Wie steht ihr zu Fußball ?

Sinn, Unsinn & Langeweile
Packersfan85
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Wie steht ihr zu Fußball ?

Beitrag von Packersfan85 »

Meine Lieblingssportarten sind Eishockey und Football, aber auch Fußball ist für mich relativ interessant.

Wenn allerdings mein Umfeld mir zu sehr auf die Pelle rückt mit Fußball - Ich lebe in der Westpfalz, dort sind die Leute total fußballverrückt - beginne ich mich vom Fußball abzuschotten, je mehr Fußball desto mehr schotte ich mich davon ab.

Und wenn ab Juni die Fußball-WM beginnt, wo dann von allen der Eindruck erweckt wird, es gebe keine andere Mannschaftsportart der Welt außer Fußball und nur so ein paar Verrückte wie die Amerikaner gucken keinen Fußball, kriegt ich erst recht das k*** ...

Wie gesagt ich habe ja nichts gegen Fußball, aber dieses arrogante Auftreten der Fußball-Leute, egal ob normale Fans, Funktionäre, Sportmoderatoren und -kommentatoren, gegenüber anderen Sportarten und deren Fans geht mir halt gehörig auf den Senkel ...
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Daddy
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Re: Wie steht ihr zu Fußball ?

Beitrag von Daddy »

Total egal wie der Ball geformt ist oder welche Größe er hat, Hauptsache andere schwitzen während ich auf der Couch liege und alles besser weiß :joint:
Denken ist wie googlen, nur krasser.
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sick&red
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Re: Wie steht ihr zu Fußball ?

Beitrag von sick&red »

Leider ist Rundballtreten in Amerika auch längst angekommen.
Kann damit auch herzlich wenig anfangen, internationale Wettkämpfe (wie die WM) gehen aber grad noch, weil sich dann wenigstens die Vereinsmeier nicht an den Kragen gehen. Das ist das, was mich total nervt, die machen sich gegenseitig fertig, wegen sowas Unwichtigem! :evil:
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Exillöwe
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Re: Wie steht ihr zu Fußball ?

Beitrag von Exillöwe »

Also mir sind die Rundballtreter relativ egal. Gibt genug andere Sachen, die man sich im TV anschauen kann oder über die man sich unterhalten kann. Außer mit Rundballfanatikern natürlich, die zu bestimmten Zeiten des Jahres ja kein anderes Thema haben, als wie "wir" gerade bei irgendeiner EM/WM/etc abgeschnitten haben.
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Packersfan85
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Re: Wie steht ihr zu Fußball ?

Beitrag von Packersfan85 »

sick&red hat geschrieben:Leider ist Rundballtreten in Amerika auch längst angekommen.
Hat aber trotzdem bei weitem nicht den Stellenwert wie bei uns und dabei wird es, auch wenn der Fußball in den USA enorm an Bedeutung gewonnen hat, im Prinzip auch bleiben.

sick&red hat geschrieben:Kann damit auch herzlich wenig anfangen, internationale Wettkämpfe (wie die WM) gehen aber grad noch, weil sich dann wenigstens die Vereinsmeier nicht an den Kragen gehen. Das ist das, was mich total nervt, die machen sich gegenseitig fertig, wegen sowas Unwichtigem! :evil:
Stimmt, im US-Sport sind mir zumindest bei den Major Leagues derartige Exzesse nicht bekannt.

Exillöwe hat geschrieben:Also mir sind die Rundballtreter relativ egal. Gibt genug andere Sachen, die man sich im TV anschauen kann oder über die man sich unterhalten kann. Außer mit Rundballfanatikern natürlich, die zu bestimmten Zeiten des Jahres ja kein anderes Thema haben, als wie "wir" gerade bei irgendeiner EM/WM/etc abgeschnitten haben.
Ja, dabei gibt es bei so vielen Sportarten tolle und bedeutende Nationalmannschaftsturniere, man denke nur mal an die Rugby-Weltmeisterschaften. Oder auch an Welt- und Europameisterschaften im Basketball.
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Exillöwe
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Re: Wie steht ihr zu Fußball ?

