Offenes Flagturnier in Eilat/ISRAEL vom 15.-17. März 2012

[18-88-rule]

Bisher gleicht dies einem Reisebericht mehr als einer Info zu einem Flagfootballturnier doch so weit ich mich erinnern kann wurde dies oder ähnliches ja bereits in der Vergangenheit mehrfach gefordert beziehungsweise gewünscht. Und gestehe ein das diese Berichte mit zu den interessantesten Dingen zählen die man generell in diesem Forum entdecken kann, da in aller Regel nur weitestgehend belanglose Kommentare abgegeben werden welche dann auch noch recht kurz sind. Weiter so!

[walldorfer]

...na immer gerne

- Heute fuhren wir schon um 8:00Uhr nach Eilat...alles wegen der Käsköpp aus DEN HAAG, den Finalisten des letztjährigen Big Bowl, die tatsächlich erst heute früh um 3:45Uhr gelandet sind.

- Philip Page (Lalo), der für die GERMAN WANDERERS spielen soll, ist heute im Bus kollabiert, bzw. von Krämpfen geschüttelt worden und fast ohnmächtig geworden. Er fäjjt für unsere 5 Spiele morgen aus...

- Die WANDERERS waren das einzige Team das heute bei 24°C trainierte, was für Eilat zu dieser Jahreszeit regelrecht kühl ist! Danach waren wir kollektiv Essen, wo wir auch die Mainzer trafen. Bummeln, shoppen und jetzt gerade sitzen wir in unserer "Eilater Stammadresse" im Irish Open Air Pub

- Die Spiele beginnen morgen früh um 9:00Uhr und wir haben WIE JEDES JAHR das Eröffnungsspiel gegen die ISRAELISCHE NATIONALMANNSCHAFT, die das dritte Jahr in Folge den 3. QB hat. Ja, Ken Zwiebel, der geschlagene 10 Jahre Israels Starter war, ist eben sehr schwer zu ersetzen...

- morgen dann eine Zusammenfassung der kompletten Vorrunde

[Urgestein]

Richte dem Philip bitte " Gute Besserung " aus!!! Und Euch viel Erfolg!!!

[walldorfer]

Und die Spiele begannen...

- Vor Turnierbeginn stand aufgrund der teilnehmenden Teams fest, dass es diesmal zum ersten mal überhaupt bei einem Turnier in Israel ein Deutsches Team in die Playoffs schaffen würde, nur wer, das war die Frage...

- Die Wanderers hatten gleich den Opener gegen die Israelische Nationalmannschaft, wo wir 6:0 in Führung gingen, dann aber 6:27 verloren, einmal in der Endzone den Ball gedropt und in einem drive (defense) gleich 2x krass benachteiligt, naja, aber es war ein geiles Klassespiel

- Ebenfalls das Match gegen die Israelische Jugendauswahl ging klar verloren

- Zwischenzeitlich verloren auch die beiden anderen Deutschen Teams alle ihre Spiele, bis auf Mainz, die im Duell gegen Passau erfolgreich waren

- Im zweiten Deutsch-Deutschen Duell gewannen die Wanderers gegen Passau, aber wesentlich knapper als viele dachten mit nur 1 Score Vorsprung

- Dann das Duell gegen die Den Haag Hyenas. Die waren uns Walldorfern ja schon assig & pöbelnd vom letztjährigen Big Bowl bekannt. Diesmal brachte mich deren Blitzer (Nationalspieler) dazu zum ersten mal in 13 Jahren Flagfootball den Handschlag zu verweigern, fragt blos nicht! Ach ja, wir verloren am Ende dann doch deutlich...

