Football in Deutschland...

Die höchste deutsche Spielklasse...
Benutzer 440 gelöscht

Beitrag von Benutzer 440 gelöscht »

Eine wirklich interessante Diskussion die da entstanden ist und ich habe mir auch schon so einige Gedanken über das Thema gemacht.

Auch ich habe schon oft Kritik am Football wegen der vielen Unterbrechungen gehört. Aber damit muss man leben. So ist der Sport. Dem einen gefällt es und dem anderen nicht.

Es war schön als Football seine Boom-Zeiten in den 90ern hatte, aber dieser Boom war jetzt nicht gerade großflächig und nicht nachhaltig. Aus den Leuten die damals wegen irgendwelchen Show-Elementen ums Spiel gekommen sind wurden nicht zu Fans die immer wieder kommen. Unabhängig von der Show drumherum.

Was anderes ist auch auffällig. Man orientiert sich im deutschen Football immer wieder an den USA. Ja da kommt der Sport her, aber muss man immer nur kopieren. Das beschreibe ich jetzt mal etwas schwammig mit dem Begriff Rituale, o.ä. Als Beispiel. Die Cowboys hatten vor Jahren ein "Homecoming Game" bei dem ehemalige Cowboys-Spieler eingeladen wurden. Woher hatte man das? Aus dem College-Football. Ich will nicht alles verdammen was man von drüben übernimmt, denn es kann was gutes dabei sein, aber man sollte sich auch eigene Sachen überlegen und dem Spiel eigene Wurzeln in Deutschland geben.

Da komme ich zu einem weiteren Punkt. Fast alles wird in englischer Sprache geschrieben bzw. genannt. Damit meine ich nicht Fachbegriffe wie Interception, Fumble, Quarterback, etc. sondern so Sachen wie "Cointoss", "Quarter", etc. Also nicht Fachbegriffe. Natürlich ist das den Leuten die Football betreiben oder sich mehr damit beschäftigen klar was gemeint ist, aber einem Neuling wird so wohl eher der Zugang zu dem Sport erschwert.
Natürlich haben viele Leute in der Schule Englisch gelernt, aber wenn man es danach so gut wie nie anwendet, dann ist das Sprachgefühl nicht unbedingt damit einem alles gleich klar wird. Dann sagt man doch lieber Münzwurf,Viertel, etc und ein Neuling muss gleich gar nicht viel darüber nachdenken, sondern kann sich dem Spiel widmen ohne das Gefühl zu haben, dass er von Anfang an nur mit Fremdwörtern konfrontiert wird.

Also im Grunde glaube ich sollte man in Deutschland seinen eigenen Weg gehen um den Football voranzubringen. Denn wozu bei einem Football-Spiel in Deutschland die US-Flagge oder die US-Nationalhymne. Man sieht beim Eishockey, außer kanadischen Spielern, sowas nicht.
kurupt
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Beitrag von kurupt »

Es war schön als Football seine Boom-Zeiten in den 90ern hatte, aber dieser Boom war jetzt nicht gerade großflächig und nicht nachhaltig. Aus den Leuten die damals wegen irgendwelchen Show-Elementen ums Spiel gekommen sind wurden nicht zu Fans die immer wieder kommen. Unabhängig von der Show drumherum.
Dem muss ich widersprechen. In Braunschweig und Hamburg waren über 5-6 Jahre im Schnitt 10.000 und mehr Zuschauer bei den Spielen, selbst ohne Konzerte 12.000 und mehr (bei BSL vs. HBD 18.900...nur für Football). Es reisten mehr Fans (3.000-5.000) zu Auswärtsspielen mit als heute in Kiel oder BS in den Stadien sitzen. Zu den Endspielen pilgerten bis zu 10.000 Fans von Hamburg nach Hannover oder Braunschweig nach Hamburg.

Das waren keine "Eventfans" (diese Begriffe sind übrigens eh scheiße), das waren Leute, die jahrelang zum Football gingen. In Braunschweig war jahrelang das Dauerkarten-Kontigent auf 6.000 begrenzt. 6.000 Dauerkarten.

