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Verfasst: Mi Mär 04, 2009 14:39
von mikeadretti
skao_privat hat geschrieben:Noch mal zurück zur Ausgangsfrage:

was ist denn gut beziehungsweise solide?

Ist 'Solide' immer gleich 'gut'?

Ich kann solide sein, wenn ich am Ende der Saison eine schwarze Null da stehen habe. Nur was ist, wenn ich das nur dadurch erreiche, in dem ich nichts erwirtschafte und nichts ausgebe. Macht am Ende auch eine Null.

Oder bin ich solide, wenn ich gezielt Rücklagen erwirtschafte - natürlich auf den Satzungszweck hin! - die ich dann dazu verwende das Umfeld weiter auszubauen?

Bin ich solide, wenn ich viel ausgeben will und dafür die nötigen maßnahmen ergreife um dieses Geld auch zu erwirtschaften?

Ab welchem jahresumsatz bin ich gut? Wann solide?
Solide bedeutet z.B. für mich, nur das Geld auszugeben, was ich auch habe und nicht mit z.B. Einnahmen kalkuliere, die ich möglicherweise gar nicht erwirtschaften kann...realistisch zu sehen, was kann ich mit dem Kader, dem Umfeld, den Fans und der Infrstruktur leisten und dies dem finanziellen Rahmen anzupassen.

Dass es in Footballdeutschland oft genug nicht so praktiziert wurde, wissen wir alle.

In vielen Fällen hat uns unser Halbwissen und unsere Vermutungen in diesem Forum gezeigt, dass meistens an selbigem was dran war!

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 14:40
von piwi-dd
mikeadretti hat geschrieben:Hmmm...ich hatte das gleiche auch für die GFL Süd eingestellt, aber ich weiß nicht wo das hin ist...komisch!!!
Sorry, ist mein Fehler. Ich hatte gedacht, dass es eine Doppelung ist und es gelöscht. Hatte offenbar das Wort "Süd" überlesen. Bitte stelle es nochmal ein.

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 14:44
von mikeadretti
tz tz tz tz....ich hatte es zuerst auch in einem, aber soviele Antworten bei der Umfrage waren nicht möglich :(

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 14:54
von skao_privat
mikeadretti hat geschrieben:
Solide bedeutet z.B. für mich, nur das Geld auszugeben, was ich auch habe und nicht mit z.B. Einnahmen kalkuliere, die ich möglicherweise gar nicht erwirtschaften kann...realistisch zu sehen, was kann ich mit dem Kader, dem Umfeld, den Fans und der Infrstruktur leisten und dies dem finanziellen Rahmen anzupassen.

Dass es in Footballdeutschland oft genug nicht so praktiziert wurde, wissen wir alle.

In vielen Fällen hat uns unser Halbwissen und unsere Vermutungen in diesem Forum gezeigt, dass meistens an selbigem was dran war!
Nur Geld nicht auszugeben, ist nicht per se solide!
Ist solide nicht auch, Geld zu erwirtschaften, damit man es ausgeben kann?
Ist man dann gut, wenn man also möglichst viel Geld erwirtschaftet hat, das man ausgeben kann?
Was passiert, wenn man sich nur den IST-Wert vom Kader, Umfeld, etc. anguckt und dann das 'Finanzielle anpasst'? Kann sich da dann was entwickeln?
Ich Footballdeutschland gibt es mehr Vereine, die nach deiner Definition 'solide' gewirtschaftet haben und dennoch in der Versenkung verschwunden sind als 'Traumtänzer', die über ihre Verhältnisse gelebt haben!

Im übrigen: 'realistisch' gibt es nicht!

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 15:05
von Benutzer 3248 gelöscht
Exillöwe hat geschrieben: Aber ich würde gern mal das Nachdenken über eine Strukturveränderung im Deutschen Football anregen. Zwar ist aufgrund der Vereinsmeierei, wie sie hierzulande ja - leider? - auch im Football betrieben wird die Basis dafür sicher schlecht, aber ein System, wie es in der NFL betrieben wird, wo bestimmte Einnahmen zwischen allen Teams aufgeteilt werden, um damit die Chancengleichheit zu erhöhen, wäre in meinen Augen auch für die GFL vorteilhaft. Denn im Endeffekt hat Football in Deutschland nur dann eine Chance, wenn gleichwertige Teams aufeinandertreffen und sich spannende Begegnungen liefern.
Welche Einnahmen willst du denn da teilen? Momentan zahlen die Vereine ja sogar eine Gebühr an die TV-Verwertergesellschaft obwohl sie die Rechte fast komplett abtreten müssen...

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 15:21
von mikeadretti
skao_privat hat geschrieben:
mikeadretti hat geschrieben:
Solide bedeutet z.B. für mich, nur das Geld auszugeben, was ich auch habe und nicht mit z.B. Einnahmen kalkuliere, die ich möglicherweise gar nicht erwirtschaften kann...realistisch zu sehen, was kann ich mit dem Kader, dem Umfeld, den Fans und der Infrstruktur leisten und dies dem finanziellen Rahmen anzupassen.

