Kreuzbandriss - vermeidbar?

Von Spielern über Spieler für Spieler...
shiver55
Safety
Beiträge: 1280
Registriert: So Okt 08, 2006 10:59

Kreuzbandriss - vermeidbar?

Beitrag von shiver55 »

brauchen die lions jetzt auch noch einen neuen qb? sind kreuzbandrisse etwa infektiös? :cry:
Wer nicht verrückt ist, ist nicht normal
Benutzeravatar
Fighti
Defense Coordinator
Beiträge: 10255
Registriert: So Apr 11, 2004 21:11
Wohnort: Malta / Hamburg

Re: Zu- und Abgänge 2013

Beitrag von Fighti »

Ist die Rote Wiese so ramponiert oder wie passieren 4 Kreuzbandrisse in so kurzer Zeit?
Luck is when opportunity meets preparation.
shiver55
Safety
Beiträge: 1280
Registriert: So Okt 08, 2006 10:59

Re: Zu- und Abgänge 2013

Beitrag von shiver55 »

ich sag's doch, das ist eine ansteckende variante
Wer nicht verrückt ist, ist nicht normal
Benutzeravatar
Karsten
B.O.F.H
Beiträge: 3732
Registriert: Fr Jun 25, 2004 10:19

Re: Zu- und Abgänge 2013

Beitrag von Karsten »

Fighti hat geschrieben:Ist die Rote Wiese so ramponiert oder wie passieren 4 Kreuzbandrisse in so kurzer Zeit?
2x Hamburg, 1x Eintracht Stadion...
Das Ende der Welt ist nah!
shiver55
Safety
Beiträge: 1280
Registriert: So Okt 08, 2006 10:59

Re: Zu- und Abgänge 2013

Beitrag von shiver55 »

und den vierten angesteckt? :wink:
Wer nicht verrückt ist, ist nicht normal
Benutzeravatar
Karsten
B.O.F.H
Beiträge: 3732
Registriert: Fr Jun 25, 2004 10:19

Re: Zu- und Abgänge 2013

Beitrag von Karsten »

shiver55 hat geschrieben:und den vierten angesteckt? :wink:
Der hat in Berlin gespielt und dann in HH plötzlich nicht mehr... also in Berlin oder zwischendurch.
Das Ende der Welt ist nah!
Benutzeravatar
Fighti
Defense Coordinator
Beiträge: 10255
Registriert: So Apr 11, 2004 21:11
Wohnort: Malta / Hamburg

Re: Zu- und Abgänge 2013

Beitrag von Fighti »

Für diejenigen unter uns, die nicht Sportwissenschaften studiert haben oder keinen Trainerschein haben: Kann man Kreuzbandrisse vorbeugen oder passieren sie halt egal wie man sich aufwärmt oder was man sonst so macht?
Luck is when opportunity meets preparation.
shiver55
Safety
Beiträge: 1280
Registriert: So Okt 08, 2006 10:59

Re: Zu- und Abgänge 2013

Beitrag von shiver55 »

auszug aus wikipedia:

Der Prävention, also der Vermeidung eines Kreuzbandrisses kommt daher eine immer bedeutendere Rolle zu. Grundsätzlich erscheint es als möglich, dass durch bestimmte Trainingsmethoden die Wahrscheinlichkeit eines Kreuzbandrisses gesenkt werden kann. Da eine Reihe von Pathomechanismen, die einen Kreuzbandriss begünstigen, aber noch nicht ausreichend verstanden ist, ist noch weitgehend unklar, welche Übungen einen präventiven Charakter haben oder gar warum sie das Verletzungsrisiko senken.[281] Es werden daher mittlerweile in vielen Ländern große Forschungsanstrengungen unternommen, um zum einen die Risikofaktoren und Pathomechanismen eines Kreuzbandrisses aufzuklären und zum anderen daraus abgeleitet mit geeigneten Maßnahmen dieser Verletzungsart begegnen zu können.[39][282]


nichts genaues weiß man nicht.
Wer nicht verrückt ist, ist nicht normal
Anderl
Wide Receiver
Beiträge: 4109
Registriert: Sa Mai 09, 2009 07:32
Wohnort: München

Re: Zu- und Abgänge 2013

Beitrag von Anderl »

Das Kreuzband reißt, wenn ein "Einschlag" auf die richtige Stelle kommt (=Ansatz des Bandes am Knochen). Da kann man gar nichts trainieren, da reicht auch ein relativ "sanfter" Aufprall, wenn die Stelle dann auch 100%ig getroffen wird. Weiß ich aus eigener (leidvoller) Erfahrung.
Gute Kniemuskulatur kann nur etwas bewirken, wenn durch Verdrehungen o.ä. Zug auf das Band kommt, also ohne direkte Gewalteinwirkung auf das Band.
IM AF gehe ich aber mal davon aus, daß die meisten Bänderrisse aus direktem Kontakt resultieren.
...tho I wander through the valley of the shadows of the death, I shall feel no fear...

