Die Saison geht mit schnellen Schritten dem Ende entgegen. Ich mache mal ein Update, um dem Rest die Notwendigkeit einer Ligareform zu zeigen. In Bayern hat die Reform super funktioniert und man kann das prima als Wegweiser nehmen.
Dieses Jahr gibt es in BaWü folgende Ligen:
1. GFL (2 Teams)
2. GFL2 (2 Teams)
3. Regionalliga (8 Teams in 2 Gruppen)
Diese drei sind überregional und von meinen weiteren Auslassungen bezüglich Reform außen vor.
4. Oberliga (7 Teams)
5. Landesliga (6 Teams)
6. Bezirksliga (ursprünglich 8 Teams in 2 Gruppen, durch Rückzug von Walldürn nur 7 Teams)
7. Kreisoberliga (5 Teams)
8. Kreisliga (3 Teams)
9. Baden-Württemberg-Liga (ursprünglich 8 Teams in 2 Gruppen, durch Rückzug von Heidenheim und Neuhausen nur 6 Teams in 2 Gruppen)
Also 46 Herrenteams, die 2023 am Ligabetrieb teilnahmen. Letztes Jahr waren es 43 Herrenteams, die am Spielbetrieb teilnahmen. Meine Aussage von plus/minus 3 von damals hat also sehr gut gepasst.
Sowohl bei Heidenheim als auch bei Neuhausen ob Eck darf stark bezweifelt werden, ob die jemals wieder spielen. Dafür stehen andere Teams in den Startlöchern, die eventuell nächstes Jahr mitmischen wollen.
Unsere Datenmenge ist also 34 Teams in 6 Ligen, für die ich dringenden Reformbedarf sehe.
Woran mache ich das fest?
Alle Ligen spielen im gesamten Landesgebiet (außer BW-Liga). Damit lange Anfahrten (Teuer und ineffizient, außerdem kaum Fans des Auswärtsteams vor Ort).
Unterschiedliche Ligengrößen sorgen für weitere Probleme, zum Beispiel ist es schwer viele Sponsoren zu genieren, wenn man nur 2 Heimspiele hat.
Gute Teams in unteren Ligen könnten auch immer schlechte Teams in höheren Ligen schlagen. Ich habe sowohl live als auch auf Tape vieles gesehen dieses Jahr. Ich vermute zum Beispiel, dass Harthausen (7. Liga) an einem guten Tag auch Konstanz (4. Liga) schlagen könnte.
Als Argument gegen Reformen werden immer hohe Scores im Folgejahr gebracht. Die Datenlage für dieses Jahr in Baden-Württemberg bringt das hier:
Oberliga: 49:0, 34:0, 59:6, 49:8
Landesliga: 34:3, 42:7, 42:10, 29:0
Bezirksliga: 44:7, 52:10, 37:7, 21:0, 40:0, 35:0
Kreisoberliga: 75:0, 48:7, 42:13, 26:0
Kreisliga: 42:0, 22:0, 36:13
BW-Liga: 46:0, 44:0, 34:0, 39:6
Es gibt also auch jetzt schon hohe Scores. Auffällig ist, dass zum Beispiel Harthausen als Aufsteiger wahrscheinlich durch die Liga marschiert. Sowas ist für ein einzelnes Team sehr selten, auf Footballdeutschland gewertet aber immer wieder sichtbar.
Baden-Württemberg sollte sich nicht scheuen, den Vergleich zu Bayern zu ziehen, die diese Ligareform im Winter gemacht haben:
Dort wird aktuell die Bayernliga (4. Liga) in drei 6er-Gruppen gespielt. Aufsteiger Hemhofen steht akuell auf Platz 2 im Norden (als Dritter der Landesliga letztes Jahr aufgestiegen), Aufsteiger Bayreuth steht auf dem letzten Platz, hat aber bereits 2 Siege und eine positive Punktebilanz. Aufsteiger Nürnberg Hawks steht in der Mitte auf Platz 1! Aufsteiger Neustadt/Aisch steht auf Platz 3. Im Süden steht Aufsteiger Straubing 2 auf Platz 2.
Hier der Link
https://www.afvby.de/spielbetrieb/herren/bayernliga/
Die Scores dort sind ungefähr vergleichbar mit Baden-Württemberg.
Hier mein Vorschlag, angepasst für 2023.
Ligareform in 2 Stufen.
