Hallo zusammen,
an dieser Stelle noch einmal vielen Dank für Eure Tipps, hat alles wunderbar funktioniert. Nach unserer Rückkehr aus den USA kann ich nun aus erster Hand berichten.
Nachdem im April der Spielplan herauskam, zu diesem Zeitpunkt stand Reisedauer und Route (New England, kann ich nur empfehlen) schon lange fest, blieb nur ein Spiel übrig, welches wir uns ansehen könnten. Jets vs. Patriots am 21.Oktober, natürlich in Foxborough. Gleich meldete ich mich per Account bei stubhub.com (gehört zur ebay-Gruppe und gibt eine Fan-Garantie, d.h. Geld zurück, wenn es schief läuft - zusätzlich auf den ausgewiesenen Ticketpreis kommen 10% "Verarbeitungsgebühr" mit denen man rechnen muss) und ticketmaster.com an. Als Zwischenbemerkung sei gesagt, dass die stubhub-Leute jede Anfrage sofort, individuell, kompetent und sehr freundlich beantworten und jeden Zweifel zerstreuen können, bei ticketmaster oder dem Patriots-Office sind eher standardisierte Antworten die Regel, aber sind auch kein Problem.
Kurz nach Bekanntwerden des Spielplans gab es bei stubhub die ersten Tickets, ca. 700 (nach offiziellem Verkaufsstart im Juli in Spitze über 2.000 Stck.). Man kann bei Stubhub und bei Ticketmaster einen Ticket-Alert festlegen. Konzentriert habe ich mich bei stubhub auf einen bestimmten Bereich (Mezzanine-Corner oder Lower Level der Patriots-Sideline), dazu Ticketanzahl (3) und die Auswahl der Lieferung. Erst dachte ich an Zusendung der Tickets zum Hotel, da muss man darauf achten, wann die Tickets beim Inhaber verfügbar sind und ab wann er/sie diese versenden wird/kann. Übersee wird nicht angeboten. Das war uns zu unsicher, deshalb haben wir uns entschieden, die Eingrenzung auf Electronic Delivery (4.95$), d.h. die Tickets kommen per .pdf zum Ausdrucken, auszuweiten. Bis zum offiziellen Verkaufsstart habe ich dann die weitere Preisentwicklung bei stubhub beobachtet.
Am 17.Juli 16 Uhr war für die Patriots-Spiele der offizielle Verkaufsstart bei Ticketmaster (die Teams haben unterschiedliche Verkaufsstarts, dies kann man bei Ticketmaster ein paar Wochen vorher in einem Kalender sehen). Man darf max. 4 bestellen. Pünktlich schaltete ich den PC ein, aber nach mehrmaligen Versuchen gab es mal eine Karte. Irgendwann stand dann fest, für dieses Spiel gibt es keine Karten mehr bei ticketmaster, es sei denn, mal eine oder zwei und dann in einem Block, den man nicht als Favorit auf dem Plan hatte. Die Höhe der Gebühren weiß ich jetzt nicht. Als Nicht-Amerikaner (schließt Kanada mit ein) bleibt bei der Belieferung nur "Will call", d.h. rechtzeitige Abholung am Schalter am Spieltag (wobei rechtzeitig schwierig wird, siehe unten). Aber diese Gedanken mussten wir uns nicht machen, da es bei Ticketmaster keine Karten gab.
Zurück zu stubhub. Die Anzahl der gesamt angebotenen Karten für dieses Spiel war auf über 2.000 angewachsen, also sehr viel Auswahl, sollte man meinen. Nach einem Tag warten und beobachten, haben
wir 
dann "den Sack zugemacht"

. Auswahl, Anklicken (dank vorher eingerichtetem Account ging das dann schnell), mit Kreditkarte bezahlen, fertig. 9 Tage später kam die e-mail mit den "elektronischen" Karten als .pdf zum Download. Stubhub gibt als Tipp mit, dass man die ausdruckbare Rechnung mitführen soll, als Zeichen, dass man die Tickets rechtmäßig erworben hat, denn auf den Tickets steht ja der Name des Karteninhabers bzw. Verkäufers. Über den Preis spreche ich jetzt nicht, möchte aber bemerken, dass für unsere bevorzugten Optionen (Termin, 3 Sitze zusammen, Mezzanine-Corner, electronic delivery) keine preisgünstigen Tickets zu bekommen waren.
Zum Spieltag.
Er hatte alles, was man haben kann. Sonne pur, Spiel bei Tages- und bei Flutlicht (Beginn 4.15 pm), Spannung, Overtime und zu guter Letzt einen Sieg der Patriots (ich weiß, dass einige da anders denken, vor allem die Jets-Fans