Dass es in Footballdeutschland oft genug nicht so praktiziert wurde, wissen wir alle.

In vielen Fällen hat uns unser Halbwissen und unsere Vermutungen in diesem Forum gezeigt, dass meistens an selbigem was dran war!
Nur Geld nicht auszugeben, ist nicht per se solide!
Ist solide nicht auch, Geld zu erwirtschaften, damit man es ausgeben kann?
Ist man dann gut, wenn man also möglichst viel Geld erwirtschaftet hat, das man ausgeben kann?
Was passiert, wenn man sich nur den IST-Wert vom Kader, Umfeld, etc. anguckt und dann das 'Finanzielle anpasst'? Kann sich da dann was entwickeln?
Ich Footballdeutschland gibt es mehr Vereine, die nach deiner Definition 'solide' gewirtschaftet haben und dennoch in der Versenkung verschwunden sind als 'Traumtänzer', die über ihre Verhältnisse gelebt haben!

Im übrigen: 'realistisch' gibt es nicht!
Du hast mich vielleicht falsch verstanden oder ich habs falsch geschrieben. Die Traumtänzer haben nach meinem Empfinden eben nicht solide gewirtschaftet, da sie über die Verhältnisse gelebt haben!

Ich meinte das so:
Geld das ich nicht habe und nicht erwirtschafte, kann ich nicht ausgeben, also ich zumindest nicht!
Ich kann z.B. nicht aus allen verschiedenen Städten Deutschlands Spieler zu mir ins Team holen, wenn ich deren Spritkosten oder ähnliches nicht begleichen kann, oder einen Trainer hauptamtlich beschäftigen wenn ich im 3. Monat seinen Gehalt nicht mehr zahlen kann, das meine ich damit.
In einem Haushaltsplan sollten die Ausgaben nicht die Einnahmen übersteigen.

Ich nehm da einfach mal das Beispiel Hamburg (mir fällt gerade kein besseres ein): Wenn ich im letzten Drittel der Saison darum bangen muss, dass ich den Bus zu den Auswärtsspielen noch bezahlen kann, dann ist das für mich nicht solide

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 15:31
von skao_privat
Aber haben die, die nur das Geld ausgeben, was sie auch haben schon automatisch solide gewirtschaftet?
Oder gehört nicht eine Erweiterung dazu: solide ist, wenn m an die größtmögliche Summe an Einnahmen erzielt, die dann für planvolle Ausgaben zur Verfügung steht?

Wie schon gesagt: nur ausgeben was man hat ist alleine noch kein Belg für Solidität. Da sprechen die von der Landkarte verschwundenen schwarzen Null Vereine eine andere Sprache! Deutlich mehr als die mit tiefroten Zahlen! Aber eben weniger spektakulär!

Ab wann ist mehr auszugeben, als man hat, nicht solide?
Spontan fällt mir der Haus- oder Autokäufer ein, der sein Haus per Darlehn/Kredit finanziert. Der ist ja nicht per se unsolide! Oder automatisch ein Finanz-Hasardeur!

Wann ist man in so einer Situation nicht solide - wann doch?

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 16:00
von Benutzer 3248 gelöscht
skao_privat hat geschrieben: Ab wann ist mehr auszugeben, als man hat, nicht solide?
Spontan fällt mir der Haus- oder Autokäufer ein, der sein Haus per Darlehn/Kredit finanziert. Der ist ja nicht per se unsolide! Oder automatisch ein Finanz-Hasardeur!

Wann ist man in so einer Situation nicht solide - wann doch?
Skao, wenn man einen Kredit aufnimmt muß man sich auch sicher sein, daß man diesen finanzieren kann. Wenn ich als Verein z.B. 50.000 € zusätzlich auf Pump in den Haushalt stecke, aber noch keinen Plan habe woher ich das Geld nehmen soll um diese Schuld abzubezahlen, dann geht man ein Risiko ein, das einem Verein das Genick brechen kann.
Alle Vereine wissen in etwa aus Erfahrung was sie erwirtschaften können und was für Ausgaben auf sie zukommen, wenn man dann wie in Hamburg permanent zittern muß, dann ist das eben nicht solide. Ist das so schwer zu verstehen?

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 16:30
von skao_privat
Also wäre ein Verein, der weiß, woher er sein Geld bekommt, es aber noch nicht hat, entsprechende Sicherheiten zu bieten hat und es wie der Haus-/Autokäufer ausgibt, solide?

