Advances in Sports Neuropsychology and Concussion Management

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Endorphinia
DLiner
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Advances in Sports Neuropsychology and Concussion Management

Beitrag von Endorphinia »

IN Würzburg war ein Symposium zum Thema Advances in Sports Neuropsychology and Concussion Management.
Es waren Teilnehmer aus 3 Kontinenten und 10 Ländern da.
Hauptredner waren Christopher Nowintzki (NFLPA, Boston-University), Prof .Dr. McCrea (University Wisconsin) und die beiden Damen Magister Bernadette Grubinger und Magister Veronika Kreitmayr vom REDBULL Trauma Centre Thalgau sowie Fr. Dr. Feddermann FIFA Assessment Centre Zürich

Summary:
Bzgl. den langfristigen Folgen von Gehirnerschütterungen im American Football / Kontaktsportarten in Amerika weiß man letztlich noch nichts Genaues; Boston University hat in seiner „Brain-Bank“ verstorbener Athleten gerade mal so 170 Gehirne untersucht.
Eine alleinige Schuld von „zu vielen“ Hits lässt sich zum momentanen Zeitpunkt bezogen auf alle Kontaktsportarten nicht beweisen, da sich Disposition, Medikamenten- und Dopingeinnahme, Leistungsdruck etc. nicht einfach ausschließen lässt.

Was sich klar sagen und beweisen lässt, ist die Gefahr des Second Impact!
D.h. alle Beteiligten sollen darauf achten, dass Athleten, die die geringsten Zeichen einer Gehirnerschütterung zeigen nicht mehr am Spiel- oder Sportgeschehen teilnehmen.
Es sollen alle Maßnahmen bzgl. der Ersten Hilfe ergriffen werden.
Hier wären gerade die Physios, die meistens den ersten Kontakt zum Athleten haben, gefordert.

Die NFL reagiert, auch gerade wegen der Aussage von Fr. Obama, im Moment damit, dass sie die Referees auffordert, ein Auge auf die Spieler zu haben und im Zweifelsfall, das Spiel zu unterbrechen und den Athleten zur Sideline zu begleiten (nur NFL Empfehlung), ebenso wird das Spiel von Medizinern überwacht, die ein Auge auf „Spieler mit "gesundheitlich abweichendem Verhalten“ haben sollen.
(Man reagiert auf den öffentlichen Druck nur soviel, wie man gerade preisgeben möchte......)

Verschiedene Stellen der NFLPA denken darüber nach, das Alter für Tackle-Football wieder nach oben zu setzen, wann dies tatsächlich umgesetzt wird, ist vollkommen unklar und an verschiedene Lobbies gekopppelt….

Große internationale Sportverbände (Eishockey, LaCrosse, Rugby, Fussball, etc.) haben zum Teil Leitlinien geschaffen, die den jeweiligen Ländern vorgeschlagen wurden und größtenteils umgesetzt wurden…Bsp.: Ellenbogen-Regel beim Fußball
Die großen europ. Sportverbände empfehlen für die Sideline diagnosis, die Pocket SCAT 2, welche gerade von Fr. Dr. Feddermann FIFA Assessment Centre Zürich überarbeitet wird und im April 2013 gibt es die SCAT 3!!! Kann bei der FIFA kostenfrei angefordert werden.

Vielleicht fühlt sich der Eine oder Andere berufen, mal zu schreiben, wie in seinem Verein mit Gehirnerschütterungen umgegangen wird.
Zuletzt geändert von Endorphinia am Sa Mär 16, 2013 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
Anderl
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Re: Advances in Sports Neuropsychology and Concussion Manage

Beitrag von Anderl »

Endorphinia hat geschrieben:Die großen europ. Sportverbände empfehlen für die Sideline diagnosis, die Pocket SCAT 2, welche gerade von Fr. Dr. Feddermann IFAF Assessment Centre Zürich überarbeitet wird und im April 2013 gibt es die SCAT 3!!! Kann bei der FIFA kostenfrei angefordert werden.
Danke für den Beitrag, sicherlich äußerst hilfreich, aber ein kleine Frage:

