A win is a win ....

Die Auftaktspiele der Berlin Adler gegen die Schwäbisch Hall Unicorns entwickeln sich langsam zu Kultspielen.

Nachdem in der letzten Saison das Spiel unerwartet spannend wurde, war der Ausgang des Spiels in dieser Saison auch alles andere als deutlich.

 

(c) Michael Zelter

Nach gewonnenem Cointoss legte die Offense der Adler los und punktete mit Estrus Crayton und Benjamin Scharweit (PAT) zur 7:0 Führung. Doch auch die Einhörner marschierten über das Feld und glichen zum 7:7 aus. Die Partie versprach einiges.

Langsam wurden die Verteidigungsreihen der Teams warm und nicht mehr jeder Drive führte zu Punkten. Vor allem Beau Coleman, der vom Fanclub zum MVP des Spiels gewählt wurde, als auch Elzie Anderson rückten dem schwäbischen Quarterback Ira Vandever nach Ansicht von Headcoach Gehrke (Unicorns) zu oft und zu dicht auf den Pelz. Einige Sacks waren die Folge. Die Unicorns versuchten mit Draw- und Screenplays dieser unangenehmen ‚Umarmung’ zu entgehen.

In dieser starken Phase im dritten Viertel verschafften sich die Adler einen komfortablen Vorsprung auf 28:14 Dank zweier Touchdowns von QB Pa’tell Troutmann, der zwei Touchdowns erlief. Der Herzschlag der Adlerfans verlangsamte sich deutlich, angespannte Gesichter zeigten ein fröhliches Lächeln. Auch im Fanblock der Unicorns, die mit über 300 Fans anreisten wurde es leiser.

Als die Offense der Adler dann wieder in Ballbesitz kam, fingen die Gästefans plötzlich mit einem lauten ‚Jetzt geht’s lo…oos’ an. Anfangs wurden sie noch vom heimischen Publikum belächelt. Schliesslich ist das eher ein Gesang für die eigene Offense. Aber die Gäste hatten offenbar den besseren Riecher. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Gäste plötzlich mit zwei Bigplays den Ausgleich schafften? Die Defense der Unicorns hatte sich zu diesem Zeitpunkt auf das Spielsystem der Adler besser eingestellt. Ursprünglich vorbereitet auf eine I-Formation, mit der die Adler ihr Vorbereitungsspiel bestritten, mussten sie nun gegen 4 Receiver verteidigen.

Der schon sicher geglaubte Sieg für die Adler rückte plötzlich in weite Ferne. Headcoach Kent Anderson resummierte in der anschließenden Pressekonferenz dann auch: „An dieser Stelle hätte das (Berliner) Team aus dem letzten Jahr das Spiel verloren. Dieses Jahr sind wir mental stärker und konnten mit dieser Wendung im Spiel besser fertig werden.“

Auf beiden Seiten des Spielfeldes bestimmten nun maßgeblich die Verteidiger den Ausgang des Spiels. So schafften es die Adler nicht noch einmal in die Endzone der Unicorns zu kommen. Kicker Benjamin Scharweit war es dann, der den Ausgang des Spiels „auf dem Fuߓ hatte. Mit einem 38 Yard Fieldgoal schoss er die Adler in eine31:28 Führung. Den Gästen fehlte anschließend die Zeit, um zu punkten.

Nächste Woche fahren die Adler jetzt nach Hannover zu den Musketeers. Die sind als Aufsteiger unbekannt und „unbekannt ist gefährlich“, prophezeite Headcoach Anderson. Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass die Musketeers mit ihrem ersten GFL-Spiel einen Sieg gegen die Saarland Hurricanes feierten. Auch dieses scheint also spannend zu werden