Verfasst: Di Okt 10, 2006 10:04
Bevor sich hier jetzt wieder einige auf persönlich zerfleischen:
Andere Vereine haben eine ganze andere Tradition und einen anderen Ansatz gewählt. Zur Historie: Die Blue Devils wurden als Independent-Team ausserhalb des Verbandes gegründet und 1995 nur durch ein Husarenstück einer Truppe von Leuten in die 1.Bundesliga aufgenommen.
Ein Beispiel:
Saisonziel 1995: Germanbowl. Ziel Erreicht? Nein. Wer kann sich noch an Dirk Weidlich und Oliver Kirchhoff erinnern, wie sie nach dem verlorenen Finale in Braunschweig auf dieser Bank auf der Tartanbahn gesessen haben, mit dem kleinen Pokal in der Hand und Dirk in die Kamera von NDR3 geprostet hat: "Dieses Jahr nehmen wir nur mal den kleinen Pokal zum Üben. Nächstes Jahr nehmem wir den Grossen...". Dieses kleine Beispiel zeigt genau das, um was es geht.
Die Blauen haben immer noch genug Fans. Mehr als andere Teams. Aber denen ist daran gelegen, dass Erfolg in Form von Siegen eingefahren wird. Wenn man nun den Ansatz für 2007 wählt, dass man nur überleben will, dann kann man es auch gleich lassen. Ich möchte mal die "hardcore-fans" sehen, die sich von einem Saisonziel "Abstieg vermeiden" hinter dem Ofen hervorlocken lassen. Dann ist nämlich bei einigen erst recht Sense und sie werden nicht einen Pfennig mehr investieren. Der blaue Fan ist hanseatisch fair, aber auch gnadenlos, was Leistung betrifft. Die Leute wollen ein Topteam für ihr Geld sehen und das ist alles, was die Blauen noch haben. Und wenn man das nicht bieten kann, weil einfach nicht genug Geld da ist, dann werden sich noch mehr Leute abwenden.
Was für ein Gejaule und Gejammer da alleine dieses Jahr schon wieder abging, weil angeblich Dave Pendergast eine zu langweilige Offense auf dem Feld hatte oder weil das Team zu viele Strafen kassiert hat. Coach Roman hat eine aggressive Defense auf den Platz gebracht und die Offense war nicht so berechenbar, wie viele Footballexperten immer in den einschlägigen Foren posten.
Der Weg für die Blauen kann nur sein, dass man auf "Teufel komm raus" das Team hält und als ernsthaften Kandidaten um den Bowl ins Rennen schickt. Alles andere bedeutet den Tod. Das hat auch ein Jürgen Kemper erkannt und mir ist mittlerweile klar, warum er diese Aktion gestartet hat. Anders geht es nicht.
Zum Thema Jugend: Ja, es ist ein Ziel für den Nachwuchs, mal im ersten Team zu spielen. Aber im Moment haben die jungen Spieler einen Auftritt vor vielen Fans auf dem Weg nach BS vor Augen. Dafür geben sie Gas. Wenn man nun sagt, dass die Ausbildung in der Jugend in einem Team in der dritten Liga oder einem Kandidaten für die Relegation endet, welche Perspektive bietet man denen damit? Richtig. Gar keine.
Es gibt Nachwuchsspieler, die weite Reisen auf sich nehmen und nach Hamburg kommen, weil sie genau da oben mitspielen wollen. Und nirgendwo anders. Glauben die Leute wirklich, dass die 150 km zum Training fahren, um nachher in der Dritten zu spielen? Dann können sie lieber nach BS.
Die Magie der Blauen und die Attraktivität beruht im Moment nur noch auf der Tatsache, dass sie ganz vorne mitspielen. Das zieht die Fans und die guten jungen Spieler und die Top-Deutschen in der Region. Nimmst Du das weg, fällt das ganze Konstrukt in sich zusammen.
Vielleicht ist es so etwas klarer geworden. Es geht mir nicht um Arroganz, um Respektlosigkeit gegenüber anderen Teams und Vereinen oder Überheblichkeit. Ich sehe es nur so, dass die Blauen zum Erfolg verdammt sind, sonst wird das nichts mehr. Ich kann auch einige selbsternannte Devils-Experten nicht verstehen. Die reissen sich den Allerwertesten auf, um sicher zu stellen, dass sie zumindest ein Mal im Jahr an der Hamburger Strasse was zu Lachen haben. Will man denen das auch noch wegnehmen? Glauben die Experten wirklich, dass ein Gesellschafter-Fan, wie z.B. Herr Beckmann, X-tausend Euro spendiert, nur um etwas ergebnisoffenen Football sehen zu können? Wer`s glaubt, sollte mal versuchen, über`s Wasser zu gehen.
Insofern nochmal zum Anfang: Es gibt meines Erachtens nur einen Weg: Genug Geld, vernünftig planen, richtig investieren und vorne mitspielen. Sonst macht das knacks und die Bild holt zum 900. Mal den Knitterteufel raus. Mir geht es auch nicht darum, die Blauen schlecht zu reden. Ganz im Gegenteil. Ich würde es begrüssen, wenn der Patient "blau" nun endlich mal von den Schläuchen genommen wird. Entweder geheilt oder eben mit einer würdevollen Bestattung. Aber dieses Gekrebse und ewige Gewäsch kann ich nicht mehr hören. In Hamburg haben die Blauen durch diese ewigen Finanznöte ein Negativimage in der Öffentlichkeit aufgebaut, was dem Football schon eher schadet. Die Zeitungen beschränken sich bei Siegen fast nur auf Randnotizen und bei Negativmeldungen zur Finanzlage, hauen sie mal 30 Zeilen investigativen Journalismus raus. Und das ist genau das, was in den Köpfen der Leute hängen bleibt.