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 16:32
von Exillöwe
Datamorgana hat geschrieben: Welche Einnahmen willst du denn da teilen? Momentan zahlen die Vereine ja sogar eine Gebühr an die TV-Verwertergesellschaft obwohl sie die Rechte fast komplett abtreten müssen...
Ein Beweis für die "Attraktivität" des deutschen Football ;)

Aber Du hast natürlich recht.. bevor da etwas verteilt werden kann, müßten erst einmal Einnahmen (.. die über die reine Kostendeckung hinaus gehen ..) vorhanden sein.
Dazu käme dann das Problem, wie den eine Verteilung zu erfolgen hätte - sollen dann unwirtschaftlich agierende Teams auch noch finanziell "belohnt" werden?
Und sicher würde ein derartiges Konzept - wenn es denn mal eines ist ;) - nicht mit dem gegenwärtigen Prinzip der "Vereine" funktionieren. Dazu bedürfte es dann schon eher so etwas wie einer deutschlandweiten Betreibergesellschaft.. Schaffung eines Investoren-/Sponsorenpools (mit durch die Liga "gesteuerter" Trikotwerbung, deren Gesamteinnahmen halt von der Liga verwaltet werden..) etc..

ob das funktionieren könnte (in Deutschland, dem Land der Dichter, Denker und Vereinsmeier)? Keine Ahnung..
Aber unter dem gegenwärtigen System hat die Liga, nach einem durch eigentlich nur zwei Teams erzeugten Hoch, m.E. eine ziemliche Stagnation Einzug gehalten.

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 16:54
von mikeadretti
skao_privat hat geschrieben:Also wäre ein Verein, der weiß, woher er sein Geld bekommt, es aber noch nicht hat, entsprechende Sicherheiten zu bieten hat und es wie der Haus-/Autokäufer ausgibt, solide?
Was soll das skao? Beim Haus-Autokäufer hat der, der einen Kredit gewährt eine gewisse Sicherheit als Gegenleistung. Sprich du wirst Dir kein Haus kaufen können, wenn du nicht genügend als Gegenwert bietest, sprich das Haus oder etwas mehr! Genauso beim Autokauf.

Ich weiß nicht, welche Bank einem Verein einen gewissen Kredit gibt, ohne Sicherheiten zu haben...und sag mir was ein Verein an Sicherheiten zu bieten hat...

Ein solider Verein verspricht z.B. seinen Spielern und Trainern nur das, was er auch einhalten kann! Bzw. kauft auch nur das was sein Budget erlaubt.

Oder habt ihr z.B. Fatah engagiert, ohne dass ihr es finanziell euch leisten könnt. Dies wäre ein Beispiel, dass ihr nicht vernünftig wirtschaftet.

Dass es Vereine gab und gibt, die eben ihre Rechnungen nicht bezahlen können oder wollen, dürfte uns beiden klar sein...arbeiten die denn solide? ...wenn nicht...dürften die keine Stimme bekommen´ :wink:

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 16:57
von skao_privat
Also haben die Vereine keine Sicherheiten zubieten?
Was können Verein für SCiherheiten bieten?
Grundbesitz?
Mitglieder?
Sponsorenverträge?

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 17:25
von Pat Fischer
unsere abteilung gehörte unter anderem mal zu verschiedenen zeiten zu fußballvereinen die im besitz eines eigenen Stadions waren.
nach dem beide vereine den traum von der 2.liga geträumt haben waren sie ihre schönen stadien los. die dienten nämlich als sicherheit für kredite !
man hatte spieler gekauft und trainer verpflichtet von fersehübertragungen geträumt und sich die einnahmen schön gerechnet nebenbei hat man sich noch an 20.000 DM aus der footballabteilung bedient ...es müssen ja rechnungen bezahlt werden.

überall die gleihen träumer und schönschwätzer egal ob der ball rund oder oval ist ! :cry:

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 17:27
von oracle
Ist man dann gut, wenn man also möglichst viel Geld erwirtschaftet hat, das man ausgeben kann?
der unterschied zum sport ist, dass ein unternehmen seine investitionen im regelfall in der planung mit einer angestrebten verzinsung gegenrechnet. die plan-ist abweichung zeigt dann auf, wie die angestrebte redite erreicht/nicht erreicht wurde.
wenn eine reditechance beispielsweise niederiger sit, als eine alternative kapitalanlageform, würde man diese investitionen garnicht durchführen. es wäre sicherer die (wahrscheinlich) sicherere kapitalanlage vorzuziehen.

eigentlich wenig gemeinsamkeiten mit dem sport. du hoffst auf gönner. was ist denn der "rückfluss" auf dem sport ? anerkennung ? 1-2 neue sponsoren oder mehr zuschauer im folgejahr ?

das ziel müsste demnach kapitalmehrung sein. aber da liegt unter anderem ein problem im vereinsrecht und der gemeinnützigkeit.
Was passiert, wenn man sich nur den IST-Wert vom Kader, Umfeld, etc. anguckt und dann das 'Finanzielle anpasst'? Kann sich da dann was entwickeln?
prinzipiell scheint mir das problem der vereine die finazierung zu sein. häufig, so die fälle die ich kenne, sind die finanzierungen (sponsoring etc.) kurzfristiger natur.

also bleibt eigentlich nichts anderes übrig, als kurzfristig zu planen und sich der finanzmittel anzupassen. eine langfristige kostenstruktur ist imemr der gefahr ausgesetzt, dass sie kurzfristig nicht mehr finanziert werden kann, wenn die mittel im planungszyklus wegbrechen.

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 17:29
von Kasalla3000
Worauf willst Du hinaus, skao ? Was ist für Dich ein kaufmännisch solide wirtschaftender Verein ?