Alte Bekannte

Bewölkt und kalt, wie schon die ganze Woche in München war es auch am Sonntag im Münchner Dantestadion, als die GFL-Aufsteiger Munich Cowboys auf die Schwäbisch Hall Unicorns trafen, die als Topfavorit in der Südgruppe gelten.

Dabei traf man auf Haller Seite auf einige alte Bekannte aus früherer GFL-Zeit bei den Cowboys. Markus Schuster, Markus Schöpf und Stefan Grundmann waren bereits bei den Münchnern aktiv. Aber, auch bei den Cowboys konnte man wieder ein altes Gesicht begrüßen. Mit Ingo Seibert kam ein Spieler zurück, der das letzte mal vor drei Jahren seine Footballschuhe für die Cowboys schnürte.

 

Schwäbisch Hall gewann den Coin Toss und begann mit dem eigenen Angriff, der sich aber nach drei Versuchen recht schnell durch einen Punt vom Ball trennen musste. Die Cowboys begannen dafür besser und marschierten mit ihrem Angriff über das Feld. Der neue Cowboys-QB Cordell Roane konnte bei diesem Drive alle Pässe anbringen. Doch in der Red Zone war die Herrlichkeit vorbei und die Offense der Münchner kam nicht weiter, so dass man sich nach einem QB-Sack mit einem Field Goal-Versuch über 38 Yards begnügen musste. Der Kick von Andreas Antiochos war zu tief und konnte von der Abwehr der Einhörner geblockt werden. So wurde die erste Möglichkeit Punkte zu erzielen vergeben.

 

Hier machten es die Gäste dann besser als beim ersten mal, aber auch schneller. Durch einen langen Pass auf Markus Schöpf wurde CB Dan Judelbaum überrumpelt, so dass die Unicorns nach dem Touchdown und dem PAT mit 0:7 führten. Aber, die erwartete Antwort der Cowboys blieb erst einmal aus. Der bayerische Angriff kam nicht voran und so kamen die Gäste aus Schwäbische Hall wieder an das Spielgerät.

 

Diese nutzten ihre Chance und kamen bis an die 9-Yard-Linie der Gastgeber und als ihr Drive beim 4. und Goal fast beendet schien, beendete Ira Vandever die 0:7-Führung mit einem Lauf in die Endzone. Der PAT sorgte für eine komfortable 0:14-Führung für die Unicorns. Doch nun wachte auch die Offense der Münchner auf und Cordell Roane trieb seine Offense nach vorne. Mit eigenen Läufen und Pässen kam man bis an die 1-Yard-Linie der Haller. Von hier aus machte es Roane dann selbst mit einem Sneak und erzielte den ersten Touchdown der Cowboys. Der PAT durch Andreas Antiochos verkürzte auf 7:14.

 

In der nächsten Angrifsserie kam Schwäbisch Hall gut voran, doch kurz vor der Red Zone war Schluss mit lustig und den Unicorns blieb nur der Versuch eines Field Goals. Doch dieser wurde durch die Defense der Cowboys geblockt und die Münchner übernahmen an der eigenen 24-Yard-Linie den Ball und nun war das Momentum auf Seite der Gastgeber. Durch einen Pass auf Holger Blume und Mithilfe der Abwehr kam man bis zur 34-Yard-Linie der Haller. Dort hatte man dann schließlich 3. und 7. Cordell Roane war unter starkem Druck und manchmal sah es so aus, als wäre der Spielzug schon beendet. Aber, beim Rollout über die rechte Seite fand Roane seinen WR Michael Heldt frei auf dem Weg in die Endzone, wo dieser den Pass unbedrängt fangen konnte und zum 14:14, kurz vor der Pause, ausglich.

 

Die Schwäbisch Haller versuchten mit einer „No-Huddle-Offense“ vor der Pause noch Punkte zu erzielen. Doch die Defense hielt und Schwäbisch Hall versuchte ein Field Goal. Doch das sah nur so aus, denn aus der Field Goal Formation wurde ein Passspielzug ausgeführt. Dieser wurde jedoch von Pascal Maier abgewehrt, so dass es zur Halbzeit beim Stand von 14:14 blieb und man merkte, es geht was gegen die Unicorns und pünktlich zum Ausgleich zeigte sich die Sonne über dem Münchner Dantestadion.

 

In der zweiten Hälfte begannen dann auch sehr gut und Cordel Roane wurde bei einem Lauf von jedem Gegenspieler auf dem Feld mindestens einmal berührt und erreichte die Endzone. Aber, es lagen gegen beide Teams Flaggen auf dem Feld, so dass der Spielzug wiederholt wurde und die Punkte nicht zählten. Ab da lief bei den Gastgebern nicht mehr viel und gleich im Gegenzug konnten die Unicorns in Führung gehen. Erst kamen sie durch Johannes Brenner bis an die 43-Yard-Linie der Cowboys und darauf folgte ein Wurf über 57-Yards auf WR Marc Biedenkapp der den Ball in der Endzone sicherte. Hier sah CB Stefan Seidel nicht gut aus, der auch ohne die Hilfe seines Safeties Dan Judelbaum auskommen musste.

 

Die Cowboys versuchten zu kontern, doch mehr als ein paar schöne Spielzüge kamen nicht heraus und Cordell Roane hatte es immer schwerer dem stärker werdenden Druck der Gäste-Defense zu entgehen. Was man vorne nicht rein macht kassiert man hinten, heißt es so schön und heute konnte man es sehen. Bei den Münchnern ging nicht mehr viel zusammen und die Haller konnten weiter punkten.

 

Während der Angriff der Gastgeber nicht voran kam konnte die Defense der Cowboys die Unicorns nicht mehr stoppen und besonders QB Ira Vandever machte ihnen des Leben mit seiner Beweglichkeit schwer. Folge war der TD-Pass auf den Ex-Münchner Markus Schuster zum 14:28. Doch das Spiel war noch nicht verloren.

 

Der nächste Drive der Cowboys-Offense entschied jedoch das Spiel. Bei einem Pass-Versuch von Cordell Roane wurde dieser gesackt und verlor dabei den Ball, den sich ein Verteidiger sichern konnte. Folge war der nächste Touchdown durch Max Serogy, der den Endstand von 14:35 herstellte. Daraufhin plätscherte das Spiel seinem Ende entgegen, ohne dass noch etwas passiert ist.

 

Die Unicorns gewinnen verdient in München. In der ersten Halbzeit hielt der Aufsteiger aus München sehr gut mit und es wäre sicher einiges möglich gewesen. Aber, die Schwäbisch Haller zeigten, warum sie Favorit im Süden sind und den Meister aus Berlin an den Rand einer Niederlage gedrängt haben. Hätten die Gastgeber so gespielt wie in der ersten Halbzeit wäre ein Überraschungssieg wie in Stuttgart wieder möglich gewesen. Doch die zweite Hälfte und der Einbruch im Spiel der Cowboys entschieden diese Partie.

 

Das nächste Spiel ist am Samstag, den 18.06. um 17 Uhr in Saarbrücken bei den Saarland Hurricanes, die sich vor der Saison sehr gut verstärken und von den Cologne Falcons QB David Drane verpflichten konnten. Dies wird wieder ein schweres Spiel für die Münchner, aber mit einer Leistung wie in der ersten Hälfte ist für den Aufsteiger sicher etwas drin.