Beitrag von Exillöwe »

Packersfan85 hat geschrieben:Hat aber trotzdem bei weitem nicht den Stellenwert wie bei uns und dabei wird es, auch wenn der Fußball in den USA enorm an Bedeutung gewonnen hat, im Prinzip auch bleiben.
In den USA ist Fußball eher Frauensache, soweit ich das richtig mitgekriegt habe.
In den Jungenteams and Highschools/Colleges spielen dann auch eher die Kids von ängstlicheren Eltern, die glauben beim Fußball wäre das Verletzungsrisiko für ihre Kids nicht so groß.
Packersfan85 hat geschrieben:Ja, dabei gibt es bei so vielen Sportarten tolle und bedeutende Nationalmannschaftsturniere, man denke nur mal an die Rugby-Weltmeisterschaften. Oder auch an Welt- und Europameisterschaften im Basketball.
Wobei der Stellenwert von Rugby in Deutschland ja wohl noch unter dem von Football liegt m.E. und die Basketballer ja bei der Weltmeisterschaft nurals Zuschauer dabei sind soweit ich weiß.
Leider sind auch die Zeiten vorbei, in denen deutsche Nationalmannschaften im Eishockey oder Handball durchaus Erfolge verbuchen konnten, was die Medienpräsenz doch deutlich reduziert hat.
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_pinky
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Re: Wie steht ihr zu Fußball ?

Beitrag von _pinky »

Fußball wird der große Gewinner in Amerika in den kommenden Jahren sein. Nicht, weil der Sport so toll ist, oder weil die Amis ängstlich werden, sondern weil er so billig ist.
Schau dir die Colleges an: Bei den größeren ist es egal, die haben Kohle. Aber die große Masse an mittleren und kleineren Schulen muß schwer nach dem Geld kucken.
Du kaufst einen Satz Trikots, zwei Tore, paar Bälle, Feld ist da und los geht's. Nix mit Massen an Equipment und riesigen Teams, die durch die Landschaft gekarrt werden müssen.
Nachfrage kreieren können die Amis. Schieb erst mal ein paar Jahrgänge schön gesteuert durchs Fußballprogramm und schon hast du eine wachsende Fanbase.
Hatte heute morgen keine Milch mehr für mein Müsli. Hab stattdessen Orangensaft genommen. Und Wodka statt Müsli.
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Re: Wie steht ihr zu Fußball ?

Beitrag von Packersfan85 »

_pinky hat geschrieben:Fußball wird der große Gewinner in Amerika in den kommenden Jahren sein. Nicht, weil der Sport so toll ist, oder weil die Amis ängstlich werden, sondern weil er so billig ist.
Schau dir die Colleges an: Bei den größeren ist es egal, die haben Kohle. Aber die große Masse an mittleren und kleineren Schulen muß schwer nach dem Geld kucken.
Du kaufst einen Satz Trikots, zwei Tore, paar Bälle, Feld ist da und los geht's. Nix mit Massen an Equipment und riesigen Teams, die durch die Landschaft gekarrt werden müssen.
Nachfrage kreieren können die Amis. Schieb erst mal ein paar Jahrgänge schön gesteuert durchs Fußballprogramm und schon hast du eine wachsende Fanbase.
Denkst du wirklich, dass der Fußball so dominant werden wird in Amerika ?
Immerhin gibt es 3 uramerikanische Sportarten - American Football, Baseball und Basketball - gegen die der Fußball sich durchsetzen muss, plus Eishockey, dass in vielen Teilen der USA einen ähnlichen Stellenwert wie die 3 genannten Sportarten hat. Meiner Meinung nach ist da für Fußball nicht mehr ganz so viel Platz.

