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Hallo Leute,

Ich weiss, dass sich einige nach dem Lesen des Threads sicher aufregen werden, was der Neue denn hier will, aber es gibt hier einige Sachen, die ich mal sagen möchte. Es geht um Folgendes:

Ich spiele seit August 2013 Football, hatte hier in Berlin das Glück, dass ich gleich an die richtige Mannschaft geraten bin. Ich kannte niemanden, wusste garnix über den Sport und bin einfach mal zum Training gegangen. Was ich allerdings von Anfang an nicht verstanden habe, ist die katastrophale Außendarstellung vieler Vereine. Wir sind zum Beispiel ein kleiner neu gegründeter Verein in der 5. Liga. Da ist es normal, dass wir noch nicht so riesige Werbung machen können, dass viele Leute zu den Spielen kommen. Das versuchen wir auszugleichen, indem wir viel über Mund zu Mund Propaganda machen, einfach Leute auf der Straße ansprechen usw. Aber wo man auch hinkommt, werden einem vom Verband Bzw. Einigen Leuten da Steine in den Weg gelegt. Es herrscht hier in Berlin ein richtiges Hauen und Stechen, dass es nicht mehr schön ist. Dabei sollten doch eigentlich alle froh über jeden Verein sein, der den Weg zu dieser Sportart gefunden hat.

Ich kenn es von Erzählungen von Freunden aus den Staaten so, dass Football da ein richtiges Event ist. Das ist da noch nicht mal nur bei den NFL Spielen so, sondern selbst bei kleinsten Vereinen. Da wird morgens schon hingegangen, zusammen gegrillt, hunderte Leute sind zusammen auf dem Rasen, werfen Bälle usw. Die ganze Familie geht da gerne hin. Warum bekommen wir sowas in Deutschland nicht hin? Ich habe den Eindruck, dass hier immer alles viel zu viel mies gemacht wird. Seht ihr das anders? Warum schaffen es die Vereine hier in einer Stadt nicht mal, dass zusammen was auf die Beine gestellt wird? Das muss ja nichter alles von den Großen kommen. Wir Kleinen sind bei sowas sicher gerne bei. Bei mir bzw uns wäre das mit Sicherheit so.

Es sind noch einige Sachen, die ich auf dem Herzen habe, aber mein Handy Akku ist gleich leer und die Sbahn kommt gleich. Ja, ab und zu fahren die hier in Berlin sogar pünktlich.

P.S. wenn jemand ein besseres Forum als das hier weiss, dann soll er den Thread gerne verschieben.

Und um was geht es konkret? Bei deinen Steinen meine ich. Bist du dir sicher, daß du richtig informiert bist? Oft ist z.B. (vor allem bei neugegründeten Vereinen) der Verband Schuld, weil damit das Unwissen (und damit die Inkompetenz) der Gründerväter übertüncht werden soll.

'Wir wollen doch nur spielen.' geht in Deutschland nicht. Wir haben hier Regeln. Und wir sind Deutsche. Wir halten die ein.

In Amerika kannst du aber auch nicht ein NFL-Team im Central Park mit ein paar Ghetto Boys aufmachen. Da gibts genauso Grundvorraussetzungen. Nur sind die teurer.

Ich würde es nicht unter dem Titel -Probleme in der Außendarstellung-
betiteln.
Seit Jahren flammt die Diskusion immer wieder auf, wie könnte man die Situation der GFL und ihr Umfeld verbessern.
Immer wieder ein Grundthema die Finanzen.
Immer wieder damit verbunden das Thema Spielstätte.
Immer wieder, wie steigere ich die Zuschauerzahlen.
und...und....

