Stadionfrage in Dresden - Monarchs-Fans beräumen Dynamo-Müll
Verfasst: Mo Aug 15, 2005 14:27
Ja, auch in Dresden ist es mit dem harmonischen Miteinander von Dynamo und Monarchs nicht immer zum Besten bestellt. Die Monarchs mussten das Stadion nach einem Spiel von Dynamo selbst beräumen, um am nächsten Tag spielen zu können.
Alles Müll oder was?
Von Robert Krauße
Was ist nur aus Dresdens Sportfamilie geworden? Gab es sie denn jemals? Statt der von vielen gewünschten Gleichberechtigung herrscht – so scheint es – „Diva“ Dynamo. Statt gerade die kleinen, finanziell schwächer gestellten Vereine der Landeshauptstadt mit der Routine eines professionell arbeitenden Fußballbundesligisten zu unterstützen, behindert gelb-schwarze Ignoranz das ungehinderte, fremde Vorankommen. So geschehen auch an diesem Wochenende.
Dynamo winkt ab
Schon weit vor der am Freitagabend stattfindenden Bundesliga-Partie Dynamo Dresdens gegen den SC Freiburg war für Dynamo-Geschäftsführer Volkmar Köster klar: „Wir sehen uns erst am Montag in der Lage, den entstandenen Müll dieses Ligaspieltages aus dem Rudolf-Harbig-Stadion zu entfernen. Wenn die Footballer der Dresden Monarchs am Sonnabend ihrem Sport nachkommen wollen, müssen sie sich darauf einstellen.“ Eine Reaktion, die vielerorts für Unverständnis sorgte, die eigentlich Betroffenen jedoch scheinbar wenig schockte. „Wir wollen allen Footballinteressierten das gewohnte Monarchs-Flair bieten. Ausweichmöglichkeiten wie das Steyer-Stadion sind dabei aufgrund des fehlenden Flutlichts, der Lage und Atmosphäre keine Alternative für uns. Diese Verantwortung haben wir nicht nur gegenüber den Fans, sondern auch gegenüber den Sponsoren der Dresden Monarchs. Ein anderes Stadion zu nutzen, würde bedeuten, einen Schritt zurück zu gehen, auf Dauer sogar die Bundesliga verlassen zu müssen. Dafür lieben wir unseren Sport zu sehr. Also räumen wir bereitwillig das Harbig-Stadion auf. So war und ist die Abmachung“, berichtet Monarchs-Präsident Sören Glöckner gelassen.
Nicht ein Wort der Beschwerde hört man in diesen Tagen aus Richtung der Dresden Monarchs. Vielmehr wurde die eigene Fan-Basis für einen Arbeitseinsatz mobilisiert. Das, was Dynamo Dresden nicht in 48 Stunden bewerkstelligen kann – oder will –, war in acht Stunden und von gerade einmal 20 Football-Enthusiasten besenrein erledigt. „Dafür sind wir dem Fanprojekt der Royal Friends mehr als dankbar. Ich war begeistert, wie sauber das Stadion war, befürchtete schon, in Teilen des Mülls antreten zu müssen“, so Glöckner.
Ist ein Fanclub so gut wie 38?
18 000 Dynamo-Fans feierten den Sieg ihrer Mannschaft. Ganze 20 Fans der Monarchs erlaubten ihrem Team, eine überzeugende 35:13-Klatsche gegen die Aufsteiger der Cologne Falcons überhaupt zelebrieren zu können. 36 große Müllsäcke sammelten sich noch vor dem eigentlichen Kick-off an, bis drei Stunden vor Spielbeginn schwitzten die Helfer beim Säubern der Ränge, Auf- und Abbau der Werbebanden sowie dem Herrichten des Spielfeldes. Das Projekt gelang, wartet aber schon heute auf seine Fortsetzung.
Bereits am 26. August bestreitet Dynamo Dresden ein weiteres Heimspiel. Die Dresden Monarchs richten einen Tag später ihren Feldschlößchen Game-Day aus. „Wir werden wohl auch an diesem Wochenende das Rudolf-Harbig-Stadion für Fans und Hauptsponsor aus eigener Kraft säubern. Nicht zuletzt wollen wir damit zeigen, wie viel wert uns das Harbig-Stadion ist. Auch wenn es uns noch mehr Aufwand kosten sollte, wir werden ihn nicht scheuen“, ist sich Glöckner sicher. Auch wenn die Dresden Monarchs mit knapp 500 000 Euro Jahresetat nur einen Bruchteil der über acht Millionen gelb-schwarzen Euro aufweisen können. Auch wenn statt 38 Dynamo-Fanclubs nur einer der elbsächsischen Footballer existiert. Die Monarchs zeigen jene Tugenden, die mit Geld nicht zu kaufen sind – Sportsgeist, Fair Play und ein dickes Fell.
Den kompletten Artikel gibts hier:
http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... ?id=925743
Das soll kein Thread sein, um auf Fußball und die Stadtverwaltung (ja, auch das ist ein städtisches Stadion!) zu schimpfen, sondern um vielmehr den Fans danke zu sagen, die mit angepackt haben. Ohne die hätte das Spiel nicht stattfinden können und ohne die wird auch das Spiel in 2 Wochen gegen Düsseldorf nicht stattfinden.
