Re: Plattling 2011????
Verfasst: Fr Mai 27, 2011 12:27
Plattlings Footballer rechnen mit dem sportlichen Absturz
Nun ist es schon so weit gekommen, dass Karl-Heinz Weiss seinen Verein als das '1860 München des American Football' bezeichnet. Die finanziellen Sorgen seien groß, 'und in Plattling gibt es nicht so viele Scheichs', sagt Weiss.
Nun ja, bei dem mutmaßlichen Retter von 1860, dem Investor Hasan Ismaik, handelt es sich zwar um keinen Scheich. Doch für den Football-Bundesligisten gibt es momentan tatsächlich keine Hoffnung auf Hilfe von außen. Weiss ist ohnehin nur eingesprungen als Präsident, er ist der Nachfolger von Jürgen Kotz, der den Verein nicht nur geführt, sondern auch gesponsert hatte. Dann entschied Kotz jedoch, sich auf seinen Beruf zu konzentrieren, und seine Motivation für die Ausstieg dürfte dadurch gefördert worden sein, dass die Stimmung im Team schon in der vergangenen Saison auf dem Tiefpunkt war. Damals hatten die Plattlinger mit großzügigen 'Aufwandsentschädigungen', wie im Football die Spielergehälter genannt werden, die besten bayerischen Spieler gelockt. Trainer John Rosenberg hatte diese erfolgreich eingebaut, die Mannschaft wurde Dritter in der Südstaffel und erreichte die Playoffs. Doch die altehrwürdigen Spieler, ein Jahr zuvor erst aufgestiegen, begehrten auf.
Nun sind die Besten wieder weg, einige wechselten zurück zu den Munich Cowboys, andere gar zum Viertligisten Ingolstadt. Die Mannschaft steht nach fünf Niederlagen in fünf Spielen auf dem letzten Platz, aktuell sind nur 36 Spieler im Kader. Vergangene Woche wurde dann auch noch der neue Trainer James Fayed gefeuert. 'John war der beste Trainer, den wir in Plattling jemals hatten. Aber er ist mit seiner Art nicht bei der Mannschaft angekommen', sagt Roland Ertl, der unter Fayed für die Offensive zuständig war. Der professionelle Anspruch habe einige überfordert, die noch nie in der Bundesliga gespielt hätten. Immerhin hätten nun einige ehemalige Spieler ihren Rücktritt vom Rücktritt erklärt, um dem Verein auszuhelfen.
Weil aber auch Geld fehlt, kann Weiss nicht einmal sicherstellen, dass die Saison regulär zu Ende gespielt wird. 'Wir kämpfen von Spiel zu Spiel', sagt er. 'Es zeigt sich, dass die Black Hawks ein gekauftes Team waren, jetzt können wir uns keine amerikanischen Söldner mehr leisten.' Nun hat sich der Verein zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden: Die Saison ist bereits abgeschrieben, niemand in Plattling glaubt noch, dass man den letzten Platz verlassen könnte. 'Wir werden in jedem Fall ein oder zwei Ligen nach unten gehen nach dieser Saison.' Weshalb es zum kuriosen Szenario kommen könnte, dass Plattling sogar noch in der Relegation spielt und selbst nach einem Sieg freiwillig absteigt. Zwar sind die Kosten für solch ein zusätzliches Auswärtsspiel schwer zu stemmen, aber die Strafe für einen Nichtantritt ist noch viel höher, sie liegt zwischen 5110 und 12780 Euro. Die Plattling Black Hawks sind also noch für neun Pflichtspiele in der Bundesliga gefangen, ob sie wollen oder nicht.Christoph Leischwitz
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/B5X38M/41094 ... fnung.html
Nun ist es schon so weit gekommen, dass Karl-Heinz Weiss seinen Verein als das '1860 München des American Football' bezeichnet. Die finanziellen Sorgen seien groß, 'und in Plattling gibt es nicht so viele Scheichs', sagt Weiss.
Nun ja, bei dem mutmaßlichen Retter von 1860, dem Investor Hasan Ismaik, handelt es sich zwar um keinen Scheich. Doch für den Football-Bundesligisten gibt es momentan tatsächlich keine Hoffnung auf Hilfe von außen. Weiss ist ohnehin nur eingesprungen als Präsident, er ist der Nachfolger von Jürgen Kotz, der den Verein nicht nur geführt, sondern auch gesponsert hatte. Dann entschied Kotz jedoch, sich auf seinen Beruf zu konzentrieren, und seine Motivation für die Ausstieg dürfte dadurch gefördert worden sein, dass die Stimmung im Team schon in der vergangenen Saison auf dem Tiefpunkt war. Damals hatten die Plattlinger mit großzügigen 'Aufwandsentschädigungen', wie im Football die Spielergehälter genannt werden, die besten bayerischen Spieler gelockt. Trainer John Rosenberg hatte diese erfolgreich eingebaut, die Mannschaft wurde Dritter in der Südstaffel und erreichte die Playoffs. Doch die altehrwürdigen Spieler, ein Jahr zuvor erst aufgestiegen, begehrten auf.
Nun sind die Besten wieder weg, einige wechselten zurück zu den Munich Cowboys, andere gar zum Viertligisten Ingolstadt. Die Mannschaft steht nach fünf Niederlagen in fünf Spielen auf dem letzten Platz, aktuell sind nur 36 Spieler im Kader. Vergangene Woche wurde dann auch noch der neue Trainer James Fayed gefeuert. 'John war der beste Trainer, den wir in Plattling jemals hatten. Aber er ist mit seiner Art nicht bei der Mannschaft angekommen', sagt Roland Ertl, der unter Fayed für die Offensive zuständig war. Der professionelle Anspruch habe einige überfordert, die noch nie in der Bundesliga gespielt hätten. Immerhin hätten nun einige ehemalige Spieler ihren Rücktritt vom Rücktritt erklärt, um dem Verein auszuhelfen.
Weil aber auch Geld fehlt, kann Weiss nicht einmal sicherstellen, dass die Saison regulär zu Ende gespielt wird. 'Wir kämpfen von Spiel zu Spiel', sagt er. 'Es zeigt sich, dass die Black Hawks ein gekauftes Team waren, jetzt können wir uns keine amerikanischen Söldner mehr leisten.' Nun hat sich der Verein zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden: Die Saison ist bereits abgeschrieben, niemand in Plattling glaubt noch, dass man den letzten Platz verlassen könnte. 'Wir werden in jedem Fall ein oder zwei Ligen nach unten gehen nach dieser Saison.' Weshalb es zum kuriosen Szenario kommen könnte, dass Plattling sogar noch in der Relegation spielt und selbst nach einem Sieg freiwillig absteigt. Zwar sind die Kosten für solch ein zusätzliches Auswärtsspiel schwer zu stemmen, aber die Strafe für einen Nichtantritt ist noch viel höher, sie liegt zwischen 5110 und 12780 Euro. Die Plattling Black Hawks sind also noch für neun Pflichtspiele in der Bundesliga gefangen, ob sie wollen oder nicht.Christoph Leischwitz
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/B5X38M/41094 ... fnung.html