Ich kenn mich mit den interna nicht aus, aber vieleicht sollten sich die Verantwortlichen der Liga mit den Vereinen mal an einen Tisch setzen, mit dem ernsthaften Willen ihren / unseren Sport zu retten.
Praktikable Grundlagen zu schaffen, die sich an Tatsachen und nicht nur an Wünschen orientieren. Ich bin kein Schwarzseher, aber wenn hier nicht schnleunigst mit der selbstbeweihreucherung aufgehört wird und nach echten Lösungen gesucht wird, könnte mit Football auf dem momentanen Niveau bald Schluss sein. ( Kein Smilie )

@Planetarius: Was in Amerika geht, geht hier (leider) noch lange nicht!
"Tailgating", das ist das von Dir angesprochene Zusammenkommen und Grillen vor dem Spiel auf dem Parkplatz, das gab's zuletzt (in größerem Rahmen) zu NFL-E-Zeiten in Frankfurt vor dem Waldstadion (ich weiß, heißt jetzt "Sch***-mich-tot-Arena", aber da bin ich eben konservativ).
Geht vielleicht auch noch bei den (nicht geringschätzig gemeint) "Dorfvereinen", aber wenn Du das auf öffentlichen Parkflächen in Großstädten vor den Stadien probierst, steht Dir die "Schmier" (bayrisch für "Polizei") auf den Füßen, bevor der Grillanzünder richtig warm geworden ist.
...und das nicht, weil die Polizei Dir Böses will, sondern weil irgendein "Sofakissen-auf-dem-Fensterbankerl-Hilfssheriff" eine OWi festgestellt haben will!

Ganz tooooolles Thema: Zusammenarbeit zwischen Vereinen in einem "Einzugsgebiet": Langjährige Erfahrung: Geht nicht, weil keiner dem anderen das Schwarze unterm Fingernagel gönnt! (Ausnahmen bestätigen die Regel!)

Dieser Thread hat wieder das Potenzial zur Grundlagendiskussion zu mutieren, wobei oftmals viele der Diskutierenden entweder nicht wirklich Einblicke in die Realität haben und nur das sehen, was oberflächlich dabei herauskommt oder aus der "MAN müßte doch, MAN könnte doch"-Fraktion entstammen.

Theo hat geschrieben: Ich kenn mich mit den interna nicht aus, aber vieleicht sollten sich die Verantwortlichen der Liga mit den Vereinen mal an einen Tisch setzen, mit dem ernsthaften Willen ihren / unseren Sport zu retten.

Also so etwas gibt es jedes Jahr rund um den German Bowl - nennt sich "Versammlung der Bundesligisten" - zu der nur nicht jeder Verein hingeht.
Denn, und in der Hinsicht bist Du wirklich ein Schwarzseher, unser Sport braucht eigentlich nicht gerettet zu werden.
Er hat genau den Status, den die breite Masse aller Landesverbände und Vereine bereit ist zu unterstützen, dafür zu arbeiten und vor allem auch zu bezahlen. Und das ist jetzt völlig wertfrei gemeint.

Letztlich scheitern solche Diskussionen allerdings an der in sich fehlerhaften Grundannahme, dass das, was der jeweilige Diskussionsteilnehmer für sich als Ziel für die "Rettung des Footballs" auserkoren hat, automatisch auch das ist, was die anderen ebenfalls alle wollen. Und das ist eben nicht so.

Jay hat geschrieben: [American Football in Deutschland] hat genau den Status, den die breite Masse aller Landesverbände und Vereine bereit ist zu unterstützen, dafür zu arbeiten und vor allem auch zu bezahlen.

Du bist also der Meinung, dass sämtliche vorhandene Mittel optimal genutzt werden?

Das würde ich nicht so sehen.
Es wird viel Geld verdummt. Aber es gibt nicht genug Geld um sich fähige Leute zu kaufen. Wobei das nicht heißt, daß die nicht noch mehr Geld verdummen.

@Planetarius, es geht schon mit den Medien los, die kommende Woche ergötzen sich die Medien über das Thema "BVB hat wieder gewonnen ..." und nüscht anderes.

Randsportarten werden sehr stiefmütterlich behandelt in Deutschland, dies wirst du selbst auch erleben, wenn du versuchst mit einer örtlichen Zeitung ins Gespräch zu kommen für einen Artikel kurtz vor Saison-Beginn.

Laß dich nicht entmutigen Planetarius