ELF kommt vor Zwölf

Eine Liga von Franchises...
KarlH
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Re: ELF kommt vor Zwölf

Beitrag von KarlH »

informer hat geschrieben: Mo Dez 21, 2020 14:03 1. Ich interpretiere nicht falsch, schon gar nicht vorsätzlich. Wenn der "CEO" von tollen Arenen und Events redet, was sollt das denn sein?

ein ziel. und keine zusage für heute. sagte er auch klar und verständlich, außer man will es nicht verstehen.


informer hat geschrieben: Mo Dez 21, 2020 14:03 2. Man hat nie postuliert, eine professionelle Liga zu sein, richtig. Ensume spricht aber wortwörtlich von "professionalisiert".
Was soll das jetzt sein ?? Das was wir bisher sehen ??

auch da wurde klar gesagt, dass man professionalisierte strukturen einführen WILL. der sagte nix von HAT oder FERTIG.
man weiß ja mit den unwägbarkeiten, den neuen corona-mutationen und der offenen impfsituation noch nicht mal, ob 2021 überhaupt gespielt werden kann. und als managergenie, das man nur vergessen hat zu fragen, würdest du alles in "professionelle" teure videoproduktionen und die teuersten stadien versenken? ich nicht...


informer hat geschrieben: Mo Dez 21, 2020 14:03 3. Wie darf ich Deine letzte Aussage interpretieren ? Meinst Du die EFL hat nicht mal GFL-Niveau ?
Dann kann man es bleiben lassen.

nein. die deutsche sprache ist gar nicht so schwer zu verstehen. meinem oben stehenden satz ist klar zu entnehmen, dass ich der gfl in beiden punkten jegliches niveau abspreche. man KANN es in fast allen punkten eigentlich nicht wirklich schlechter machen als die gfl...


informer hat geschrieben: Mo Dez 21, 2020 14:03 4. Ich habe nicht den Ansatz, direkt alles final umzusetzen. Aber zumindest einen Teil. Stand jetzt läuft ja alles auf eine "zweite farblose GFL" hinaus. (so wie Du es formuliert hast)1

stand jetzt läuft es in erster linie darauf hinaus, einen grundsätzlich interessanten ansatz einer internationalen liga überhaupt erst mal ins laufen zu kriegen. einen fuß auf den boden und in die tür zu bekommen. erst mal eine wirtschaftliche basis zu errichten. für eine liga, die sich vom eher als leicht alkoholentschärfte variante des dorffeuerwehrfests empfundenen eventcharakter der meisten gfl-spiele abhebt. auch das kann man eigentlich überhaupt nicht beschissener machen als es die meisten gfl-teams tun. was will man? eine liga, die sowas wie attraktive spiele vielleicht auch schon vor den playoffs bieten könnte. wo eben nicht nur die paar hundert eisernen kommen, denen eh egal ist, ob das spiel interessant ist. hätte auch die gfl schon seit 30 jahren probieren können. wollte man ja gar nicht. aber genausowenig, wie man die gfl schlagartig interessant machen kann, kann die elf ihre ziele jetzt schon final umsetzen. das geht überall nur stück für stück. auch und gerade aus wirtschaftlichen gründen.


informer hat geschrieben: Mo Dez 21, 2020 14:03 Nach dem was Ensume und sein CEO rausgehauen haben, muss die EFL auch in der 1. Saison sportlich, eventmäßig und "optisch" wesentlich besser performen als die GFL.
Ansonsten wird das ne Kurzgeschichte.

dein erwartungshorizont und deine interpretation der aussagen sind schon erstaunlich. die haben gesagt, wo sie hin wollen. die haben nicht gesagt, dass es sofort so ist. eine kurzgeschichte wäre es, wenn man mit allen finanziellen folgen so agiert wie du es forderst.
klar wollen die gerne schon direkt "sportlich, eventmäßig und "optisch" wesentlich besser performen als die GFL". aber wer sagt denn, dass sie das nicht in allen punkten tun? du sprichst es ihnen schon direkt ab... mit der begründung, dass dir die videos nicht knallig genug sind und die ankündigungen zu laut - erinnert mich an einen eigentlich netten menschen im börsenforum, der auf einen absturz der porsche-aktie hin argumentierte, weil die autos im porsche-museum nicht mehr ordentlich abgestaubt waren. das hat er sogar selbst geglaubt und viel geld auf puts gesetzt. er lag allerdings falsch...
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Re: ELF kommt vor Zwölf

Beitrag von sk_56 »

