e=mc² hat geschrieben:
Ich kann mir vorstellen, dass der Verband sehr genau darauf achtet, das bei den Streams das Ehrenamt im Vordergrund steht und etwaige "Zuwendungen" keinesfalls über eine anteilige Kostenerstattung hinaus gehen. Natürlich wäre es großartig, wenn jeder Verein in seinem Umfeld genug "Bekloppte" findet, die bereit sind (zeitlich, und finanziell) einen regelmäßigen Stream auf die Beine gestellt bekommen. Das wird allerdings nur dann funktionieren können, wenn die Interressen der Rechtinhaber gewahrt bleiben und die Existenz von GFL-TV und GFL-Radio nicht gefährdet oder in Frage gestellt wird.
Warum sollte der Verband etwas dagegen haben wenn mit den Stream Projekten Geld verdient wird? Nur Wegen GFL-TV und GFL-Radio? Wohl kaum. Dafür ist die Abdeckung vor allem von GFL-Radio doch eher zu gering, anders wäre es wenn dieser Dienst quasi jedes Spiel abdecken würde und damit in direkter Konkurrenz zu den Streams stünde, und selbst dann sollte auch der Verband merken das man mit Videostreams mehr Fans/Zuschauer/(potentielle) Kunden lockt als mit Radiostreams.
Und die GFL-TV-Sendung wird auch nicht gefährdet. Die Mehrheit wird sich nämlich kaum jedes Spiel an einem Wochenende angucken sondern, nur die 1-2 die ihn interessieren und sich dann am Ende eine Zusammenfassung des Spieltages angucken um einfach nur auf dem laufenden zu bleiben.
e=mc² hat geschrieben:
Von regelmäßigem Live-TV an Spieltagen - und nicht nur wie zur Zeit zum Endspiel - sind wir im Moment ein ganzes Stück weit weg. Es fehlt zu vielen an gutem Willen und es gibt zu viel Widerstand aus der übermächtigen Fußball Lobby. Es fehlt nicht an professionellen Strukturen sondern an akzeptablen Rahmenbedingungen. Selbst die NFL ist hierzulande an den überproportional lancierten Hauptsportarten Fußball, Formel 1 und Tennis grandios gescheitert. Will man die Rahmenbedingungen für die offensichtlich benachteiligten Sportarten ändern ist kontinuierliche politsche Arbeit des Verbandes notwendig. Und hier können die Streams durch ihr gutes Beispiel durchaus hilfreich sein.
Wo hindert den die Fußball-Lobby unseren Sport daran sich im Internet zu verbreiten? Nur weil die DFL so dämliche Verträge abgeschlossen hat die es verbieten Fußballbilder im Internet (Stichwort Tagesschau in der Mediathek) zu zeigen heißt das doch nicht das unser Verband auch solche Verträge abschließen muss.
Allgemein sollte das Ziel nicht unbedingt mehr Präsenz im Fernsehen sondern Präsenz im Internet lauten. Das Fernsehen in seiner jetzigen Form wird sich sowieso bald grundlegend ändern.
Prime hat geschrieben:
Meiner Meinung nach sollen die Teams selbst entscheiden, ob sie einen Livestream machen oder nicht. Natürlich gilt dieses Recht nur für Heimspiele. Wenn der Stream bei Auswärtsspielen untersagt wird, sollte das akzeptiert werden. Ich hab für die Entscheidung der Kieler jedenfalls Verständnis gehabt. Die GFL ist ein Produkt und man sollte dieses Produkt nicht unnötig verschenken. Das Verschenken könnte man umgehen, wenn Sponsoren eine Werbeleistung in den Streams erkennen.
Als Sponsor sollte ich mich aber auch auf etwas Kontinuität verlassen können. Dieses ist aber nicht gegeben wenn eine Streamübertragung eine Woche vor dem Spiel auf einmal abgesagt wird. Aus welchen Gründen auch immer. (Und vor allem "Kein Platz zu haben" ist ja wohl kein plötzlich auftretendes Problem)
philip hat geschrieben:
So lange man noch dafür bezahlen muß das einer die GFL-Spiele oder den GermanBowl zeigt, sollte man froh seien wenn sich eine Möglichkeit auftut. Gerade bei den jungen Zuschauern geht die Tendenz weg vom TV und hin zum Internet-Stream. Ein Trend auf den die GFL Kosten günstig aufspringen könnte. Ein Internetportal wo man alle Aufzeichnungen sich ansehen kann, mit Hinweisen auf die Livestreams und die "besten Clips" bei YouTube gepostet.
Ganz richtig der Trend geht weg vom fest vorgegebenen TV Programm über zum selbst zusammengestellten Programm aus dem Internet. Dieser Trend ist auf beiden Seiten zu erkennen. Auf der Empfängerseite einmal mit einer immer größeren Verbreitung von Internetfähigen TVs (In 10 Jahren wird der Smart-TV Standard sein so wie heute der Flachbildschirm im Wohnzimmer), sowie immer mehr jungen Menschen (so wie mich

) die immer weniger Zeit vor dem Fernseher dafür um sehr mehr Zeit im Internet verbringen.
Auf der anderen Seite gibt's inzwischen fast jede Sendung aus dem TV auch im Internet zu sehen. In den USA wurde sogar schon die erste Serie nur fürs Internet produziert und auch die Verbreitung von kleinen dafür aber sehr speziellen Sendungen (wie unser GFL-TV und die Streams) werden weiter stark zunehmen.
Wenn die GFL also "Medial" wachsen will, ist hier die Chance auf die sie gewartet hat. Von daher sollte also auch der Verband Interesse daran haben die Organisatoren der Streams zu unterstützen, ob nun Personell, mit Geld oder mit rechtlichen Vorgaben sei dahingestellt.
Karsten hat geschrieben:
Gegenvorschlag: warum produziert nicht jedes Team mit der Kohle der Zwangs-Rundfunk-Abgabe einfach selbst einen Stream?
Ich weiß zwar nicht was du mit der Zwangs-Rundfunk-Abgabe meinst, aber der Zwang zu einem Videostream klingt gut. Die Vereine haben alle genug Geld. Schließlich hat jeder GFL-Verein mehrere bezahlte Ami's im Kader. Wenn das Geld also knapp ist, muss zur Not hier gespart werden. (Eine weite bundesdeutsche Verbreitung der Spiele sollte wichtiger sein als "bessere Spielniveau" das ein oder zwei Ami's im Team bringen.) Von diesem Geld kann sowohl Equipment als Personal bezahlt werden, falls es nicht genug freiwillige gibt. Und da das ganze dann ja nur noch die Heimspiele betrifft sollten die Kosten sich in grenzen halten. Zumal mit eventueller Werbung ja auch noch Einnahmen erzielt werden können.