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Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?
Verfasst: Do Aug 04, 2011 21:21
von Arbeiter
Hase hat geschrieben:beispiel formel 1: hat ecclestone nicht mal sinngemäß gesagt, dass er noch einen deutschen fahrer/weltmeister und einen schwarzen fahrer bräuchte, um die formel 1 noch interessanter zu machen?! was sagt uns das? der gute mann wusste genau, mit welchen mitteln er welche märkte erschließen wollte, um die formel 1 nch vorne zu bringen. er hatte einen plan!
Absolut

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?
Verfasst: Do Aug 04, 2011 21:49
von Fuchs_44
Hase hat geschrieben:beispiel formel 1: hat ecclestone nicht mal sinngemäß gesagt, dass er noch einen deutschen fahrer/weltmeister und einen schwarzen fahrer bräuchte, um die formel 1 noch interessanter zu machen?! was sagt uns das? der gute mann wusste genau, mit welchen mitteln er welche märkte erschließen wollte, um die formel 1 nch vorne zu bringen. er hatte einen plan!
Die Formel 1 hat natürlich den Vorteil, dass die attraktivsten Teilnehmer, also große Automobilhersteller, sich nicht erst einen Sponsor suchen müssen - die haben schon genug Geld und müssen nur wollen.
Dennoch ist Ecclestones Leistung offensichtlich - Man muss nur mal die Formel 1 mit der DTM vergleichen: Trotz ebenso potenter und finanzstarker Teilnehmer und guter Fahrer liegen Welten dazwischen.
Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?
Verfasst: Do Aug 04, 2011 22:07
von Daddy
Arbeiter hat geschrieben:
Das muss aber Anfang der 80er gewesen sein.
Danke für die Blumen, aber das war ende der 60er, anfang der 70er
...und ja, damals kostete ein Fußballspiel noch 2-3 DM und ein Eishockeyspiel 4 DM auf den Stehrängen.
Nichts desto Trotz ist es eine Frage der Vermarktung und der Motivation Zuschauerzahlen zu erhöhen.
Auf Schalke geht man nicht des Fußballes wegen, sondern wegen des (in diesem Falle schon fast religiösen) Gemeinschaftsgefühls.
Das gleiche galt in den 80er und 90er Jahren z.B. auch im Eishockey bei der DEG oder bei Borussia (egal welcher