).
Die Anfahrt (mit Mietwagen) begann schon ca. 4-6 Meilen vor dem Stadion mit einem Stau bis zum Stadion, Ziel war der offizielle Parkplatz (40$). Entlang des Highways bieten Autohäuser und Fastfoodketten ihre Parkplätze zwischen 30$ (ca. 30 min. zu Fuß zum Stadion) und 50$ (ca. 10-15 min. zu Fuß) an. Gut, dass wir unsere Tickets schon hatten, hätte mit Will Call knapp werden können. Die Einheimischen waren vorzugsweise mit Pick-up oder Wohnwagen da, packten ihre Grills (Gas oder Holzkohle), Stühle, Steaks und Alkohol aus und "glühten" bei der tailgate party schon mal vorher, warfen sich Bälle zu und spielten spezielle Tailgatespiele (gibts wirklich). Dann kam man zur Shopping Mall mit Fanshop, Fastfood und anderen Shops (z.B. Victorias Secret

) am Patriots Place.
Ca. 100 m rund um das Stadion ist Alkohol verboten, im Stadion fließt er in rauhen Mengen, Verkäufer gehen sogar mit Flaschen zwischen die Blöcke, wie bei uns der Eisverkäufer im Kino. Außerdem gab es einen Hotdog mit "Bratwurst", kein Scherz (hab ein Bild gemacht, kanns bloß nicht hochladen) und am besten ist, wenn das ein Amerikaner ausspricht

. Vor dem Stadion gab es nur wenige "berittene" Polizisten, die patroillierten und den Verkehr auf den Zufahrten regelten.
Der Einlass selbst (es waren noch kleine Zweifel da, dass das mit den Tickets auch klappt) war easy und ging schnell, Flaschen abgeben/wegwerfen, Taschenkontrolle (Digitalkamera ist erlaubt, Kamera mit abnehmbarem Objektiv wohl nicht, wäre bei der Kontrolle aber sicher auch durchgegangen), Metall-scanner wie Flughafen, Ticket abscannen, drin.
Die meisten Fans hatten Brady-Shirts an, gefolgt von Welker. Das Stadion ist beeindruckend: gute Sicht (obwohl man im Glücksgasstadion hier in Dresden noch näher am Spielfeld dran ist, allerdings gehen da nur knapp 30.000 rein), im Stadion kostenlos Wifi (fast schon Standard in USA, aber total überlastet), verrückte Fans (jegliche Hüte im Patriotsstyle - Jetsfans, die wie Schlümpfe aussahen, nur in grün/weiß, Fans aller Lager bunt gemischt und in friedlicher Kommunikation miteinander - eine Frau die dauernd "Brady, come on" schrie, eine leere Cornflakes-Packung mit dem Konterfei von Gronkowski und einem Spruch in die Höhe hielt - der Patriotsfan neben mir, der Dank Alkohol das 4.Quarter schlafend verpasste, aber zur Overtime wieder rechtzeitig hellwach war), die beiden großen Monitore in gestochen scharfer Qualität, die Anzeigen auf den schmalen Seiten, mit Down, yards to go, Statistik etc. Provokativ saß ich mit Monarchs T-Shirt und Cap da, eben "MNRX-Fan auf Reisen". Nach dem Spiel (ca. 8.15 pm) gab es wieder Stau, die Polizei regelte den Verkehr so, dass ab Parkplatz alle Spuren, auch die Gegenspuren, entweder links (Nord) oder rechts (Süd) in eine Richtung gingen.
Rundum ein gelungener Tag, der sehr zu empfehlen ist (wie gesamt New England, vor allem im Indian Summer) und dank Kamera konnten wir alles als Erinnerung festhalten.
Bisschen lang die Ausführungen, aber vielleicht hilft es dem ein oder anderen und Ihr kommt auf den Geschmack.
Gruß
LA