@KarlH

Irgendwie fehlt mir bei dem was du da schreibst die Substanz. Du sprichst den GFL Vereinen jegliche Kompetenz ab, bist aber im gleichen Atemzug bereit, basierend auf Prinzip Hoffnung, der ELF alles abzunehmen, was diese von sich gibt. Differenziert geht anders. Nur weil die Idee hinter einer europäischen Profiliga gut ist, heisst es ja nicht, dass alleine die Idee schon reicht. Nichts anderes kritisiere ich hier. Was du genau verteidigst, verstehe ich nicht. Vergleichen wir doch die beiden Situationen:

GFL:
- Medienpartner: mit bis zu 15 live Spielen im TV
- Professionelle Strukturen: Einige Vereine haben bereits professionelle Strukturen (mehrere Tausend Zuschauer pro Spieltag, grosse Stadien, professionelles Sponsoring, professionelle Kommunikation, Merchandising ...)
- Spielbetrieb: EIN FUNKTIONIERENDER SPIELBETRIEB (ich weiss, ist wahrscheinlich zu offensichtlich, daher ALL CAPS, inkl. Referees, Spielstätten, COMMITMENT)

ELF:
- Medienpartner: vielleicht, vielleicht auch nicht
- Professionelle Strukturen: ELF redet ja darüber, also muss es stimmen, Belege dafür fehlen
- Spielbetrieb: das wird schon, vertraut uns (Refs: fehlen, Spielstätten: fehlen teilweise, Spieler: kommen bestimmt!)

Wenn du es besser machen willst, als bisher, darfst du nicht so viel schlechter beginnen. Zumindest müssen klare Strukturen zu erkennen sein, damit du Vertrauen gewinnst. Nur weil manche kompetente Akteure dabei sind, heisst es nicht automatisch, dass es ein Erfolg sein wird und dass die alle 100% an den Erfolg glauben. Fatah ist zum Beispiel auf das Gehalt angewiesen. Wenn HI in die ELF wechselt, was soll er machen? So kurzfristig kriegt er sein Gehalt nicht mit einem anderem Verein verhandelt. Er hat eine Familie, die er ernähren muss. Stuttgart hält sich noch einen Rückweg offen. Commitment sieht auch anders aus.

Bei jedem neuen Venture wird der Idee nur noch bedingt Aufmerksamkeit geschenkt. Heute weiss man, dass die Power in der Umsetzung steckt. Eine durchschnittliche Idee gut umgesetzt, bringt mehr und hat viel mehr Erfolgspotenzial als eine tolle Idee stümperhaft gelauncht.

Noch einmal: Würde mir wünschen, dass sowas auch umsetzbar wäre. Ich glaube auch, dass es geht. Bei den ersten Schritten der ELF fehlt mir da jedoch das Vertrauen, dass sie wissen, was sie da tun.
Zuletzt geändert von sk_56 am Mo Dez 21, 2020 22:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ELF kommt vor Zwölf

Beitrag von sk_56 »

_pinky hat geschrieben: Mo Dez 21, 2020 12:39
Du unterstellst dabei, daß hier Leute überredet wurden, die keine Ahnung von der deutschen Footballlandschaft haben. Das ist aber nicht so. Ganz im Gegenteil.
Also: warum?
Sind die vielleicht sogar selber gekommen?
Oder anderstrum: wurden sie vertrieben?
Die Situation in der GFL ist nicht gut, das streitet glaube ich niemand ab. Winke mit etwas Glänzendem und die Krähen folgen. Ich glaube jedoch, wenn man Huber loswerden könnte und plötzlich feststellt, wieviel Geld der Liga plötzlich zur Verfügung steht, neues Management ... da könnte was gehen. Aber da die Vereine der GFL von Nachhaltigkeit nun wirklich nichts verstehen, lassen sie sich mit dem Potential, das die ELF zweifelsohne hat, locken. Stabile Vereine würden im Traum nicht daran denken, in die ELF zu wechseln. Vereine wie Braunschweig, Schwäbisch-Hall ... nur Opportunisten drin. 2 Vereine sind vor kurzem erst aufgestiegen. Ein Verein ist jedes Jahr am Rande der Insolvenz. Ein Muster ist schon klar erkennbar. Erfolg heute, was interessiert mich was morgen ist.
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_pinky
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Re: ELF kommt vor Zwölf

Beitrag von _pinky »

Glaubst du selber was du schreibst?