- Das Match gegen die Mainz Legionaries sollte darüber entscheiden wer Deutschland im Semifinale repräsentieren sollte. Auch hier gab es so manche Niglichkeiten, es ging ja auch um viel. Klarer als erwartet gewannen die Wanderers und ließen am Ende per Kneel Down die Zeit herunterlaufen. Geschafft, im vierten Anlauf für mich persönlich, die erste Playoffteilnahme

- Passau hat mit 0-5 leider die Rote Laterne, aber dies ist ihr erstes Auslandsturnier und das Event in Eilat hat halt immer eine echte Topbesetzung, ist uns 2006 nicht anders ergangen, falls das ein kleiner Trost ist...

- Die Wanderers spielen am Morgen gegen die Israelische Nationalmannschaft, das andere Halbfinale bestreiten die Holländer gegen die Israeli-Kids.

- Das FRAUENTURNIER mit 3 Teams und einer Deutschen Spielerin in Shana's Team (Julia aus Lalo) beginnt als erstes, morgens um 9:00Uhr, das Männerturnier geht um 10:30 Uhr weiter

- Evtl. bis morgen oder die Tage...

[walldorfer]

Das Frauenturnier fand an nur 1 Tag statt, wobei die Teams alle 4 Spiele hatten und dann das Finale stattfand.
Hierbei spielte Julia als einzige Deutsche Spielerin (wobei noch 2 Mainzerinnen dabei waren, die allerdings nach ursprünglicher Zusage dann doch zurückzogen und lieber nur in der Männercompetition antraten) zusammen im Team mit SHANA SPRUNG und AYELET HECHT , was ja kaum noch zu toppen ist.

Sie und ihr Team "VICIOUS & DELICIOUS" wurde vor allem von den §German Wanderers" frenetisch und sehr lautstark angefeuert! Am Ende gewannen sie das Turnier (Sprung's 4. ungeschlagener Turniersieg in Eilat in Folge ) und Julia war damit nicht nur die/der erste Deutsche die jemals bei Flagturnieren in Israel eine Medaille errang, sondern das war dann gleich auch die GOLDMEDAILLE! Und die hat sie sich durch mehrere Scores sowie gute Defense auch verdient
Die Deutschen Fans skandierten lautstark MVP, aber das war nur den Gute-Laune-Bären zuzuschreiben, die am Platzrand jede Menge positive Stimmung verbreiteten

Morgen/Übermorgen dann alle Details über die Playoffs des Männercompetition...

[walldorfer]

[quote="Urgestein"]Richte dem Philip bitte " Gute Besserung " aus!!! Und Euch viel Erfolg!!![/quote]

Hab ich ihm ausgerichtet und er hat sich herzlich bedankt! Es geht ihm wieder gut und er hat uns bestmöglich vor allem am 2. Tag unterstützt

[walldorfer]

Ich poste das letzte Update in mehreren Blöcken, weil wir mit nem WLAN-Bus durch die Negevwüste Richtung Jerusalem fahren und die Verbindung immer wieder abbricht

SPIEL UM PLATZ 5
Mainz & Passau hatten das erste Männerspiel des Freitag und hier ging es um den vorletzten Platz. Das Vorrundenspiel einen Tag vorher konnte Mainz deutlich für sich entscheiden und nach dem Ausfall eines Spielers sah es für Passau nicht gut aus. Doch gleich der erste Spielzug war ein TD Pass und die Bayern schauten nicht mehr zurück.
Das Erste Upset war vollbracht,

[walldorfer]

1. Halbfinale: ISRAEL NATIONAL TEAM vs. GERMAN WANDERERS
Die Geschichte ist schnell erzählt: ähnlich wie bei der Eröffnungspartie beider Teams verlief der Anfang recht ausgeglichen und bis zur Halbzeit lagen wir nur mit 7:13 zurück!
Dann allerdings riss der Faden und während die Defense 3 tiefe Pässe zu Scores zuließ, unterliefen mir 3 Interceptions in Folge - erst flutschte ein Pass durch "MVP" Andreas Page's Hände und wurde gepflückt, dann warf ich auf Sebastian zu weit und von der komplett anderen Seite kam ein Safety herangeflogen (krasses play!), naja und dann beim 4th down eine "Maria" die von Yonathan Halberstadt gepickt wurde und den ich dann wenigstens noch selbst stoppte und das Spiel vorbei war

