Schmerzmittelgebrauch im American Football ???ein Thema ???

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Endorphinia
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Schmerzmittelgebrauch im American Football ???ein Thema ???

Beitrag von Endorphinia »

aus gegeben Anlass, möchte ich Euch mal auf diesen Artikel hinweisen. Vielleicht hat der Eine oder Andere ja Erfahrungen damit und mag diese hier mal zur Diskussion stellen!!

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 12671.html
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_pinky
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Re: Schmerzmittelgebrauch im American Football ???ein Thema

Beitrag von _pinky »

Das mit dem pauschal mal präventiv Schmerzmittel einwerfen halte ich im Football für recht verbreitet.
Auch Paracetamol, ein Mittel, auf das viele Sportler schwören, weil es angeblich beim Muskelaufbau hilft...
Und was war nochmal mit der Dopingproblematik ???
Hatte heute morgen keine Milch mehr für mein Müsli. Hab stattdessen Orangensaft genommen. Und Wodka statt Müsli.
Wurstkopf
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Re: Schmerzmittelgebrauch im American Football ???ein Thema

Beitrag von Wurstkopf »

Mal ganz ehrlich: Ich behaupte es gibt keinen Footballer, der noch nie vor oder nach nem Spiel n paar Schmerzpillen reingeknallt hat. Auch wenn man über sowas in der Regel nicht spricht. (siehe die Beteiligung diesem Thread). Manche mehr, manche weniger. Ibuprofen steht im übrigen nicht auf der Dopingliste (Paracetamol weiß ich nicht), und Nebenwirkungen halten sich bei den meisten auch in Grenzen. So ab 1200mg bekommt man halt mal Sodbrennen wenn mans auf nüchternen Magen einwirft...
livingonaedge
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Re: Schmerzmittelgebrauch im American Football ???ein Thema

Beitrag von livingonaedge »

Naja - nach dem Spiel Schmerzmittel einzuwerfen mag ja im Einzelfall duchaus nachvollziehbar sein. Wogegen sich bei einigen Spielern die Unsitte eingebürgert hat das Zeug schon vorher einzuwerfen. Ich muss keine medizinische Abhandlung gelesen haben um vorab sagen zu können daß diese Handlungsweise zumindest grenzwertig bzw. bodenlos leichtsinnig ist. Aber ein Mediziner kann einem wenigstens genau auseinandersetzen was man sich mit diesem Medikamentenmissbrauch (etwas anders ist es imho nunmal nicht) an Nachteilen einhandelt.
Gerade z.B. beim Football (ein Sport bei dem stumpfe Verletzungen ja äußerst selten vorkommen sollen :mrgreen: ) die Blutgerinnung negativ zu beeinflussen und damit heftige Hämatome (Blutergüsse) zu provozieren und zu verstärken ist absolut widersinnig :keule: Damit stelle ich mich im Fall des Falles dann selbst noch länger aufs Abstellgleis :irre:
Denn die Elemente hassen das Gebilde der Menschenhand...
Endorphinia
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Re: Schmerzmittelgebrauch im American Football ???ein Thema

Beitrag von Endorphinia »

...die von Pinky erwähnte Dopingproblematik, voralllem bestimmter rezeptpflichtiger Medikamente, sehe ich hier erstmal nur als 2.rangig an...

und die gleiche Universität die in einer Studie festgestellt, dass die Einnahme von Paracetamol Muskelwachstum bei adaptierten Training stimuliert, hatt in einer anderen Studie so 7 Jahre zuvor festgestellt, dass die Einnahme von Schmerzmittel kontraproduktiv ist... :o :?

ich mache mrt nur darüber Gedanken, warum viele Footballspieler, wie auch von Wurstkopf erwähnt, sehr unreflektiert vor einem Spiel zu Schmerzmittel, vorallem Ibuprofen und dessen Generikas, greifen.
....evtl. aus der Annahme heraus, dass es weniger weh tut? :keule:

Was denkt ihr, woher kommt dieser schnelle Griff zum Medikament, obwohl zB. noch gar keine Verletzung aufgetreten ist.