sk_56 hat geschrieben:
Die Situation in der GFL ist nicht gut, das streitet glaube ich niemand ab. Winke mit etwas Glänzendem und die Krähen folgen. Ich glaube jedoch, wenn man Huber loswerden könnte und plötzlich feststellt, wieviel Geld der Liga plötzlich zur Verfügung steht, neues Management ... da könnte was gehen. Aber da die Vereine der GFL von Nachhaltigkeit nun wirklich nichts verstehen...
sk_56 hat geschrieben: GFL:
- Medienpartner: mit bis zu 15 live Spielen im TV
- Professionelle Strukturen: Einige Vereine haben bereits professionelle Strukturen (mehrere Tausend Zuschauer pro Spieltag, grosse Stadien, professionelles Sponsoring, professionelle Kommunikation, Merchandising ...)
- Spielbetrieb: EIN FUNKTIONIERENDER SPIELBETRIEB (ich weiss, ist wahrscheinlich zu offensichtlich, daher ALL CAPS, inkl. Referees, Spielstätten, COMMITMENT)
Was geht mich mein dummes Geschwätz von gestern an? Ok, aber das steht direkt untereinander.

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Re: ELF kommt vor Zwölf

Beitrag von sk_56 »

Ist das jetzt dein ernst? Du hast schon davon gehört, dass 2 Dinge zur selben Zeit wahr sein können auch wenn sie in der Sache gegensätzlich sind? Die Situation in der GFL ist nicht gut, TROTZ der durchaus vorhandener positiver Faktoren. It is not mutually exclusive. Soll heissen: gewisse Punkte GFL -> gut, andere -> nix gut. Mit Spitzfindigkeiten in einer Diskussion aufzuwarten zeugt vom schlechten Stil, zumal deine Spitzfindigkeiten logische Lücken aufweisen.
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Re: ELF kommt vor Zwölf

Beitrag von KarlH »

sk_56 hat geschrieben: Mo Dez 21, 2020 21:54 ...
Du sprichst den GFL Vereinen jegliche Kompetenz ab, bist aber im gleichen Atemzug bereit, basierend auf Prinzip Hoffnung, der ELF alles abzunehmen, was diese von sich gibt.
...
Vergleichen wir doch die beiden Situationen:

GFL:
- Medienpartner: mit bis zu 15 live Spielen im TV
- Professionelle Strukturen: Einige Vereine haben bereits professionelle Strukturen (mehrere Tausend Zuschauer pro Spieltag, grosse Stadien, professionelles Sponsoring, professionelle Kommunikation, Merchandising ...)
- Spielbetrieb: EIN FUNKTIONIERENDER SPIELBETRIEB (ich weiss, ist wahrscheinlich zu offensichtlich, daher ALL CAPS, inkl. Referees, Spielstätten, COMMITMENT)

ELF:
- Medienpartner: vielleicht, vielleicht auch nicht
- Professionelle Strukturen: ELF redet ja darüber, also muss es stimmen, Belege dafür fehlen
- Spielbetrieb: das wird schon, vertraut uns (Refs: fehlen, Spielstätten: fehlen teilweise, Spieler: kommen bestimmt!)

erstens: ich spreche den gfl-vereinen nicht die kompetenz ab, sondern den willen. die hatten über 30 jahre zeit. heraus kam ein verbandsseitiger wildwuchs an firmenkonstrukten ohne nährwert für die vereine, von ehrenamtlichen, die für "richtig" nicht zu gebrauchen sind, weil sie eh schon mehr als vollzeit ackern, von kleinen kompetenzkönigreichen in vereinen, landesverbänden und beim afvd, deren machterhalt bis aufs messer verteidigt wird und von ein paar dutzend zwickmühlen irgendwo zwischen wirtschaftlichem risiko, gemeinnützigkeit, persönlicher haftung, einzuhaltendem etat, schnittchen, sportlichem erfolg und insolvenzverwalter. das sind so viele faktoren, das ist nicht mehr einfach steuerbar, meines erachtens sogar gewollt nicht mehr steuerbar. und wenn man es einfach mal laufen lässt, kommt die heutige gfl raus. leistungsdelta gegen unendlich, attraktivität bei verdammt vielen spielen gegen null. und keinerlei ambitionen, etwas daran zu ändern, bis druck von außen kommt. und auch dann nur alibimäßig.

ein absägen von huber reicht da auch nicht, um das anzugehen. es müssten grundlegend die strukturen geändert werden. und das wird es im verband nicht geben, das läßt sich keiner der kleinen fürsten nehmen. als blatter bei den fußballern abgesägt wurde, hat sich außer dem namen an der spitze nichts geändert. denen ist sport egal. da gehts um macht. etwas ähnliches könnte man auch gelegentlich über unseren verband denken...
da wäre ein franchise-system vergleichsweise einfacher zu steuern und alle bremsen auf landesebene wären direkt raus.

