Könnten wir uns darauf einigen, dass die Refs für die Spiele in Berlin anscheinend zu unerfahren und zu unsicher waren. Ich hatte den Eindruck, dass sie ihr eigenes Spiel durchziehen wollten, anstatt mit den beiden anderen Teams auf dem Feld einen homogenen Spieltag zu gestalten. Es sah so nach "Warum reden die mit uns? Dürfen die das? Ich will wieder nach Hause." aus.
Nur mal ein paar Beispiele. Auf Kommunikation aus der Adler Teamzone, die zugegebenermaßen im weiteren Spielverlauf mehr zu geschrieenen Vorwürfen wurden, hat der Linejudge mit einer Art Schockzustand reagiert. Anstatt dem Coach klipp und klar zu sagen, jenes ist passiert oder er hat die Entscheidung der anderen Refs nicht nachvollziehen können, weil es nicht in seinen Aufgabenbereich fällt (Linejudge ist leider immer der erste Ansprechpartner/Ziel der Vorwürfe für Heimteams), aber wird sich darum bemühen, bei seinen Kollegen herauszufinden, was genau los war. Es waren zwar teilweise 80 bis 120 Meter Luftlinie zwischen uns, aber ich meine eine sehr verunsicherte Körperhaltung, ein Starren durch den Vorwerfenden und einen sich nicht öffnenden Mund gesehen zu haben. Leider habe ich nicht verfolgt, wie das an der Gastteam Seitenlinie von statten ging.
Weiter hat jedes Team nur mit einem Ball spielen können, da die Schiedsrichter Crew anscheinend nicht gewohnt war, mit Balljungen zu arbeiten (4 Balljungen?). Da wurde dann mal ein 50 yds unvollständiger Pass an die Seitenlinie bis zum previous spot zurückgetragen und das regelmäßig. Nicht dass es andauernd 50 yds Pässe gab.
Die erste illegale Formation Strafe ist meiner Meinung vom Headlinesman verschuldet (natürlich geht die auf ihn, er hat sie doch geworfen

) und die zweite auf den O-Liner. Zur Erklärung, natürlich stand der Mathes nach den Regeln zu weit hinten, aber wenn einem das auffällt oder aufgefallen wird, sagt man das dem Spieler nach dem Spielzug (du, du, du, das ist nicht in Ordnung) und bestraft ihn dann beim nächsten mal. Ich persönlich weiß jetzt natürlich nicht, ob er ihm das vorher gesagt hat. Hatte leider mein Richtmikrofon nicht dabei. Bezeichnend ist allerdings, dass im weiteren Spielverlauf darauf nicht mehr eingegangen wurde. Die Strafe wurde einfach nicht mehr geahndet, obwohl sich wieder zu tief im Backfield hingestellt worden ist.
Um bei den Formationen zu bleiben. Receiver beider Teams nahe der Seitenlinie, haben manchmal vergeblich auf ein Signal on/off gewartet. Der Headlinesman konnte froh sein, wenn er die Kette noch vor dem Snap hinstellen konnte, und war dementsprechend noch nicht bereit die LOS zu checken. Der Linejudge hatte für seine paar Aussetzer keine derartige Entschuldigung.
Sagenhafte Spots, die manchmal einen ganzen Yard zu kurz oder zu weit vorne waren. Gab es am nächsten Tag auch beim Rebels-Cardinals Spiel. Der Essener QB wurde gesackt und ist dabei nach hinten gefallen. Leider haben die Refs den forward Progress nicht berücksichtigt, sondern den Ball weiter hinten gespottet, wo der QB zu Boden gegangen ist. Im Grunde nicht wirklich gravierend, da die Cardinals doch noch das Firstdown geschafft haben.
Und bleiben wir beim Rebels Spiel. Gefühlte 20 Spielverzögerungen könnten damit zusammenhängen, dass sich das reduzierte Trainergespann und die Spieler der Rebels erst finden müssen, oder aber es lag daran, dass plötzlich mit einer 40 Sekunden Playclock gespielt wurde, bzw. auch 25 Sekunden nach Timeouts und Strafen. Eigentlich hatte man doch festgestellt, dass wir hier in Deutschland nicht genug Manpower und zu langsam für die 40 sind.
Nimmt man das und die großen Aufreger, die es im jedem Spiel gibt, kann man nicht von einem erfolgreich geleiteten Spiel reden. Es können immer Fehler bei diesen splitsecond Entscheidungen passieren, doch sollte der Rest abgestellt werden.
Und ich möchte, dass das oben geschriebene bitte unbedingt mit den nächsten Sätzen in Zusammenhang gesehen wird. Es wurde wieder einmal bewiesen, dass in unterschiedlichen Landesverbänden die Schiedsrichter ihren Fokus auf unterschiedliche Dinge legen. Über die Jahre hinweg kann ich sagen, dass dieses nicht einheitliche Bewerten von Situationen für Unmut gegen die nicht dem eigenen Landesverband angehörenden Schiedsrichtern sorgt. Wenn es nur die so genannten splitsecond Entscheidungen wären, könnte man ja damit leben (ok, zugegebenermaßen würden wahrscheinlich doch alle etwas zu meckern haben), aber alles andere kann man versuchen zu verbessern. Natürlich wird es immer wieder solche Aktionen wie die drei als complete gegebenen Aufsetzer aus dem letzten Jahr im NRW Raum geben, aber wenn man zukünftig solche Diskussionen vermeiden will, kommt man nicht darum herum mehr Geld für die Ausbildung der nicht spielenden Teilnehmer eines Footballspiels auszugeben. Bisher wird die meiste Bildungsarbeit nach dem bestehen der verschiedenen Lizenzen von den Schiedsrichtern und Trainern selbst getragen. Material für Videoanalysen muss meistens selber organisiert werden und Zugang zu den Videos ist sehr beschränkt. Schiedsrichter XY aus Bayern hat keine Möglichkeit sich die Spiele der GFL Nord anzusehen um sich zum Beispiel auf eine IC Begegnung vorzubereiten. Oder nehmen wir das Beispiel Assindia Cardinals. Es wäre für einen Schiedsrichter doch sicher vorteilhaft mal die Belly Option zu sehen bevor er ein Spiel mit diesem Spielzug leiten muss. Wahrscheinlich wäre dann der eine Spielzug im Kiel Spiel nicht tot gepfiffen worden.
Außerdem muss ich SKOAL zustimmen. Das war ein Spiel in dem beide wollten aber nicht konnten. Zu der Sache mit den verletzten Spielern. Das Team ist nur so stark wie sein schwächstes Glied. Wenn ein GFL Team das nicht annähernd ausgleichen kann, dann hat es sich nicht gut genug vorbereitet. Canes und Adler haben es meiner Meinung geschafft die Verletzungen soweit zu kompensieren, dass man auf den entsprechenden Positionen nicht völlig untergegangen ist. Die meisten sehen die Verletzten Meldungen vor dem Spiel immer als vorangegangene Entschuldigung, falls etwas schief läuft (ich kann es niemanden verdenken, wenn selbst die Nationalmannschaft nach fast jedem Spiel eine Entschuldigug ausgepackt hat). Ich finde sie eher informativ. Verletzungen gehören zum Sport dazu und als Team muss man sowas abkönnen und weitermachen.