) oder Bayern.
Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?
Verfasst: Do Aug 04, 2011 22:21
von philip
Logisch, Biathlon ist so erfolgreich weil in Bayern alle Langlaufski fahren. Müßte da nicht Skilanglauf mehr TV-Präsens haben als Biathlon und nicht umgekehrt ?
Die Langläufer sind kaum weniger erfolgreich als die Biathleten. Es gibt auch telegen Varianten wie Sprint, Duathlon und ähnliches. Trotzdem reden alle vom Biathlon und keiner vom Langlauf.
Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?
Verfasst: Do Aug 04, 2011 22:35
von Daddy
Auch hier gilt die Vermarktung.
wenn ich mir die Zuschauerzahlen beim Langlauf in Düsseldorf anschaue (damals hat man dem Veranstalter einen Vogel gezeigt) oder beim Biathlon in Gelsenkirchen (Veltins Arena) werden einige Alteingesessene Veranstaltungsorte blass vor Neid.
Auch andere Veranstaltungen (die man nicht unbedingt auf dem Radar hat) ziehen die Zuschauer an.
Es ist halt eine Frage wie ein Produkt verkauft wird und wer sein Geld in das Sponsoring steckt.
Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?
Verfasst: Do Aug 04, 2011 23:23
von AlexDeLarge
philip hat geschrieben:Logisch, Biathlon ist so erfolgreich weil in Bayern alle Langlaufski fahren. Müßte da nicht Skilanglauf mehr TV-Präsens haben als Biathlon und nicht umgekehrt ?
Die Langläufer sind kaum weniger erfolgreich als die Biathleten. Es gibt auch telegen Varianten wie Sprint, Duathlon und ähnliches. Trotzdem reden alle vom Biathlon und keiner vom Langlauf.
Warum ist deiner Meinung nach Biathlon erfolgreich und Football nicht? Nebenbei, du hast angefangen vom Biathlon zu reden.
Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?
Verfasst: Fr Aug 05, 2011 00:58
von skao_privat
Daddy hat geschrieben:
Es ist halt eine Frage wie ein Produkt verkauft wird und wer sein Geld in das Sponsoring steckt.
Bei ersterem haperst in D im Football gewaltig und ist Teil des Grundes, dass der Kreis für Teil 2 so verschwindend gering ist.
Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?
Verfasst: Fr Aug 05, 2011 01:17
von AlexDeLarge
skao_privat hat geschrieben:Daddy hat geschrieben:
Es ist halt eine Frage wie ein Produkt verkauft wird und wer sein Geld in das Sponsoring steckt.
Bei ersterem haperst in D im Football gewaltig und ist Teil des Grundes, dass der Kreis für Teil 2 so verschwindend gering ist.
Na ja, es wird auch in Zukunft denke ich immer wieder Standorte geben, wo man mal einen Sponsor findet und dann ein paar Jahre steigende Zuschauerzahlen etc. hat. Nur wenn dieser Sponsor weg ist, lässt sich eben kein anderer finden, und daraus folgt zwangsläufig die Rückentwicklung bei den Zuschauerzahlen usw. Genau das lässt sich eben in BS beobachten.
Daher meine These, dass in Regionen mit wenig Spitzensport die Chancen besser stehen, langfristig Sponsoren zu finden.
Das "Gesamtprodukt" GFL existiert nicht, zumindest unternimmt der AFVD meines Erachtens nichts, wirklich gar nichts um die Liga als ganzes auch nur ansatzweise zu vermarkten. Schon alleine die GFL Homepage wirkt komplett veraltet (man beachte nur mal den Banner im Header - dort steht noch "Homepage der German Football League und der 2.Bundesliga). Also selbst die kleinsten Dinge, die nicht einmal viel Geld kosten, werden in Angriff genommen.
Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?
Verfasst: Fr Aug 05, 2011 01:20
von skao_privat
Vielleicht mal den Findungsprozess überdenken...
Wer betreibt denn planvolle und langfristig angelegte Akquise? WEr leistet sich denn die 'Vertreter' und 'professionellen Verkäufer die ihre Füße in die Türe stellen?
Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?
Verfasst: Fr Aug 05, 2011 10:32
von fallingdown
AlexDeLarge hat geschrieben:Nur wenn dieser Sponsor weg ist, lässt sich eben kein anderer finden, und daraus folgt zwangsläufig die Rückentwicklung bei den Zuschauerzahlen usw. Genau das lässt sich eben in BS beobachten.
@ "Freund der vielen Worte"
Genau dies lässt sich in BS eben nicht beobachten, wenn man die Entwicklung der letzten 10 Jahre analysiert.
Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?
Verfasst: Fr Aug 05, 2011 11:07
von AlexDeLarge
Die Zuschauerzahlen sind also genauso wie vor 10 Jahren?
Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?
Verfasst: Fr Aug 05, 2011 12:23
von kurupt
AlexDeLarge hat geschrieben:Die Zuschauerzahlen sind also genauso wie vor 10 Jahren?
Was ist denn aus deiner Sicht "der Sponsor", der da war und jetzt weg ist und an dem alles lag? Jägermeister stieg erst 1999 ein, da war der Boom hier schon groß - deswegen sind sie ja überhaupt eingestiegen. 1998 waren fast 9.000 Lions-Fans
in Hamburg beim Finale
Meiner Meinung nach lag es eher an der/den Person(en), die die Sache in Braunschweig und Hamburg in die Hand genommen haben. Leider kann man mit nur 1-2 Teams keine ganze Liga auf Dauer auf ein höheres Niveau heben was Attraktivität angeht und an anderen Standorten wurde so weiter gemacht wie bisher (was kein Vorwurf sein soll).
Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?
Verfasst: Fr Aug 05, 2011 13:54
von fallingdown
AlexDeLarge hat geschrieben:Die Zuschauerzahlen sind also genauso wie vor 10 Jahren?
Genau diese Antwort habe ich erwartet.