und was deinen äpfel-mit-birnen-vergleich oben angeht, bleib fair. bis zu 15 spiele sind bisher auch nur eine ankündigung, genau wie bei der elf. dann wären die kosten hierfür zu hinterfragen und wer die trägt. ok, sind wir ehrlich bisher gabs eine tv-gfl-kurzzusammenfassung spät abends. punkt für die gfl. aber direkt vor der tittensendung, unterbrochen durch "ruf-mich-an!!!"- oder "nasse-omis-über-60"-werbung zwischendrin. trifft voll die zielgruppe...
professionelle strukturen? würde ich zwei, maximal drei der in der gfl verbleibenden vereine zusprechen. der rest ist mehr oder weniger struktureller dorfverein, egal wie groß die stadt ist. das ist ja gerade das problem, dieses gewachsene, zementierte, unattraktiv machende riesige leistungs- und wirtschaftsdelta. auch bedingt durch auf- und abstieg und den daraus resultierenden konsequenzen.
spielbetrieb? vor der ersten saison hatte die gfl auch keinen. jetzt hat esume mindestens fünf bis sechs commitments aktueller gfl-vereine plus zweier interessanter europäischer teams, die mehr oder weniger vollzählig spieler, coaches, staff und stadion mitbringen, wie man so hört... nur refs muss man definitiv noch "zukaufen". punkt für dich. aber von seiten der gfl ist dann spielerisch auch nicht mehr so viel mehr da, was die in die waagschale werfen können. im gegenteil, aufstocken vergrößert das delta. die elf könnte durchaus attraktiver werden. ist aber auch nur ne vermutung.

ich sehe halt zwei dinge. auf der einen seite verkrustete strukturen, großteilig für den zuschauer nicht attraktive spiele, strukturbedingte wirtschaftliche "herausforderungen" aufgrund der unattraktivität für investoren und wenig willen / potential zur änderung. im gegenteil, eher erkennbare bemühungen zum struktur- und machterhalt. auf der anderen seite steht eine hoffnung auf das genaue gegenteil jedes dieser punkte. und da gebe ich denen gerne ne chance.

ja, ich bin vielleicht zu optimistisch. aber sie müssen es erst mal verbocken, bevor ich umschwenke. die vom verband und von der gfl haben ja schon über drei jahrzehnte lang bewiesen, dass sie es klassisch verbocken können...
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_pinky
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Re: ELF kommt vor Zwölf

Beitrag von _pinky »

Spitzfindigkeiten? Ich sehe das eher als Breitseite mit der ganz groben Kelle.

Du kommst wieder mit allgemeinen Plattitüden, weil deine Argumentation auf die tatsächliche Situation nicht passt.

Nochmal, es stimmt einfach nicht, dass ein paar verblendete Ahnungslose wegen goldenen Versprechungen das Schlaraffenland verlassen haben. Es sind gestandene, langjährige annerkannte Mitglieder des deutschen Footballs, die sich der Konsequenzen voll bewusst sind.

Auf welcher Basis sprichst du pauschal allen Vereinen die Nachhaltigkeit ab? Weil FU insolvent war? Deswegen allen?

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Re: ELF kommt vor Zwölf

Beitrag von Methadron »

diese ganze Diskussion ist völlig substanzlos. Die GFL hat es einfach in 30 Jahren nicht hinbekommen, sich zu etablieren, jetzt so zu tun, als wäre alles fein, ist für die Tonne. Alle, die jetzt die Hand für die GFL heben haben, im Sommer noch alles verteufelt.
Die ELF ist mit großen Aussagen gestartet, teilweise hinken sie ein wenig, aber dieses kaputtreden nervt einfach nur hart.
Der Sommer wird zeigen, wohin die Reise geht, ich für meinen Teil hoffe, dass die ELF das Rennen macht, denn wie bereits geschrieben, den Sumpf GFL kann man nicht einfach trocken legen.
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Re: ELF kommt vor Zwölf

Beitrag von sk_56 »

_pinky hat geschrieben: Di Dez 22, 2020 05:37
Du kommst wieder mit allgemeinen Plattitüden, weil deine Argumentation auf die tatsächliche Situation nicht passt.


