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Horse Collar-Regelung erweitert

Verfasst: Fr Mär 11, 2011 13:23
von matschi#98
Horse Collar-Regelung erweitert
Die Regel zum Horse Collar Tackle hat seit ihrer Einführung immer wieder mal zu Unklarheiten
geführt. Bevor hierzu mehr gesagt wird, zur Einleitung der Text der Regel 9-1-2-q:
Allen Spielern ist es verboten, die Innenseite des Rückenteils des Schulterschutzes oder des
Trikots oder die Innenseite des Seitenteils des Schulterschutzes oder des Trikots zu ergreifen
und den Ballträger sofort hinunter zu ziehen. Das gilt nicht für einen Ballträger, inklusive eines
möglichen Passers, der sich innerhalb der Tackle Box befindet

Man muss sich einmal klar machen, warum diese Regel eingeführt wurde. Auch hier war die
Auswertung von Verletzungen bzw. ihrer Ursachen entscheidend. Ein typisches Muster waren
vor allem Knie- und seltener Fußverletzungen, die entstanden, weil schnell laufende Spiele
durch einen Griff in den Kragen nach hinten gezogen wurden. Und weil sich beim Laufen immer
ein Bein typischerweise hinter oder unter dem Oberkörper befindet, kann es beim Herunterziehen
mindestens zu Überdehnungen und Stürzen auf das Knie mit entsprechenden Verletzungsfolgen
kommen.
Es spielt aber für die Strafwürdigkeit keine Rolle, wohin der Oberkörper gezogen wird. Wird hinten
oder seitlich in den Kragen gegriffen und der betreffende Spieler sofort zu Boden gezogen,
ist es ungeachtet der Richtung ein Foul. Man könnte natürlich argumentieren, dass die Gefahren
beim Nach-vorne-Ziehen geringer sind. Das mag möglicherweise zutreffen, aber den Regelmachern
geht es auch darum, gewisse Verhaltensweisen zu eliminieren. Die Spieler sollen davon
abgehalten werden, an verletzungsträchtige Methoden überhaupt nur zu denken und stattdessen
„richtig“ tackeln.
Dass dies bis zu einem gewissen Punkt Wunschdenken ist, ist unstrittig. Niemand kann und
wird abstreiten, dass auch bei einem regelkonformen Vorgehen Verletzungen passieren können.
Aber es bestand zumindest die Gelegenheit, auf erkannte Probleme zu reagieren. Natürlich
kann man auch darüber diskutieren, warum es kein Foul ist, wenn ein Spieler wenige Zentimeter
neben dem Kragen ergriffen und zu Boden gezogen wird, was zu ähnlichen Folgen führen kann
wie beim Griff in den Kragen. Hier mögen zwei Aspekte eine Rolle spielen. Zum einen gibt es
nahezu keine Möglichkeit für den Ballträger, sich zu lösen, wenn die Hand erst mal in den Kragen
gegriffen hat. Zum anderen muss auch die Frage gestellt werden, wo eine Linie zwischen
legaler und illegaler Aktion gezogen werden kann. „Die Hand im Kragen“ ist klar definiert, während
jede andere Regelung zu Unbestimmtheiten führen kann. Könnte man z.B. eine Bestimmung
wie „in der Nähe des Kragens“ als allgemein verständlich und belastbar beschreiben?
Was ist „die Nähe“? Fünf Zentimeter, zehn, dreißig? Vielleicht wird es eines Tages zu einer vergleichbaren
Vorgabe kommen, und dann wird man damit umgehen müssen; derzeit wird sie
aber seitens der Regelmacher offensichtlich als nicht notwendig erachtet.
Nun aber zur Erweiterung der Regel, die relativ frisch aus den USA gekommen ist und somit
nicht in das Regelbuch eingearbeitet werden konnte. Die Regel, so wie sie geschrieben ist, beschreibt
die Ausnahme, dass es kein Foul ist, wenn Spieler innerhalb der Tacklebox im Kragen
ergriffen und zu Boden gezogen werden. Hintergrund hierfür ist, dass dort Spieler entweder
mehr oder weniger ruhig stehen (z.B. der Quarterback, wenn er einen Receiver sucht) oder
noch nicht schnell laufen, so dass das o.g. Kriterium der Verletzungsgefahr nicht unbedingt gegeben
ist.
Nun ist aber bei der Formulierung des Textes mindestens ein nicht ganz unrealistisches Szenario
nicht berücksichtigt worden. Was ist denn, wenn die Offense einen Trickspielzug, z.B. einen
Reverse, spielt? Dann kann es natürlich passieren, dass der Ballträger mit hoher Geschwindigkeit
von außen kommend durch die Tacklebox läuft. Aber wenn er dort per Horse Collar Tackle
zu Boden gezogen wird, kann es ja lt. Regeltext kein Foul sein, weil es eben die Ausnahme gibt,
dass es hier legal ist, derart zu agieren.
Die Regelmacher in den USA berufen sich nun für solche Fälle auf „spirit and intent of the rule“
– also den Geist und die Absicht der Regel -, um diese Art des Horse Collar Tackle ahnden zu
können. Passiert nun eine Situation, wie sie oben beschrieben ist, gilt das in diesem Jahr als
Foul. Es kann nicht abgestritten werden, dass hier eine gewisse Grauzone auftreten kann, aber
realistischerweise muss man auch anerkennen, dass solche Fälle nur selten auftreten und sich
somit in der praktische Anwendung womöglich kein Problem ergibt.
Was denkt ihr darüber!?
(falls es das thema bereits gibt, einfach schließen)

