Es war ein an Yards gemessen armes Spiel - was die Spannung anging, das genaue Gegenteil. Beide Verteidigungsreihen leisteten ganze Arbeit und hielten ihre Gegenüber insgesamt unter 400 Yards. Zumindest auf Seiten der Adler wunderte das nicht, denn die Offensivreihe musste nicht nur auf Quarterback Paul Zimmermann und Starting Running Back Wesley Wieland, sondern auch auf einige Receiver verzichten. Insgesamt reisten die Gäste verletzungsbedingt mit nur 27 Aktiven an und sahen sich, wie im vergangenen Jahr auch schon, einer zahlenmäßig riesengroßen Übermacht gegenüber.
Bei unangenehmen 7°C, verbunden mit starkem Nordwestwind setzte das Gastteam die ersten Akzente. Ein von Robin Klafki eroberter Fumble bedeutete nach 33 Yards das Ende der ersten Angriffsbemühungen der Gastgeber. Im Gegenzug konnte Quarterback Bryan Zerbe seine Angriffsreihe nur bis in die gegnerische Red Zone führen, dann war Schluss. Nach Justin Kubins Fieldgoal aus 25 Yards Entfernung gingen die Adler in Führung, die nach einem Pass über 34 Yards von Bryan Zerbe auf Naji El-Ali mit anschließendem PAT von Justin Kubin auf 10:0 ausgebaut werden konnte.
Gut, dass die schwarz/gelben zwei Scores vorgelegt hatten, denn mit zunehmender Zeit kamen die Königlichen besser ins Spiel. Wieder fast ausschließlich durch Läufe ihrer beiden Running Backs Yazan Nasser und Max Bott kamen die Sachsen der Berliner Endzone immer näher. Die letzten beiden Yards überwand Quarterback Ferras El-Hendi dann selbst. Benjamin Jähnigen verkürzte mit PAT auf 10:7. Kurz danach musste die Defensivabteilung der Adler erneut auf das Feld, denn das Return-Team vergaß nach dem gegnerischen Kickoff an der eigenen 25 den Ball zu sichern. Aber so etwas passiert mitunter auch den Großen. Dieser Ballverlust blieb auch nach dem vierten Versuch, den die Gastgeber ausspielten, glücklicherweise folgenlos.
Auch nach der Pause setzten beide Defensivabteilungen ihre Gegner stark unter Druck und das Angriffsrecht wechselte mehrfach hin und her. Erst zu Beginn des Schlussabschnitts erreichten die Gastgeber wieder die Feldposition, die sie zuletzt vor ihrem ersten Score innehatten. Durch einen Pass über 8 Yards von Yazan Nasser auf Ferdinand Wenke und anschließendem PAT gingen die Monarchs mit 14:10 in Führung. Diese hatte bis kurz vor Ende des Spiels Bestand. Nach einer wiederum starken Verteidigungsleistung - Nelson Imasuen glänzte in diesem Dresdner Drive allein mit vier Solotackles - übernahmen die Adler bei unter zwei Minuten den Ball an der 45 der Goldhelme.
Genug Zeit für sie, um das Spiel nochmal zu drehen. Allein der erste Lauf von Bryan Zerbe verkürzte zusammen mit einer Strafe gegen die Gastgeber die Distanz um die Hälfte. Sein abschließender Lauf über drei Yards brachte die Gäste wieder in Führung. Es war aber bei nur zwei Punkten Vorsprung immer noch sehr knapp, denn die vorangegangene Conversion missglückte. Den schnellen Schlusspunkt setzten zwei Neulinge im Kickoffreturnteam der Adler, die einen Fumble forcierten und erobern konnten. Bryan Zerbe musste anschließend nur noch abknien.
Offense Coordinator Daniel Kiffner meinte nach dem Spiel: “Ich bin stolz auf jeden einzelnen in meinem Team. Wir brauchten heute schon wegen unserer dünnen Personaldecke vier Quarter Einsatz vom gesamten Team. Und diesen haben alle gezeigt.“ Head Coach Eric Schramm fügte hinzu: „Wir haben heute Charakter bewiesen. Der Weg war steinig aber wir haben diesen erfolgreich beschritten. Schon in der nächsten Woche warten die Spandau Bulldogs. Wir haben drei Trainingseinheiten Zeit, uns weiter zu verbessern.“