Nochmal, es stimmt einfach nicht, dass ein paar verblendete Ahnungslose wegen goldenen Versprechungen das Schlaraffenland verlassen haben. Es sind gestandene, langjährige annerkannte Mitglieder des deutschen Footballs, die sich der Konsequenzen voll bewusst sind.

Auf welcher Basis sprichst du pauschal allen Vereinen die Nachhaltigkeit ab? Weil FU insolvent war? Deswegen allen?
Ganz grosse Kelle ... übernimm dich nicht. Ich kann dir gerne die Definition von Plattitüden heraussuchen. Vielleicht hilft da ein Blick in den Spiegel. Alles was ich von mir gebe, lässt sich belegen. Dein "es stimmt nicht" ist nirgendwo belegt. Konsequenzen kannst du befürchten, wenn du keine anderen Alternativen hast. Stuttgart, HI, und auch Frankfurt haben alle eine Exit Strategie: alle können in die GFL zurück – oder zumindest zum AFVD. Von "Konsequenzen" kann daher keine Rede sein. Opportunismus in Reinkultur.

Bezüglich Nachhaltigkeit: Braunschweig und Schwäbisch-Hall arbeiten nachhaltig. Braunschweig auch nur, weil sie New Yorker im Rücken haben. Die einzige wirtschaftlich gesunde Mannschaft ist für mich somit Schwäbisch-Hall. Mit Ravensburg ist eine weitere Mannschaft dazu gekommen, die nicht nur auf einen Sponsor angewiesen ist. Da werden Strukturen für dauerhaften Erfolg aufgebaut. Schaut man sich Frankfurt an, weiss man, wie es nicht gemacht werden sollte, ja, das hast du richtig erkannt. Aber alleine dass du polemisch hinterfragst, ob die Vereine gesund wirtschaften, obwohl dir die Historie der GFL und deren Insolvenzen bekannt sein müsste, zeigt mir, dass du an logischen Argumenten kein Interesse hast. Dann vertraue ruhig blind der Obrigkeit, denn sie wissen was sie tun. Sagt sehr viel über dich aus: teilweise mehr, als ich wissen wollte.

Wenn du schon "die grosse Kelle" auspacken möchtest, dann sollte sie zumindest etwas mit Substanz gefüllt sein. "Sie wissen schon was sie tun" ist keine Substanz, es ist lediglich deine unbegründete und nicht belegbare Meinung. Die darfst du haben, mit ihr herumschwingen als sei deine Meinung der heilige Gral solltest du nicht. Wie gesagt: schlechter Stil.
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Re: ELF kommt vor Zwölf

Beitrag von sk_56 »

KarlH hat geschrieben: Di Dez 22, 2020 00:20
erstens: ich spreche den gfl-vereinen nicht die kompetenz ab, sondern den willen. die hatten über 30 jahre zeit. heraus kam ein verbandsseitiger wildwuchs an firmenkonstrukten ohne nährwert für die vereine, von ehrenamtlichen, die für "richtig" nicht zu gebrauchen sind, weil sie eh schon mehr als vollzeit ackern, von kleinen kompetenzkönigreichen in vereinen, landesverbänden und beim afvd, deren machterhalt bis aufs messer verteidigt wird und von ein paar dutzend zwickmühlen irgendwo zwischen wirtschaftlichem risiko, gemeinnützigkeit, persönlicher haftung, einzuhaltendem etat, schnittchen, sportlichem erfolg und insolvenzverwalter. das sind so viele faktoren, das ist nicht mehr einfach steuerbar, meines erachtens sogar gewollt nicht mehr steuerbar. und wenn man es einfach mal laufen lässt, kommt die heutige gfl raus. leistungsdelta gegen unendlich, attraktivität bei verdammt vielen spielen gegen null. und keinerlei ambitionen, etwas daran zu ändern, bis druck von außen kommt. und auch dann nur alibimäßig.

ein absägen von huber reicht da auch nicht, um das anzugehen. es müssten grundlegend die strukturen geändert werden. und das wird es im verband nicht geben, das läßt sich keiner der kleinen fürsten nehmen. als blatter bei den fußballern abgesägt wurde, hat sich außer dem namen an der spitze nichts geändert. denen ist sport egal. da gehts um macht. etwas ähnliches könnte man auch gelegentlich über unseren verband denken...
da wäre ein franchise-system vergleichsweise einfacher zu steuern und alle bremsen auf landesebene wären direkt raus.