[walldorfer]

2. SEMIFINALE: DEN HAAG HYENAS vs. ISRAELI YOUTH CHAMPS

Dieses "Rückspiel" verlief etwas anders als in der Vorrunde Die unfassbar unsportlichen Niederländer setzten ihre teilweise brutale Spielrichtung fort, kamen aber nicht so leicht zu Punkten wie am Donnerstag, wo sie alle bis auf die Israelischen Männer nahezu überrannten. Und im Gegenzug gelang es den Jugendlichen in Blau-Schwarz immer wieder zu scoren...und siehe da, das zweite Upset war perfekt
Die Big Bowl Finalisten aus dem Nachbarland wollten wir zwar wahrlich nicht als letzten Gegner haben, aber dennoch freuten wir uns kollektiv über diesen Ausgang

[walldorfer]

Spiel um Platz 3: GERMAN WANDERERS vs. DEN HAAG HYENAS

Direkt vor Spielbeginn bat mich Steve Leibowitz (Präsident des Israelischen Footballverbandes & Schiedsrichter dieses Spiels) zusammen mit Den Haag's Coach Theo Dankers in die Mitte und ermahnte uns beide ein sauberes und faires Spiel zu spielen, in Anlehnung an die Vorkommnisse bei den meisten Spielen der Holländer
Erneut hielten wir zu Beginn sehr gut mit und es stand lange unentschieden. Das erfreulichste war allerdings, dass es ein absolut sauberes Spiel war und nur ein Penalty verhängt wurde (ääh, MUSS ich erwähnen dass es gegen die #81 der Cheesies ging??? ).
Gerade in Keysituationen zeigte sich das wir halt nich so gut eingespielt waren wie die Spitzenteams des Turniers, da half auch die individuelle Klasse des Einzelnen nicht.
Jedoch hielten wir Den Haag in Halbzeit zwei 1x auf und konnten promt durch Sebastian scoren, der nach 50 Yards knapp vor der Endzone gestoppt wurde und einen Spielzug später unseren letzten TD erzielte. Der erste Score gelang übrigens Mathias, der nach dem Catch erstmal stehenblieb, um dann die restlichen 45 Yards ins Ziel zu sprinten, angetrieben von den heiseren Kehlen der meisten anwesenden Deutschen
Am Ende schüttelten WIR ALLE die Hände und alles war gut, Edelmetall verpasst aber die bislang beste Deutsche Platzierung erlangt und alle halbwegs unverletzt das Turnier überstanden

[walldorfer]

FINALE der Männer: ISRAEL NATIONAL TEAM vs. ISRAEL YOUTH There's Only One Pickle)

Ein paar werden sich evtl. noch an die Ayelet Games 2010 erinnern, als im Halbfinale der Israelische High-School-Meister "Thunder Muffins" sensationell die Senior Nationalmannschaft schlug (Schiris waren damals Carsten Wolf & ich, ups)
Und gleich 2 der Männer waren am Finale nicht dabei, weil sie beim Jerusalemmarathon starteten... Doch ein Faktor sprach eine deutliche Sprache: der damals überragende Jugendspieler DANI, der letztes Jahr dann beim Big Bowl zum ersten mal im Seniorteam auflief, spielte nicht für sondern gegen die Jugend, und das mit erst 17 Jahren. Allerdings wird er wohl ab nächstem Jahr für mindestens 3 Jahre ausfallen, die Armee ruft Das ist ja generell die Krux der beiden Israelischen Nationalteams, in "ihren besten Jahren" fallen die Spielerinnen & Spieler für mehrere Jahre aus und nach der Army haben sie dann oft andere Interessen bzw. den Kontakt zum Flagsport verloren
Ja, und er dominierte auch das Finale: mit 3 TD's Vorsprung gewannen nach 2011 zum zweiten mal die Israelischen Männer dieses wie immer äußerst stark besetzte Event

Dennis, Phil & ich fuhren dann mit dem Taxi sofort zum Sofballspiel (errr, Ayelet Games haben dieses Jahr satte 20 verschiedene Sportarten ), wo wir das dänische U-19 Nationalteam gegen die U-18 Israelinnen gewinnen sahen

[Hessen rockt!]