"IFAF" oder "FIFA"? Kleiner, aber nicht ganz so feiner Unterschied! :wink:
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Endorphinia
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Re: Advances in Sports Neuropsychology and Concussion Manage

Beitrag von Endorphinia »

so jetzt habe ich meinen Schreibfehler korrigiert und gemarkert!! :oops: :oops: :oops: :oops:
ich hoffe jetzt ist wieder Jeder zufrieden!!
Anderl
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Re: Advances in Sports Neuropsychology and Concussion Manage

Beitrag von Anderl »

Endorphinia hat geschrieben:so jetzt habe ich meinen Schreibfehler korrigiert und gemarkert!! :oops: :oops: :oops: :oops:
ich hoffe jetzt ist wieder Jeder zufrieden!!
Habe ich mir doch gleich gedacht, daß die IFAF (oder auch EFAF, um alle Diskussionen diesbezgl. im Vorfeld gleich abzuwürgen) sowas nicht auf die Reihe bringen würde!
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x_o
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Re: Advances in Sports Neuropsychology and Concussion Manage

Beitrag von x_o »

Endorphinia hat geschrieben:Verschiedene Stellen der NFLPA denken darüber nach, das Alter für Tackle-Football wieder nach oben zu setzen, wann dies tatsächlich umgesetzt wird, ist vollkommen unklar und an verschiedene Lobbies gekopppelt….
Das hört sich eher nach C-Y-A an, als ob gehirnerschütterungen nur in der NFL passieren. Die meisten fällen geschehen in der untere Ligen, wie u.a. HS. Aber wann die schaden dort auftauchen kann die NFL nicht angeklagt werden.

Wir halten schon einen Augen auf unsere spieler. Wann einer Symptome zeigt nehmen wir Ihn vom feld.

Auch arbeiten wir daran dass die Spieler mit horizontal/vertikal leverage spielen und wann eine mit den Kopf reingeht wird er schon darauf hingewiesen dass das nicht hilfreich ist.
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Re: Advances in Sports Neuropsychology and Concussion Manage

Beitrag von der Le' »

viele Teams haben ja leider keinen Physio geschweige denn einen Teamarzt (mangels Geld, Kontakt bzw. Wille, Können und Manpower diese für sich zu gewinnen)
Mit Gehirnerschütterungen wurde in meinen bisherigen Teams folgendermaßen umgegangen:

- Coach oder Helfer wedelt dem angebummsten Spieler mit seiner Hand vor dem Gesicht rum und möchte wissen wieviele Finger seine Hand hat, nach bestandenen "Test" darf der Spieler weitermachen, hat er nicht bestanden bzw. wirkt er Kreislaufmäßig instabil, wird er zusammen mit einem Getränk auf der Bank abgesetzt

- Coach fragt: "Kannst du weiterspielen?", je nachdem wie der Spieler das "ja" antwortet, entscheidet der Coach ob der Spieler gleich ins nächste Play zurückdarf oder erstmal zusammen mit einem Getränk auf der Bank abgesetzt wird

- das Team des "Gameday-Sanka" wird herbeigerufen, um den Spieler unter die Lupe zu nehmen, kann der Spieler sich nicht mehr ausreichend wehren (90% der Fälle), wird ihm eine Infusion gelegt und er wird umgehend ins nächste Krankenhaus transportiert
(oft kam dann auch gleich ein Ersatz-Gameday-Sanka, wenn einer abtransportiert wurde, wie am Taxistand)

- irgendein Teammitglied ist Arzt oder Sanitäter und behandelt das Teammitglied an der sideline und leitet, falls nötig weitere Schritte ein

und das sind jetzt nur einige Beispiele, wollte eben mal kurz auf die Frage von Endorphinia eingehen.
Grundsätzlich war es meist so, umso tiefer die Liga umso vorsintflutartiger die Behandlungsmethoden (zB. Gaffa Tape als Allheilmittel bzw. als günstiger Physiotapeersatz)
*HOPP ETZ*
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