und was deinen äpfel-mit-birnen-vergleich oben angeht, bleib fair. bis zu 15 spiele sind bisher auch nur eine ankündigung, genau wie bei der elf. dann wären die kosten hierfür zu hinterfragen und wer die trägt. ok, sind wir ehrlich bisher gabs eine tv-gfl-kurzzusammenfassung spät abends. punkt für die gfl. aber direkt vor der tittensendung, unterbrochen durch "ruf-mich-an!!!"- oder "nasse-omis-über-60"-werbung zwischendrin. trifft voll die zielgruppe...
professionelle strukturen? würde ich zwei, maximal drei der in der gfl verbleibenden vereine zusprechen. der rest ist mehr oder weniger struktureller dorfverein, egal wie groß die stadt ist. das ist ja gerade das problem, dieses gewachsene, zementierte, unattraktiv machende riesige leistungs- und wirtschaftsdelta. auch bedingt durch auf- und abstieg und den daraus resultierenden konsequenzen.
spielbetrieb? vor der ersten saison hatte die gfl auch keinen. jetzt hat esume mindestens fünf bis sechs commitments aktueller gfl-vereine plus zweier interessanter europäischer teams, die mehr oder weniger vollzählig spieler, coaches, staff und stadion mitbringen, wie man so hört... nur refs muss man definitiv noch "zukaufen". punkt für dich. aber von seiten der gfl ist dann spielerisch auch nicht mehr so viel mehr da, was die in die waagschale werfen können. im gegenteil, aufstocken vergrößert das delta. die elf könnte durchaus attraktiver werden. ist aber auch nur ne vermutung.

ich sehe halt zwei dinge. auf der einen seite verkrustete strukturen, großteilig für den zuschauer nicht attraktive spiele, strukturbedingte wirtschaftliche "herausforderungen" aufgrund der unattraktivität für investoren und wenig willen / potential zur änderung. im gegenteil, eher erkennbare bemühungen zum struktur- und machterhalt. auf der anderen seite steht eine hoffnung auf das genaue gegenteil jedes dieser punkte. und da gebe ich denen gerne ne chance.

ja, ich bin vielleicht zu optimistisch. aber sie müssen es erst mal verbocken, bevor ich umschwenke. die vom verband und von der gfl haben ja schon über drei jahrzehnte lang bewiesen, dass sie es klassisch verbocken können...
Meinst du nicht, dass wenn Huber abgelöst wird, mit dem vorhandenem Geld sich was machen lassen sollte? Oder denkst du, dass es lediglich ein interner Machtkampf und die Beteiligten von Restart sind nicht an einer Verbesserung der derzeitigen Situation interessiert? Was ich auf FB lese, liest sich für mich, als hätten sie die Sache gut durchdacht. Viel Substanz: Vermarktung (obwohl für mich Erfahrung und nachgewiesener Erfolg und Kompetenz mehr wiegt als nur eine Bachelor Thesis), Entwicklung der Sportart an den Schulen, Finanzen. Die Zusammenstellung des Teams alleine zeigt mir, dass die notwendige Kompetenz geholt wurde. Probleme wurden analysiert und die richtigen (subjektiv) Schlüsse gezogen. Da bin ich bereit zu vertrauen, da sie ihre Hausaufgaben zu machen scheinen. Und wenn jetzt irgendein paranoider Verschwörungstheoretiker meint, ich habe mit denen was am Hut: nö.

In deine sehr detaillierten Argumentation gibst du mir in 90% meiner Aussagen Recht, Punkte kriege ich nur vereinzelt, clever, clever ;) nur nicht fair. 15 Spiele sind von Sport1 bestätigt. Ich habe keine Aussage von Huber, der etwas behauptet, was nicht belegt werden kann. Das heisst, man kann schon davon ausgehen, dass es zumindest geplant ist. Du denkst doch nicht, dass die Fernsehpräsenz komplett von der ELF bezahlt wird, oder?! Die werden mit Sicherheit die Kosten weitergeben.

Bezüglich Professionalität sagte ich ja, dass einige Vereine das bereits vorweisen können, nicht alle. Auch die, die nicht nachhaltig wirtschaften, beherrschen die Vermarktungswerkzeuge ganz gut. Vom Blenden verstehen die Jungs schon was. Das ist allgemein im deutschen Football stark ausgeprägt. Aber schon verständlich, wenn du seitens AFVD für jeden Scheiss zur Kasse gebeten wirst und vor dem Beginn der Saison fast ausgeblutet bist, kommst du nur als Bullshit-Artist durch. Aber das ist ein anderes Thema.

