Die gut umgesetzte Taktik der Berglöwen, schon in der ersten Halbzeit die Spieluhr durch Laufspiel über ihren Top-Runningback Michael Davis zu kontrollieren, ging zunächst auf. Denn die Langenfelder Defense bekam Davis nicht in den Griff. Der Angriff der Longhorns stand in Durchgang eins gerade mal für drei Angriffssequenzen auf dem Platz, verlor aber zwei mal wieder den Ball an Lübeck durch Fumbles. Dabei war der zweite Fumble von einer unschönen Szene kurz vor der Halbzeit begleitet: nach einem fairem Tackle von Free Safety Ronald Seers kurz nach Sicherung eines weiten Passes durch Thomas Jung verlor dieser wiederholte male das Bewusstsein und musste lange behandelt werden. Jung musste ins Krankenhaus abtransportiert werden. Doch trotz dieses Rückschlages berappelten sich die Horns, mussten aber noch Lübecker Punkte in der 2. Halbzeit hinnehmen. Trotzdem gaben die Horns nie auf, glaubten bis zum Schluss an den Sieg und setzten ihren unbedingten Siegeswillen in Erfolg um. Im vierten Quarter – ohnehin als Horns-Quarter beschrien – drehte der Gastgeber dann noch einmal mit einem Kraftakt, Nerven aus Stahl sowie 21 Punkten den Spieß um und errang den vielumjubelten Sieg. Es war bereits das zweite Langenfelder Comeback kurz vor Schluss in der laufenden Saison.

Direkt ihre erste Angriffssequenz nutzten die Cougars, um über vier First Downs und ausgiebigem Laufspiel über Davis zur 7:0-Führung durch Nikolas Brunstamp per 1 yard-Lauf (Zusatzkick Andre Klöhn). Nach einem Fumble bei der Ballübergabe auf Langenfelds Quarterback Drew Hill noch im ersten Viertel konnten die Gäste aus dem hohen Norden sogar auf 14:0 per Lauf von Davis dann im zweiten Viertel erhöhen (Zusatzkick Klöhn). Die Horns antworteten zum 7:14 per Pass von Hill auf Jens Walter über 10 yards (Zusatzkick Marcel Kirchner). Nach der Verletzung von Jung sicherte sich Lübeck ein Fieldgoal über 46 yards von Klöhn zum 7:17-Halbzeitstand.

Sofort zum Start der zweiten Halbzeit zeigten die Longhorns, dass sie hier nicht als Verlierer vom eigenen Platz gehen wollten, als Hill über 39 yards Florian Zuber zum 14:17-Anschluss bediente (Zusatzkick Kirchner). Doch Lübeck konterte und schob sich von der eigenen 36-yard-Linie bis auf die 11-yard-Linie vor, won wo aus abermals Davis über 11 yard per Lauf zum 14:24 vollendete (Zusatzkick Klöhn). Doch so richtig rund ging es erst im Schlussviertel. Zunächst spielten die Horns einen vierten Versuch an ihrer eigenen 22-yard-Linie ohne Erfolg aus und mussten wenig später ansehen, wie Davis die 31:14-Führung über 7 yards erlief. Mit einem Passfeuerwerk von Hill auf Walter überbrückten die Horns das Spielfeld. Olaf Fries war es dann vorbehalten, einen 14-yard Pass von Hill in der Endzone zum 21:31 zu komplettieren (Zusatzkick Kirchner). Auf Seiten der Lübecker musste Davis nun aus dem Spiel ausscheiden und das machte sich sofort bemerkbar. So stoppte die Horns-Defense die Cougars, die ihrerseits nur bis zur eigenen 37-yard-Linie befreien konnten. Mit abwechselnden Hill-Pässen auf Fries und Walter marschierte Langenfeld vor bis zur gegnerischen 15-yard-Linie. Von dort fand Hill in Walter einen dankbaren Abnehmer seines Passes in der Endzone zum 28:31-Spielstand (Zusatzkick Kirchner). Bei knapp drei Minuten verbleibender Spielzeit sicherte Mario Corosidis einen durch Kirchner getretenen Onsite Kick, den ein Lübecker Spieler in der ersten Reihe nach vorne von der Brust abtropfen ließ. Die Horns hatten den Ball in der Hälfte der Lübecker. Mit Pässen auf Zuber und einem Quarterback-Keeper kamen sie bis vor an die 14- yard-Linie der Gäste. Hill bediente Christian Richter in der Endzone, der mit einer spektakulären Aktion den Ball zum 35:31-Sieg sicherte (Zusatzkick Kirchner).

Bereits nächste Woche Sonntag geht es für die Longhorns nach Lübeck (Kick Off 15 Uhr) zum Rückspiel.