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?
Verfasst: Sa Aug 06, 2011 14:50
von Prime
@AlexDeLarge
Deine Ansicht, dass es für Football in Deutschland keinen Ausweg aus der Nichtwahrnehmung in der Bevölkerung gibt, teile ich nicht. Für einen kurzen Zeitraum hast du vielleicht Recht. Doch muss das ewig so bleiben? Ich denke nicht! Dafür hab ich im folgenden ein paar Gründe aufgeführt.
Erstens: Es gibt genug Beispiele in Deutschland, bei denen Randsportarten ihre Popularität signifikant erhöht haben und in der Lage waren, eine schlafende Nachfrage zu wecken. Nicht-Ballsportarten haben regelmäßig gezeigt, dass sie ins öffentliche Interesse rücken können. Beispielsweise Tennis, Formel 1, Skispringen und Radsport. Auch diese Sportarten sind in der öffentlichen Wahrnehmung nach wie vor etabliert, auch wenn die Einschaltquoten vielleicht nicht mehr so immens sind wie zu deren besten Zeiten.
Ballsportarten ticken da etwas anderes. Hier geht es vor allem darum, die Markenstärke der Liga und der dazugehörigen Teams permanent zu erhöhen. Bestes Beispiel: Handball. Die HBL ist im Jahr 2011 um einiges populärer als noch vor 10 oder 20 Jahren. Die Einnahmen der Liga sind höher, mehr Sponsoren, bessere Hallen, die TV-Präsenz und die Zuschauerzahlen sind gestiegen. Mal schauen wie es im Jahr 2030 aussieht.
Basketball soll ja angeblich auch Jahr für Jahr Zuschauerzuwächse verzeichnen. Mittlerweile laufen die Spiele das Ganze Jahr über im Free-TV bei Sport1. Das alles zeigt jedenfalls, dass Sportarten aus der Versenkung plötzlich attraktiv fürs TV werden können.
Für Football hast du mit Österreich ja bereits selbst ein erfolgreiches Beispiel genannt. In den 70er Jahren gab es in Österreich wirklich niemanden, der Football kannte. Es ist also höchst beachtlich in welch kurzer Zeit man diesen Sport dort etabliert hat, auch wenn das Ganze in den nächsten Jahren noch auf Substanz überprüft werden muss. Aber Investitionen in große Events sind immer auch langfristig gut, weil sie bewirken, dass ein Teil der Konsumenten ein nachhaltiges Interesse für die Sportart entwickelt.
Zweitens: Football hat gegenüber anderen Sportarten strategische Vorteile, die für eine zunehmende Popularisierung des Sports beitragen können. Das jetzt auszuführen, würde zu sehr ins Detail gehen. Einige Stichworte, die mir spontan einfallen, seien genannt: Eventcharakter, Massentauglichkeit, Ansprache verschiedener Zielgruppen, familientaugliche Gameday-Atmosphäre, TV-Kompatibilität, Möglichkeit der Nutzung großer moderner Stadien, spektakuläres sportliches Geschehen.
Klar, es gibt auch Nachteile. Die Regeln sind relativ komplex, so dass es Neulinge schwer haben, sich mit dem Sport anzufreunden. Hinzu kommen die notwendigen großen Spielerkader, was dazu führt, dass Spielergehälter so große Kostenfaktoren darstellen, dass eine Gründung einer Profiliga erst möglich ist, wenn eine vergleichsweise hohe kritische Nachfragemasse erreicht ist. Sportarten wie Handball oder Basketball haben es da wesentlich einfacher.
Die angesprochenen Nachteile spielen allerdings langfristig keine Rolle, da sie nicht mehr relevant sind, wenn die Barrieren erstmal überwunden sind. Dafür wiederum braucht man einen sehr langen Atem.
Dass es kurzfristig nicht geht, hat die NFLE gezeigt. Die NFL hat in Europa so viel Geld ins Marketing und in Werbung investiert wie das in keiner anderen Mannschaftssportart getan wurde. Trotzdem konnte die Liga keine ausreichende Nachfrage wecken. TV-Sender wollten sich den hierzulande unbekannten Sport nicht einfach so aufdiktieren lassen, was ja auch richtig ist. Dafür hat der Footballsport einfach noch viel zu wenig geleistet. Andere Sportarten haben lange Traditionen und sich ihren Status über viele Jahrzehnte erarbeitet. Und genau dies muss Football auch erst tun. 30 Jahre Football in Deutschland sind doch gar nichts! Die ganzen Strukturen müssen sich erst noch entwickeln und das braucht halt alles seine Zeit.
Daran anknüpfend der dritte Grund: Langfristige Entwicklung. Was heißt das eigentlich? Man muss sich mal eins verdeutlichen: Der Sport und die Verankerung des Sports in der Gesellschaft steht doch gerade erst am Anfang. Wie lange gibt es denn das Produkt „Sport“ überhaupt schon? Vielleicht seit etwa 100 Jahren?
Das ist doch keine lange Zeit. Jedenfalls ist sie viel zu kurz, um rauszukriegen, welche Sportarten sich langfristig durchsetzen können. Damit sind ja nicht die nächsten 5, 10 oder 20 Jahre gemeint.
Die Welt verändert sich im Zeitablauf. Die Rahmenbedingungen in der Wirtschaft, der Politik und der Gesellschaft werden sich immer wieder verändern. Deswegen ist es auch schwer zu sagen, was in 200, 500 oder 1.000 Jahren sein wird. Und so viel Zeit braucht es halt, um herauszufinden, welche Sportarten sich in der Evolution behaupten können. Warum sollte man Football in Deutschland also jetzt schon abschreiben – nach gerade einmal 30 Jahren?
Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?
Verfasst: Sa Aug 06, 2011 19:04
von Ackymann
Prime hat geschrieben: Deswegen ist es auch schwer zu sagen, was in 200, 500 oder 1.000 Jahren sein wird.

Auf jeden Fall schreibst Du dann nicht mehr im FF

Hallelulja
...aber von dem Zeug was Du rauchst hätte ich auch gern was