Das Problem war, dass sich nirgends sonst in der GFL auch nur ein Stückchen weit in diese Richtung bewegt wurde. Geld das man hatte (oder auch nicht) wurde in Köln oder DüDo lieber in ein-zwei Jahre mit ´ner Supermannschaft gesteckt, um den GB zu gewinnen - und danach die Sintflut.
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Mac
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Beitrag von Mac »

Dobby hat geschrieben:Da komme ich zu einem weiteren Punkt. Fast alles wird in englischer Sprache geschrieben bzw. genannt. Damit meine ich nicht Fachbegriffe wie Interception, Fumble, Quarterback, etc. sondern so Sachen wie "Cointoss", "Quarter", etc. Also nicht Fachbegriffe. Natürlich ist das den Leuten die Football betreiben oder sich mehr damit beschäftigen klar was gemeint ist, aber einem Neuling wird so wohl eher der Zugang zu dem Sport erschwert.
Natürlich haben viele Leute in der Schule Englisch gelernt, aber wenn man es danach so gut wie nie anwendet, dann ist das Sprachgefühl nicht unbedingt damit einem alles gleich klar wird. Dann sagt man doch lieber Münzwurf,Viertel, etc und ein Neuling muss gleich gar nicht viel darüber nachdenken, sondern kann sich dem Spiel widmen ohne das Gefühl zu haben, dass er von Anfang an nur mit Fremdwörtern konfrontiert wird.
In Polen hat man das gemacht um die Sportart den Leuten näher zu bringen...so heißt dort der Quarterback...rozgrywajacy...Touchdown heißt...przylozenie....usw. Mir personlich geht das auf die Nerven...und mehr Zuschauer kommen dadurch auch nicht ins Stadion.
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Joemo
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Beitrag von Joemo »

Mein Senf ... die Zweite:
auch ich denke die hier angeregte Disskussion ist - wenn auch schon 100fach geführt - nicht schlecht, zeigt Sie doch in vielen Facetten die Misslage unseres Sports. 1. Wir haben keine (deutsche) Tradition 2. Marketing soll gemacht werden - ich frage mich mit welchem Etat 3. Das nachtrauern "ja, ja die gute alte Zeit" - wir haben 2010 - und Probleme 2010. Es gibt Sportarten die wachsen und schrumpfen in der Wahrnehmung - Tennis ist da ein Beispiel oder F1 nach Schumi. Schumi - fährt jahrelnag mit einem Italo-belchhaufen gewinnt und jeder Trottel rennt zum Rennen in Rot oder hängt vor der Glotze. In der Vermarktung hat die GFL 1+2 v.a. aber die Vereine mächtig Nachholbedarf. Da hilft aber auch kein noch so guter Vorstand im Verein (vom Einsatz her) da helfen nun Profis und Geld. Hat man kein Geld braucht man um so mehr Leute die Ahnung haben und Kontakte - Ideen sind meist nicht das Problem, die Umsetzung oder der Sinn, da scheitert es doch meist. Da das Geld für nutzbringende Aktionen meist fehlt wird zudem viel Stückwerk getrieben. Dazu kommt, dass Profis im Marketing auch nur dann hilfreich sind, wenn diese den Sport verstehen - denn man kann eine Marke GFL und den Sport nur vermarkten und weiterbringen, wenn man den Kern kennt - aber was ist der Kern der GFL und Football in Deutschland? Braunschweig - Party - American way of life - Cheerleader - Taktik - Schach auf dem Rasen - oder doch nur ein paar Muskelpakete, die sich die Birne weich klopfen? Ich denke ohne an die Wurzel zu gehen wirds nie was - und die Wurzel ist nicht ein GB in einem noch so tollen Stadion (der ist wichtig keine Frage) und meiner Meinung nach auch nur in zweiter Reihe der AFD selbst. Anfangen sollte man auf Länderebene! Was machen die Landesverbände im Bereich Markenbildung und Werbung/PR? Was machen die Vereine - haben alle ein Ziel oder kocht jeder sein eigenes Süppchen oder gibt es da koordinierte Aktionen? Wer schwingt das Zepter, wer hat die Fäden in der Hand?
Letztendlich ist jeder auch selbst gefragt - was kann ich tun? Eine Möglichkeit wäre die Fahrt nach Magdeburg ins persöhnliche Budget einbauen und hinfahren sowie eine Dauerkarte beim Footballteam seiner Wahl --> aber das kostet... wo wir wieder beim Thema wären.
Ronald
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Beitrag von Ronald »