Re: Horse Collar-Regelung erweitert

Verfasst: Fr Mär 11, 2011 16:17
von JollyJoker
Find ich Vollkommen Ok wurde einmal Via Horse Collar pull zu boden gebracht und es war verdammt schmerzhaft hatte zwar ein Butterfly an aber ergebnis war es selbe:1. aus vollem lauf oberkörper stop füße und unterkörper vollspeed weiter 2. shoulderpad schnürd mir in die kehle (tut scheiße weh).
3.bin unkontroliert auf den boden aufgeknallt da ich absolut die orientierung verloren hatte, bin ziemlich unsanft und verdreht aufgekommen!

Re: Horse Collar-Regelung erweitert

Verfasst: Sa Mär 12, 2011 09:58
von Boss Hoss
Ich würde da kein Unterschied machen, ob in der Box oder nicht.
Wenn man weis, dass es immer verboten ist eine Strafe für alle beteiligte besser zu verstehen.
Am Ende hängt es davon ab wie es die Refs umsetzen.

Re: Horse Collar-Regelung erweitert

Verfasst: Sa Mär 12, 2011 10:20
von JollyJoker
Wie immer kommt es darauf an wie die refs es Interpretieren.
Also wenn ich mich recht errinere war es letztes ahr so das man ins collar greifen durfte und auch pullen durfte wenn man mit der anderen hand ebenfalls kontackt zum ballträger hatte und mindestens 3 schritte mit ihm mitgelaufen is. was auch schwachsin ist.
oder liege ich da falsch?

Und zu Boss Hoss
japp völlig deiner meinung
egal wo wie schnell der typ läuft oder welche planeten konstelation wir haben.

Re: Horse Collar-Regelung erweitert

Verfasst: Sa Mär 12, 2011 21:02
von zusel
JollyJoker hat geschrieben:Wie immer kommt es darauf an wie die refs es Interpretieren.
Also wenn ich mich recht errinere war es letztes ahr so das man ins collar greifen durfte und auch pullen durfte wenn man mit der anderen hand ebenfalls kontackt zum ballträger hatte und mindestens 3 schritte mit ihm mitgelaufen is. was auch schwachsin ist.
oder liege ich da falsch?
Das kann man so sehen, aber die Intention warum es in diesem Fall kein Foul ist, ist relativ einfach: der Spieler der getackelt wird hat Zeit sich darauf vorzubereiten, dass er gleich durch den Griff umgerissen wird. Und somit ist die Verletzungsgefahr gleich vermindert, als wenn du sofort weggerissen wirst.

Re: Horse Collar-Regelung erweitert

Verfasst: Mo Mär 14, 2011 10:23
von _pinky
Man kann alles schönreden. Halb verbieten schafft interpretationsspielraum und Ärger.
Also:
Verbieten oder nicht - ganz einfach. Dann mußt du dich dran halten, ansonsten gibts Flagge - fertig. Und das gilt für alle. Ist nicht so schwer. Finger weg vom Kragen.

Nicht daß mal einer kommt und sagt, bei 4 Schritten hätte ich mir mein Kreuzband aber nicht gerissen...

Re: Horse Collar-Regelung erweitert

Verfasst: Mo Mär 14, 2011 13:54
von JollyJoker
_pinky hat geschrieben:Man kann alles schönreden. Halb verbieten schafft interpretationsspielraum und Ärger.
Also:
Verbieten oder nicht - ganz einfach. Dann mußt du dich dran halten, ansonsten gibts Flagge - fertig. Und das gilt für alle. Ist nicht so schwer. Finger weg vom Kragen.

Nicht daß mal einer kommt und sagt, bei 4 Schritten hätte ich mir mein Kreuzband aber nicht gerissen...



Stimmt! Es geht nur ganz oder garnicht! in diesem falle bitte ganz!