Aus einem Interview mit Virgin-Guards-Coach Lutzke vom 31.10.10 gegenüber nordfootball.de ist zu entnehmen, dass es möglicherweise mehr als eine Person geben könnte, die mit dem Wechsel von Shuan nach Österreich nicht unzufrieden sind. Ob die Äußerungen nun mehr über Shuan oder Coach Lutzke sagen, bleibt dem Betrachter vorbehalten:
Nordfootball: Das war deutlich, was sagst Du zu Shuans Wechsel nach Innsbruck, warst Du überrascht?
Coach Bobo: Als Trainer gratuliere ich ihm zu einem der besten Jobs, die es in Europa gibt. Als Berliner Funktionär bin ich froh, dass er weg ist, dadurch kann man die Landschaft wieder aufzuforsten nach dem Spielerexzess der letzten Jahre, den er bei den Vereinen ausgelöst hat. Als Familienvater sage ich, er macht genau das richtige. Es dauert dann ein paar Jahre, bis man wieder flexibel genug wird, um sich frei bewegen zu können.
Überrascht war ich schon, aber das habe ich ja 1998 bei den Berlin Rebels mit ihm erlebt. Montag noch von Rebels Nummer 1 in Berlin werden und dem ganzen Zeug reden, am Mittwoch gab es dann einen Anruf aus der 1. Bundesliga Süd von den Cowboys, Freitag dann vor dem Training: "Ihr müsst das verstehen - die Chance" und Tschüss und weg. Das war ein paar Wochen vor der Saison, nicht wie in Dresden und Berlin am Ende des Jahres.
Aber auch diesen Vertrag hat ja der Vereinsvorstand der Rebels oder später eben der Monarchs und Adler mit ihm geschlossen und auch mit diesen Ausstiegsklauseln, also.
Im weiteren Verlauf des Interviews wird auch auf die Frage eingegangen wieviel Loyalität sich ein Trainer leisten darf/kann, um seine persönliche und familiäre Situation wirtschaftlich abzusichern. Ich finde, dass hier, obwohl die Tatsache der Rangfolge (1. persönliches Interesse, 2. Loyaliät) für einen Coach stimmen mag, mehr Zurückhaltung gefragt ist. Warum? Ganz einfach, stößt jeden Fan vor den Kopf, da dieser emotional an einen Verein gebunden ist, d.h. auch von jedem im Verein ein Maß an Loyalität verlangt. Also es ist auch bei Interviews von Verantwortlichen mehr Fingerspitzengefühl oder sagen wir noch mehr Professionalität gefragt, welche manche (z.B. Shuan mehrfach nach den Playoffspielen) vermissen lassen. In diesem Zusammenhang sind mir die Interviews von Sigi Gehrke am sympathischsten.
Gruß
LA