Ich springe mit auf den "Amerikanische Sportart Zug". Meiner Meinung nach hat das Interesse an dem so oft genutzten "American Way Of Life" mit American Food, American Sports, American Flags, American Hip und American Hop bei der Vermarktung eher Gegenteiliges bewirkt. Die Wahrnehmung von früher, dass alles was aus den USA kommt automatisch geil ist, ist mit 911 irgendwie zusammengebrochen (zumindest in den Jahren danach). Vielen ist es einfach sogar zu blöd zu irgendeiner Veranstaltung zu gehen, die "American" vorneweg hat. Zumindest bei einer bestimmten Altersgruppe, die ich so ab 30 einschätzen würde.
"American Football" auf einem Plakat suggeriert bei vielen "die Amis kommen und wollen wieder zeigen, wie geil sie sind". Im Stadion gibt es dann auch nur HotDogs, Popcon, Budweiser und Winkehände in blau-weiss-rot.
Andere Sportarten, die ihren Ursprung in Amerika haben, heißen hier in Deutschland Eishockey und nicht Icehockey. Basketball wird auch "deutsch" ausgesprochen.

Aber beim Football und Baseball muss alles kopiert werden und verkommt oft zu einem Abklatsch und somit zu einer eher peinlichen Erfahrung für den Zuschauer. Warum müssen zum Beispiel alle deutschen Baseball Spieler Kautabak fressen und in leere Colabecher rotzen? Warum wird bei manchen Footballspielen immer noch die Ami-Hymne gespielt oder komplett englisch gesprochen, auch wenn überhaupt kein Ausländer in der Nähe ist?
Und auf sowas haben viele einfach keinen Bock.
Da müssen wir irgendwie eine deutsche Mentalität reinkriegen.
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Mac
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Beitrag von Mac »

Eishockey und Basketball ist eher ein schlechtes Beispiel...denn dort haben die Vereine mittlerweile "amerikanisierte" Namen: Nürnberg Ice Tigers, Hannover Scorpions, Giants Düsseldorf, Artland Dragons...usw.
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Phorcus
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Beitrag von Phorcus »

@ Ronald

Bitte keine deutsche Mentalität.

Was interssiert den die Fans wie unten auf dem Platz gesprochen wird?
Da könnte man auch türkisch oder sonst was reden ich glaube nicht das dass die ausbleibenden Zuschauer erklärt. Wohl eher das fehlende Marketing und der mangelden Einsatz vieler Spieler/Cheerleader/Vereinsmitglieder.
War schon des öfteren auf einer Mitgliedsversammlung von verschiedenen Vereinen. Da gibts sehr oft zwei oder mehr Lager die meinen das sie die Weißheit mit Löffeln gegessen hätten die blockieren sich dann schön und am ende wird eben so weiter gemacht wie bisher.
So lange da nicht viele Vereine mal ne klare Linie finden wird sich da nicht viel tuhen in Footballdeutschland außer bei ein paar Außnahmen.

Und mal zur Ami-Mentalität bei unserem Sport ich kenne viele die gerade deswegen zum Football gehen weil es einfach was anderes als Fußball ist gerade weil da ein paar Amerikanische Spieler rum laufen, oder weil es da Hot Dogs u.s.w gibt.

Hab schon ein paar Spiele gesehen wo versucht worden ist alles schön deutsch zu machen/ erklären und damit vergrault man eher die letzten Fans die noch da sind.
amadeus
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Beitrag von amadeus »

also hier meine Meinung

es gibt schon noch viele Fans die auf Football stehen und auf das ganze amerikanische Klumpert an so einem Gameday :wink:

Ich denk nach wie vor , Football ist auch eine Kostenfrage geworden in den letzten Jahren und man kann sich vielleicht wirklich als Familie mit 2 od 3 größeren ( so ab 10 Jahren aufwärts ) Kindern nicht mehr jedes Wochenende den Spaß American Football Family Day leisten

nur so ein kl Rechenbeispiel bei uns zahlt man für einen Spieltag

Eintritt freie Platzwahl an einem Gameday 12 Euro pro Erw und für Kinder über 6 Jahre dann auch 7 Euro das sind dann nur für Eintritt schon insgesamt 38 Euro -

da sind noch keine Getränke x4, Hot Dogs x4 , Eis und Pop Corn für 2 Kinder dabei , ich würd mal sagen das Catering kostet dann noch mal um die 38 Euro - macht in Summe 76 Euro