Andere Vereine haben eine ganze andere Tradition und einen anderen Ansatz gewählt. Zur Historie: Die Blue Devils wurden als Independent-Team ausserhalb des Verbandes gegründet und 1995 nur durch ein Husarenstück einer Truppe von Leuten in die 1.Bundesliga aufgenommen.
Ein Beispiel:
Saisonziel 1995: Germanbowl. Ziel Erreicht? Nein. Wer kann sich noch an Dirk Weidlich und Oliver Kirchhoff erinnern, wie sie nach dem verlorenen Finale in Braunschweig auf dieser Bank auf der Tartanbahn gesessen haben, mit dem kleinen Pokal in der Hand und Dirk in die Kamera von NDR3 geprostet hat: "Dieses Jahr nehmen wir nur mal den kleinen Pokal zum Üben. Nächstes Jahr nehmem wir den Grossen...". Dieses kleine Beispiel zeigt genau das, um was es geht.
Die Blauen haben immer noch genug Fans. Mehr als andere Teams. Aber denen ist daran gelegen, dass Erfolg in Form von Siegen eingefahren wird. Wenn man nun den Ansatz für 2007 wählt, dass man nur überleben will, dann kann man es auch gleich lassen. Ich möchte mal die "hardcore-fans" sehen, die sich von einem Saisonziel "Abstieg vermeiden" hinter dem Ofen hervorlocken lassen. Dann ist nämlich bei einigen erst recht Sense und sie werden nicht einen Pfennig mehr investieren. Der blaue Fan ist hanseatisch fair, aber auch gnadenlos, was Leistung betrifft. Die Leute wollen ein Topteam für ihr Geld sehen und das ist alles, was die Blauen noch haben. Und wenn man das nicht bieten kann, weil einfach nicht genug Geld da ist, dann werden sich noch mehr Leute abwenden.
Was für ein Gejaule und Gejammer da alleine dieses Jahr schon wieder abging, weil angeblich Dave Pendergast eine zu langweilige Offense auf dem Feld hatte oder weil das Team zu viele Strafen kassiert hat. Coach Roman hat eine aggressive Defense auf den Platz gebracht und die Offense war nicht so berechenbar, wie viele Footballexperten immer in den einschlägigen Foren posten.
Der Weg für die Blauen kann nur sein, dass man auf "Teufel komm raus" das Team hält und als ernsthaften Kandidaten um den Bowl ins Rennen schickt. Alles andere bedeutet den Tod. Das hat auch ein Jürgen Kemper erkannt und mir ist mittlerweile klar, warum er diese Aktion gestartet hat. Anders geht es nicht.
Zum Thema Jugend: Ja, es ist ein Ziel für den Nachwuchs, mal im ersten Team zu spielen. Aber im Moment haben die jungen Spieler einen Auftritt vor vielen Fans auf dem Weg nach BS vor Augen. Dafür geben sie Gas. Wenn man nun sagt, dass die Ausbildung in der Jugend in einem Team in der dritten Liga oder einem Kandidaten für die Relegation endet, welche Perspektive bietet man denen damit? Richtig. Gar keine.
Es gibt Nachwuchsspieler, die weite Reisen auf sich nehmen und nach Hamburg kommen, weil sie genau da oben mitspielen wollen. Und nirgendwo anders. Glauben die Leute wirklich, dass die 150 km zum Training fahren, um nachher in der Dritten zu spielen? Dann können sie lieber nach BS.
Die Magie der Blauen und die Attraktivität beruht im Moment nur noch auf der Tatsache, dass sie ganz vorne mitspielen. Das zieht die Fans und die guten jungen Spieler und die Top-Deutschen in der Region. Nimmst Du das weg, fällt das ganze Konstrukt in sich zusammen.
Vielleicht ist es so etwas klarer geworden. Es geht mir nicht um Arroganz, um Respektlosigkeit gegenüber anderen Teams und Vereinen oder Überheblichkeit. Ich sehe es nur so, dass die Blauen zum Erfolg verdammt sind, sonst wird das nichts mehr. Ich kann auch einige selbsternannte Devils-Experten nicht verstehen. Die reissen sich den Allerwertesten auf, um sicher zu stellen, dass sie zumindest ein Mal im Jahr an der Hamburger Strasse was zu Lachen haben. Will man denen das auch noch wegnehmen? Glauben die Experten wirklich, dass ein Gesellschafter-Fan, wie z.B. Herr Beckmann, X-tausend Euro spendiert, nur um etwas ergebnisoffenen Football sehen zu können? Wer`s glaubt, sollte mal versuchen, über`s Wasser zu gehen.
Insofern nochmal zum Anfang: Es gibt meines Erachtens nur einen Weg: Genug Geld, vernünftig planen, richtig investieren und vorne mitspielen. Sonst macht das knacks und die Bild holt zum 900. Mal den Knitterteufel raus. Mir geht es auch nicht darum, die Blauen schlecht zu reden. Ganz im Gegenteil. Ich würde es begrüssen, wenn der Patient "blau" nun endlich mal von den Schläuchen genommen wird. Entweder geheilt oder eben mit einer würdevollen Bestattung. Aber dieses Gekrebse und ewige Gewäsch kann ich nicht mehr hören. In Hamburg haben die Blauen durch diese ewigen Finanznöte ein Negativimage in der Öffentlichkeit aufgebaut, was dem Football schon eher schadet. Die Zeitungen beschränken sich bei Siegen fast nur auf Randnotizen und bei Negativmeldungen zur Finanzlage, hauen sie mal 30 Zeilen investigativen Journalismus raus. Und das ist genau das, was in den Köpfen der Leute hängen bleibt.