Danke!

Alles Müll oder was?
Von Robert Krauße
Was ist nur aus Dresdens Sportfamilie geworden? Gab es sie denn jemals? Statt der von vielen gewünschten Gleichberechtigung herrscht – so scheint es – „Diva“ Dynamo. Statt gerade die kleinen, finanziell schwächer gestellten Vereine der Landeshauptstadt mit der Routine eines professionell arbeitenden Fußballbundesligisten zu unterstützen, behindert gelb-schwarze Ignoranz das ungehinderte, fremde Vorankommen. So geschehen auch an diesem Wochenende.
Dynamo winkt ab
Schon weit vor der am Freitagabend stattfindenden Bundesliga-Partie Dynamo Dresdens gegen den SC Freiburg war für Dynamo-Geschäftsführer Volkmar Köster klar: „Wir sehen uns erst am Montag in der Lage, den entstandenen Müll dieses Ligaspieltages aus dem Rudolf-Harbig-Stadion zu entfernen. Wenn die Footballer der Dresden Monarchs am Sonnabend ihrem Sport nachkommen wollen, müssen sie sich darauf einstellen.“ Eine Reaktion, die vielerorts für Unverständnis sorgte, die eigentlich Betroffenen jedoch scheinbar wenig schockte. „Wir wollen allen Footballinteressierten das gewohnte Monarchs-Flair bieten. Ausweichmöglichkeiten wie das Steyer-Stadion sind dabei aufgrund des fehlenden Flutlichts, der Lage und Atmosphäre keine Alternative für uns. Diese Verantwortung haben wir nicht nur gegenüber den Fans, sondern auch gegenüber den Sponsoren der Dresden Monarchs. Ein anderes Stadion zu nutzen, würde bedeuten, einen Schritt zurück zu gehen, auf Dauer sogar die Bundesliga verlassen zu müssen. Dafür lieben wir unseren Sport zu sehr. Also räumen wir bereitwillig das Harbig-Stadion auf. So war und ist die Abmachung“, berichtet Monarchs-Präsident Sören Glöckner gelassen.
Nicht ein Wort der Beschwerde hört man in diesen Tagen aus Richtung der Dresden Monarchs. Vielmehr wurde die eigene Fan-Basis für einen Arbeitseinsatz mobilisiert. Das, was Dynamo Dresden nicht in 48 Stunden bewerkstelligen kann – oder will –, war in acht Stunden und von gerade einmal 20 Football-Enthusiasten besenrein erledigt. „Dafür sind wir dem Fanprojekt der Royal Friends mehr als dankbar. Ich war begeistert, wie sauber das Stadion war, befürchtete schon, in Teilen des Mülls antreten zu müssen“, so Glöckner.
Ist ein Fanclub so gut wie 38?
18 000 Dynamo-Fans feierten den Sieg ihrer Mannschaft. Ganze 20 Fans der Monarchs erlaubten ihrem Team, eine überzeugende 35:13-Klatsche gegen die Aufsteiger der Cologne Falcons überhaupt zelebrieren zu können. 36 große Müllsäcke sammelten sich noch vor dem eigentlichen Kick-off an, bis drei Stunden vor Spielbeginn schwitzten die Helfer beim Säubern der Ränge, Auf- und Abbau der Werbebanden sowie dem Herrichten des Spielfeldes. Das Projekt gelang, wartet aber schon heute auf seine Fortsetzung.
Bereits am 26. August bestreitet Dynamo Dresden ein weiteres Heimspiel. Die Dresden Monarchs richten einen Tag später ihren Feldschlößchen Game-Day aus. „Wir werden wohl auch an diesem Wochenende das Rudolf-Harbig-Stadion für Fans und Hauptsponsor aus eigener Kraft säubern. Nicht zuletzt wollen wir damit zeigen, wie viel wert uns das Harbig-Stadion ist. Auch wenn es uns noch mehr Aufwand kosten sollte, wir werden ihn nicht scheuen“, ist sich Glöckner sicher. Auch wenn die Dresden Monarchs mit knapp 500 000 Euro Jahresetat nur einen Bruchteil der über acht Millionen gelb-schwarzen Euro aufweisen können. Auch wenn statt 38 Dynamo-Fanclubs nur einer der elbsächsischen Footballer existiert. Die Monarchs zeigen jene Tugenden, die mit Geld nicht zu kaufen sind – Sportsgeist, Fair Play und ein dickes Fell.
Den kompletten Artikel gibts hier:
http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... ?id=925743
Das soll kein Thread sein, um auf Fußball und die Stadtverwaltung (ja, auch das ist ein städtisches Stadion!) zu schimpfen, sondern um vielmehr den Fans danke zu sagen, die mit angepackt haben. Ohne die hätte das Spiel nicht stattfinden können und ohne die wird auch das Spiel in 2 Wochen gegen Düsseldorf nicht stattfinden.
Danke!