....'cause I'm the meanest son of a b**** in the whole damn valley!
Endorphinia
DLiner
Beiträge: 121
Registriert: Fr Nov 13, 2009 08:56

Re: Zu- und Abgänge 2013

Beitrag von Endorphinia »

shiver55 hat geschrieben:auszug aus wikipedia:



nichts genaues weiß man nicht.
JEIN

Bei der Beurteilung
muss zunächst immer der einzelne Athlet mit Allem was ihn bzgl. seiner sportlichen Aktivität belastet bzw. vermeintlich oder tatsächlich unterstützt, betrachtet werden:

allg. Gesundheitszustand, Trainingszustand, Belastung,
wann ist die ACL-Ruptur, Verletzungshergang
nimmt der Athlet Nahrungsergänzung zum falschen Zeitpunkt (zB Kreatin)
Schlaf, welche Ausrüstung, usw.

daraus leiten sich dann auch zu beurteilende Teambelastungen ab.

...wenn man sich die Verletzungshäufigkeit ansieht, fällt auf, dass nahezu ¼ aller Kreuzbandverletzungen dem AF zugeordnet werden können; ca. 22 % aller Verletzungen im AF. (Studienwerte aus USA)
Dt. Studien von den Ärzten Balzer, Feiler u.a. belegen, dass die Knieverletzungen im AF in D prozentual ähnlich verteilt sind wie in America.


....Analysen zeigen dabei, dass die Ruptur des Kreuzbandes oftmals mit koordinativen Problemen in der Ansteuerung der Muskulatur einhergeht, etwa bei abrupten Richtungswechseln unter Druck durch einen Gegenspieler, ohne dass dieser direkt körperlich Einfluss nehmen muss.
Dabei sind insbesondere große Abspreitzwinkel des Beines problematisch, bei denen der Spieler bereits in einer Art „Grätsche“ steht und dann ein gerade eingeleiteter Bremsstoß der Muskulatur erneut in eine Beschleunigung umgewandelt werden muss.
Typischerweise sind auch Richtungswechsel in Verbindung mit Drehbewegungen des Unterschenkels nach außen mögliche Verletzungsursachen. ( Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Bd. 62 (7, 8), S. 261)

...vor dem Hintergrund, dass ein Teil der Verletzungen ohne Gegnereinwirkung geschieht, stellt sich die Frage, inwiefern muskuläre und koordinative Defizite eine Ursache für Kreuzbandverletzungen sein könnten. In Messungen zeigte sich, dass insbesondere ein Kraftdefizit zwischen der vorderen und der hinteren Oberschenkelmuskulatur als mögliche Auslöser in Frage kommen. (Vordere Muskulatur zu stark gegenüber der hinteren Muskulatur im Verhältnis)

...in Bezug auf die Verletzungsprävention kann eine Kombination aus klassischen Langhantelübungen mit koordinativen Elementen unterstützend wirken.
Traditionelle Übungen, wie die Kniebeuge, das Kreuzheben und das Umsetzen, können im Hinblick auf die jeweilige sportartspezifische Stabilität modifiziert werden....
zB. kann das Kreuzheben mit Kurz- anstelle von Langhanteln ausgeführt werden und auch das Umsetzen lässt sich in der Ausführung mit Kurzhanteln abwandeln.
Hierbei werden die Stabilisierungsfähigkeit der Rumpfmuskulatur und die Koordination der Extremitäten geschult.
Die Variationen helfen jeweils neue koordinative Reize zu setzen und sollten immer mal wieder variiert werden. In diesen Abwandlungen darf die Last nicht zu stark reduziert werden, so dass trotz der koordinativen Zielstellungen die Kraftentfaltung von Bedeutung bleibt.....
(Journal of Strength and Conditioning Research, Knee Surgery Sports Traumatology)

...dies sollte Aufgabe der teaminternen Athletic-Coaches sein, die den HC`s unterstützend und beratend zu arbeiten..

