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LB-Tackle-Training
Verfasst: Do Mär 13, 2014 17:16
von Astrong
Servus Zusammen,
ich bin seit Dez 2013 im Football-Business und kanns mir garnicht mehr wegdenken.
Mir wurde die Linebacker-Position (OLB und MLB) anvertraut.
An sich alles perfekt... bis auf das, dass ich mich beim Tacklen nicht besonders gut mache.
Ja es braucht Zeit, vorallem wenn man noch nie Kontaktsport o.Ähnl. betrieben hat, aber dem möchte ich so gut es geht vorbeugen!
Zu meiner Person:
23 Jahre
1,82cm
95kg
Sehr sportlich: Sehr gute Kondition, gute Beinmuskulator, normaler Oberkörper, einigermaßen flink, fangsicher, tackle bzw. kontakt -> grottig
Mir wurde das tackling schon ein par mal gezeigt (vorallem 45° und 90° seitlich) aber irgendwie "verkack" ich es:
-kopf falsch positioniert
-schultern eindrehen
-zu aufrecht
-zu wenig bums (aggressiv, explosion)
Meine persönliche Einschätzung: wenn ich will dann kann und schaff ich auch... aber der Respekt bzw. Mückenschiss-Angst lässt sich immer kurz vorm tacklen alles vergessen was ich gelernt habe...
Ich habe keine direkte Angst vorm Kontakt, aber jedesmal kurz vorm Kontakt/Zusammenstoß blockiert mein "Hirnkastel" und gibt Alarm...
Auf Deutsch: Mir fehlt die Überwindung!
Jetzt zur eigentlichen Frage: -Was kann ich (alleine) machen, um diesen Mist zu überwinden und volles Rohr zu geben!?
Gegen einen Baum-Rennen ist glaube ich nicht so das wahre... einige meinten: "lass dich im Gear zu boden fallen ohne abstützen"
danke schonmal!
Re: LB-Tackle-Training
Verfasst: Do Mär 13, 2014 23:11
von clydefrog
Nach meiner Einschätzung gibt es drei Arten von Spielertypen als Linebacker:
1) Kein Angst vor dem Kontakt, die Naturtalente. (das schießen wir bei dir mal aus)
2) Anfänglich Angst vor dem Kontakt, kriegen mit der Zeit die Kurve, die Normalos.
3) Angst, die zwar weniger wird, aber nie vollständig weg geht, die Angsthasen.
Ein guter Rat von mir ist, dass du auf keinen Fall schnell aufgeben darfst. Setz dich nicht selbst unter Druck, lerne die richtige Technik, mach dich körperlich fitter (Fitnessstudio) und gehe, falls möglich, in jedes verdammte Training. Ihr solltet im Training idealerweise einzelne Schritte trainieren, also vom richtigen Timing, über den richtigen Winkel, über 'wrap up' Step für Step bis sich das Puzzle zusammen setzt.
Versuche am Anfang nicht gegen die besten und erfahrensten Spieler zu tacklen, sondern eher jemanden auf deiner Augenhöhe, werde sicherer und steigere dich langsam was die Gegenspieler im Training angeht. Irgendwann wirst du den Dreh raus haben und es läuft wie von alleine. Arbeite an deiner Schnelligkeit und vor allem an deinem Antritt, speed kills!
Außerdem noch ein neunmalkluger Spruch: Wer zurückzieht verletzt sich.
Vor den Spielen musst du eine Möglichkeit finden ab dem ersten Spielzug zu brennen. Suche dir eine Pumpup Musik, lege dir Rituale zu, get focused, spiele immer hart, nütze deine Einsatzzeit.
Re: LB-Tackle-Training
Verfasst: Fr Mär 14, 2014 00:42
von Jay
Schnapp Dir nach dem nächsten Training eine Weichbodenmatte und einen Blockingdummy (da weiß Dein Hirnkastl dann hoffentlich, dass überhaupt nichts passieren kann) und übe damit so lange den stehenden Dummy zu tackeln, bis der Bewegungsablauf an sich einigermaßen sitzt (d.h. dass Du also nicht mehr überlegen mußt!).
Über den "Bums" solltest Du Dir am Anfang gar keine Gedanken machen, so lange der Bewegungsablauf nicht stimmt.
Re: LB-Tackle-Training
Verfasst: Fr Mär 14, 2014 09:22
von Adama
Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung Wiederholung
und Wiederholung
Wenn Football einfach wäre...
Ich habe noch nie gehört, dass ein Spieler im ersten Jahr Football technisch auf richtig hohem Level gespielt hat. Wenn Du zur o.g. ersten Gruppe gehörst, kannst du die fehlende Technik mit Bock auf Kontakt ausgleichen. Alle anderen brauchen halt mal eine Saison um reinzukommen. Solange Dein Coach glaubt, dass Du das Zeug dazu hast, hab Geduld. Versuche immer wieder die Dinge umzusetzen.
Ich gehe mal davon aus, dass du die ersten Monate nur Kontakttraining ohne Kontakt und mit leichtem Kontakt gemacht hast... Wenn ihr natürlich vom ersten Training an vollgas reinkachelt, wirst Du auch keine Technik lernen. In dem Fall rate ich Dir, entweder mit Deinem Coach zu reden oder die Position zu wechseln.
"Tacklen lernt man durch Tacklen" ist so ziemlich der falscheste Ansatz. Bzw nur der richtige für die o.g. "Naturtalente".
Re: LB-Tackle-Training
Verfasst: Fr Mär 14, 2014 10:54
von Steckenpferd
Football muss automatisch werden.
Da du noch in der Lernphase bist sei nicht zu hart zu dir. Bis der Körper eine Bewegung voll gespeichert hat muss man diese ca. 1Mio mal machen! So ist es auch beim Tacklen!
Keine Angst!!! Du musst jetzt nich 1Mio mal tacklen bevor du es kannst, aber es muss ein Autmatismus werden: Kopf auf die richtige Seite, Pad Level tief, Kopf im Nacken etc. der Rest kommt von alleine