Ziel: 5 Ligen, kurze Fahrwege, mehr Derbys, 10 Spiele für alle Teams, gute Teams spielen Playoffs oder eine Mini-Meisterrunde.
Vorschlag für neue vierte Liga=
Oberliga neu:
7 Teams aus der aktuellen Oberliga (1. steigt in Regio auf, letzter aus Regio ab).
6 Teams aus der aktuellen Landesliga
5 Teams aus der aktuellen Bezirksliga
Wenn die Regio wieder auf die ursprüngliche 7er-Gruppe soll, muss man schauen, ob Albershausen aufsteigt. Dann würde sich halt das 5. Team der Bezirksliga nicht darin befinden.
Sind dann 18 Teams, aufgeteilt auf 3 Gruppen a 6 Teams. Damit hat jedes Team 10 Spiele in der regulären Saison und dann ein Miniturnier wie zum Aufstieg in die GFL2 der drei Ersten mit jeweils einem Heim- und einem Auswärtsspiel. Die Gruppenmeister haben also 12 Spiele.
Vorschlag für neue fünfte Liga=
Landesliga neu:
2 Teams aus der aktuellen Bezirksliga
5 Teams aus der aktuellen Kreisoberliga
3 Teams aus der aktuellen Kreisliga
6 Teams aus der aktuellen BW-Liga
zusätzlich 3 Teams, die dieses Jahr nicht gespielt haben
plus eventuell zusätzliches Team aus der Bezirksliga, um Regio-Reform auf 7 Teams zu kompensieren
plus neue Teams (hab selbst noch keine auf dem Schirm außer der Neugründung in Heidenheim), ist aber grundsätzlich nicht relevant.
Sind dann zwischen 16 und ~24 Teams.
Regionale Gruppen erzeugen und auch wieder 10 Spiele für alle anpeilen.
Auch hier kann man die (mittlerweile nicht mehr ganz aktuellen) Ideen aus Bayern aufgreifen und verbessern:
https://www.afvby.de/wp-content/uploads ... By.doc.pdf
Ergebnis: stabilere Ligen, weniger Chancen für Spielausfälle, regionale Entzerrung des Schiedsrichtermangels, gute Teams landen schneller in der Liga, in der sie von der Spielstärke hingehören. Teams in Randlage haben nicht mehr so oft ewig weite Auswärtsfahrten.
Step 2 Ligareform:
Im zweiten Jahr könnte man dann die Oberliga auf 4 6er-Gruppen auffüllen. Erster und Zweiter jeder 6er-Gruppe in die Playoffs für 3-gliedrige Playoffs, ein Spiel. Besseres Team der regulären Saison hat Heimspiel.
Damit wird dann die Landesliga ca. 3 regionale Gruppen haben.
Wenn die Saison ganz vorbei ist, würde ich mal den Vorschlag mit den aktuellen Teams durchführen, dann kann jeder mal die Vorteile betrachten.
Stand jetzt im Moment mit der Tabellen auf der Verbandsseite wäre folgendes zum Beispiel möglich:
Oberliga:
Weinheim, Schwäbisch Hall 2, Leonberg, Mannheim, Ludwigsburg, Konstanz, Stuttgart SA, Bondorf, Tübingen, Kornwestheim, Karlsruhe, Freudenstadt, Villingen-Schwenningen, Offenburg, Kuchen, Esslingen, Bruchsal, Ravensburg 2.
Süd: Bondorf, Ravensburg, Konstanz, Villingen-Schwennigen, Offenburg, Freudenstadt
Mitte-Ost: Kuchen, Esslingen, Schwäbisch Hall, Stuttgart SA, Leonberg
Mitte-Nord: Mannheim, Karlsruhe, Tübingen, Bruchsal, Weinheim
Die einzigen beiden, bei denen es etwas tricky ist, ist Kornwestheim und Ludwigsburg, die direkt nebeneinander liegen, aber bei dieser Konstellation würden sie in unterschiedlichen Gruppen spielen. Das bayerische Analogon sind die Nürnberg Hawks, die nach Süden fahren. Detailliertere Planungen können in wenigen Wochen durchgeführt werden. Diese Übersicht hab ich jetzt nebenher kurz in wenigen Minuten gemacht.
Ich freue mich auf euren Input.
Da auch der Verband hier mitliest: Gerne bin ich bereit, dieses Thema sauber aufbereitet vorzustellen auf Verbandssitzungen etc.