Arbeitssieg für Flag-Team

Am Ende standen zwei Pluspunkte und ein weiterer Sieg auf der Habenseite, denn das Flag-Team der Braunschweig Lions siegte auch im vierten Punktspiel. Und zwar mit 34:7 bei den Hamburg Swans und bleibt damit verlustpunktfrei Tabellenführer. Und für Headcoach Volker Schönball gab es die Gewissheit, dass sein Team auch in schwierigen Situationen geduldig auf seine Chance warten kann.

Es fällt ziemlich schwer, bei über 320 Yards (185 Lions/135 Swans) an beide Teams verhängte Strafen von einem fairen Spiel zu sprechen. Aber genau das ist es gewesen. Ein faires Spiel. Keine bösen Fouls, keine aggressive Atmosphäre. Einzig und allein die, im Gegensatz zu den Niedersächsischen Schiedsrichtern gängige, andere Auslegung der neuen Flagregeln durch die leitenden Referees vor Ort, ließ auf beiden Seiten keinen richtigen Spielfluß aufkommen. Man würde sich hier doch eine bundesweite einheitliche Vorgehensweise der AFVD- Schiedsrichter wünschen.

 

So tat sich besonders die Lions-Offense in der ersten Spielhälfte sehr schwer gegen die Defense der Hamburg Swans. Man merkte deutlich, dass man sich auf Hamburger Seite viel vorgenommen hatte. Außerdem musste man bei den Lions nicht nur auf den bisherigen Top-Receiver Ulf Behre , sondern auch zu allem Überfluss noch auf die komplette Offensive Line verzichten. Es dauerte eine Halbzeit lang, bis sich die „neue“ O-Line gefunden hatte. So gelang der bisherigen High Score-Offense der DFFL Nord nur ein Touchdown in der ersten Spielhälfte. Quarterback Mirko Schulz hatte mit einem 32 Yards-Pass seinen Tight End André Kreienberg in der Swans Endzone gefunden. Den fälligen Extrapunkt verwandelte Stefan Kreienberg zum 7:0.

 

Was folgte, waren Angriffsbemühungen auf beiden Seiten. Hatte ein Team einmal zehn Yards Raumgewinn gemacht, konnte man sicher sein das eine gelbe Flagge diesen wieder zunichte machte und es dafür 15 Yards zurück ging. So wechselte mehrfach das Angriffsrecht. Die Swans-Offense schaffte es einmal, mit einem schönen Pass gefährlich in die Nähe der Braunschweiger Red Zone. Aber diese Situation wurde schnell durch die Lions-Defense geklärt. Linebacker Dirk Miehe fing einen Pass des Swans-Spielmachers ab und mit dieser Interception hatte das Flag-Team den Ball zurück erobert.

 

Die Höhepunkte hatten sich die Braunschweiger dann für die zweite Halbzeit aufgehoben. Die Strafen wurden weniger und die Offensive Line hatte nun die richtige Abstimmung gefunden. Immer wieder blockten Harald Alt, Tobi Heydorn und Andreas Möhle die Lücken für Runningback Dietmar Stüber frei, der ein ums andere Mal für neue First Downs durch die Swans-Defense lief. Und dann meldete sich endlich Wide Receiver Michael Kislat mit Nachdruck zurück. In seinem ersten Spiel der Saison 2005, er musste die bisherige laufende Spielzeit verletzt am Spielfeldrand zuschauen, fing er einen Pass von Mirko Schulz und lief damit unaufhaltsam zu einem 49 Yards Touchdown in die Endzone der Hamburger.

 

Der nächste Drive der Swans wurde schnell durch die Lions-Defense und einen Quarterback Sack von Strong Safety Mathias Wobst schnell gestoppt. Und nun hatten Mirko Schulz und besonders Michael Kislat die richtige Abstimmung gefunden. Schulz bediente Kislat mit einem 52 Yards Touchdownpass zum 20:0. Auch der folgende Versuch der Swans, das Ergebnis freundlicher zu gestalten, wurde jäh unterbrochen. Wieder in der Nähe der Braunschweiger Endzone fing der junge Free Safety Rouven Barthold einen weiteren Pass des Swans-Quarterbacks ab. Allerdings konnte die Swans-Defense den Lions-Angriff diesmal in Schach halten und kam nach dem folgenden Punt der Braunschweiger nun endlich zum Ehrentouchdown, mit dem die Hamburger auf 7:20 verkürzten.

 

Die Lions-Offense antwortete schnell. Drei schöne Pässe auf Stefan Müller und Touchdown Lions zum 26:7. Die Two Point Coversion verwandelt André Kreienberg zum 28:7. Nun war der Kampfgeist der tapferen Swans endgültig gebrochen. Einer weiteren Interception durch Cornerback Dirk Fleischer lassen die Lions das 34:7 folgen. Mirko Schulz beweist unter großem Druck der Swans-Defense fantastische Übersicht, behält die Ruhe und findet noch einmal Andre Kreienberg in der Hamburger Endzone.

 

In zwei Wochen gegen die Hamburg Grey Devils muss das Team sich auf die „Hamburger-Regelauslegung“ eingestellt haben. Mit 185 Yards Strafen wird es schwer, gegen die Grey Devils zu bestehen. Trotzdem hat das Team die schwierige Situation gut gemeistert. Außerdem zeigte sich nach den drei Interceptions des letzten Spieles wieder deutlich, dass auf die Defense des Flag-Teams Verlass ist. Beruhigend ist auch, dass am 12. Juni dann die etatmäßige Offensive Line wieder an Bord sein wird. Und bis dahin wird wieder hart trainiert und gearbeitet beim Lions Flag- Team.