gute Erklärung des Tacklings

Von Spielern über Spieler für Spieler...
meissmar
OLiner
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Beitrag von meissmar »

da war der schanzer mal schneller als ich.

kann seine ausführungen nur unterschreiben. noch ein sehr schöner nebeneffekt des chestplate ist, dass die jungs es lieben und sehr schnell zu hittern werden. eben weils nicht wehtut. wenn mal gscheit rummst, dann steht man hinterher auf und macht weiter ohne stinger oder ähnliches.

@mannaman: an den ausführungen hier kann man sehr gut erkennen dass zum einen wenig einigkeit über die "beste" tackling-methode besteht und andererseits von manchen mit potetiell sehr gefählichen techniken sowohl für tackler als auch für ballträger gespielt wird.

Z.B. "Den ersten Kontakt macht man mitm Kopf auf Bauchhöhe des Gegners". helm in die magengrube? und für den tackler bedeutet dass, dass die ganze enegrie des kontakts über den kopf und den hals in den rücken geht. fühlt sich für nen anfänger der "leichtgewichtigen" spieler sicher nicht gut an.

sicher kann man nicht jeden dazu überreden chestplate tackling zu verwenden, aber ich würde wirklich jedem coach raten sich das tape von hugh wyatt zu holen und es sich reinzuziehen bis man es wirklich verstanden hat. wenn man dann noch immer eine andere meinung hat, ok. wenn etwas unklar ist, dann kann man mich ja kontaktieren. solange wie wir es schon verwenden (4 jahre) haben wir einige erfahrung damit. allein die gesundheit der eh schon knappen spieler in deutschland verlangt es von uns coaches. und ein- oder zwei verletzungen weniger pro saison in der defense durch tackling ist die 30 dollar fürs tape wert, oder?

viele high school und college coaches in diversen us-foren halten es für die beste anleitung zum tackling überhaupt. und wenn man mal überlegt wie viele gutes tackling in der defense für das a un o halten und wie wenige es dann allerdings ins detail korrekt erklären können...
packerfan
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Beitrag von packerfan »

ok jetzt schalt ich mich mal nochmal ein :)

also es ist klar das ihr eigentlich alle sagt das der helm beim tackling nicht wirklich was zu suchen hat.

ich habe es so beigebracht bekommen das man den helm in die richtung bringen soll, wo der gegner versucht vorbeizukommen.
sehe ich es dann richtig das man mit dem helm dem gegner praktisch eher den weg versperrt(also den helm nochmal an der seite des gegners plaziert hat), und der helm sp praktisch gar nicht in das direkte tackling mit eingebunden ist :?:
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stinger
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Beitrag von stinger »

O.K. erst mal grundsätzlich:

Der Helm und die Seite ist erst mal unerheblich sofort den ganzen Scheiss vergessen! Das ist achtziger Bullshit und führt nur zu Stiffarms oder Spins die du nicht abwehren kannst.

Das wichtigste ist der Breakdown: Arsch runter, Oberkörper leicht nach vorne gelehnt und den Körper unter Spannung halten. Kopf in den Nacken!

Meiner Meinung nach wird die Hüftexplosivität hier unterschätzt. Einen Schritt in den Mann reinmachen, tief bleiben. Und mit der Hüfte durch den Mann explodieren und das wichtigste :die Füße nach dem Kontakt weiter bewegen! Das erzeugt zunächst einen "Major Impact" auf deinen Kontrahenten und du stoppst immer die Vorwärtsbewegung. (Zumindest mit entsprechendem Gewicht) Wo du den Kopf hinlegst ist deine Sache aber jeder normale Runningback tanzt dich aus wenn du mit dem Kopf voran versuchst in ihn reinzuspringen. Außerdem haben die meisten Fullbacks doch nen recht breiten Nacken und als Receiver/Cornerback hast du da ziemlich schlechte Karten gegenzuhalten.


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legend
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Beitrag von legend »

Ich kann Jedem, egal ob Spieler oder Coach, die Teilnahme an den JPD Camps empfehlen. Systematisch aufgebaute Stands- und Tackle-Techniken, aufeinander aufbauende Drills.