Den finanziellen Vorteil, den man dadurch hat, dass der Fußball kaum was kostet, den hast du doch schon immer und trotzdem hat sich der Fußball in den USA nie groß durchsetzen können.
Und meiner Meinung nach wird das vom Prinzip her - trotz dass der Fußball in den USA an Bedeutung gewonnen hat - auch so bleiben.
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_pinky
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Re: Wie steht ihr zu Fußball ?

Beitrag von _pinky »

Fußball wird diese Sportarten nicht ersetzen. Schon klar. Aber er wird einen großen Stellenwert bekommen und irgendwo als Level-2-Sportart unter diesen anzusiedeln sein. Er steht ja im Verhältnis jetzt bereits weit über der Bedeutung von z.B. AF in Deutschland.

Und was ganz wichtig ist: Sowohl FIFA als auch die großen Sportartikelhersteller haben ein Rieseninteresse diesen Markt für sich zu gewinnen. Da wird investiert. Nicht wie seinerzeit bei der NFL-E mit ein paar Millionen. Insgesamt geht's da um Milliarden. Dort geht es nicht um's Hobby, sondern um's Geschäft.
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Re: Wie steht ihr zu Fußball ?

Beitrag von Packersfan85 »

_pinky hat geschrieben:Und was ganz wichtig ist: Sowohl FIFA als auch die großen Sportartikelhersteller haben ein Rieseninteresse diesen Markt für sich zu gewinnen.
Die versuchen das doch schon seit Jahrzehnten. Ohne dass es den großen Durchbruch gibt. Amerikaner mögen einfach keinen Fußball, das sollten Seppl Blatter und Konsorten doch endlich mal einsehen.
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_pinky
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Re: Wie steht ihr zu Fußball ?

Beitrag von _pinky »

Wie nennst du das:
Professionelle Strukturen im Verband, Profiligen männlich/weiblich etabliert, Nationalmannschaften international konkurrenzfähig aufgestellt, am kompletten Schulsystem als Schulsportart anerkannt und eingeführt. Die ersten angefixten Generationen kommen auf den wichtigen Posten in Öffentlichkeit, Wirtschaft und Medien an.

Nee, du hast Recht. Das wird nix.
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Exillöwe
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Re: Wie steht ihr zu Fußball ?

Beitrag von Exillöwe »

_pinky hat geschrieben: Nee, du hast Recht. Das wird nix.
Fußball spielen an den Schulen nur Mädchen und die Söhne von Eltern, die Angst haben ihr Junge könnte sich beim Sport verletzen. :mrgreen:

Richtig erfolgreich könnte Fußball nur unter verschiedenen Voraussetzungen werden:
- ein Scholarship System, mit dem Jugendliche aus benachteiligten Lebensbedingungen durch Fußball ihre Ausbildung finanzieren könnten
- ein Draft System wie bei den anderen US Sportarten, um die Aussicht auf generöse finanzielle Absicherung im späteren Leben zu gewährleisten. Das ist schließlich das, was die meisten Jungs in den USA dazu bringt wie irre zu trainieren..
- eine US Fußball Liga die jährlich etwas ausrichtet was sich irgendwie "World Series / Chamoionship / etc" nennt.. Weil wenn es nicht die beste Liga der Welt ist, ist sie doch für Amis nicht interessant
- ein weiterer Zuzug mexikanischer "Gastarbeiter" bis schließlich spanisch die offizielle Amtsprache in den USA wird. Spätestens DANN hat Fußball den Durchbruch geschafft...
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_pinky
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Re: Wie steht ihr zu Fußball ?

Beitrag von _pinky »

Exillöwe hat geschrieben: Fußball spielen an den Schulen nur Mädchen und die Söhne von Eltern, die Angst haben ihr Junge könnte sich beim Sport verletzen. :mrgreen:
Sprichst du von Barack Obama? Wenn der Präsident das schon in der Öffentlichkeit kundtut...

Am Ende kommt's darauf an, was man unter 'richtig erfolgreich' versteht.

