Hase hat geschrieben:es gibt auch so etwas wie öffentlichkeitsarbeit. media relations als teilgebiet kostet kein geld - lediglich zeit, wenn in eigenregie betrieben ...

Da bin ich ganz bei Dir, aber gerade der Bereich ist sehr sensibel und
eine Gradwanderung bei der auch sehr viel kontraproduktives bei
rauskommen kann, wenn es nicht richtig gemacht wird.
Wenn sich hier nun Leute dransetzen, die es sicher gut meinen und
auch den zeitlichen Einsatz bringen wollen, aber von der Materie
nichts verstehen, dann ist es ein Spiel mit dem Feuer.
Eine Sache die nunmal im Gegensatz zu "früher" anders ist, ist dass
in den meisten Vereinen alles von Ehrenamtlichen gemacht wird und
die bringen in den seltesten Fällen das nötige Fachwissen mit, um in
allen relevanten Bereichen professionell arbeiten zu können.
In den Zeiten in denen Festangestellte die jeweiligen Fachbereich
in Vollzeit betreut haben war natürlich nicht nur die Qualität
höher sondern auch der mögliche Zeiteinsatz und somit auch die
Wirkung - aber wie schon gesagt, ohne Moos nichts los.
Ich sehe es so, dass alle Vereine inzwischen auf ein Mindestmaß
heruntergefallen sind und aus diesem Tal wird man nur rauskommen,
wenn man die Möglichkeit hat durch Investition wieder entsprechende
Strukturen zu schaffen, die dann einige Jahre vernünftig arbeiten
können, aber das geht halt nur mit der entsprechenden finanziellen
Ausstattung und die zu bekommen ist größtenteils Utopie.
Hinzu kommt, dass es auch nicht möglich ist die Liga im allgemeinen
zu vermarkten, solange alle Vereine machen was sie wollen und sich
nicht an einheitliche Qualitäts- und Verhaltensregeln gehalten wird.
(Wer einmal eine GFL Liga Sitzung erlebt hat, weiß was ich meine)
Aber auch hier ist in den meisten Fällen auch wieder das monetäre
Problem Quell allen Übels, denn dass viele Vereine sich an Absprachen
oder Regeln nicht halten, hat meiner Ansicht nach weniger damit
zu tun, dass sie nicht wollen, als vielmehr damit, dass sie es sich nicht
leisten können.
Nur wer investiert in eine Liga, die uneinheitlicher im Auftritt nicht
sein kann? Niemand. Also ist von dieser Seite auch kein Geld und
kein Positiver Impuls zu erwarten.
Derzeit wird an fast allen Fronten nur noch verwaltet und nicht mehr
gestaltet, da das eigene Überleben an erster Stelle steht und dabei
einfach kein Platz und kein Spielraum ist für weitere Investitionen.
Nur wie schon in meinem ersten Beitrag geschrieben, dreht man sich
meist im Kreis. Ohne mehr Geld keine Verbesserung, ohne Verbesserung
nicht mehr Geld.
Selbst wenn einige Verein es schaffen wieder etwas aufzubauen, so
kommen sie durch die Schwäche der anderen schnell wieder an neue
Grenzen, denn es bringt nichts, wenn ein Verein gut aufgestellt ist,
aber leider der Rest der Liga kränkelt. Durch das dadurch sehr
unattraktive Gesamtkonstrukt wird natürlich auch das Wachstum
und das Potenzial der Guten gehämmt.
Letztendlich sitzt immer die ganze Liga in einem Boot und solange
die Erkenntnis aufgrund der Engstirnigkeit und dem Fokus auf den
eigenen Verein sich nicht durchsetzt wird sich langfristig gar nichts
ändern. So sehe ich das.
Die Aufstockung der Liga wird meiner Ansicht nach überhaupt nichts
bringen, da es nur noch mehr Mannschaften hinzufügt, die nicht
die organisatorische und finanzielle Leistungsfähigkeit haben, um
ein angemessenes Niveau zu gewährleisten, sowohl sportlich als
auch in allen anderen Bereichen.
Es wäre sinvoller gewesen die Liga zu verkleinern und dann halt
öfter gegeneinander zu spielen und so unter Umständen ein
interessantes Niveau zu etablieren, als es noch weiter durch
Masse zu verwässern. Manchmal ist weniger mehr und
Qualität ist das Problem, Quantität haben wir genug.