Mit den verkrusteten Strukturen, da gebe ich dir Recht. Der Fisch stinkt jedoch vom Kopf her. Beobachte mal, was in den Staaten abgeht, seitdem der Schwachmat abgelöst wurde. Obwohl Corona explodiert, beruhigt sich die Lage. Selbst die Republikaner wechseln die Seiten und unterstützen die Hackfresse nicht bedingungslos. Meinst du nicht, dass das auch beim AFVD passieren könnte, sobald neue Führung rein kommt? Kontrollieren müsste man die Machenschaften schon. Aber mir wäre es schon einen Versuch wert.

Ich sehe schon das Potential der ELF. Werde ja nicht müde das zu betonen. Für mich scheitert mein Glaube an ihren Umsetzungsmassnahmen und der Kommunikation. Ich hoffe noch immer, dass ich mit meinem Assessment unrecht habe. Aber dazu müsste ich schon etwas mehr Kompetenz von der ELF sehen.
Zuletzt geändert von sk_56 am Di Dez 22, 2020 11:58, insgesamt 2-mal geändert.
Lizzard50
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Re: ELF kommt vor Zwölf

Beitrag von Lizzard50 »

Spannende Diskussion, wie im Sandkasten um das größere Förmchen :D

Gehen wir doch mal Back to Basic (nach Wikipedia):

Franchising kann vereinfacht als ein vertraglich festgelegtes Geschäftsmodell zur vertikalen Kooperation verschiedener Partner definiert werden, bei dem der Franchisegeber den rechtlich und finanziell selbständigen Franchisenehmern ein Geschäftskonzept nach seinen Vorgaben zur entgeltlichen Nutzung überlässt. ... Aus Sicht des Franchisegebers besteht der Vorteil des Franchisings in der Möglichkeit, das Risiko zu streuen und das Geschäft mithilfe motivierter Partner vor allem auf internationale Märkte auszuweiten. Aus Sicht des Franchisenehmers handelt es sich positiv gesehen um die Nutzung eines erfolgversprechenden Geschäftsmodells mit einer etablierten Marke, mithilfe von Kapital, Knowhow und Unterstützungsleistungen des Franchisegebers.

Kritisch wird am Franchising herausgearbeitet, dass es sich nicht um eine gleichwertige Partnerschaft handle. Der Franchisegeber sei dem -nehmer deutlich überlegen. ...

Franchising im Sport ist eine Organisationsform von Sportwettkämpfen als gewerbliches Unternehmen. Der Kern des Modells ist die Lizenzierung von Marken zusammen mit der Teilnahme an einer Sportliga durch ein beherrschendes Unternehmen durch einen Franchising-Vertrag.

Sport-Franchising findet vor allem in den nordamerikanischen Sportligen statt. Teilnehmer der Liga sind die Lizenznehmer, bei denen es sich selbst um gewerbliche Unternehmen handelt. Es gibt weder Auf- noch Absteiger. Die Teams der Lizenzinhaber werden auf Englisch franchises genannt und können zusammen mit den Lizenzen ge- und verkauft werden, so dass die Teams Eigentümer, Standort, Name, Logo, Maskottchen und alle anderen Eigenschaften wechseln können. ...


Und jetzt ersetzen wir im Text oben das Wort "Franchise" durch Sportfachverband, Verein und Lizenz...
Was bei dem einen bemängelt wird, ist bei dem anderen plötzlich toll? Ich glaub das :popcorn: reicht noch etwas....
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_pinky
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Re: ELF kommt vor Zwölf

Beitrag von _pinky »

Such mir bitte mal die Definition von Plattitüden raus. Halt dich aber ein bisschen kürzer. Ich bin schon älter. Ich kann beim lesen nicht mehr alles bei mir behalten.

Mein 'Es stimmt nicht' ist über viele Jahre in der GFL und anderen Ligen belegt. Deswegen gehst du auch nicht drauf ein. Es passt einfach nicht.

Woher weisst du, welche Mannschaft nachhaltig arbeitet und welche nicht? Welche Teams haben in den letzten 20 Jahren Insolvenzen hingelegt? In den letzten 10? In den letzten 5? Upps das werden immer weniger? Genaugenommen ist FU eine absolute Ausnahme in jüngerer Vergangenheit.
Upps Braunschweig ist dabei? Zahlt halt NY. Ist für mich ok. Die machen halt was im Managment besser als andere.
Was ist z.B. an Stuttgart nicht nachhaltig? Alle Teams im Spielbetrieb einschl. Damen. Schönes Stadion. Keine Insolvenzen. Immer mehr oder weniger konkurrenzfähig mit dabei. Kunstrasen-Footballfeld.
Passt einfach nicht ins Schema?