Respekt vor der Leistung! Wie war denn die Stimmung oder noch besser die Einheit im Team? Oder den deutschen Teams allgemein? Klasse Berichte, liest sich wie in einem Magazin!

[18-88-rule]

Ein großes Kompliment hier an dieser Stelle an den Schreiber "walldorfer" der hier etwas geschaffen hat welches ich im kompletten footballforum noch nicht zu lesen bekam und ich lese in tatsächlich jeder Sparte mehrfach wöchentlich die Berichte. Die relative Ausführlichkeit, chronologische Reihenfolge gepaart mit den Eindrücken die ein Auslandsturnier und hier vor allem der Deutscher Mannschaften in Israel hinterlässt ist möglicherweise einzigartig, zumindest für dieses Forum.
Es wäre schön gewesen wenn auch Kommentare anderer Mitspieler hier abgedruckt worden wären doch ist mir natürlich nicht bekannt ob es überhaupt von denen hier entsprechende Leser beziehungsweise Mitglieder gibt.

[FabianP]

Doch die gibt es hier auch, aber ich habe mich gerade erst angemeldet und bin vor ein paar Minuten erst aus Israel nach Hause gekommen. Ich werde morgen dann hoffentlich die Zeit finden meine Eindrücke zu schildern, nur so viel schon einmal: Es was eine unglaubliche Erfahrung und ich kann jedem empfehlen Israel mal zu besuchen.

[FabianP]

Dadurch, dass ich gerade nen Bericht für unsere Seite geschrieben habe, kopiere ich den nur noch hier statt was neues zu schreiben:

