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Kopfgeld-Prämien auf Verletzungen gegnerischer Spieler

Verfasst: Sa Mär 03, 2012 13:41
von Prime
http://www.sport1.de/de/ussport/ussport ... 25955.html

Was soll man dazu sagen? Ein riesiges Desaster!

Unfassbar, dass so etwas von so vielen Leuten innerhalb der Saints-Organisation getragen und toleriert wurde und das Ganze erst Jahre später an die Öffentlichkeit kommt.

Ob solche Schlagzeilen helfen, in Deutschland und Europa Sponsoren für den Sport zu begeistern, wage ich mal zu bezweifeln :shock:

Zwar ist die NFL eine Sache für sich und man sollte da unterscheiden, trotzdem werden hier mit Sicherheit irreparable Schäden in der Außendarstellung des Sports entstanden sein. Angesichts dessen sind beispielsweise Bestrebungen, wie Football olympisch zu machen, wirklich eine Lachnummer :down:

Re: Kopfgeld-Prämien auf Verletzungen gegnerischer Spieler

Verfasst: Sa Mär 03, 2012 13:49
von Thalan
Ich denke mal, dass da Sanktionen im Bereich eines mittleren siebenstelligen Bereichs, mindestens drei wichtiger Picks (vielleicht zweite Runde dieses und nächstes Jahr und erste Runde nächstes Jahr. Den diesjährigen Erstrundenpick der Saints haben die Patriots.) und vielleicht sogar einiger Suspensions folgen werden. Performance incentives unter den Spielern sind ja noch in Ordnung und wahrscheinlich der Liga bekannt und geduldet, aber eine "Hit-Liste" widerspricht ja genau dem was Goddell erreichen will.

Re: Kopfgeld-Prämien auf Verletzungen gegnerischer Spieler

Verfasst: Sa Mär 03, 2012 14:59
von MIB #65
Pff,
ich versteh die Aufregung jetzt echt nicht. Ich hab auch in Deutschland schon genug Spiele gesehn, wo der Gameplan ganz klar war, den Playmaker des Gegners zu verletzen, und da ging es um nix. Die NFL ist Business, und wenn es dir einen Vorteil bringt, einen Gegner zu verletzen, warum diesen Vorteil nicht nutzen?
Ich selbst würde sowas als Coach nicht machen, aber die Aufregung, die deswegen produziert wird, versteh ich nun wirklich nicht. Ich halte das auch weder für überraschend noch sonstwas.

Re: Kopfgeld-Prämien auf Verletzungen gegnerischer Spieler

Verfasst: Sa Mär 03, 2012 15:50
von Charly Manske
Obwohl ich ja eher dazu neige, dem physischen Football den Vorzug zu geben und Roger Goodell diesen Sport m. E. langsam, aber sicher immer mehr kastriert 8) , sollte es hier reichlich Geldstrafen und auch lebenslange Sperren geben. Logo, Football soll hart sein, und ja, Verletzungen sind nun einmal Bestandteil des Spiels, aber eine Geldprämie ausrufen, um einen Kollegen einer Konkurrenzfirma vorsätzlich zu verletzen ist ja wohl absolut asozial und geht ja gar nicht :keule:. Würde mich mal interessieren, was der Gesetzgeber dazu sagt :?: Der Straftatbestand der vorsätzlichen Körperverletzung (für Spieler) bzw. der Anstiftung dazu (Coaches) sollte ja gegeben sein :down:. Ich mag Goodell und seinen Soft-Football nicht, aber dieses Asi-Pack sollte Berufsverbot kriegen :ugly:

Re: Kopfgeld-Prämien auf Verletzungen gegnerischer Spieler

Verfasst: Sa Mär 03, 2012 18:16
von Chicag0
Charly Manske hat geschrieben:Obwohl ich ja eher dazu neige, dem physischen Football den Vorzug zu geben und Roger Goodell diesen Sport m. E. langsam, aber sicher immer mehr kastriert 8) , sollte es hier reichlich Geldstrafen und auch lebenslange Sperren geben. Logo, Football soll hart sein, und ja, Verletzungen sind nun einmal Bestandteil des Spiels, aber eine Geldprämie ausrufen, um einen Kollegen einer Konkurrenzfirma vorsätzlich zu verletzen ist ja wohl absolut asozial und geht ja gar nicht :keule:. Würde mich mal interessieren, was der Gesetzgeber dazu sagt :?: Der Straftatbestand der vorsätzlichen Körperverletzung (für Spieler) bzw. der Anstiftung dazu (Coaches) sollte ja gegeben sein :down:. Ich mag Goodell und seinen Soft-Football nicht, aber dieses Asi-Pack sollte Berufsverbot kriegen :ugly:
kann ich nur zustimmen. football soll noch eine gewisse härte enthalten, aber die gezielte ausschaltung von spielern finde ich echt daneben.