Logische Argumente sind nur dann interessant, wenn sie auch zu den Tatsachen passen.

Werde konkret:
Welche 5 Teams arbeiten in der GFL nicht nachhaltig? Warum?
Ich habe einige Namen genannt. Warum haben die keinen Plan davon, wie Football in Deutschland funktioniert? Warum sind das Träumer?







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Re: ELF kommt vor Zwölf

Beitrag von sk_56 »

_pinky hat geschrieben: Di Dez 22, 2020 11:16 Such mir bitte mal die Definition von Plattitüden raus. Halt dich aber ein bisschen kürzer. Ich bin schon älter. Ich kann beim lesen nicht mehr alles bei mir behalten.

Mein 'Es stimmt nicht' ist über viele Jahre in der GFL und anderen Ligen belegt. Deswegen gehst du auch nicht drauf ein. Es passt einfach nicht.

Woher weisst du, welche Mannschaft nachhaltig arbeitet und welche nicht? Welche Teams haben in den letzten 20 Jahren Insolvenzen hingelegt? Upps Braunschweig ist dabei? Zahlt halt NY. Ist für mich ok. Die machen halt was im Managment besser als andere.
Was ist z.B. an Stuttgart nicht nachhaltig? Alle Teams im Spielbetrieb einschl. Damen. Schönes Stadion. Keine Insolvenzen. Immer mehr oder weniger konkurrenzfähig mit dabei. Kunstrasen-Footballfeld.
Passt einfach nicht ins Schema?

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Um zu sehen, dass ich darauf eingegangen bin, da müsstest du schon dir die Mühe machen und ... lesen. Da kommst du nicht drumherum. Stuttgart gebe ich dir, die scheinen auch ihre Hausaufgaben zu machen. Deren Opportunismus nervt mich persönlich. Aber das ist mein Problem. Du wirst wahrscheinlich noch 1-2 Beispiele finden. Dann sprechen wir von 3-4 Mannschaften ... von 16. Womit meine Aussage nur mehr bestätigt wird. Und jetzt scheinst du dir selbst zu widersprechen. Wenn du doch so ein Befürworter der ELF bist, wenn die Vereine alle so gesund arbeiten, wieso sollen sie dann wechseln? Nur wegen Huber? Den kann man abwählen. Jetzt gibt es eine Alternative. Scheint fast so, als ob du keine richtige Position beziehst. Etwas opportunistisch halt (ja, ich mag das Wort).

PS: den Text im Nachhinein bezüglich des Inhalts zu ändern, weil die Antwort auf den Post einem nicht passt: schlechter Stil
AR
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Re: ELF kommt vor Zwölf

Beitrag von AR »

_pinky hat geschrieben: Mo Dez 21, 2020 17:10 ...der Sportsfreund Schlächtschwätzer...
bekommst du Tantiemen vom neuen Commissioner? :guru:
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Re: ELF kommt vor Zwölf

Beitrag von _pinky »

Russische Hacker?

Ich hab den Text ergänzt, bevor jemand was geantwortet hat. Ich habe ihn nicht geändert. So what?

Stil ist mir egal.
Echte Antworten wären besser.

Wenn einem nichts einfällt, macht man den anderen schlecht. Rhetorik 1. Semester. Steigt da noch jemand mit auf? Das hat doch seit Trump der Dümmste kapiert. In den USA nicht, ich weiss, aber im denkenden Teil der Welt. Kommt als nächstes ein Grammatikexkurs oder die Rechtschreibung?

Aber zum Inhalt:
Wie ist das mit den 4-6 zu verstehen? Sind das die, die nachhaltig ihren Verein führen, oder die, die es nicht tun?
Hau doch mal einen einzigen Namen raus. Auf geht's! Trau dich!

Alle haben die Coronasaison überlebt. Trotz der schnellen Abgesänge. Und nicht wegen der Millionen vom BMI.
Ob die Vereine überleben, die spielertechnisch an die ELF ausbluten, wird sich weisen. Das würde aber jedem Verein so gehen, neben dem sowas aufmacht. Das ist kein Indikator für Nachhaltigkeit. Im Gegenteil, wenn die mit dem Restkader noch den freien Fall in der Regio stoppen können, dann ist das aller Ehren wert.


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Hatte heute morgen keine Milch mehr für mein Müsli. Hab stattdessen Orangensaft genommen. Und Wodka statt Müsli.
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