Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Auch das "schwache" Geschlecht lässt es manchmal richtig krachen...
kielersprotte
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Re: Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Beitrag von kielersprotte »

Solange es immer nur dieses Lamento (siehe die Beiträge, Balu ist ein gutes Beispiel, hier und in anderen Strängen) gibt statt zu handeln wird es mit dem Damenfootball nicht vorran gehen! Das Erschaffen kann Euch niemand abnehmen, Unwissender hat das alles schon gut auf den Punkt gebracht.

DE96 hat geschrieben:Solange der Frauen-Football den Stellenwert bei den Vereinen hat, den er im Moment nunmal hat, wird sich nicht viel verändern. Es gibt dieses eine Beispiel, weil man in dem Verein verstanden hat, wie positiv sich eine Frauen-Abteilung auf den Gesamtverein auswirken kann.
1. Henne, Ei! Solange der Frauen-Football immer nur fordert statt zu erschaffen bleibt der Stellenwert stehen!
2. Was für eine positive Auswirkung soll das denn sein?
Das Programm der Kobra Ladies ist seit 10 Jahren auf hohem Niveau geführt, weil hier eben keine Unterschiede gemacht werden und weil kontinuierlich mit den gleichen handelnden Personen gearbeitet wird. Der aktuelle Trainerstab ist seit drei Jahren da, davor war 7 Jahre ein erfolgreiches Programm aktiv. Ich kenne genügend Teams, in denen sich die Verantwortlichen mehr Unterstützung ihres Vereins oeder ihrer Männer- und Jugendteams wünschen und sie schlichtweg nicht erhalten.
Was die Aussagen von Unwissender unterstreicht.
Ich persönlich finde es gut, wie in manchen anderen Teams mittlerweile gearbeitet wird. Eine solide und ernsthafte Arbeit zahlt sich am Ende immer aus. Kiel ist da ein gutes Beispiel für ein mittelfristig sehr erfolgreiches Programm. Die Rangers haben aus meiner Sicht den richtigen Weg eingeschlagen. Ebenso Mainz.

Es ist positiv zu beobachten, dass immer mehr Teams aus dem Boden gestampft werden, immer mehr Teams zum Spielbetrieb melden und ewig gestrige Knochenköpfe endlich verstehen, dass auch hier gute Arbeit geleistet wird. Nichts desto trotz bedarf es enormer Anstrengungen, um die Aufmerksamkeit und Akzeptanz zu bekommen, die jedes Jugend- oder Herren-Team heute bereits hat. Ein LFL Ableger in Deutschland hätte wahrscheinlich eher die Chance, auf Popularität als ernsthafter Sport und das ist das eigentliche Armutszeugnis.
Das mit der LFL könnte sein, fragst Du Dich auch warum das so wäre? Gehst Du dabei auch tiefer in die Analyse als blosses Klischeeklopfen das Männer ja nur auf die Körper glotzen?

Die LFL wirkt auf mich wie eine professionell geführte Liga mit Vollblutathletinnen. Das was ich von diesem Sport gesehen habe ist härter und athletischer als so mancher Herrenfootball hier in Deutschland. Gelingt es Euch solch ein Produkt auf die Beine zu stellen braucht Ihr auch diesen Mummenschanz der (zu) knappen Bekleidung nicht. Davon ist der Frauenfootball in Deutschland nach meiner Wahrnehmung aber Lichtjahre entfernt.

Im übrigen finde ich den Vergleich mit Jugendmannschaften nicht statthaft, ich finde den solltet Ihr besser aus der Diskussion streichen.
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DE96
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Re: Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Beitrag von DE96 »

Na Gott sei Dank muss ich mir den Vorwurf des "nicht Handels" nicht machen (lassen). Ebenso wenig mein Hauptverein oder meine Abteilung. Wer meine Vita kennt, weiß, dass wir sehr wohl sehr viel Handeln, um den Frauen-Football auf ein nächst-höheres Level zu bringen. Außerdem habe ich zum Ausdruck gebracht, dass ich froh bin, dass viele Teams mittlerweile den aus meiner Sicht richtigen Weg einschlagen, und ihren Ladies die Möglichkeiten geben, die sie auch bekommen sollten.

Welche Auswirkungen eine Frauen-Abteilung haben kann? Ansehen, Bekanntheitsgrad, Mitgliederzuwachs. So simpel. Die Ladies waren über Jahre das Zugpferd. Zeitweise gab es nicht mal eine Seniors Mannschaft.

