skao_privat hat geschrieben:Zusammengefasst: die NFLE hatte nie die Basis, die du vermutlich ansprichst Visier.
Ich meine jetzt eher den Beginn, meiner Erinnerung war das die "World League", muss Anfang der 90er Jahre gewesen sein. AF war damals wirklich unangefochten die Nummer zwei der Mannschaftssportarten, dann kam nach meiner Erinnerung bereits ziemlich schnell eine Pause, vielleicht war das schon ein Fehler.
Ich war damals ja noch sehr jung, dachte aber schon AF will jetzt nach Europa expandieren. Deutschland ist ja einer der wenigen grossen westlichen Staaten, in dem es nur eine Freiluft-Stadionsportart (mit regelmässigen 4-stelligen Zuschauerzahlen) gibt, das ist in anderen Ländern eben anders:
USA: Baseball, AF, Soccer
England: Fussball, Rugby
Frankreich: Fussball, Rugby
Australien: Fussball, Australian Football
AF hätte schon eine Chance gehabt in Deutschland, zumindest eine dauerhafte Profiliga auf dem Niveau von Basketball zu etablieren. Warum wurde sie nicht genutzt?
skao_privat hat geschrieben:Eishockey war außerhalb der Hochburgen im Süden kein Zuschauerfaktor. Liga fand im Fernsehen nicht statt
Das ist so auch nicht richtig, siehe z.B. Düsseldorf Brehmstrasse regelmässig 12000 Zuschauer bis in die 90er Jahre- Meine Grossmutter erzählte mir früher öfter (meist wenn es um Fussball ging, was sie nüberhaupt nicht mochte) begeistert von einem Eishockeyspiel in Berlin in den 1930er Jahren, was sie als junge Frau angeschaut hat. Ein paar Tausend Zuschauer waren damals eben auch schon da.
skao_privat hat geschrieben:Offensichtlich ist es so, dass alle Sportarten Schwierigkeiten haben, leistungswillige, leistungsorientierte Nachwuchspieler zu finden und zu Spitzensportlern zu entwickeln.
Das hat meiner Ansicht nichts mit der Zunahme von Spielern ohne deutschen Pass zu tun, als vielmehr der fehlenden Bereitschaft von deutschen Passinhabern sich dieser Belastung auszusetzen.
Ok, die Leistungsträger im Eishockey oder Basketball (sicher auch AF oder Baseball) kommen ja von ausserhalb, weil dort eben von den Colleges zigtausende Sportler ausgespuckt werden, die es hier gar nicht gibt. Egal was man von den Amis hält, ihr College - Sportsystem ist in vielerlei Hinsicht genial durchdacht. Ich glaube es spielen derzeit über 50 junge Deutsche an US - Colleges im Basketball, aber von denen ist kaum einer dabei dem man später in der BBL eine tragende Rolle zubilligt, geschweige denn in der NBA. Weil den 50 Deutschen dann einfach 2000 Amis (oder Yugos, Balten usw) entgegenstehen, die später auch mit Basketball Geld verdienen wollen, und sei es nur 1000 Euro im Monat in der zweiten Deutschen Liga.
Im Fussball ist es doch so, dass - ohne jemand angreifen zu wollen - sehr viele Spieler aus eher sozial schwachen Schichten kommen. Da setzen die Eltern eben auf die Karte Fussball, eine ordentliche Ausbildung (Studium!)ist da eben zweitrangig. Und das machen die Amis eben besser, da kann Topausbildung in einer Mannschaftssportart mit einem Studium verbunden werden.
skao_privat hat geschrieben:
UNd zum Handball fällt mir nur ein, dass ich überrascht war, wie die HB-Tabelle derzeit aussieht. Da stehen mit Essen, Gummersbach und Großwallstadt drei Größen der Vergangeheit am Tabellen Ende. Als ich davor das letzte mal auf die Tabelle gesehen habe, standen die noch ganz oben und waren in Europa ganz vorne mit dabei. Lang ists her

Ich denke Handball ist die gesündeste der "3 Sportarten hinter Fussball", weil da eben noch viele Deutsche mitspielen und es auch immer Nachwuchs geben wird. Basketball finde ich einen genialen Zuschauersport, aber diese tätowierten schwarzen Möchtegerngangster sind nicht so mein Fall, da fällt es (mir persönlich) schon leichter sich mit irgendwelchen Schweden, Franzosen oder Isländern im Handball zu "identifizieren", die nach einer Saison schon Interviews auf deutsch geben.
Eishockey ist ja ähnlich, die Spieler haben oft ihren Lebensmttelpunk in Nordamerika und sind nach der Saison sofort wieder drüben. Eine Beziehung zum Zuschauer baut sich da kaum auf.
Also, nochmal die Frage als Laie:
Warum hat es Football in Deutschland nie geschafft, wenigstens eine Position wie Basketball in Deutschland einzunehmen, also eine Zuschauerschnitt von 5000 in der Liga mit der Möglichkeit auch für einige Deutsche, in so einer Liga Geld zu verdienen?
Warum gibt es keine Entwicklungshilfe der Amis, so wie es die Europäer im Fussball machen?
Haben die Amis jemals Geld in Jugendförderung o.ä. in europa investiert?
Ist man sich so sicher, dass es auf Dauer ausreicht auf einem einzigen Markt (USA) zu setzen, und das "Soccer" nie in den USA den Fussball verdrängen wird?