Wer ist gefragt?

Ärztlich angeordnete Einnahme von Schmerzmitteln nach einer Verletzung, kann sich tatsächlich positiv auf den Heilungsprozess auswirken!
livingonaedge
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Re: Schmerzmittelgebrauch im American Football ???ein Thema

Beitrag von livingonaedge »

Endorphinia hat geschrieben: Was denkt ihr, woher kommt dieser schnelle Griff zum Medikament, obwohl zB. noch gar keine Verletzung aufgetreten ist.
Wer ist gefragt?
Ärztlich angeordnete Einnahme von Schmerzmitteln nach einer Verletzung, kann sich tatsächlich positiv auf den Heilungsprozess auswirken!
Ich glaube da ist das richtige Maß an "gesunder Härte" gegenüber sich selbst verlorengegangen. Will sagen: Wenn Dein Körper "Nein" sagt vor dem Spiel dann sollte man dies vielleicht auch mal wieder aktzeptieren.
- Ja ich weiss: "Dein Team braucht Dich" , "Sei nicht so ein Weichei" usw. usw. Hallo, geht es? Wir sprechen schließlich auch von den ca. 40 - 50 Jahren nach dem Football! Und die bitte doch wohl möglichst auch gesund, oder? -
Im Einklang mit einer schleichenden Verharmlosung frei (mehr oder weniger) verfügbarer Medikamente wurde dieses Fehlverhalten unter anderem auch von US-Importspielern vorgelebt. (War in meinem ehemaligen Verein live mitzuerleben). Und wenn so ein durchschlagsstarker US-Boy das vormacht (4St. 400er IBU als "Pregame-Snack") ist das Nachahmungspotential bzw. die Motivation dazu gewaltig!

NACH einer Verletzung wird auch niemand dem Betroffenen die Frage stellen warum er deswegen Pillen schluckt.
Gefragt sind (imho) Trainer - besser noch (wenn vorhanden) medizinisches Personal aller Fachrichtungen. Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger - aber aufklärend um die kurzfristig UND langfristig entstehenden Nachteile in aller Deutlichkeit hervorzuheben.
Denn die Elemente hassen das Gebilde der Menschenhand...
Wurstkopf
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Re: Schmerzmittelgebrauch im American Football ???ein Thema

Beitrag von Wurstkopf »

Naja, ist halt wieder die typische Sache von "ists verletzt oder tuts nur weh"

Wenns nur weh tut sehe ich an für sich grundsätzlich kein Problem das mit ein paar Pillen ruhig zu stellen. (Nach ärtzlicher Abklärung) Besonders prädestiniert, besonders auch unter Footballern, dürfte das Thema Shin Splints / Knochenhautentzündung am Schienbein sein. Da es ne reine Entzündungssache ist, hilft Ibuprofen dabei z.B. extrem gut. (Einerseits Schmerzlindernd, andererseits auch Entzündungshemmend) Genau bei dem Thema sag ich das auch aus eigener Erfahrung, aber es spricht ja niemand drüber.

Bei nicht geklärten Verletzungen, die im ersten Moment auch nur weh tun, ists halt immer sehr gefährlich, gerade im Kniebereich ist da dann schon manches angerissene Band komplett abgerissen. Halt mal wieder typische Sache: Es tut nur weh, einen MRT Termin bekommt man erst in 4 Wochen, oder aber der Anriss wird vom Arzt übersehen, was solls, die forschende Pharmaindustrie hat ja was erfunden. Ab dafür, man ist ja richtiger Footballer kein Discofootballer, und beim nächsten mal blöd Kontakt ists halt ganz ab.