LFL........Du sagst selber, dass es härter und professioneller als so manches Herrenteam ist. Da gebe ich dir sportlich absolut recht. Dann sind wir aber generell - und nicht nur der Frauen-Football - Lichtjahre von dieser Professionalität entfernt. Da werden wir in Deutschland aber auch nicht hinkommen. Das liegt schlichtweg in der Natur der Football-Evolution in den Ländern. DIe Frauen in Deutschland sind ebenso weit weg von der LFL wie die Herren von der NFL.
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Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Beitrag von skao_privat »

Warum ist eigentlich keine Frau HC und warum sind nicht 60% im Stab Trainerinnen? Wird die Abteilung von Frauen geführt und entwickelt?

Ist das weibliche Geschlecht tatsächlich so schwach und hilfsbedürftig, dass sie das nicht alleine auf die Beine gestellt bekommen?

Die Fragen sind keineswegs polemisch gemeint. Das dürfte jede merken, die sich darum bemüht, die Fragen ernsthaft zu beantworten.
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Re: Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Beitrag von Mainzelmännchen »

Nur ein Bsp., Rebekka Perrier (B-Lizenz, ehm. Nationalspielerin) war die vergangenen 2 Jahre HC in Mainz und die Abteilungsleiterin ist seit Jahren auch mit einer Dame besetzt. Denke das wir da keine Ausnahme sind :D
Dazu stellen die Damen die Orga bei unseren Herren und Jugendspielen und im vergangenen Jahr einen grossen Teil der Helferinnen für das U17 Länderturnier in Mainz. Aus unserer Sicht eine Win - Win Situation.
Und warum sollten wir uns Selbstständig machen, Football ist ein TEAM Sport und bei uns ist es ein ganz schön grosses Team ;)
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Re: Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Beitrag von skao_privat »

Wer ist sonst noch keine Ausnahme?
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Re: Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Beitrag von DE96 »

skao_privat hat geschrieben:Warum ist eigentlich keine Frau HC und warum sind nicht 60% im Stab Trainerinnen? Wird die Abteilung von Frauen geführt und entwickelt?

Ist das weibliche Geschlecht tatsächlich so schwach und hilfsbedürftig, dass sie das nicht alleine auf die Beine gestellt bekommen?

Die Fragen sind keineswegs polemisch gemeint. Das dürfte jede merken, die sich darum bemüht, die Fragen ernsthaft zu beantworten.
Verdammt gute Fragen. Ich glaube, in Berlin wird es mittelfristig eine Frau am Steuer dieses Teams geben. Die Orga / Abteilungsführung ist hier zu gleichen Teilen aufgeteilt und alle ergänzen sich sehr gut. Schwach und hilfsbedürftig ist in Berlin sicherlich niemand. Im Hintergrund halten die Frauen die Fäden in der Hand :)

Ach ja und warum sind nicht 60% und mehr Frauen im Stab? Weil es in Berlin annähernd keine weiblichen Coaches gibt und das bedauere ich persönlich sehr. Aktuell weiß ich von 3 Trainerinnen in Berlin. Eine bei den Rebels, zwei bei den Kobras Bambinis.
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Re: Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Beitrag von skao_privat »

Und warum gibt nach so vielen Jahren erfolgreichen Damenfootballs in Berlin keine Frauen? Abgesehen davon, das Berlin gegenwärtig in Sachen Entwicklung einer Wüste gleicht, wäre es wichtig zu erfahren, warum es nur so wenig Trainerinnen gibt.
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Re: Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Beitrag von DE96 »

Auch diese gute Frage vermag ich nicht zu beantworten. Von den "alten Hasen" fühlte sich wohl keiner berufen, nach der aktiven Karriere langfristig auf diesem Gebiet weiter zu machen. Man kann nur hoffen, dass sich dies irgendwann umkehrt und mehr Frauen den Schritt wagen.
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skao_privat
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Re: Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Beitrag von skao_privat »