Re: Kopfgeld-Prämien auf Verletzungen gegnerischer Spieler

Verfasst: Sa Mär 03, 2012 18:34
von Thalan
Die rechtlichen Aspekte daran werden hier sehr schön aufgeführt.

Re: Kopfgeld-Prämien auf Verletzungen gegnerischer Spieler

Verfasst: Sa Mär 03, 2012 18:45
von FoxWhiskey
Da werden bei den Saints wohl einige Köpfe rollen. Bei dem, was ich gelesen habe, wußten ja alle Verantwortlichen bei den Saints davon.
Eigner Tom Benson hatte ja von GM Mike Loomis die Einstellung dieser Praxis verlangt, was aber nicht geschehen war.

Re: Kopfgeld-Prämien auf Verletzungen gegnerischer Spieler

Verfasst: Sa Mär 03, 2012 22:19
von Prime
Thalan hat geschrieben:Ich denke mal, dass da Sanktionen im Bereich eines mittleren siebenstelligen Bereichs, mindestens drei wichtiger Picks (vielleicht zweite Runde dieses und nächstes Jahr und erste Runde nächstes Jahr. Den diesjährigen Erstrundenpick der Saints haben die Patriots.) und vielleicht sogar einiger Suspensions folgen werden.
Wäre in meinen Augen zu wenig. Dass die eingeweihten Coaches für 2-3 Jahre gesperrt werden müssten, wäre meine mindeste Forderung. Im Prinzip muss so ein Coach lebenslänglich gesperrt werden. Wer Spieler motiviert, andere Spieler zu verletzen, hat er in dem Sport nichts mehr zu suchen. Dann ist er vielleicht bei Ultimate Fighting oder sowas besser aufgehoben.

Auch solche Strafen wie Erstrundenpicks sind lächerlich. So ein Draft-Pick kann immer auch ein Flop werden. In dem Fall wäre die Strafe dann gleich null gewesen. Geldstrafen sind auch lächerlich. Das kann immer irgendwie über andere Wege ausgeglichen werden. Außerdem trifft es nicht unbedingt die schuldigen Spieler / Trainer.
MIB #65 hat geschrieben:Die NFL ist Business, und wenn es dir einen Vorteil bringt, einen Gegner zu verletzen, warum diesen Vorteil nicht nutzen?
Weil es Körperverletzung ist?

Ganz zu schweigen von moralischen und ethischen Verfehlungen... Oder gibt es sowas wie moralische und ethische Bedenken in der NFL nicht?

Hoffentlich gibt es drakonische Strafen für solche Perversitäten.

Re: Kopfgeld-Prämien auf Verletzungen gegnerischer Spieler

Verfasst: So Mär 04, 2012 17:26
von deadsiege
Es geht aber nicht nur um die Saints. Auch die Bills und Skins stehen unter Verdacht. Angeblich ist das aber fast gang und gebe in der NFL. Mal sehen wie die Sache endet.

Re: Kopfgeld-Prämien auf Verletzungen gegnerischer Spieler

Verfasst: So Mär 04, 2012 17:48
von Chicag0
ich frage mich warum die spieler da überhaupt drauf eingehen. so ein paar tausend dollar sind doch eh nur ein tropfen auf dem heißen stein, bei den verträgen?!

Re: Kopfgeld-Prämien auf Verletzungen gegnerischer Spieler

Verfasst: So Mär 04, 2012 18:10
von tumor
@Manske: Wenn ich ehrlich bin, hätte ich solche Worte von dir nicht erwartet. Ich teile aber deine Meinung. Sehe es genau so!

Es gibt Sport der Körperlich sehr hart ist, und auch den weniger harten. Im Football, Rugby, Eishockey etc. muss man immer damit rechnen eine Verletzung davon zu tragen. Aber dieses Verhalten hat mit "Code of ethic" oder ganz einfach gesagt mit Sportsgeist nichts zu tun. Mir ist es egal um welches Team es sich handelt. Es gehört bestraft! Und zwar richtig!
Wenn man erwischt wird ist man dran. Da spielt es auch keine Rolle wer es sonst noch macht oder getan hat.