Bei den Amis gibts zum Thema Pillen sowieso n ganz anderes Verhältnis. Nicht umsonst gibts da gängige Schmerzmedikationen in der praktischen 1000er Familienpackung für 10$ im Supermarkt. Und morgens gibts zum aufwachen ne Hallo Wach Tablette, und abends zum Schlafen gehen ne Schlaftablette. Und die überleben auch irgendwie.
clydefrog

Re: Schmerzmittelgebrauch im American Football ???ein Thema

Beitrag von clydefrog »

Im Endeffekt muss das jeder selbst wissen. Ich habe kein Problem damit, wenn sich ein Teamkollege vor dem Spiel 5 Painkiller einwirft. Genauso wenig habe ich ein Problem damit, wenn jemand verletzungsbedingt/schmerzbedingt nicht am Training/Spiel teilnehmen kann. Jeder solte seinen Körper so gut kennen, um das selbst beurteilen und entscheiden zu können.
Verhindern/verbieten kann man's nicht, dann wirft er sich seine Pillen halt im Klo ein.

Nach meiner Erfahrung ist eine Verletzung eine Verletzung und Schmerzen sind Schmerzen. Soll heißen: Mit einer richtigen Verletzung bringen auch 10 Painkillers nichts, weil der Schmerz zwar irgendwann betäubt ist, man allerdings vom Geschehen nichts mehr mitbekommt, geschweigedenn noch in der Lage wäre, Football zu spielen. Ab einer bestimmten Dosis merkt man das relativ schnell, da ist mit Sport nicht mehr ganz so viel.
Bei kleineren/mittleren Schmerzen halte ich den Schmerzmittelweg durchaus für eine gangbare Methode. (Solange es freiwillig passiert...)
Coach Hock
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Re: Schmerzmittelgebrauch im American Football ???ein Thema

Beitrag von Coach Hock »

livingonaedge hat geschrieben:
Endorphinia hat geschrieben: Was denkt ihr, woher kommt dieser schnelle Griff zum Medikament, obwohl zB. noch gar keine Verletzung aufgetreten ist.
Wer ist gefragt?
Ärztlich angeordnete Einnahme von Schmerzmitteln nach einer Verletzung, kann sich tatsächlich positiv auf den Heilungsprozess auswirken!
Ich glaube da ist das richtige Maß an "gesunder Härte" gegenüber sich selbst verlorengegangen. Will sagen: Wenn Dein Körper "Nein" sagt vor dem Spiel dann sollte man dies vielleicht auch mal wieder aktzeptieren.
- Ja ich weiss: "Dein Team braucht Dich" , "Sei nicht so ein Weichei" usw. usw. Hallo, geht es? Wir sprechen schließlich auch von den ca. 40 - 50 Jahren nach dem Football! Und die bitte doch wohl möglichst auch gesund, oder? -
Im Einklang mit einer schleichenden Verharmlosung frei (mehr oder weniger) verfügbarer Medikamente wurde dieses Fehlverhalten unter anderem auch von US-Importspielern vorgelebt. (War in meinem ehemaligen Verein live mitzuerleben). Und wenn so ein durchschlagsstarker US-Boy das vormacht (4St. 400er IBU als "Pregame-Snack") ist das Nachahmungspotential bzw. die Motivation dazu gewaltig!

NACH einer Verletzung wird auch niemand dem Betroffenen die Frage stellen warum er deswegen Pillen schluckt.
Gefragt sind (imho) Trainer - besser noch (wenn vorhanden) medizinisches Personal aller Fachrichtungen. Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger - aber aufklärend um die kurzfristig UND langfristig entstehenden Nachteile in aller Deutlichkeit hervorzuheben.

Da es keinen LIKE Button gibt möchte ich meine Zustimmung zu deinem Beitrag geben. Ich seh Ibus auch für das "danach" an und vorab eher als gefährlich. Ende der 80er/ Anfang 90er wurden immer wie blöd Aspirin aus Amiland vor dem Spiel gefuttert, weil es so schön "aufdrehte". Die Jungs hatten dann halt auch Einblutungen so groß wie ne Pizza!
Als Trainer wurde mir gerade von unserem Pysio beim letzten Spiel gesagt "tut mir leid der Junge ist jetzt raus", ich habe es akzeptiert da es sein Fachgebiet ist und nicht meines. Hier muss ein Umdenken der Coaches beginnen...
DL Coach
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