A Whole Lotta Love

Kelvin Love erzielt seinen 100.sten Touchdown für die Löwen - Vor heimischer Kulissen mit 8.966 Zuschauern bezwangen die Braunschweig Lions ihren Erzrivalen aus Hamburg klar mit 34:14 (10:0/8:14/9:0/7:0). Mit dem Sieg auf dem neu verlegten Rasen im Stadion an der Hamburger Strasse sichern sich die Lions die bestmögliche Ausgangsposition im Rennen um die Play-Off Plätze.

Die Lions begannen druckvoll mit variablem Lauf und Passspiel über Kelvin Love und Bruce Molock. Schnell erreichten Sie die Redzone der Devils, doch die Verteidigung der Hamburger hielt stand, ein Pass in die Endzone auf Eric Yuma war überworfen und so mussten sich die Braunschweiger mit einem Fieldgoal aus 31 Metern von Steffen Dölger zum 3:0 begnügen. Ryan Maiuri führte anstelle des verletzten etatmäßigen Spielführers Doug Baughman den Angriff der Devils, musste aber schon nach 3 Versuchen aufgrund der souveränen Arbeit der Braunschweiger Defense wieder vom Feld. Im Gegenzug düpierte Adrian Rainbow im Zusammenspiel mit Kelvin Love gleich zwei Mal die Abwehr der Devils. Einmal durch einen Screenpass, den Kelvin Love mit großem Einsatz und mit Hilfe seiner vorblockenden Teamkameraden in 30 Meter Raumgewinn verwandelte und dann Adrian Rainbow mit einem punktgenau getimten tiefen Pass an die 3 Meter Linie direkt in die Hände von Kelvin Love, der sich dann vom eigenen Schwung in die Endzone tragen ließ. Damit markierte seinem 100.sten Touchdown im Trikot der Braunschweig Lions, das Publikum honorierte diese außergewöhnliche Leistung mit Standing Ovations. Nach dem von Steffen Dölger erfolgreich verwandelten Zusatzversuch führten die Lions mit 10:0.

 

Die Devils schafften es im Gegenzug, die Abwehr der Lions ein ums andere Mal auszuspielen. Mit der Mobilität des Ryan Maiuri, der in dieser Hinsicht an Spieler wie Michael Davis, Tyler Grovesteen oder Matt Cannon erinnerte, gelang es den Devils, den Ball kontinuierlich in Richtung Endzone der Lions zu bewegen. Braunschweigs Abwehr fiel es sichtlich schwer, sich auf die verschiedenen Angriffsoptionen einzustellen. Dabei mussten die Devils von Beginn an nicht nur auf QB Baughman verzichten, mit Sascha Gerasimov, Marico Gregerson und Julian Spohr fehlte den Hamburgern verletzungsbedingt gleich ein ganzes Quartett hochkarätiger Angreifer. Allerdings konnten die Devils dieses Manko zumindest in der ersten Halbzeit mit viel Kampf- und Risikobereitschaft ausgleichen. Ryan Maiuri war es dann auch, der den energischen Drive mit einem Keep zum Touchdown abschließen konnte. Per Madsen verwandelte den Extrapunktversuch zum 10:7 Anschluss. Bei den Lions klappte im Gegenzug erstmal gar nichts, schnell mussten sie den Ball per Punt abgeben, die Devils machten es allerdings auch nicht vie besser, so das auch sie schnell wieder das Angriffrecht abgeben mussten. Den Puntreturn übernahm Kelvin Love, der den Ball bis tief in die Hälfte der Devils tragen konnte, bevor ihn die Hamburger aus dem Spielfeld drängen konnten. Die restlichen Meter erledigte Bruce Molock im Tanzschritt zum Touchdown, den Zusatzversuch trug Mike Friese in die Endzone zum 18:7 Zwischenstand. Beim anschließenden Kickreturn kam es dann zu einer Rangelei, in Folge dessen Löwe Thorsten Ruthe des Feldes verwiesen wurde. Die Lions hatten erneut Probleme mit der Mobilität von Ryan Maiuri, der die Devils kurz vor Ende des zweiten Viertels in die Redzone der Löwen führte, dort zwangen die Lions Hamburg zunächst zum Fieldgoalversuch, der zwar misslang, aber durch ein „Running into the kicker“ blieb der Angriff der Devils am Leben. Andreas Nommensen fing den entscheidenden Pass von Ryan Maiuri zum Touchdown, Per Madsen kickte den Zusatzversuch durch die Stangen und verkürzte somit zum 18:14 Halbzeitstand.

 

Nach der Halbzeitpause konnte die neu justierte Abwehr der Lions den ersten Angriff der Devils früh stoppen. Mit zwei Big Plays über Kelvin Love standen die Lions schon wieder in der Hamburger Redzone, doch nach einem überworfenen Pass auf Jörg Heckenbach mussten sich die Lions erneut mit einem Fieldgoal begnügen. Steffen Dölger brachte die 3 Punkte dafür sicher aufs Scoreboard, Braunschweig führte nunmehr mit 21:14. Hamburgs Offense gelang es erneut nicht, sich lange auf dem Feld zu behaupten. Braunschweig nutzte das Momentum, Bruce Molock tänzelt die blauen Teufel förmlich schwindelig und mit zwei großartigen Läufen über 22 und 36 Meter sorgte er für die Vorentscheidung in der Begegnung. Der Versuch einer Conversion durch Pass von Mike Friese auf Sebastian Reilmann misslang, die Lions führten nunmehr mit 27:14. Hamburgs Offense kämpfte zwar verbissen und leidenschaftlich gegen die Abwehr der Braunschweiger, doch die erwies sich in dieser zweiten Halbzeit als unüberwindbares Bollwerk. Zwar gelang es Hamburgs Verteidigung auch endlich wieder, die Lions zum Punten zu zwingen, nur die Erholungspause durch die Offense geriet wieder einmal zu kurz.

