Nach einem freundschaftlichen und ergiebigen Gespräch mit Sport-Stadtrat Erhard Niedenthal wurde der Kompromiss gefunden, der sowohl den Planungen der Stadt Wiesbaden, als auch den Ambitionen der Phantoms in diesem Winter- und WM-"geplagten" Jahr entgegenkommt. Im August, rechtzeitig vor den finalen Spielen der mit Spannung erwarteten Saison, ziehen die Phantoms mit ihrem Zweitligateam aus dem Europaviertel aus und ins Stadion an der Berliner Straße ein.
So misst man sich am 12.August mit den Franken Knights und am 28.August mit den Black Hawks aus Plattling im Stadion, dass dann nach dem Willen aller Beteiligten der Gesprächsrunde ab 2007 dauerhaft die neue Heimat der Wiesbaden Phantoms Seniors werden soll.
"Wir freuen uns, trotz der widrigen Umstände, vor allem durch die in diesem Jahr winterbedingt nach hinten verschobenen Platzsperre im Sommer, diese Lösung gefunden zu haben und so vielleicht die möglicherweise entscheidenden Spiele um die Meisterschaft vor einer Kulisse spielen zu können, der unser kleines aber feines Sportfeld im Europaviertel einfach nicht mehr gewachsen ist", freut sich Manager Robert Schäffler über das Ergebnis des knapp dreistündigen Gesprächs mit Erhard Niedenthal.
Dieser hatte bereits im Vorfeld angekündigt, sich für die Wünsche und Belange der Phantoms im Rahmen seiner Möglichkeiten einzusetzen und half tatkräftig mit, diesen ersten wichtigen Schritt für die Zukunft der Phantoms zu tun.
So wird es nun eine "geteilte" Saison geben. Bis zur Sommerpause, dem Heimspiel gegen die Königsbrunn Ants am 8.Juli, spielen die Phantoms die ersten fünf Heimspiele an gewohnter Stelle im Europaviertel. Während der vierwöchigen Pause der Rasenschonphase werden dann die LKW's beladen, die das benötigte Equipment ins größere Stadion quer durch Wiesbaden transportieren werden.
"Wir hatten im letzten Jahr gegen Darmstadt und Kirchdorf jeweils knapp 700 Zuschauer im Europaviertel zu Gast. Das war natürlich eine riesige Kulisse, aber wir müssen auch an den Komfort für unsere Fans denken", schilderte Robert Schäffler die Probleme im Europaviertel, die bei einem Schnitt von über 550 Zuschauern vor allem auch in logistischer Hinsicht entstehen können.
Mit einer Sitzplatztribüne, die nur knapp 200 Plätze fasst und zudem noch Platz für den Sprecher und die Videoteams der Mannschaften bieten muss, ist das Europaviertel bei den Zweitliga-Spielen oftmals an der Grenze der Belastbarkeit angelangt. "Kommen noch, wie im letzten Jahr, die Kamerateams lokaler TV-Sender dazu, wird es richtig eng auf den besten Plätzen", weiß auch Bernd von Lapp, sportlicher Leiter der Phantoms zu berichten, der im Vorfeld der Gesprächsrunde bei einer Platzbegehung mit Vertretern des Sportamtes Wiesbaden auf die Problemzonen hinwies.
An der gewohnten Wirkungsstätte bleiben aber in jedem Fall die übrigen sechs Footballteams der Phantoms. Sowohl die Landesliga-Mannschaft, als auch die vier Jugendteams und das Senior Flag Team bestreiten ihre Heimspiele auch künftig im Europaviertel. "Bei den Spielen der Jugend und der zweiten Mannschaft ist das Europaviertel mit zu erwartenden Zuschauerzahlen zwischen 150 und 300 auch in Zukunft der perfekte Spielort für den Nachwuchs", so Bernd von Lapp.
Ab August also müssen sich Spieler und Fans der Phantoms in der 2.Bundesliga an eine Umgebung gewöhnen, die aber so neu gar nicht ist. Bereits 2004 bestritt man zwei Spiele an der Berliner Straße. Zur Saisoneröffnung gegen Hanau strömten ebenso 700 Zuschauer ins weite Rund, wie auch ein paar Monate später zum zwanzigsten Vereinsjubiläum, an dem die Munich Cowboys zu Gast waren.
Jeweils über 1.200 Zuschauer zog es gar in den Jahren 2000 und 2001 zu den Regionalliga-Derbys gegen die Mainz Golden Eagles in die größte Arena der Landeshauptstadt.
"Wir freuen uns drauf", beantwortete Head Coach Michael Treber übrigens knapp die Frage, ob eine neue Umgebung in einer entscheidenden Phase der Saison womöglich Auswirkungen auf sein Team haben könnte.