Alles in dem Bewusstsein, dass sich hier was wäre-wenn-Erörterungen handelt, die mehr den Status von Gedankenspielen haben.
Fighti hat geschrieben:
Selbst bei einem Game of the Week müssen immer noch 5 Personen irgendwo hin, von Kempten nach Kiel usw... Man will dann ja von überall senden. Ist ja ein Ligaprojekt.
Das wäre sicher ideal, aber bei dem was ich angedeutet habe nicht zwingend. Dann nämlich, wenn die Vereine (unter der Schirmherrschaft von GFL-TV) am eigenen Standort 'Basis-Teams' aufstellen (müssen), die einen Mindeststandard erfüllen (siehe die Ausrufezeichen-Bedingungen) Die GFL-Reporter/Teams erweitern die Berichterstattung. Wie schon vorher geschrieben, in der Annahme, dass GFL-TV dann den Schwerpunkt auf koordinierende Arbeit legt.
Ich hab zwar lange kein Radio Monarchs mehr geschaut, die haben aber meines Wissens 2 Kameras. 1 Kamera für 2.5 Stunden auf Dauerlauf willst du keinem antun, das ist für den Zuschauer anstrengend. Selbst bei einer Kamera brauchst du übrigens immer noch 3 Leute. Einen der filmt, einen der die Technik überwacht und einen der das kommentiert. Haben wir 3 Leute permanent am Wochenende am Start? Nein.
Na ja ich fand das in der Anfangszeit relativ wenig anstrengend, da ja die Pausen kürzer waren, als bei den damaligen Paytv NFL Übertragungen (muss tatsächlich überlegen, wie der Sender hies...). Das mit den drei Leuten erübrigt sich, wenn die 'Basis-Teams' gestellt werden müssen.
Mehr Leute, die schneiden, schnellere Statistiken, Videos muss zügig nach Abpfiff hochgeladen werden, mehr Leute, die es kommentieren. Und alle mit viel Freizeit am Sonntag / Montag.
Suchen die Vereine nach solchen Leuten?
Auch hier, Filmer gibts nicht wie Sand am Meer. In Stuttgart haben wir den Luxus über einen eigenen Filmer zu verfügen. Das ist (zusammen mit Dresden, wo Radio Monarchs uns deren Material zur Verfügung stellt) aber mehr oder weniger der einzige Standort in der GFL.
Wenn man also typisch Footballcoach "one game at a time" denkt in Sachen Anforderungen, wäre für GFL-TV die Anforderung Nummer 1 für eine sichtbare Qualitätssteigerung ohne den Personalaufwand explodieren zu lassen:
- Jeder filmt alle 4 Quarter (!) seiner Heimspiele über die Saison mit dem gleichen Filmer (!) mit Stativ (!) so hoch wie das Stadion hergibt (!) mit einer Kamera in 1080p (!) und schickt uns das Material direkt ohne den Umweg Hudl (das runterrendert und die Tonspur killt).
Die 5 Ausrufezeichen sind die Stellen an denen es regelmäßig kaputtgeht.
Teil 2 wäre einen 2. Filmer am Start zu haben (einer filmt für den Coach, einer für uns), Teil 3 jeder eine Sponsorenwand usw. Aber Filmer ist erfahrungsgemäß die Position, die gerne als letzter Notnagel besetzt wird, wenn man den Rest irgendwie zusammen hat.
Die Qualität und das Verständnis von der Notwendigkeit, ordentliche Gamedayvideos zu erstellen, ist eine der üblen Hindernisse, die eine Weiterentwicklung behindern. Das hier gescholtene Hudl bedeutet einen Quantensprung zumindest im Coaching. Wer sich nicht ausreichend damit beschäftigt, kommt spätestens in den Play-Offs unter die Räder.
Grundsätzlich ist das Filmen von American Footballspielen jetzt keine große Wissenschaft, die aber wie bei Aufzählung von dir beschrieben mindestens einen 'Bediener' erfordert, der sich verantwortlich dafür fühlt. Mit etwas Einweisung und stetem Austausch werden die Bilder in relativ kurzer Zeit brauchbar.
Insgesamt lässt sich da aber auch das Kernproblem festmachen: es müssen Menschen gewonnen werden, die mithelfen. Die teuerste, aber einfachste Variante ist dabei für Leistung zu bezahlen. Die billigste, aber wesentlich aufwendigere ist es, Menschen dazu zu begeistern, etwas aus innerem Antrieb umsonst zu machen. Ersteres scheitert zumeist daran, das zu wenig Geld generiert wird, zweiteres daran, dass oft nicht einmal klar ist, wie denn die Leute dazu bewegt werden sollen. Fängt schon mit einer fehlenden Aufgaben Beschreibung an und hört nicht beim 'wer sind wir und für was stehen wir?' auf.
Ein Problem, dass nicht nur auf Filmen beschränkt ist, sondern sich wie ein roter Faden durch die Vereine zieht.
Wenn dann Vereine am Start sind, die zwar GFL spielen wollen, aber nicht die dazu notwendige Arbeit leisten wollen und damit alle ausbremsen, offenbart sich der Teufelskreis, indem sich der American Football aktuell dreht und windet.
Daher auch immer wieder belustigend wie vehement hier in regelmäßigem Turnus die 'Medienpräsenz' Diskussion geführt wird. Solange es kein entwickeltes Produkt gibt, gibt es auch nichts, was in den Medien präsent sein könnte.
Nicht minder belustigend ist es, wie sich hier immer wieder aufgeregt, wenn es um das Thema Braunschweig und der deren finanziellem Einsatz geht. Alles regt sich über das böse Geld auf, statt zu bemerken, welche Ohrfeige da wirklich verteilt wird: solange eine Mannschaft, deren Mitglieder aus Kostengründen nur mehr oder weniger zwei ordentliche Trainingseinheiten pro Woche absolvieren können, immer noch gut genug ist, um alle Teams, die eigentlich viermal pro Woche mit ihren Local Heros bei einem Bruchteil des Etats trainieren könnten, ohne größere Probleme zu schlagen. Dann ist nämlich nicht das Geld das Problem, sondern die Arbeit die da geleistet wird. Die Einstellung der Beteiligten. Womit gibt man sich zufrieden?