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Verfasst: Fr Aug 25, 2006 09:08
von piwi-dd
@bugs bunny und ATLAN_II

Ganz so schwarz würde ich es nicht sehen. Es ist aus meiner Sicht eher das Signal, dass sich ein "kleinerer" Verein wie die Monarchs von der Stadt nicht alles bieten lassen - schon gar nicht einen Bruch des geschlossenen Vertrages.

Das Thema Multifunktions-Arena ist in der Tat durch - allerdings schon durch die Entscheidung für den Fußball-Neubau an der Lennestraße. Nochmal soviel Geld für ein Stadion hat die Stadt nicht. Allerdings ist den beiden entscheidenden Bürgermeistern - Lehmann (Sport) und Vorjohann (Finanzen) - bewußt, dass das Steyer-Stadion weiter saniert werden muss.

Steintribüne und Innenraum wurden nach der Flut 2002 mit Hochwassermitteln saniert. Jetzt muss man Geld in die Hand nehmen und insbesondere die gesperrte Holztribüne zu sanieren. Insgesamt rechnet man mit ungefähr 2 Millionen Euro - im Vergleich zu den über 40 Mill. Euro für das Harbig-Stadion ist das auf jeden Fall stemmbar.

Das ist nun vor allem eine politische Entscheidung, an der auch gearbeitet wird. Jetzt müssen aber auch die ganzen Dynamo-Stadion-Befürworter Farbe bekennen, ob ihnen das Wohl des Sports in Dresden allgemein oder nur das eines einzelnen Vereins am Herzen liegt. Bin sehr gespannt, wie die Diskussion verläuft.

Man darf ja nicht vergessen: Dynamo-Mitglieder und sogar Funktionäre gibts im Stadtrat einige...

@skao

Die Stadt dürfte keine Ausreden fürs Harbig-Stadion haben. Immerhin spielt Dynamo am Samstag gegen Düsseldorf. Die Logistik des Stadions ist weiterhin voll vorhanden, auch weil noch nicht klar ist, wann der Übergang an die Betreibergesellschaft erfolgt.

Verfasst: Fr Aug 25, 2006 09:46
von piwi-dd
Übrigens gibts heute eine sehr gute Presselage für die Monarchs. Artikel in "Sächsischer Zeitung", "Dresdner Neueste Nachrichten", "Morgenpost" und "BILD".

Verfasst: Fr Aug 25, 2006 10:48
von dankeanke
@AtlanII:

Du kennst mich ich würde das glatt sogar machen! :)

Zwei Dinge: Besorg mir die Freikarten und die Adressen der Abgeordneten ich bin ab Samstag Mittag auch da :D

Verfasst: Fr Aug 25, 2006 10:53
von piwi-dd
Warum sollen die Stadträte eigentlich Freikarten bekommen? In der Brückenfrage habe sie politisch nix hinbekommen, so dass es jetzt juristisch geklärt werden muss. Außerdem sind die doch eh alle beim zeitgleich stattfindenden Festumzug... :wink:

Verfasst: Fr Aug 25, 2006 12:24
von North Light
Ich sehe es auch nicht so schwarz für die Monarchs. Klar, ist es immer besser bei der Stadt einen Stein im Brett zu haben, aber die Monarchs scheinen die Öffentlichkeit und vor allem die Presse auf ihrer Seite zu haben. Das kann wirklich Gold wert sein.

Ok, insgesamt sechs Euro ins Phrasenschwein .... :wink:

Verfasst: So Okt 08, 2006 15:12
von Fighti
Ein Neubau des Dresdner Rudolf-Harbig-Stadions als Heimstätte des Fußball-Regionalligisten 1. FC Dynamo Dresden ist wieder in weite Ferne gerückt. Am Mittwoch gab das Regierungspräsidium Dresden bekannt, dass eine Genehmigung für die Verträge zwischen der Landeshauptstadt Dresden und der Bietergemeinschaft HBM zum Neubau in der bislang ausgehandelten Fassung nicht erteilen werden kann. Für den Stadionneubau seien Vereinbarungen vorbereitet worden, die für die Stadt mit erheblichen, sehr langfristig wirkenden Risiken und Kosten verbunden sind. Gleichzeitig seien konkrete Mitnutzungs- und Mitspracherechte der Stadt beim künftigen Stadionbetrieb nicht transparent geregelt, teilte das Regierungspräsidium mit.
http://www.stadionwelt.de/stadionwelt_s ... ws_id=1071

Next Round :roll:

Verfasst: So Okt 08, 2006 19:10
von piwi-dd
Anbei die komplette Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Dresden:
Dresdner Dynamo-Stadion: Deutliche Schieflage bei der Verteilung von Chancen und Risiken

Regierungspräsidium Dresden bewertet Vereinbarungen zwischen Dresden und HBM als nicht genehmigungsfähig


Das Regierungspräsidium Dresden (RP) kann eine Genehmigung für die Verträge zwischen der Landeshauptstadt Dresden und der Bietergemeinschaft HBM zum Ersatzneubau des Rudolf-Harbig-Stadions (RHS) in der bislang ausgehandelten Fassung nicht erteilen.