76 Euro jedes Wochenende für einen schönen Football Sonntag auszugeben können sich glaub ich nicht mehr so viele Familien leisten :cry:


ich krieg übrigens immer Ganslhaut wenn in Deutschland von den Refs die Strafen in deutsch angesagt werden , Griff in das Gesichtsgitter :roll: :lol:
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Ace
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Beitrag von Ace »

amadeus hat geschrieben:Griff in das Gesichtsgitter
*schüttel* :shock:
toni_7
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Beitrag von toni_7 »

Ace hat geschrieben:
amadeus hat geschrieben:Griff in das Gesichtsgitter
*schüttel* :shock:

Wieso schüttelts Dich? Muss denn alles Amerikanische bei uns zwingend übernommen werden? Ich sehe es wie Dobby - ein Footballneuling kann allein an der Umschreibung "Griff ins Gesichtsgitter" erkennen, dass es sich um etwas Regelwidriges handelt, das eine Strafe nach sich zieht, während er sich beim Begriff "Facemask" - am besten noch um "intentional "bzw. "unintentional " ergänzt - erst mal fragt "ja, okay - und?"...

Mir ist egal, ob das nicht stilecht ist - meiner Meinung nach ist genau diese Veramerikanisierung einer der Gründe, warum unser Sport für die meisten Deutschen ein ewiges Geheimnis bleiben wird...

Es muss ja keine komplettdeutsche Mentalität einreißen, aber ein eigener Stil wäre nicht schlecht...

Ist nur meine Meinung.
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Beitrag von Urgestein »

amadeus hat geschrieben:... ich krieg übrigens immer Ganslhaut wenn in Deutschland von den Refs die Strafen in deutsch angesagt werden , Griff in das Gesichtsgitter :roll: :lol:
Das macht nicht jeder White Cap so !!! Wer weiss in welchen Gegenden von Deutschland Du Dich da herum treibst :wink:
" Gerüchte - von Neidern erfunden, von Dummen verbreitet und von Idioten geglaubt "
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skao_privat
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Beitrag von skao_privat »

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- Bleib doch mal locker
- Wann werden die GFL Pässe zentral und online ausgestellt?
- Jeder Mensch kann aus eigener Kraft fliegen. Er muß nur seinen Standpunkt verändern!
(skao_privat)
Ace
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Beitrag von Ace »

Urgestein hat geschrieben:
amadeus hat geschrieben:... ich krieg übrigens immer Ganslhaut wenn in Deutschland von den Refs die Strafen in deutsch angesagt werden , Griff in das Gesichtsgitter :roll: :lol:
Das macht nicht jeder White Cap so !!! Wer weiss in welchen Gegenden von Deutschland Du Dich da herum treibst :wink:
Hab ich mich auch schon gefragt ^^
Gut ich hör den Refs nicht immer zu ^^ Aber ich bilde mir ein, dass bei den Spielen in BS&Co immer Englisch gesprochen wurde :)
Boro
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Beitrag von Boro »

toni_7 hat geschrieben:
Ace hat geschrieben:
amadeus hat geschrieben:Griff in das Gesichtsgitter
*schüttel* :shock:
(...)
Mir ist egal, ob das nicht stilecht ist - meiner Meinung nach ist genau diese Veramerikanisierung einer der Gründe, warum unser Sport für die meisten Deutschen ein ewiges Geheimnis bleiben wird...

Es muss ja keine komplettdeutsche Mentalität einreißen, aber ein eigener Stil wäre nicht schlecht...

Ist nur meine Meinung.
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- Fertig! Saß! Blau 86, blau 86 - Hütte!
- Pflück Sechs zur Berührtief Rückkehr!
- Ave Maria Wurf.
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Beitrag von Lionfranky »

@Boro

Und was ist mit den Schierliedern ? :lol: :lol: :lol:
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