Jedenfalls hat Fußball in den Staaten bereits jetzt einen Status, den Football in Deutschland in den nächsten 20 Jahren nicht erreichen wird. OK, du hast Recht, das macht ihn noch nicht erfolgreich.
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Re: Wie steht ihr zu Fußball ?

Beitrag von Exillöwe »

_pinky hat geschrieben:Sprichst du von Barack Obama? Wenn der Präsident das schon in der Öffentlichkeit kundtut...
Nee, eher meinem persönlichen Eindruck anhand amerikanischer Filme und TV-Serien. ;)
_pinky hat geschrieben:Am Ende kommt's darauf an, was man unter 'richtig erfolgreich' versteht.
Naja, ich denke mal, eine Sportart ist dann erfolgreich, wenn es eine langfristig national operierende Liga gibt, deren Spieler durch die Teilnahme am Spielbetrieb ihren Lebensunterhalt bestreiten können.
In den USA mangelt es beim Fußball wohl derzeit noch am Faktor "langfristig".
Auch beim Football hat es ja eine ganz Weile gedauert. Wobei Deutschland ja vom Punkt der Professionalität her noch nichtmal den Stand der '20er Jahre des letzten Jahrhunderts in den USA erreicht hat.
Was aber auch an einer anderen Mentalität liegt. In Deutschland gibt es für jeden Furz und Feuerstein einen Verein. Oder halt Vereine... In den USA sind es dagegen eher wirtschaftlich orientierte Unternehmen die sich einer solchen Sportart annehmen. Show me the money, halt. In Deutschland ging es zu Beginn "nur" um den Spaß am Sport, in den USA um Gewinne. Hier waren Zuschauer eher optional und dankbar in Kauf genommen, in den USA waren sie die Zielgruppe eines Wirtschaftunternehmens.
_pinky hat geschrieben:Jedenfalls hat Fußball in den Staaten bereits jetzt einen Status, den Football in Deutschland in den nächsten 20 Jahren nicht erreichen wird. OK, du hast Recht, das macht ihn noch nicht erfolgreich.
Fußball hat es in den USA aber auch einfacher als Football in Deutschland (oder Europa.. oder sonstwo in der Welt außer den USA, Japan und (mit anderen Regeln) Kanada.

Fußball an Universitäten gibt es jetzt knapp ebensolang wie Football. 1848 gab es in Cambridge die ersten Regeln für Fußball und das erste Footballspiel fand 1869 zwischen Princeton und Rutgers statt (sagt Wiki).

Fußball hatte den Vorteil, daß die damalige Weltmacht Großbritannien war. Und sich daraufhin das Spiel recht weiträumig um den ganzen Globus verbreiten konnte. Schon 1874 kam es zum Beispiel durch den Braunschweiger Gymnasiallehrer Konrad Koch nach Deutschland.
Eine Weile später spielten Menschen in Europa, Asien, Afrika und Südamerika ein Spiel, für das man grundsätzlich nur a) etwas Platz b) zwei wie auch immer markierte Tore und c) sowas ähnliches wie einen Ball brauchte. Ausnahmen blieben halt die Antarktis (zu kalt und rutschig..), Australien (zu... anders...) und die USA.

Football entwickelte sich in den USA. Und was dachte man in den "alten Ländern" 1869 von den USA? Naja, waren halt die Kolonien... Wildnis... und das ist doch da, wo es die Indianer gibt, gelle? Wenig Motivation eine regional verbreitete Sportart überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Siehe z.B. auch Lacrosse - eine amerikanische Sportart, die sogar noch später als Football ihren Weg nach Deutschland gefunden hat ;)

Dazu die Verbreitung des Spiels... während sich in Europa der Fußball zumindest teilweise über Lehrer, die in Großbritannien studiert hatten, erst über den Kontinent und dann durch Auswanderer über die ganze Welt verbreitete, blieb Football auch aufgrund der Tatsache, daß die USA ein Einwanderungsland waren eher ein regional bekannter Sport...