Dass die Prävention solcher Verletzungen grundlegend wichtig ist, bedarf somit keiner besonderen Herausstellung.
Unterschiedliche Programme wurden hierzu entwickelt, wobei ein zB.

(http://www.vbg.de/SharedDocs/Medien-Cen ... onFile&v=4)

gute Ergebnisse liefern konnte.

Prävention ist dabei leider fast ausschließlich unter den idealen Bedingungen möglich, die der Spitzensport bietet.
Im Amateur- und Freizeitsport sind insbesondere aufgrund zeitlicher und motivationaler Probleme feste Präventionsprogramme kaum durchsetzbar.
Zusätzliches Kraft- und Koordinationstraining scheitert oft an der zur Verfügung stehenden Zeit, dem Willen der Sportler und auch den fehlenden fachlichen Grundlagen von Trainern und Betreuern, die ja selbst nur ehrenamtlich tätig sind.

Aufgrund der geringeren Anzahl an Trainingseinheiten werden die Schwerpunkte meist eher im spielerischen und taktischen Bereich gelegt und "Trainingsspiele" ausgetragen.
Dies führt jedoch dazu, dass die Mindestzahl an Trainingseinheiten mit präventiver Wirkung kaum erreicht wird. Einmaliges Einbauen solcher Trainingseinheiten erscheint kaum erfolgversprechend.

Eine schrifliche Anfrage bzgl. ACL-Verletzungen an das http://www.unc.edu/depts/nccsi/ brachte ähnliche Antworten wie o.a. und die Aussage, dass es auch mal unerklärlich "die Seuche" gibt.

Last but not least, ist oftmals noch der Zusammenhang zwischen Boden, Cleats und Athlet zu suchen.

http://sportsinjurypreventionapps.com/w ... icle-2.pdf

Zu schneller Beginn nach einer Rehaphase ist mit 90% größter Risikofaktor für wieder auftretende Kreuzbandrisse, da im Amateursport häufig die Rehabilitationszeiten aus dem Spitzensport herangezogen werden, aber unter Amateurbedingungen in der Reha Aufbautraining betrieben.


Bei weiterführenden Fragen oder Problemstellungen könnt ihr euch immer an mich wenden.

Mittlerweile, durch das Engagement des Teamarztes der Dü Panther, ist auch ein med. Netzwerk über Footballdeutschland langsam am entstehen.
boone
DLiner
Beiträge: 134
Registriert: Do Nov 01, 2012 11:18

Re: Zu- und Abgänge 2013

Beitrag von boone »

Endorphinia hat geschrieben: ...wenn man sich die Verletzungshäufigkeit ansieht, fällt auf, dass nahezu ¼ aller Kreuzbandverletzungen dem AF zugeordnet werden können; ca. 22 % aller Verletzungen im AF. (Studienwerte aus USA)
Dt. Studien von den Ärzten Balzer, Feiler u.a. belegen, dass die Knieverletzungen im AF in D prozentual ähnlich verteilt sind wie in America.
Was jetzt? Sind 22 % aller Football-Verletzungen Kreuzbandrisse oder passieren 22 % aller Kreuzbandrisse (in den USA, oder wo?) beim Football. Und wie "ähnlich" sehen die Werte in Deutschland aus?
Endorphinia
DLiner
Beiträge: 121
Registriert: Fr Nov 13, 2009 08:56

Re: Zu- und Abgänge 2013

Beitrag von Endorphinia »

boone hat geschrieben:
Endorphinia hat geschrieben: ...wenn man sich die Verletzungshäufigkeit ansieht, fällt auf, dass nahezu ¼ aller Kreuzbandverletzungen dem AF zugeordnet werden können; ca. 22 % aller Verletzungen im AF. (Studienwerte aus USA)
Dt. Studien von den Ärzten Balzer, Feiler u.a. belegen, dass die Knieverletzungen im AF in D prozentual ähnlich verteilt sind wie in America.
Was jetzt? Sind 22 % aller Football-Verletzungen Kreuzbandrisse oder passieren 22 % aller Kreuzbandrisse (in den USA, oder wo?) beim Football. Und wie "ähnlich" sehen die Werte in Deutschland aus?
¼ aller Kreuzbandverletzungen von allen Sportarten müssen dem AF zugeordnet werden können;
ca. 22 % aller Verletzungen im AF sind Knieverletzungen. (Studienwerte aus USA)

Abweichungen ca 5%; Studienlage Deutschland n = 567; dieses geringe Anzahl erklärt sich zum Teil dadurch dass viele Vereine die Anschreiben mit den Infos und den Fragebögen zu der Studie garnicht beantwortete haben.