 

Aus Hamburger Sicht konnte man sagen: Wenn man schon kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu. Als Bruce Molock beim Tackle den Ball verliert, ist es anstatt einem Devil O-Liner Raphaael Llanos–Ffarfan, der der Ball nicht nur sichern, sondern auch noch ein paar Meter nach vorne tragen kann. Der darauf folgende tiefe und erneut punktgenaue Pass von Adrian Rainbow auf Kelvin Love setzte zusammen mit dem verwandelte Extrapunkt von Steffen Dölger den würdigen Schlusspunkt im 34-ten Duell der Erzrivalen.

 

Ein wunderbarer Sieg für die Lions auf einem neuen, nicht minder wunderbaren Rasen im Stadion an der Hamburger Strasse. Bärenstarke Defense, Big-Play Offense. Die Lions bleiben in der GFL-Nord das Maß der Dinge, streben mit Volldampf in Richtung Nordmeisterschaft und Heimrecht in den Play-Offs. Um die übrigen Play-Off Plätze wird der Kampf allerdings so spannend wie noch nie. Nach der Niederlagen der Dresden Monarchs gegen die Düsseldorf Panther (7:13) und der Cologne Falcons gegen die Berlin Adler (12:32) trennen den Tabellenzweiten und den Tabellenletzten lediglich 2 Pluspunkte. Hier kann schnell bereits eine Niederlage zwischen Relegation oder Play-Off Teilnahme entscheiden. In der GFL-Süd hingegen blieben Überraschungen aus. Marburg kam gegen Darmstadt zu einem deutlichen 35:0, Stuttgart siegte souverän 42:7 gegen die Saarland Hurricanes und Schwäbisch Hall behielt über die Munich Cowboys mit 43:13 ebenfalls die Oberhand. Für die Lions geht es in 14 Tagen in Berlin gegen die erstarkten Adler. Wir erinnern uns nur ungern an die Niederlage im letzten Jahr, als der Luftangriff der Adler über 600 Meter Raumgewinn gegen die Lions erzielen konnte. Die Nationalspieler hingegen bereiten sich auf das EM Qualifikationsspiel Deutschland gegen Dänemark am nächsten Samstag (5. August) in Flensburg vor.

 

Stimmen zum Spiel:

 

Robert Koster: „Wir haben in der Defense zu viele Big Plays und dritte Downs – Neckbraker- der Lions zugelassen und so das Spiel vergeigt. Die Offense hat sich das Herz raus gekämpft und im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihr Bestes gegeben.“

 

Joe Roman: „Natürlich macht es keinen Spaß, gegen die Braunschweig Lions zu verlieren, aber Braunschweig hat verdient gewonnen. Spiele gegen solche großen Teams helfen uns, besser zu werden. Wir haben vor den Play-Offs noch 4 Spiele vor uns, die wir gewinnen wollen, wie dieses übrigens auch, und wir müssen jetzt einen Schritt nach dem nächsten machen um die noch bestmögliche Ausgangsposition für die Play-Offs zu erreichen.“

 

Olaf Fischer: „Ob ich Bälle bekomme oder nicht, ist nicht wichtig, es zählt nur das Team. Solange wir Wide-Receiver blocken, kann Molock laufen. Gegen Berlin wird es deutlich schwerer werden als im Hinspiel. Berlin hat noch die Chance auf die Play-offs“

 

Kent Anderson: „Wir konnten in der zweiten Halbzeit das Tackling verbessern, die verpassten Tackles in der ersten Halbzeit haben mich schon geärgert. Wir haben etwas von unserer Intensität zurück gewonnen, die wir im Verlauf der Saison und besonders in Marburg verloren hatten. Die Einstellung hat schon gestimmt.“

 

Scoring

 

Q1 03:00 Dölger, 31 Meter Fieldgoal

Q1 10:00 Love, 46 Meter Pass Rainbow, PAT Dölger

Q2 10:07 Maiuri, 2 Meter Lauf, PAT Madsen

Q2 18:17 Molock, 17 Meter Lauf, TPC Friese

Q2 18:14 Nommensen, 1 Meter Pass Maiuri, PAT Madsen

Q3 21:14 Dölger, 27 Meter Fieldgoal

Q4 27:14 Molock, 36 Meter Lauf, Conversion failed

Q4 34:14 Love, 32 Meter Pass Rainbow, PAT Dölger

 

Lions Offense Leaders

 

Adrian Rainbow vervollständigte 12 von 17 Passversuchen für 272 Meter Raumgewinn und 2 Touchdowns.

Bruce Molock erlief in 14 Versuchen 86 Meter Raumgewinn und 2 Touchdowns. Weiterhin fing er 2 Pässe für insgesamt 54 Meter Raumgewinn.

Kelvin Love fing 6 Pässe für 166 Meter Raumgewinn und 2 Touchdowns. Er erlief in 2 Versuchen weitere 25 Meter.

 

Blue Devils Offense Leaders

 

Ryan Mauiri vervollständigte 11 von 24 Passversuchen für 94 Meter Raumgewinn und 1 Touchdown. Er erlief in 21 Versuchen 90 Meter und 1 Touchdown

Maximilian v. Garnier fing 4 Pässe für 38 Meter Raumgewinn, Timo Zorn fing 2 Pässe für 39 Meter Raumgewinn.

Tiziano Bitetto erlief in 12 Versuchen 54 Meter Raumgewinn.

 

Lions Bone Check

 

Patrick Thegeder (Knieprobleme)

Marko Hildebrandt (Innenbandanriss)

Matthias Niemsch (Mittelohrentzündung)