Für den Stadionneubau sind Vereinbarungen vorbereitet worden, die für die Stadt mit erheblichen, sehr langfristig wirkenden Risiken und Kosten verbunden sind. Gleichzeitig sind konkrete Mitnutzungs- und Mitspracherechte der Stadt beim künftigen Stadionbetrieb nicht transparent geregelt. Demgegenüber wird der private Investor HBM von den unternehmerischen Risiken des Vorhabens praktisch freigestellt, umgekehrt aber de facto allein bestimmend für den künftigen Stadionbetrieb. Diese für die Landeshauptstadt ungünstige Verteilung von Chancen und Risiken steht einer Genehmigung derzeit grundsätzlich entgegen.

Darüber hinaus fehlen bei den von der Stadt zur Prüfung vorgelegten Vereinbarungen Nachweise, die im Genehmigungsverfahren zwingend erforderlich sind.

Im Einzelnen beanstandet das Regierungspräsidium in einem Schreiben an die Stadt die folgenden Punkte:

1. Die Stadt beabsichtigt für das Privatunternehmen HBM eine Bürgschaft in Höhe der vollen Investitionssumme für das Vorhaben „Neubau RHS“ zu übernehmen. Eine solche Bürgschaft stellt jedoch eine Beihilfe dar, die durch die Europäische Union in Form einer Notifizierung nach EU-Beihilferecht zu genehmigen ist. Diese Notifizierung ist bisher nicht erfolgt; sie käme nach dem EU-Beihilferecht auch nur in Höhe von maximal 80 Prozent der Gesamtkosten des Vorhabens in Betracht. Neben der Bürgschaftssumme wäre auch die Laufzeit der Bürgschaft vor einer Genehmigung deutlich zu reduzieren.

2. Zur Herstellung der Genehmigungsfähigkeit der städtischen Bürgschaft fordert das RP eine Vertragsgestaltung, die sicherstellt, dass die künftige Nutzung des Stadions in erheblichem Umfang auch der Erfüllung öffentlicher Aufgaben, beispielsweise der Durchführung des Sportunterrichts städtischer Schulen oder herkömmlicher kultureller Veranstaltungen, dient. Die Erforderlichkeit des geplanten Ersatzneubaus wäre zudem mit einem Verzicht auf bisher für die Erfüllung der vorgenannten Aufgaben genutzte städtische Einrichtungen zu belegen.
Da mit kommunalen Bürgschaften grundsätzlich die Risiken eigener Vorhaben und nicht die privater Unternehmen gesichert werden dürfen, empfiehlt das RP der Stadt, sich selbst in nicht unerheblichem Umfang an dem Unternehmen HBM zu beteiligen und sich vertraglich hinreichende Einfluss- und Kontrollrechte einräumen zu lassen.

3. Die von der Stadt zur Prüfung vorgelegte Vertragskonstruktion sieht die mehrfache Sicherung der Investitionssumme von HBM durch eine Bürgschaft, durch garantierte jährliche Betriebszuschüsse und zusätzlich durch Grundpfandrechte am Areal des RHS vor. Nach dem von der Stadt vor wenigen Tagen vorgelegten Vertragsmuster ist zudem eine selbstschuldnerische Bürgschaft unter Verzicht auf jegliche Abwehrrechte des Bürgen beabsichtigt. Das RP betrachtet dem gegenüber – und zwar unter Berücksichtigung der bereits oben genannten Bedingungen – allenfalls die sonst auch übliche Sicherung der Baukosten in Form einer kommunalen Ausfallbürgschaft genehmigungsrechtlich als akzeptabel.

4. Bislang fehlt die zur Beurteilung des Gesamtvorhabens grundlegende Wirtschaftlichkeitsberechnung des gewählten Finanzierungsweges einschließlich einer für den Wirtschaftlichkeitsvergleich erforderlichen Parallelausschreibung. Darin wäre nachzuweisen, dass die gewählte Vertragsgestaltung in Form eines kreditähnlichen Rechtsgeschäftes für die Stadt günstiger als andere Finanzierungsformen des Neubauvorhabens ist.