Studie Culpepper USA --> RB 19,3%; OL 23,7%; WR 12,4; QB 8,7%; Tightend 5,2%
--> DB 15,6%, LB 14,2%; DL 9,2%; DE 7,4%

und im Gegensatz zu den anderen major injuries haben sich die Raten der Kniebinnenverletzungen im Lauf der letzten 30 Jahre kaum verändert; ob der Braceseinsatz bei den Linespielern am College das Verletzungsrisiko tatsächlich minimiert, wird gerade untersucht.
Benutzeravatar
Charly Manske
Linebacker
Beiträge: 2188
Registriert: Do Dez 08, 2005 22:36
Wohnort: Breskens, Zeeland / NL

Re: Kreuzbandriss - vermeidbar?

Beitrag von Charly Manske »

Nix für ungut, aber allein schon der Titel ist ja sowas von schwachsinnig :joint: Was kommt denn bitte als nächstes :?: Blutergüsse, Prellungen, Stauchungen und eingerissene Fingernägel - vermeidbar :?: :trink:
Natürlich sind grundsätzlich ALLE Sportverletzunggen vermeidbar......nämlich indem sportliche Aktivitäten weiträumig umgangen werden :mrgreen:
Today is the first day from the rest of your life!
Anderl
Wide Receiver
Beiträge: 4109
Registriert: Sa Mai 09, 2009 07:32
Wohnort: München

Re: Kreuzbandriss - vermeidbar?

Beitrag von Anderl »

Charly Manske hat geschrieben:Nix für ungut, aber allein schon der Titel ist ja sowas von schwachsinnig :joint: Was kommt denn bitte als nächstes :?: Blutergüsse, Prellungen, Stauchungen und eingerissene Fingernägel - vermeidbar :?: :trink:
Natürlich sind grundsätzlich ALLE Sportverletzunggen vermeidbar......nämlich indem sportliche Aktivitäten weiträumig umgangen werden :mrgreen:
Sind ja bislang nur 2 Beiträge - und jetzt noch vermutlich meiner - unter dem Titel!
Die anderen firmieren bezeichnender- und geheimnisvoller Weise unter "Zu- und Abgänge 2013" (zumindest auf meinem Puter)! :?:
...tho I wander through the valley of the shadows of the death, I shall feel no fear...

....'cause I'm the meanest son of a b**** in the whole damn valley!
denkmaldrübernach
Newbie
Beiträge: 16
Registriert: Mi Mai 12, 2004 15:15

Re: Kreuzbandriss - vermeidbar?

Beitrag von denkmaldrübernach »

Die Funktion der Kreuzbänder ist primär die eines Sensors, der Scherbelastungen im Knie an die umliegende Muskulatur sendet, die dann eingreift, um z.B. im Falle des vorderen Kreuzbandes das Abgleiten des Unterschenkels nach vorne zu verhindern. Innerviert werden die Kreuzbänder von Nervus Obturatorius, welcher sich durch das Becken und die dortige Muskulatur, dann durch die Adduktoren bis zum Knie zieht. Sollte der Nerv durch muskulären oder bindegewebigen Hartspann ein wenig in seiner Gleitbewegung verhindert sein oder sogar abgeklemmt werden, so kommt das Signal verspätet im Rückenmark an. Der Schutzreflex, der die Hamstrings, Wadenmuskulatur und die restliche kniesichernde Muskulatur aktiviert, kann somit die Verletzung des Kreuzbandes nicht rechtzeitig verhindern. Natürlich kann gegen manche Belastung, die ein Knie im AF aushalten muss, die beste Muskulatur nix mehr ausrichten. Aber koordinatives Training und Prävention durch Physiotherapie und/oder gezielte Dehnübungen sind schon ein gutes Mittel dagegen.

Quelle: Manuelle Therapie nach Lutz M. Scheurer
Antworten