Re: LB-Tackle-Training
Verfasst: Fr Mär 14, 2014 12:46
von skao_privat
Schreib hier nicht, denk nicht darüber nach. Wenn du nicht an grünes Nilpferd denken darfst, dann nimm den rosa Elefanten.
Nein ist kein Witz. Ist in etwa das Prinzip, wenn man einem Tausendfüßler erklärt wie er gehen soll.
Re: LB-Tackle-Training
Verfasst: Fr Mär 14, 2014 15:21
von Astrong
danke für die ausführlichen Tipps, ich denke mal, dass ich mir da selbst zuviel druck ausübe...
An Motivation, Einsatzbereitschaft und Trainingsterminen scheitert es bei mir nicht, ich sollte mir nurz die Zeit lassen und es ordentlichen "lernen"
Ein Teamkollege meinte: "Du wirst erst die Angst verlieren, wenn du durch einen Hit am Boden liegst und nicht mehr weißt wie du heißt und dann merkst, dass es garnicht so weh getan hat wie erwartet"

Re: LB-Tackle-Training
Verfasst: Fr Mär 14, 2014 15:23
von clydefrog
Auf so ein dummes Geschwätz darfst du garnichts geben...

Re: LB-Tackle-Training
Verfasst: So Mär 16, 2014 11:21
von Tyru
Wenn du erst seit Dezember dabei bist und somit noch nie im Spiel auf dem Feld standest, kann ich dich ein wenig beruhigen:
Zumindest mir fiel das Tackeln im Spiel deutlich leichter.
Im Training ist es meist 1 on 1 mit einem Gegner, der sich auf nichts anderes als den Kontakt vorbereitet. Ein guter RB sollte in so einer Situation schon den ein oder anderen Tackle brechen können. Wenn du also von den erfahrenen Spielern im Training überrannt wirst, dann spricht das für euer Team, hat aber für nen Neuling wie dich wenig Aussagekraft.
Auf dem Feld bist du nicht alleine. Wenn du den Gegner festhältst oder ins Taumeln bringst, sollte gleich ein Teamkamerad hinzu kommen - falls der Teamkamerad zuerst dran war, hast du leichteres Spiel.
Hinsichtlich "speed kills":
Ich würde das schon etwas differenzierter sehen. Man sieht mMn ne Menge Spieler, die tatsächlich denken Tackeln würde bedeuten einfach nur mit möglichst viel Tempo in jemanden reinzurennen... und dann vom doppelt so schweren Gegner abperlen wie von Teflon, weil sie nicht begreifen, dass die Wucht des Aufpralls natürlich auf beide wirkt, der Gegner aber damit dank mehr Muskelmasse besser klar kommt.
Den anderen packen, aushebeln und vom Boden reißen - und DAS dann am besten noch mit ordentlich Schwung dahinter, DAS macht mMn einen Tackle aus.
Meiner persönlichen Erfahrung nach bringt es da mehr den Tackle technisch solide durchzuführen als einfach nur im Vollsprint reinzuschießen. Das Tempo das man generiert, wenn man aus einer tiefen Position ordentlich aus den Beinen rauskatapultiert, sollte mMn für viele Situationen reichen reichen. Und ein gut sitzender langsamer Tackle bringt wohl meist mehr als ein armloser Hechtsprung nach Vollsprint
Also natürlich ist Speed absolut bedeutend für die Kraft, die am Ende auf das Ziel kracht, aber wenn der Tackle nicht sitzt, löst man das Problem mMn nicht unbedingt damit, dass man doppelt so schnell in den anderen reinrennt. Da wird Tempo dann gerade am Anfang schnell zu Hektik und statt nem schnellen Tackle sieht man schnell drei/vier übermotivierte Verteidiger zu Boden purzeln als hätten sie keine Arme.