28:31 – Die Panther schlagen sich selber

Wie heißt es im Sport so schön? „Das Spiel ist zu Ende, wenn der Schiedsrichter abpfeift“ oder „Nach der Halbzeit kommt noch eine Halbzeit“. Wenn es die Sprüche nicht geben würde, die Panther hätten sie spätestens diese Saison erfunden.

Kurz nach der Halbzeit führten die Panther 28:10 gegen die Cologne Falcons und standen kurz vor dem ersten Saisonerfolg. Doch dann wechselte Falcons Headcoach den vorher an der Seitenlinie stehenden angeschlagenen amerikanischen WR der Kölner, Michael Washington ein, der zusammen mit QB Travis Cunningham die Falcons noch zu einem 31:28 bei den Panthern führte. Panther Headcoach Jörg Mackenthun meinte nach dem Spiel völlig zurecht: „Es ist wie die ganze Saison. Wir haben uns selber geschlagen!“

 

„Selber geschlagen“ galt wohl diesmal der Defense der Panther, die Blitze und Formationen nach der Pause nicht richtig spielten und so die Kölner förmlich zu Touchdownpässen ermunterten. „Zu 95% spielen wir eine hervorragende Defense, doch 5% machen wir die Fehler, die dazu führen, dass wir die Spiele immer verlieren!“ unterstrich Mackenthun das derzeitige Problem der Raubkatzen.

Was noch dazukommt sind Strafen, die dafür sorgen, dass der Gegner im Spiel gehalten wird. Dies zeigte schon der erste Drive der Falcons, wo die Panther für drei Kölner Firstdowns sorgten. Beim ersten Puntversuch der Falcons standen auf einmal 12 Panther auf dem Feld, dass zum ersten Kölner Firstdown führte. Eine Interception von DB Daniel Slupinski wenig später wurde durch ein Late Hit auf Cunningham revidiert. Eine Passbehinderung von DB Till Slupinski brachte Köln beim dritten Versuch bis kurz vor die Düsseldorfer Endzone. Trotz dieser Strafen erzielten die Falcons nur ein Fieldgoal, dass zum 3:7 Anschluss führte.

 

Vorher hatte Panther QB Andreas Trebski, der den verletzten QB Philipp Lux vertrat, mit einem 6 Yard Pass auf WR Brent Adkins für die Düsseldorfer Führung gesorgt. Welches Potential Trebski hat, zeigte er in der ersten Hälfte, als er insgesamt drei Touchdowns warf, wobei der Pass vom Panther Spielmacher auf Adkins über 58 Yards auf Düsseldorfer Seite zu wahren Freudentänzen führte. Und weiter ging es mit der Trebski Show: Nach dem Kölner Anschlusstouchdown von RB Chatziamanetoglu erhöhten WR Alexander Stolz und RB Rene Büttner zur zwischenzeitlichen 28:10 Führung für die Panther.

 

Doch dann war Schluss mit lustig. Falcons Headcoach Michael Davis brachte nach diesem Spielstand WR Michael Washington auf den Platz. Falcons QB Travis Cunningham hatte damit endlich seine Anspielstation auf dem Platz. Drei Touchdowns für die Falcons, zwei durch Washington besiegelten das Düsseldorfer Schicksal an diesem Tag. Auch ein letzter Drive, als die Panther an der 22 Yard Line der Kölner standen, konnten nicht genutzt werden. Viermal fand Trebski Anspielstationen in der Kölner Endzone. Dreimal passte die Falcons Defense sehr gut auf, ein Pass von Trebski auf Adkins war zu hoch. „Ein Fieldgoal zum Ausgleich habe ich nicht schießen lassen, weil mir Unentschieden ziemlich egal sind!“ erklärte Mackenthun hinterher, warum die Panther ein relativ sicheres Fieldgoal zum Unentschieden aus 32 Yards nicht geschossen haben. So schlossen die Panther die reguläre Saison 2005 mit 0:24 Punkten ab.

 

Beim Relegationsgegner gab es am Samstagabend eine Überraschung. Nicht wie von vielen vermutet die Berlin Rebels, sondern die Kiel Baltic Hurricanes kommen am 17./18.09 auf die kleine Kampfbahn, am 1./2.10 kommt es zum Rückspiel in Kiel. Kiel schlug im entscheidenen Spiel den Spitzenreiter Berlin Rebels mit 32:10 und konnten so den Berliner Vorsprung von 20 Punkten aufholen. Mackenthun: „Die Chancen gegen Kiel sehe ich bei 50%“.

 

Düsseldorf Panther – Cologne Falcons 28:31 (7-3,14-7,7-7,0-14)

 

350 Zuschauer

 

7:0 Brent Adkins 6 Yard Pass von Andreas Trebski, Pat Markus de Haer

7:3 Sascha Jungbluth 28 Yards Fieldgoal

14:3 Brent Adkins 58 Yard Pass von Trebski, Pat de Haer

14:10 Chatziamanetoglu 8 Yard Lauf, Pat Jungbluth

21:10 Alexander Stolz 10 Yard Pass von Trebski, Pat de Haer

28:10 Rene Büttner 4 Yard Lauf, Pat de Haer

28:17 Jan Winkler 18 Yard Pass von Travis Cunningham, Pat Jungbluth

28:24 Michael Washington 16 Yard Pass von Cunningham, Pat Jungbluth

28:31 Michael Washington 28 Yard Pass von Cunningham, Pat Jungbluth