Verhält sich ähnlich wie beim nachwuchs für Jugend und Männer. Ja, es kann gehofft werden und es kanng gewagt werden. Es könnte aber auch so aussehen, dass gezielt nach geeigneten Frauen und Männern gesucht wird, die frühzeitig in den Trainingsbetrieb einbezogen und intern ausgebildet werden. Mangles eigener Jugendarbeit könnten Frauen in den Jugendteams der jeweiligen Vereine erste Schritte machen. Klar, dass es die meisten nach mehr oder weniger kurzer Zeit feststellen, das sie nicht die Kapazizäzen für so eine anspruchsvolle Aufgabe haben. Aber die, die sich sonst gar nicht getraut hätten/vorstellen können und dabei bleiben wären der dringend benötogte Zugewinn. Ganz nebenbei ergibt sich so auch der 'Mehrwert' für die Vereine. Männer- und Frauenabteilung wären venetzt.
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Re: Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Beitrag von surfsocke »

Um Frauenfootball zu fördern bedarf es zum einen das richtige Personal, zum anderen Realitätssinn.
Vieles fehlt anscheinend vielerorten.
Fakt ist zum einen, dass der Aufwand für eine Damenmannschaft ungleich höher ist als z.B. für irgendeine Herren Oberliga Tingeltruppe.
Der Verband ist Herren fokussiert, erst Recht im Jugendbereich. Aber jeder verdient die Funktionäre, die er gewählt hat.
Grundsätzlich funktioniert Damenfootball besser in "kleineren" Vereinen mit weniger dominanter männlicher Konkurrenz.

Wenn man dieses als gegeben hinnimmt, ist man schon mal weiter.

Darüber hinaus finde ich alles begrüßenswert, was konstruktiv vorgeschlagen oder angepackt wird.
Man muss sich konkrete Ziele setzen, nur dann kann es voran gehen. Von allein passiert nichts.
Da der Damenbereich viele Probleme hat, die auch der Football generell im ländlichen Bereich hat, könnte man auch über gemeinsame Projekte nachdenken. Ich bin persönlich ein Fan von 5on5 Ligen als Unterbau im Jugendbereich. Nicht weil es toll zum Tackle passt, nein, weil es machbar ist. Aber das soll nur ein Beispiel sein.

So ein Regionalländerturnier wie von mainzelmännchen vorgeschlagen würde ich z.B. für keine schlechte Idee halten.

Mein Appell daher, organsisiert euch besser, setzt euch Ziele und versucht diese nach und nach umzusetzen. Und damit meine ich nicht nur alle paar Jahre mal ein Treffen im Holiday Inn. Und immer dran denken, wir sind Ehrenamtler, wir zahlen drauf. :roll:
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Re: Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Beitrag von skao_privat »

Da müssen die Frauen eben aus dem Quark kommen.
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Re: Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Beitrag von Anderl »

skao_privat hat geschrieben:Da müssen die Frauen eben aus dem Quark kommen.
Das lassen die Männer nicht zu! :twisted:
...tho I wander through the valley of the shadows of the death, I shall feel no fear...

....'cause I'm the meanest son of a b**** in the whole damn valley!
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Re: Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Beitrag von Calendula »

Mal ein weiterer konstruktiver Vorschlag.

Wie wäre es denn mit jährlichen Treffen von Delegierten aus den Frauenteams? Wenn ich mich nicht täusche gibt es das in der GFL auch.
Ich finde das wäre ein angemessener Rahmen um GEMEINSAME Ziele zu definieren. Vielleicht wäre der nette Herr Präsident ja auch dabei?

Und zum Thema "Die Frauen machen nix und fordern nur". Ich weiß nicht woher diese Erkenntnis kommt, aber ich habe nicht den Eindruck, dass in den Vereinen mit funktionierenden Frauenteams nur gefordert wird (soweit ich den Einblick habe).
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine breitere Akzeptanz für Frauen in diesem Sport vorhanden ist, wenn man(n) wegkommt von einem Konkurrenzdenken und (achtung hypothese) der Angst, dass auch noch diese Bastion der Männlichkeit von Frauen eingenommen wird. :wink:
Phorcus
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Re: Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Beitrag von Phorcus »

Zum Thematik Frauen und warum werden die keine Trainer.
Bei den Frauen ist es glaube ich im Gegensatz zu den Männern so das die irgendwann Kinder bekommen um die sie sich etwas intensiver kümmern müsse und deswegen vielleicht keine Zeit mehr haben um sich im Football zu engagieren. Bei Männern ist das eher nicht so ein Problem.
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Re: Entwicklung des Damenfootballs in Deutschland

Beitrag von skao_privat »

Das war vielleicht 1960 so...
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