Auftaktduell der Meister

Mit einem wahren Knaller beginnt die neue Saison in der German Football League für die Braunschweig Lions. Am kommenden Samstag (19. April) muss sich der Deutsche Meister beim amtierenden Vizemeister, den Stuttgart Scorpions, vorstellen.

German Bowl XXIX

Um 18 Uhr beginnt die mit Spannung erwartete Partie im GAZi-Stadion auf der Waldau. An genau jenem Ort also, an dem die Braunschweiger vor rund einem halben Jahr den Gewinn des sechsten Deutschen Meistertitels bejubeln konnten. Damals siegten die Löwenstädter als Nordmeister über den Südmeister.

Jetzt sind die Karten allerdings neu gemischt vor der anstehenden Saison, und wenn es nach den Schwaben geht, soll der erste Sieg überhaupt gegen die Norddeutschen gelingen.

 

Bisher trafen beide Mannschaften schon neunmal aufeinander, alle Begegnungen konnten die Niedersachsen dabei für sich entscheiden. Auch in Stuttgart selbst waren die Braunschweiger bislang stets erfolgreich. Dreimal schon mussten sie die Reise gen Süden antreten, jedes Mal konnte dabei die Rückreise mit einem Sieg im Gepäck angetreten werden. Das letzte Mal wie gesagt im vergangenen Oktober nach einem überzeugenden Finalsieg über die Skorpione.

 

Wenn es nach Javier Cook und seinem Team geht, soll diese Erfolgsserie auch am Samstag weiterhin Bestand haben.

„Wir fahren natürlich nach Stuttgart, um dort zu gewinnen“, erklärte der neue Cheftrainer im Rahmen der Kick-Off-Party unter dem Jubel der anwesenden Fans.

„Es wird ohne Frage nicht einfach, da wir momentan erst bei rund 80 % unseres Leistungspotentials sind. Das ist aber eher dem durch das schlechte Wetter beeinträchtigte Training geschuldet, als durch fehlendes Talent in der Mannschaft. Die Jungs sind alle hoch motiviert, und wollen der Liga zeigen, dass auch in diesem Jahr wieder mit ihnen zu rechnen ist.“

 

Im Spitzenspiel des ersten Spieltages können die Lions auf alle Spieler im Kader des neuen Jahres zurückgreifen. Bislang hat sich noch kein Akteur schwerwiegend verletzt. So werden in Stuttgart auch Rückkehrer Ulli Gravogl und Lars Dittmann wieder die Offensive Line der Braunschweiger verstärken. Letztgenannter hat nun doch die Möglichkeit gefunden, weiterhin für die Lions aktiv zu sein in dieser Saison.

Dafür wird der vor der Saison neu zu den Lions gekommene Hagen Herfert leider nicht mehr für die Braunschweiger spielen in diesem Jahr. Persönliche und gesundheitliche Gründe sprachen gegen ein weiteres Engagement des Lineman aus Hannover.

 

Unbedingt möglich gemacht werden soll am Samstag dazu auf jeden Fall das Mitwirken von Nationalspieler Christian von Einem in Stuttgart. Der Defensive Lineman muss allerdings am Vormittag in Braunschweig noch einen Test im Rahmen seiner Abendschule absolvieren, und kann erst im Anschluss daran den Weg nach Stuttgart antreten.

 

„Wir hoffen, dass das alles so machbar ist. Falls bei Christian alles gut läuft, müssen wir sicherlich enorm viel Gas geben, damit er noch pünktlich zum Kick-Off im Stadion ist. Aber natürlich werden wir alles Mögliche versuchen, denn er ist ein enorm wichtiger Spieler, auf den wir nur äußerst ungern bei diesem wichtigen Spiel verzichten möchten“, so Lions-Sportdirektor Dirk Miehe.

 

Die besondere Brisanz zieht die erste GFL-Partie der Lions in diesem Jahr auch aus der Tatsache, dass an der gegnerischen Seitenlinie mit Gary Spielbuehler der Lions-Headcoach des vergangenen Meister-Jahres stehen wird. Ohne jeden Zweifel wird er zusammen mit seiner neuen Mannschaft hoch engagiert und motiviert gegen sein Ex-Team antreten.

Um diese Tatsache macht sich sein Nachfolger in Braunschweig allerdings nicht allzu viele Gedanken.

„Gary ist ein guter Freund von mir. Allerdings muss diese Freundschaft am Samstag mal für zwei bis drei Stunden ruhen, da wir ja beide gewinnen wollen. Aber nach dem Spiel können wir gern wieder ein Bier zusammen trinken“, erklärt Javier Cook.

 

Wem dies dann besser schmecken wird, bleibt noch abzuwarten. Denn die beiden besten Teams des vergangenen Jahres kämpfen schon jetzt zu dieser frühen Phase der Saison bereits wieder um die Vormachtstellung im deutschen Football.