informer hat geschrieben: ↑Sa Nov 14, 2020 14:20
RollTideRoll hat geschrieben: ↑Fr Nov 13, 2020 20:43
informer hat geschrieben: ↑Fr Nov 13, 2020 19:03
Also ich kann es nicht fassen, dass wirklich nochmal jemand den Versuch einer Profiliga in Europa
(also im Grunde Deutschland) unternimmt.
Die NFL-E, die ja in den letzten Jahren auch fast nur noch aus deutschen Teams bestand, hatte rein
sportlich ein super Niveau mit 90% US-Profis, eine top Infrastruktur und sehr gutes Entertainment.
Alles unfassbar aufwendig und teuer und aus der NFL finanziert.
Selbst diese top organisierte Liga ist krachend gescheitert!
Jetzt glauben irgendwelche Seppls, man muss nur GmbHs grnden, in die sich Investoren einkaufen und
dann läufts!
Das ganze ist eine Tot-Geburt von der jeder (der so n bisschen klar denken kann) weiß, wie es ausgehen wird.
Ensume hat mit Sicherheit seine Qualitäten als Coach und Moderator.
Mit anderen Angelegenheiten würde ich allerdings nicht beauftragen.
Ich verstehe dieses permanente "Die NFL-E ist gescheitert also wirds die ELf auch" nicht.
Man vergleicht hier Äpfel mit Birnen. Andere Zeiten, andere Umstände, andere Vorraussetzungen etc.
Sicher muss man momentan noch so einiges bei der ELF hinterfragen, aber niemand hier kann in die Zukunft schauen oder wirklich vom einem auf das andere schliessen.
Wirklich interessant wird es erst wenn das Ganze konkret an den Start geht und man sich ein genaues Bild machen kann.
Alles andere ist altbackene "Wird doch eh nix"-Mentalität, weshalb der Sport auch lange keinen Schritt weitergekommen ist.
Altbacken ist gar nix. Es hilft ungemein, wenn man schon mal in der Sportvermarktung gearbeitet hat.
Und "sich ein genaues Bild machen" wenn das Ganze an den Start geht, ist wirklich naiv.
Erst mal die Kohle raushauen, dann schaumer mal.
Es gibt ja 2 Möglichkeiten :
1. Man kann es "Profilliga" nennen mit 90% deutschen Clubs und zieht einfach Spieler aus GFL in die "GmbH-Teams" und holt n paar As und Es dazu.
Der Frachniser kauft die Lizenz und braucht dann noch 25.000 EUR für die GmbH (oder zunächst 12.500, den Rest dann aber später).
Da kein e.V, da ist, sind Trainingsplätze und Hallen im Winter wesentlich teurer als für gemeinnützige GFL Clubs.
Dazu kommen Kosten für Marketing/PR und kleine Gehälter.
Also alles wie in der GFL, nur noch noch teurer.
Und was ist mit professionellen "marketingtauglichen" Spielstätten ? Nix, oder ?
Wer soll da Kohle rein pumpen ohne die Aussicht auf Profit?
Meinst Du das Klappt? Eher nicht, ne ?
2. Möglichkeit:
Man macht es "richtig"
Professionelle Trainer, mindestens 30 echte Profis im Team, top Entertainment, top Trainings- und Spielstätten,
top Management, Marketingkampgnen etc... bla bla.
Wenn man es erstmal moderat angehen lässt, es aber trotzdem professionell laufen soll, würde ich mit mindestens
2 Millionen EUR Etat p.a. rechnen.
Da für Randsportarten Sponsoring extrem schwierig ist, würde ich im Idealfall ("wenn es pufft und kracht") mit 500.000 EUR
Sponsoring-Einnahmen rechnen. Aber eher weniger.
Da das Ganze frühestens nach 5 Jahren (Erfahrungswert durchschnittlich) schwarte Zahlen schreibt (woran ich nicht glaube), müsste der Investor etwa 3-4 Millionen in 5 Jahren in ein Team schießen, bei durchgehend positiver Entwicklung.
Und das für eine Sportart, die aktuell hier keinen interessiert und in Europa noch weniger.
Ne Totgeburt.