Drei Teufel im Heiligen Land
Anlässlich der 7. Ayelet International Games reisten auch drei Dortmunder Spieler ins Heilige Land. Die Ayelet International Games sind jährlich stattfindende Spiele mit nicht olympischen Sportarten, unter anderem auch Flag Football. Zwischen dem 15. und 17. März richtete der israelische Bund von nicht olympischen Sportarten, Ayelet die siebte Auflage des Turnieres mit 17 verschiedenen Sportarten und über 1500 teilnehmenden Sportlern aus.
Mit drei Teams reisten dieses Jahr so viele deutsche Teilnehmer wie noch nie an. Neben den Mainz Legionaries und den Passau Red Wolves, verstärkt durch Markus Schulze von den Suburbian Foxes, trat ein drittes Team bestehend aus Spielern aus ganz Deutschland an dem Turnier an. Die German Wanderers wurden durch die drei Dortmunder Spieler Dominic Bublitz, Sebastian Sudholt und Fabian Pawlowski, den Spielern Philips Page, Andreas Page und Julia Zaun von den LaLo Greyhounds, den Walldorfern Andreas Riedl, Dennis Schulmeyer, Phil Saalbach und Bernd Jung der Walldorf Wanderers und Matthias Riedl von den Königsbrunn Ants komplettiert. Zur physiosportlichen und lautstarken Unterstützung am Spielfeldrand reiste ebenfalls Sarah Schulz mit an. Direkt am ersten Spieltag sollten die Wanderers durch Yonah Mishaan, dem Coach der israelischen Frauennationalmannschaft im Flag Football als Blitzer unterstützt werden, der den zweiten Spieltag leider wegen einer älteren Verletzung aussetzen musste. Somit war der Kader komplett und die Spiele konnten beginnen, doch davor stand erst einmal die Ankunft in Israel.
Am Montag den 12. März machten sich die drei Devils aus Dortmund auf dem Weg zum Flughafen Köln-Bonn, um am späteren Nachmittag in Tel Aviv zu landen und nach einer abenteuerlichen Fahrt mit dem Shuttle-Bus nach Jerusalem im Abrahams Hostel einzuchecken. Bei einem ersten Treffen mit den anderen deutschen Spielern beim Kraft Stadion in Jerusalem zeigten sich die Deutschen direkt von ihrer besten Seite und feuerten lautstark die spielenden Mannschaften in den Playoffs der israelischen Frauen Flag Football Liga an. Bevor es Mittwoch in der Früh mit dem Bus nach Eilat gehen sollte, stand Dienstag noch ein Tag am Toten Meer und dem En Gedi Nationalpark an. Außerdem wurde am Abend in Yonahs Bar das Champions League Spiel des FC Bayern in gemütlicher Runde geschaut.
Gegen 15 Uhr erreichte der Reisebus am Mittwoch mit den deutschen Delegationen, den Den Haag Hyänen und dem israelischen Highschoolmeister, sowie der israelischen Nationalmannschaft Eilat. Nachdem die Zimmer im 5-Sterne Club Hotel bezogen waren, machten sich die German Wanderers, die zuvor noch nie zusammen trainieren konnten zur Spielstätte auf, um diesen Rückstand nachzuholen. Der Abend wurde durch einen entspannten Besuch an der Strandpromenade von Eilat abgerundet.
Donnerstag 15. März, erster Spieltag. Nach ausgiebigem Frühstück sollten am Donnerstag die Gruppenspiele des Turniers ausgetragen werden. Die Spielstätte zeichnete ein surreales Bild: Ein großer Rasenplatz, etwas außerhalb von Eilat, mitten in der Wüste, als Panorama riesige Berge und die Sicht auf Jordanien. Der Veranstalter, welcher übrigens äußerst gut organisiert war, hat für ausreichende Verpflegung während der Spiele gesorgt. Dazu gehörten Unmengen an Trinkwasser und mittags sogar Verpflegung in Form von verschiedenen Menüs, Snacks und Bananen, welche in Israel unheimlich lecker sind.
Der erste Spieltag ging für die German Wanderers äußerst gut aus und das Minimalziel wurde direkt klar gemacht, nicht Letzter werden. Die Freude über den Halbfinaleinzug war riesig bei den Wanderers, doch leider ging man am ersten Tag mit einer negativen Statistik aus dem Spieltag. Siege konnten gegen Mainz und Passau eingefahren werden, gegen die beiden israelischen Mannschaften und die äußerst unsportlichen Holländern hagelte es höhere Niederlagen, die das Leistungsniveau leider nicht gänzlich widerspiegelten, da die Spiele gegen die internationale Konkurrenz in der ersten Hälfte der Spieler immer äußerst knapp waren.