Re: Kopfgeld-Prämien auf Verletzungen gegnerischer Spieler

Verfasst: Mo Mär 05, 2012 07:25
von JoelH
tumor hat geschrieben: Es gibt Sport der Körperlich sehr hart ist, und auch den weniger harten. Im Football, Rugby, Eishockey etc. muss man immer damit rechnen eine Verletzung davon zu tragen. Aber dieses Verhalten hat mit "Code of ethic" oder ganz einfach gesagt mit Sportsgeist nichts zu tun. Mir ist es egal um welches Team es sich handelt. Es gehört bestraft! Und zwar richtig!
Wenn man erwischt wird ist man dran. Da spielt es auch keine Rolle wer es sonst noch macht oder getan hat.
Sehe ich absolut genauso! Gerade in Sportarten in denen es auch körperlich zugeht ist Fairness unabdingbar, gerade weil es eben sowieso schon auf die Knochen geht!

Re: Kopfgeld-Prämien auf Verletzungen gegnerischer Spieler

Verfasst: Mo Mär 05, 2012 09:01
von Benutzer 888 gelöscht
Chicag0 hat geschrieben:ich frage mich warum die spieler da überhaupt drauf eingehen. so ein paar tausend dollar sind doch eh nur ein tropfen auf dem heißen stein, bei den verträgen?!
Ist doch klar wieso! Die Jungs sind notisch klamm. Der durchschnittliche NFL Pro ist nach 4 Jahren nach Ende der Karriere pleite und meist hat er während seiner Zeit schon kaum Geld übrig weil er alles und jeden um sich herum finanzieren muss.

Der Spruch ist alt aber wahr: Du bekommst den Mann aus dem Getto aber das Getto nicht aus dem Mann.

Und ich bin, auch in Deutschland, der Meinung das es in Ordnung ist den Keyplayer hart zu attackieren und ihn spielerisch so aus dem Spiel zu nehmen. Daher finde ich Prämien für Sacks und Tackle for Loss absolut in Ordnung.

Aber Geld zu zahlen für Cart Offs ist zu viel des guten.
Wobei ich weiß, dass es in Deutschland auch Teams gab und vielleicht noch gibt, die für Verletzungen von Spielern Prämien ausgemacht haben. Sei es die obligatorische Kiste Bier oder auch Bargeld.

Re: Kopfgeld-Prämien auf Verletzungen gegnerischer Spieler

Verfasst: Mo Mär 05, 2012 12:50
von Firemaniac
Bonuszahlungen für gute Defensivleistungen (Interceptions/Tackles/PD´s etc.) sind üblich und Bestandteil der Arbeitsverträge.

Es gibt allerdings einen himmelweiten Unterschied zwischen Boni für im Gamebook statistisch nachprüfbaren Erfolg oder sehr individiuelle Zahlungen, an der Salary Cap vorbei, für Knock-Out oder Late Hits, geschweige denn für Aktionen, die gegnerische Spieler aus dem Spiel befördern. Da sind solche Tricks wie das Picksen mit einem Finger durchs Helmgitter ins Auge des Gegenspielers Kinderkram.

DC Williams ist ein kreativer DC, dessen unbestreitbare fachliche Kompetenz nun leider in den Hintergrund rückt. Seine Tage sind wahrscheinlich gezählt und seine Karriere am Ende, denn die hiermit verbundene Presse ist genau das, was der Commissioner nicht will. Ein Bauernopfer wird gesucht. Der steuerliche Aspekt und natürlich die Möglichkeit versteckter Spielerentlohnung sind die Fallstricke für Williams.

Falls es schriftliche Beweise oder mehrere glaubwürdige Zeugenaussagen gibt, daß er, und sei es aus eigener Tasche, für Verletzungen anderer Spieler gezahlt hat, ist dies Anstiftung zur Körperverletzung. Die zivilrechtlichen Schadensersatzklagen werden ihn dann runieren.

(Ironie an )Zum Glück ist das nur ein bedauerlicher "Einzelfall", der durch das entschiedene Eingreifen seitens der NFL und ihrer Kontrollinstanzen aufgedeckt wurde, denn NFL-Football ist ein transparenter und sauberer Sport (Ironie aus).

Re: Kopfgeld-Prämien auf Verletzungen gegnerischer Spieler

Verfasst: Mo Mär 05, 2012 14:14
von _pinky
Wenn der privatrechtlich zu Schadensersatz verknackt wird, rollt die Prozesslawine im Land der unbegrenzten Forderungsmöglichkeiten erst richtig an. Wenn jeder zweite EX-NFLer seine Rente aufpeppen will, wirds erst richtig dreckig.