Hallo,
ich habe diese Diskussion leider jetzt erst gelesen. Irgendwie gerät seit Facebook so ein Forum immer mehr in den Hintergrund
Ich bin seit dem Jahr 2000 mit dem Frauenfootball in Deutschland verbunden.
Erst als Spielerinnenmann, dann als Teammanager der Frauen in Kiel und von 2011-2014 auch
Als Teammanager der Frauen-Nationalmannschaft des AFVD.
Ich denke also, dass ich etwas Erfahrung zu diesem Thema mitbringe.
Und diese Erfahrung sagt mir, dass Frauenfootball in Deutschland, bis auf wenige Ausnahmen, einfach nicht gewollt ist.
Und das wird von den hier bisher getroffenen Aussagen zum Großteil bestätigt.
Immer wieder habe ich gehört, dass die Frauen sich mehr einbringen müssen, alles allein versuchen müssen. Das mussten die Männer schließlich auch, bekomme ich als Antwort, wenn ich Nachfrage warum.
So ein Quatsch ... Eben weil die Männer das selbst erfahren mussten, wäre es die Normalität, wenn ein Verein daraus gelernt hätte und die neu entstandenen Frauen-Teams entsprechend unterstützen würde. Warum den gleichen Fehler zweimal machen lassen?
Habt ihr ältere Geschwister? Wenn ja, wie oft durftet ihr euch als jüngeres Geschwister von dem älteren anhören, dass es für ihn oder sie alles viel schwerer war?
Ganz klar, jüngere Geschwister haben es immer leichter! Nur bei Football eben nicht.
Außerdem wird der Frauenbereich vom AFVD ganz bewußt klein gehalten. Es gab zum Beispiel im November 2012 in Frankfurt die 1. Frauensportkonferenz. Dort wurde unter anderem eine Frauensportkommission beschlossen, die sich um die Belange der Damen-Ligen und der Natio kümmern sollte. Da der AFVD geladen hatte und das Präsidium durch zwei Vetreter vertreten war dachten wir, dass wir richtig was bewegen können.
Und was ist dabei herausgekommen? Richtig ... Nichts!
Nichtmal für ein Sitzungsprotokoll hat es gereicht.
Ach ja, es gab bisher keine 2. Frauensportkonferenz!!
Die neu gegründete Kommission hat sich getroffen und eine Präsentation ausgearbeitet, wie sie sich das weitere Zusammenarbeiten zwischen AFVD, Vereinen und Natio vorstellt und was gemacht werden kann, damit der Frauenfootball in Deutschland wachsen kann.
Als nach über einem halben Jahr vom Präsidium keine Rückmeldung kam, wurde freundlich erinnert mit dem Ergebnis, dass sich das Präsidium mit der Präsentation überhaupt nicht beschäftigt hat, weil im Jahr 2013 für die Frauen kein internationales Event Anstand. Danach geriet diese Kommisiion in Vergessenheit, weil das AFVD-Präsidium sämtlich Anfragen mit 'es steht kein Geld zur Verfügung' abgeblockt hat. Von Seiten der Kommission wurde vorgeschlagen Camps zum Selbstkostenpreis durchzuführen, damit dem AFVD keine Kosten entstehen. Das wurde vom AFVD untersagt, bzw. man hätte natürlich Privat Camps anbieten können, aber ohne dabei die Worte AFVD oder Nationalmannschaft zu benutzen.
Als dann für 2015 die EM in Spanien geplant wurde, wurden mit der damaligen Leistungssportbeauftragten einige Punkte abgesprochen, unter welchen Bedingungen der AFVD ein Team nach Spanien schickt. Es wurde ein Stichtag vereinbart und zu diesem Stichtag wurde mehrer Punkte nicht erfüllt.
Das Präsidium hat dann eigenmächtig entschieden, was dazu geführt hat, dass die Leistungssportbeauftrage ihren Job zur Verfügung gestellt hat, weil sie sich eine Zusammenarbeit anders vorstellt.
Nur soviel, zum eigentlichen Stichtag der Anmeldung bei der EFAF, hätte der AFVD das Team aufgrund der bis dahin vorliegenden Anmeldungen nicht melden dürfen.
Ich gehe davon aus, dass es Tom Balkow jetzt nicht großartig anders geht.
Ich schätze ihn so ein, dass er den 'Erfolg' der EM gerne weiterentwickeln würde ... das man seit der EM nichts mehr hört, sagt mir eigentlich, dass die Verantwortlichen der Natio wieder vor dem gleichen Problem stehen, wie wir vor drei Jahren.
Es ist kein Event in 2016, also ist dem AFVD der Frauenfootball egal!
Schade drum, denn da ist viel Potential in allen Bereichen vorhanden......