hemmschwelle, den eigenen Job zu verlassen, ist in der Schweiz aber wohl doch sehr hoch, da das Lohnniveau wie auch die Lebenskosten halt massiv höher sind als in Deutschland. Ein Experiment als rel. schlecht bezahlter Football-Halbprofi kann mittel- bis langfristig natürlich schon zu Einbussen im Lebensstandard führen.

Zusammenarbeit / Akzeptanz bei anderen lokalen American Football Teams:
Man hat da ja schon mal einen ziemlichen Alleingang gewagt. In einem Land mit mässiger Begeisterung für den Sport, wo viele Teams Mühe haben, genügend Spieler zu rekrutieren, kann dies schnell einmal zu bösem Blut führen. Auch wenn man zunächst positive Signale aussendet, wenn es dann effektiv ums Eingemachte geht (Spieler abwerben etc.), hört bei einigen der Spass dann wohl auf.
Mein Bruder - selbst jahrelang aktiv - meinte dazu noch, dass er es eigentlich auch mal begrüsse, wenn jemand die Szene mal aufmischt.

Fazit:
Ich will nicht alles schlecht reden. Lassen wir die Herren einmal arbeiten. Wenn es denn wirklich zustande kommt, werde auch ich mir die Geschichte einmal vor Ort anschauen. Daher bin ich jetzt einfach mal gespannt, wie und wo sie das Projekt effektiv aufziehen werden.
Danke für Deine Einschätzung, da kann man sich doch ein ganz gutes Bild der schweizer Footballszene (und darüber hinaus) machen. Ich bin ja noch ein Kind von Aktenzeichen XY und kenne die Schweiz quasi nur aus "wir schalten um ins Sendestudio Bern zu Konrad Toenz"!
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Re: Helvetic Guards

Beitrag von mephisto90 »

Vielleicht sollte ich noch anmerken, dass dies 1. eine subjektive Einschätzung ist, wie ich das Leben hier erlebe. Aber gerade die junge Generation bricht wie vielerorts sonst mit vielen "Alten Zöpfen". Generell beobachte ich eine viel weltoffenere jüngere Generation, man ist auch gewillt, mal Risiken einzugehen und neuen Dingen eine Chance zu geben. Die alte "Propaganda" von der Neutralität und der "sauberen Schweiz" verfängt nicht mehr so gut.
Daher wohl auch der kleine "Boom" am Interesse an der Sportart aus dem fernen Amerika, wie ich es einschätze.

Ich hoffe einfach mal auf gutes Gelingen. Angesichts der Schwierigkeiten im übrigen (Halb-)Profisport der Schweiz, wie auch den 2. Ligen im Eishockey und Fussball, wird es einfach eine Herkulesaufgabe, dies auch finanziell und mit den bürokratischen Behörden zu stemmen. Seriös und langfristig geplant - ohne Luftschlösser zu träumen - kann dies aber durchaus passen. Wir sprechen ja nicht von Dimensionen wie in der NFL o.ä.
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Re: Helvetic Guards

Beitrag von Kreuzteufel »

mephisto90 hat geschrieben: Mi Jul 13, 2022 11:21 Einer grösseren Menge an Leuten ist das Projekt jedenfalls (noch) nicht bekannt.
Das wäre zum momentanen Zeitpunkt auch etwas viel verlangt.
mephisto90 hat geschrieben: Mi Jul 13, 2022 11:21 Verantwortliche:
Sehe ich das richtig, dass hier nicht wirklich viele Schweizer mit an Bord sind? Mir persönlich spielt dies ja keine Rolle, bin immer offen für Neues. Aber ein bisschen "Lokalkolorit" und Kenntnisse der hiesigen Geschichte und Mentalität könnte sicher nicht schaden.
Das halte ich auch für gefährlich. Es sind zwar Personen, die im Schweizer AF vernetzt sind. Gerade in Hinblick auf Marketing braucht es aber lokale Kompetenz.
mephisto90 hat geschrieben: Mi Jul 13, 2022 11:21 Da hatte das Eishockey-Luftschloss "Helvetics" eine bessere, neutralere Namenswahl getätigt. Diese wollten damals in die KHL inkl. Stadionneubau in der Region Rothrist-Roggwil-Langenthal, wo die grossen Verkehrsachsen aufeinandertreffen.
Ganz anderes Thema, aber da war ja keinerlei Substanz dahinter.
mephisto90 hat geschrieben: Mi Jul 13, 2022 11:21 Stadion:(...)Angekündigt als "Zürcher Team" wäre die Akzeptanz in einer anderen Stadt wohl anfangs relativ klein.
Es ist ja wohl bewusst als Schweizer Team angekündigt, nicht als Zürcher Team. Ob sowas in der Schweiz funktioniert, ist natürlich die Frage. Andererseits ist mehr als ein ELF-Team in der Schweiz auch nicht möglich.
mephisto90 hat geschrieben: Mi Jul 13, 2022 11:21 American Football steht hier in der Gunst der Leute generell sehr weit hinten, wobei ich sowas wie einen kleinen Boom in Punkto Interesse feststelle. In den Medien findet die Sportart aber praktisch nicht statt, sie muss sich hinter Fussball, Eishockey, Wintersport, Tennis, Unihockey, Handball, Leichtathletik, Rad oder auch Basketball (lateinische Schweiz) anstellen.
Das ist in DE und AT jetzt auch nicht wirklich anders.
mephisto90 hat geschrieben: Mi Jul 13, 2022 11:21 Ein Experiment als rel. schlecht bezahlter Football-Halbprofi kann mittel- bis langfristig natürlich schon zu Einbussen im Lebensstandard führen.
Die Lokals kann man nicht als Halbprofis bezeichnen, die bekommen max 450€. Trotzdem sehe ich da das geringste Problem, die Breite ist da, so dass sich genügend engagierte Spieler finden werden, die auch mal 1,5 Stunden fahren.
mephisto90 hat geschrieben: Mi Jul 13, 2022 11:21 Zusammenarbeit / Akzeptanz bei anderen lokalen American Football Teams:
Man hat da ja schon mal einen ziemlichen Alleingang gewagt. In einem Land mit mässiger Begeisterung für den Sport, wo viele Teams Mühe haben, genügend Spieler zu rekrutieren, kann dies schnell einmal zu bösem Blut führen.
Sicher ein wichtiger Punkt. Geht notfalls auch mit bösem Blut, siehe Deutschland. Aber ich glaube da sind die Guards relativ gut unterwegs.
skao_privat hat geschrieben: Sa Sep 30, 2023 20:49 Bleibt festzuhalten: Der Erfolg der ELF sind letztlich nur die Fans.
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Re: Helvetic Guards

