Aus für die NFL-Europa

Die einzige europäische Profi-Football-Liga löst sich auf

NFL plant reguläre Ligaspiele außerhalb Amerikas.

 

Es war das unspektakuläre Aus einer bislang hochkarätig besetzten und millionenschweren Liga, als die NFL-Europa am vergangenen Donnerstag vermelden ließ, "die Einstellung des Spielbetriebs ist die beste Geschäftsentscheidung."

 

 Die immer weiter schwindenden Besucherzahlen forderten zum Handeln auf. Längst war klar, an den Erfolg der Mutterliga, der amerikanischen National Football League (NFL), würde die kleine Europa-Tochter wohl nie herankommen können. So verloren 120 Mitarbeiter in Deutschland und den Niederlanden ihren Job. Die europäische Sportwelt ist um einen Vielzahl an Höhepunkten ärmer, soll in Zukunft aber, ab und an, mit den großen Krachern direkt aus den Staaten getröstet werden.

 

Bereits im vergangenen Oktober entschieden die NFL-Teambesitzer in Zukunft bis zu zwei reguläre NFL-Saisonpartien außerhalb der Staaten auszutragen. Bereits am 28. Oktober wird nun der erste Schlag gen Europe folgen. In London kommt es zum Aufeinandertreffen der Miami Dolphins und der New York Giants. Dieses Konzept, in Verbindung mit dem Einsatz der modernsten Kommunikationsmöglichkeiten, soll die NFL und den Football im Allgemeinen in der Gunst eines, so der Plan, wachsenden internationalen Publikums steigen lassen. Ob zwei Spiele pro Saison im Ausland und veränderte Übertragungsarten reichen, um dieses Ziel zu erreichen, bleibt abzuwarten.

 

Denn nicht nur Europa liegt den NFL-Obersten am Herzen. Auch wenn Deutschland gute Chancen hat, in absehbarere Zeit Gastgeber für ein NFL-Saisonspiel zu werden, es steht mit einer ganzen Reihe von Bewerbern in einer Schlange. So sollen auch Spiele in Mexiko, Japan und Kanada ausgetragen werden. Auch andere europäische Staaten, neben Deutschland, versuchen ihr Glück. So bleibt ein fader Beigeschmack an der wirtschaftlich sicher zu vertretenden Entscheidung der NFL. Ein anderer Weg wird von nun an gesucht. Ob der richtige gefunden wird, bleibt abzuwarten.