kielersprotte hat geschrieben: ↑Di Mär 26, 2019 08:35
Ist es wieder so weit? "Kauft nicht bei...", nur dieses Mal andersherum?!
Dieses Opferhgejammer kannst Du im Schrank lassen, denn es ist nicht nur lachhaft peinlich, es ist auch sachlich völlig daneben:
Dass ich mit jemandem, der fundamental andere Werte vertritt als ich, nicht zusammenarbeiten möchte und mich erst recht nicht finanziell von ihm abhängig machen möchte, ist einfach eine Frage meiner persönlichen Haltung. Das muss jeder für sich selber beantworten, es mag Leute geben, denen da kein Rückgrat bei im Wege steht, mich persönlich würde das stören.
Ich sage aber nicht "Kauft nicht bei den Crocos". Ich sage auch nicht "Crocos, löst auf Gedeih und Verderb jede Verbindung zu WvM".
Alles was ich sage, ist dass wenn man mit jemandem eng und "vertrauensvoll" zusammenarbeitet, der offen für bestimmte "Werte" eintritt, beispielsweise indem er jährlich fünfstellige Summen an eine bestimmte Partei überweist, dass man sich dann fragen lassen muss, ob man diese Werte teilt.
Und versteh mich nicht falsch: Es ist völlig OK in einer Demokratie zu sagen "Ja, wir teilen die Werte, für die Herr vM hohe Geldbeträge fließen lässt!" - das ist eine Meinung zu der man stehen kann und diese Meinung muss man als andersmeinender aushalten können.
Der offene Widerspruch zwischen Werten wie Offenheit und Toleranz, die ich irgendwo im Sport als wichtig ansehe, zu dem, wofür die von WvM geförderte AfD nun einmal steht, lässt sich dadurch aber nicht wegdiskutieren. Und wenn man als Verein dann eine Nähe zu derartigen Werten offen lebt, muss man eben auch damit leben, wenn Leute entscheiden, für diesen Verein lieber nicht mehr spielen zu wollen, ihre Kinder nicht mehr zu diesem Verein schicken zu wollen oder den Verein als Sponsor nicht mehr unterstützen zu wollen.
Das mit "Deutsche, kauft nicht bei Juden" auf eine Stufe zu stellen, zeigt eigentlich nur dass die Lektüre eines Geschichtsbuches mal wohl täte: Mit jemandem, der sich für bestimmte Werte einsetzt(also eine bewusste Entscheidung trifft) nichts zu tun haben zu wollen, ist etwas Anderes, als jemaden aufgrund seiner Religion(Hautfarbe, Herkunft, sexueller Orientierung oder anderer Dinge, für die man nichts kann) zu boykottieren.