Am Freitag dem zweiten Spieltag standen die Spiele der Frauenmannschaften an, in denen Julia Zaun mit dem Team Vicious and Delicious direkt die erste deutsche Spielerin wurde, die in Israel Gold gewann. Unterstützt wurde das Team äußerst lautstark von den German Wanderers. Verdient war diese Medaille gerade durch viele Touchdowns, Interceptions und guten Tacklings von Julia.
In dem Spiel um Platz 5 konnte sich Passau, die am Vortag alle Spiele verloren hatten, gegen Mainz durchsetzen. Im ersten Halbfinale unterlagen die German Wanderers der israelischen Nationalmannschaft gegen Ende doch deutlich, obwohl man in der letzten Sekunde der ersten Halbzeit noch nah dran war und den Touchdown zum Ausgleich knapp verpassten. Das zweite Halbfinale der Den Haager gegen den israelischen Highschoolmeister wurde wieder durch äußerste Unsportlichkeit und Brutalität seitens der Holländer gezeichnet, die sich durch ihre unfairen Mittel allerdings anders als zum Vortag nicht gegen die Israelis durchsetzen konnten.
Somit war klar, die Wanderers würden im kleinen Finale wieder auf die Niederländer treffen, doch diesmal sollte es glücklicherweise anders als erwartet kommen. Steve Leibowitz, Präsident des israelischen Footballverbands und Schiedsrichter dieses Spiels, machte den Teams vor dem Spiel klar, dass unfaire Aktionen Sanktionen nach sich ziehen würden und der Coach der Holländer versicherte ein sauberes Spiel. Auch dieses Spiel ging leider verloren, wodurch die deutschen Teams leider nur gegen deutsche Teams Siege einfahren konnten, doch zeigte dieses letzte Spiel auch, dass die Den Haager auch mit fairen Mitteln ein Spiel gewinnen können. Am Ende waren die Anfeindungen des ersten Spiels gegen Den Haag dann wieder vergessen.
Das Finale zwischen dem israelischen Highschoolmeister und der israelischen Nationalmannschaft konnte die Nationalmannschaft dann anders als 2010 klar für sich entscheiden. MVP dieses Spiels dürfte zweifelsohne Dani sein, der letztes Jahr das erste Mal für die Nationalmannschaft beim Big Bowl auflief und in Eilat ein überragendes Spiel gezeigt hat.
Nachdem alle Spieler tatkräftig mit angepackt hatten, um die Spielstätte wieder im sauberen Zustand zu hinterlassen ging es auch zurück zum Hotel um Abends ein letztes Mal, mit allen teilnehmenden Spielern zu dinieren und das köstliche Essen des Club Hotels zu genießen. Bevor es Samstagabend wieder zurück nach Jerusalem gehen sollte, reiste ein Großteil der deutschen Spieler zum Delphinresort in Eilat. Alleine dieser Besuch war schon eine Erfahrung fürs Leben, da die Tiere äußerst nah an einen heran kommen, ob es nur am Steg ist oder wenn man in dem Riff selbst taucht.
Samstagnacht verabschiedeten sich die Teams nach der Ankunft in Jerusalem, da viele bereits Sonntag ihren Flug zurücknehmen mussten. Die Dortmunder hatten noch einen weiteren Tag Zeit und schauten sich Sonntag die Altstadt in Jerusalem an und besuchten Bethlehem und die Geburtskirche. Bethlehem selber machte einen sehr kriminellen Eindruck, auch wenn dort selber nichts passiert ist, allerdings ist es erstaunlich, wie unterschiedlich die Kulturen nur 30 Autominuten entfernt sein können. Jerusalem und Israel wirkt zwar sehr religiös, aber dem Westen stark zugewandt, Bethlehem und Palästina hatten schon deutliche Einflüsse der arabischen Welt. Möglicherweise ist der gemeine Europäer dieses "Basar"-Verhalten auch nur nicht gewohnt, dass jeder einem an jeder Ecke etwas andrehen will.
Die Rückfahrt, der Rückflug sowie die Kontrollen am Flughafen am Montag gingen fast problemlos von statten, außer dass Dominic eine Leibesvisitation über sich ergehen lassen musste, da der Sprengstoffmelder bei seinem Handgepäck fälschlicherweise auslöste. Zurück in Deutschland haben wir viele sehr positive Erinnerungen mitgenommen und dem geneigten Leser kann nur nahe gelegt werden, dieses wunderschöne Land einmal selber zu besuchen. Von Köln aus, ist es nur vier Stunden entfernt und es ist wie auf einem anderen Planet. Die Kultur ist so stark anders, aber trotzdem faszinierend, die Menschen dort sich alle äußerst nett, von dem Bild, das von Israel in den Medien gezeichnet wird, ist dort nichts zu sehen. Eine klare Empfehlung und hoffentlich nächstes Jahr wieder mit Dortmunder Beteidigung.