Und selbst in den USA dauerte es ja bis in die '70er Jahre des letzten Jahrhunderts, bis Football zu einem Massenphänomen wurde.

Wenn der Fußball es nun also schneller schaffen sollte, in den USA Fuß zu fassen als der Football in Deutschland (oder Europa..) dann ist das wenig erstaunlich. Noch immer zieht es mehr Menschen aus Ländern mit einer Fußballtradition in die USA als umgekehrt Auswanderer mit Footballtradition aus den USA nach Europa.

Desweitern sollte man ja auch sehen, daß durch den "Unterbau" der NCAA Football in den USA einen ganz anderen Stellenwert genießt als Fußball hierzulande.
In Deutschland hat jedes Dorf seinen eigenen Fußballverein. Jugendmannschaft, Alte Herren und wenn möglich ein Team im Ligabetrieb mit der Absicht in die nächsthöhere Liga aufzusteigen... in größeren Städten gibt es gleich mehrere Vereine. Und manche Städte leisten sich (ab und an) sogar zwei Vereine mit Bundesligabetrieb. Man braucht also nur ein paar Kilometer fahren, um schon im Einzugsbereich eines anderen Vereins zu sein. Nur halt auf Bundesliganiveau werden die Entfernungen dann manchmal etwas größer..

Und in den USA? Naja.. erstmal sind dort "Vereine" eher die Ausnahme. Football geht zumeist mit den Schulteams los. Dann Highschool. Aber sobald dann der Universitätslevel erreicht wird, ist der Sport eigentlich schon überregional, was natürlich auch der Größe der USA und der einzelnen Bundesstaaten geschuldet ist. Und da in den USA scheinbar der Stolz auf seine Alma Mater bzw. auf die Universität des Heimatbundesstaates um einiges ausgeprägter ist, als in Deutschland, generieren Spiele auf Universitätsniveau ganz andere Zuschauerzahlen als es hierzulande möglich wäre.

Man stelle sich mal vor, es gäbe einen Ligabetrieb für studentische Fußballmannschaften in Deutschland. Und die TU Braunschweig würde gegen das Team der Julius-Maximilians-Universität Würzburg spielen. Um es mal zu amerikanisieren TUB vs. JMU. Wieviele Zuschauer würden wohl im Stadion an der Hamburger Straße in Braunschweig aufschlagen, um diese Begegnung zu sehen?
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Re: Wie steht ihr zu Fußball ?

Beitrag von _pinky »

Hätte also Karl May mit Winnetou Ledereier geschmissen, hätten wir heute eine echte Footballkultur? 8)

Sorry, fiel mir zu 1869 und USA und Indianer ein. :twisted:

Mag alles stimmen, und mir ist klar, daß Football schwerer zu transferieren ist, wie Fußball, und daß es weniger bekannt ist. Und, und, und. Und genau deswegen wird Fußball dem Football in den USA auf die Pelle rücken. Nicht überholen. Habe ich doch geschrieben. Eben auch, weil's ein echtes Geschäftsfeld zum Geld verdienen ist.

Zu deinem letzten Absatz:

Das würde mit einer gewissen Anlaufzeit bestimmt funktionieren. Uns fehlt ein bisschen diese 'Patriotismus'-Kultur, die bei den Amis bis zum Exzess gefördert wird. Im Studium war es für mich schon schwer, überhaupt ein T-Shirt meiner Uni zu bekommen. Und das war dann häßlich. Eind ordentliches, verbindendes Logo gabs auch keins. Aber mein Uni-Team wäre mein Heimverein gewesen. Und meine Kommilitonen wären zum Biertrinken mitgekommen. Noch dazu wenn ein Kumpel mitspielt. Oder eine Freundin bei den Hupfdohlen mitmacht. Oder zwei andere in der Marching-Band blasen. Oder man bei einem anderen am Burgerstand was abstauben kann.
Potentielle Neukunden werden jedes Semester nachgeliefert, man muß diese Bedürfnisse nur befeuern und anschließend befriedigen.
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