Beitrag von zusel »

Kreuzteufel hat geschrieben: Mi Jul 13, 2022 14:21
mephisto90 hat geschrieben: Mi Jul 13, 2022 11:21 Zusammenarbeit / Akzeptanz bei anderen lokalen American Football Teams:
Man hat da ja schon mal einen ziemlichen Alleingang gewagt. In einem Land mit mässiger Begeisterung für den Sport, wo viele Teams Mühe haben, genügend Spieler zu rekrutieren, kann dies schnell einmal zu bösem Blut führen.
Sicher ein wichtiger Punkt. Geht notfalls auch mit bösem Blut, siehe Deutschland. Aber ich glaube da sind die Guards relativ gut unterwegs.
Da wäre ich mir nicht so sicher, habe aber keine aktuellen Quellen mehr vor Ort. Nur diese Einschätzung:
zusel hat geschrieben: Sa Mai 21, 2022 00:38 WIe ich das von Zürich gehört habe, musste ich sofort mit einem Freund tratschen der vor einigen Jahren mal Präsident der Zürich Renegades war. Der wusste noch gar nix davon und hat sich dann bei den früheren Spezln mal umgehört: weder der SAFV noch in Zürich selbst war das bekannt dass sich da was anbahnt. Und es gibt in Zürich keine geeignete Spielstätte die über Bezirkssportanlage hinausgeht - wenn man nicht gleich ins große Fussballstadion gehen will.
When it´s game time, it´s pain time baby!
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Re: Helvetic Guards

Beitrag von Kreuzteufel »

Die Geheimhaltung bis zum Ankündigungstag ist bekannt. Danach war man aber wohl proaktiv unterwegs, was man so hört.
skao_privat hat geschrieben: Sa Sep 30, 2023 20:49 Bleibt festzuhalten: Der Erfolg der ELF sind letztlich nur die Fans.
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Re: Helvetic Guards

Beitrag von FlagFootballSaint »

Laut Insta des Schweizer Verbandes ist man auf kuscheln mit der ELF und den Guards.

Wieder eine Sorge weniger.

Langsam wird der Huber-Clan (und einige Forums-user hier) zur letzten Bastion für den ehrlichen, echten Football-Sport in Europa!!!11!1
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Re: Helvetic Guards

Beitrag von Kreuzteufel »

Hier noch das Statement des SAFV-Präsidenten:
“Ein ELF-Team in der Schweiz wird
unsere Sportart langfristig weiterbringen.
Zu Beginn wird es aber vor allem unseren
Teams in der LA schmerzhafte Abgänge
beschehren und die Angst vor solchen
Veränderungen müssen wir als Verband
ernst nehmen. Trotzallem ist eine enge
Zusammenarbeit gerade im Bereich der
Herren Tackle Nationalmannschaft
geplant und auch für beide Seiten wichtig
Die guten Gespräche mit den Guards und
der ELF in den letzten Wochen haben
gezeigt, dass alle Parteien am gleichen
Strick ziehen möchten und dies stimmt
mich für die Zukunft unserer Sportart in
der Schweiz sehr optimistisch.”
skao_privat hat geschrieben: Sa Sep 30, 2023 20:49 Bleibt festzuhalten: Der Erfolg der ELF sind letztlich nur die Fans.
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