Zudem hochwertiges Begleit-Material für Coaches in Form einer DVD und des dazugehörigen Curriculums...Buches, einfacher ausgedrückt ;-)

Für Coaches, egal auf welchem Level, ein sinnvolles (weil gerade auf höherem Level zu oft vernachlässigtes) "Back to the roots", für Neueinsteiger, egal welchen Alters, eine äusserst lehrreiche und praktikable Möglichkeit, besagte Basic zu lernen.

Wirklich ne klasse Sache, sollte man sich im nächsten Jahr nicht entgehen lassen!
cutter
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Beitrag von cutter »

Kann mir mal einer das Chestplate Tackling in seinen groben zügen beschreiben?
Nicht damit ichs über das Forum lerne, aber ich kann mir da echt garnix drunter vorstellen...
ijuswannaplay
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Beitrag von ijuswannaplay »

cutter hat geschrieben:Kann mir mal einer das Chestplate Tackling in seinen groben zügen beschreiben?
grober zug anfang:
tacklen mit hilfe des chestplates
grober zug ende
:lol:
meissmar
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Beitrag von meissmar »

Nur ein Wort vorweg: Jeder der meint Chestplate Tackling wäre ne Spinnerei von ein paar Trotteln die meinen Football Revolutionieren zu müssen, der sollte sich mal das Tape der NFL mit 100 greatest Tackles (heisst glaub ich so) ansehen. Da sieht man in der Einleitung, dass Marty Schottenheimer genau diese Technik favorisiert.

Zur Erklärung:

Das Chestplate Tackling besteht aus 5 Komponenten:
HIT - FIT - LOCK - LIFT - DRIVE

HIT: ist die Hit-Position (siehe auch Bilder im Link zu Wyatts tape) auch Breakdown genannt. Augen auf dem Ziel, Arme weit, Fersen leicht vom Boden, Rücken gerade. Der Breakdown muss natürlich tief sein, sonst hat der Tackler keine Kraft!

FIT: Dies ist der Moment des Kontakts. Es wird vorsucht mit dem Brustbein den ersten Kontakt mit dem Ballträger zu machen. Das ist natürlich ein theoretischer Aspekt, der nicht immer einzuhalten ist. Aber das Ziel des Spielers sollte es sein das Brustbein als Kontaktpunkt zu verwenden. Dies ist der stabilste und kräftigste Punkt des Körpers (nicht die Schulter). Dadurch, dass die Augen im Moment des Kontakts am Helm des Gegners vorbei gen Baumwipfel gehen, wird der Kopf so weit wie möglich aus dem Kontakt herausgenommen. Der Kontakt ist von unten nach oben durch den Ballträger.

LOCK: dies bezieht sich auf die Arme, die gleichzeitig mit dem FIT knapp unterhalb der Achseln den Ballträger umfassen müssen und fest zupacken (deshalb LOCK).

LIFT: Durch die Hüftexplosion sofort nach dem Kontakt, dem Kontakt mit dem Brustbein und dem Umfassen des Ballträgers knapp unterhalb der Achseln wird der Ballträger aufgerichtet und die ganze Energie der zwei Spieler die aufeinander prallen wird in eine Aufwärtsbewegung umgeleitet. Sie muss nicht vom Kopf, dem Nacken oder der Wirbelsäule des Tacklers absorbiert werden, was passieren würde, wenn die Spieler einfach nur gerade ineinander knallen.

DRIVE: SEHR wichtig. Der Tackle ist nicht mit dem Kontakt beendet, sondern jetzt muss der Tackler mit den Füssen pumpen, um den Ballträger zurück zu schieben. Wer als erster nach dem Kontakt die Füsse weiterbewegt, gewinnt.

Diese Art zu tackeln ist sowohl sicherer was die Verletzungsgefahr angeht, als auch sicherer, da weniger missed tackles auftreten. Ich habe früher auch eine andere Tachnik gecoached und favorisiert (wie es mir halt vor 12 Jahren beigebracht wurde). Aber seitdem ich das Tape gesehen habe, bin ich voll und ganz von Chestplate überzeugt. Wir hatten seitdem keinen einziegn Spieler, der sich beim Tackling verletzt hätte (in 3 Jahren)! Das spricht meiner Meinung nach für sich.


Hugh Wyatts Tape:
http://www.coachwyatt.com/tackling.html
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