Die aufgeführten schwerwiegenden Mängel der vorgelegten Vereinbarungen zwischen der Landeshauptstadt Dresden und dem Konsortium HBM zum Vorhaben „Neubau RHS“ lassen eine Genehmigung durch die Kommunalaufsicht gegenwärtig nicht zu. Das RP empfiehlt der Landeshauptstadt Dresden deshalb in seinem Schreiben eine Rücknahme ihres Antrags auf Genehmigung des gesamten Finanzierungsvorhabens, die Überarbeitung des Vertragsentwurfes und eine erneute Antragstellung mit genehmigungsfähigen und vollständigen Unterlagen.
Das ist eine deutliche Ohrfeige für die Stadt und insbesondere für die Stadionbefürworter im Stadtrat, die trotz aller Warnungen aufgrund der finanziellen Risiken das Projekt unbedingt durchdrücken mussten.

Verfasst: Di Nov 07, 2006 22:43
von Fighti
Wir weiten aus... Dresden bekommt neue Stadien :

http://www.stadionwelt.de/stadionwelt_s ... ws_id=1137

Verfasst: Mi Nov 08, 2006 12:06
von dol-fan
Ohne jetzt die Dresdner Verhältnisse wirklich zu kennen, mich macht dieses Wort mittelfristig gleich im ersten Satz des verlinkten Textes stutzig. Ich glaube nicht das da noch in diesem Jahrzent was passiert, hoffentlich ist es dann für die Monarchs nicht zu spät.

Verfasst: Mi Nov 08, 2006 15:07
von Fighti
Naja, wenn man den Berichten trauen darf, ist ja beim Rudolf-Harbig-Stadion immer noch erheblich Sand im Getriebe, allerdings geht da wohl den Verantwortlichen von Dynamo langsam aber sicher der Allerwerteste auf Grundeis, denn die Ausnahmeregelung gilt nur noch für dieses Jahr unter der Bedingung, dass ein Neubau eingeleitet wird (dann auch weiterhin für die Bauzeit), sollte kein Neubau in naher Zukunft in die Gänge gebracht werden, spielt Dynamo nächstes Jahr zwangsweise Oberliga.

Verfasst: Mi Nov 08, 2006 15:19
von Löwenbaby
Auch auf die Gefahr hin, das ich es überlesen habe. Wo spielen die Monarchs eigentlich 2007?

Verfasst: Mi Nov 08, 2006 23:26
von piwi-dd
@Löwenbaby

Mittlerweile ist das wieder eine richtig gute Frage. Bislang hätte ich gesagt, 2007 wird im Steyer-Stadion gespielt. Wenn aber das neue Fußball-Stadion bis dahin immer noch nicht im Bau ist, dann kann es auch sein, dass die Monarchs noch ein Jahr im Harbig-Stadion dran hängen. Das ist wohl aber eher unrealistisch.

Immerhin tut sich was in der Stadt. Mittlerweile wurde dem Sportausschuß des Stadtrates die Planung für die Sanierung des Steyer-Stadions zu einem multifunktionalen Stadion vorgestellt. Dort sollen ca. 12.000 - 15.000 Zuschauer Platz finden und es kann für ca. 12 Mio. € in Etappen gebaut werden. Sportlich wäre dort Leichtathletik, Fußball und vor allem auch Football möglich und ist auch so geplant.

Jetzt ist es nun an den Stadträten, ein mittelfristiges Finanzierungskonzept zu erstellen. Ich bin guter Hoffnung, dass man das gebacken kriegt, auch wenn es Zeit kostet.

In Sachen Harbig-Stadion ist derzeit etwas Ruhe - man verhandelt. Stattdessen werden ein paar Dynamo-Fans bei Auswärtsspiel gegen Hertha II ausfällig und festigen mal wieder den zweifelhaften Ruf des Dresdner Fußballs.

Verfasst: Do Nov 09, 2006 11:55
von Fighti

Verfasst: Do Dez 07, 2006 12:17
von skao_privat
Neue Argumente für den bau eines Stadions!

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,452413,00.html

Ich fasse es einfach nicht: wir bauen ein neues Stadion und schon wird alles schöner!

Verfasst: Do Dez 07, 2006 14:20
von piwi-dd
Das meinen die sogar Ernst. Die selbsternannte Stadion-Initiative "Pro RHS" hat jetzt neulich sogar verkündet, sie könne nicht mehr garantieren, dass die Fans friedlich bleiben, wenn nicht bald ein neues Stadion kommt. Als man merkte, welch zündlerischen Effekte diese Aussage hat, hat man sich eilig von jeglicher Gewalt distanziert.

So langsam merkt auch Dynamo, dass es mit einem (kleinen) Teil seiner Fans ein erhebliches Problem gibt. Bislang war man ja immer der Meinung, dies wäre ein gesellschaftliches Problem insgesamt oder die Polizei und die Fans der Gastmannschaften seien schuld. Ich bin froh, dass der DFB so langsam auch zum Einschreiten bereit ist und die gewalttätigen, vielfach rassistischen und antisemitischen Ausfälle einer kleinen Gruppe von Fans bekämpfen will.