Ausgestochen

Hanaus Footballhornissen haben ausgestochen. Mit einer 31:6 Niederlage, vor rund 300 Zuschauern, besiegelten die Hornets ihren Abstieg in die Regionalliga. Doch auch bei einem Sieg hätten die Königsblauen den Gang in die Drittklassigkeit antreten müssen da Konkurrent Darmstadt gegen den hohen Favoriten Wiesbaden mit einem 20:18 Sieg den Klassenerhalt perfekt machte.

Perry Thierry stoppt die Bandits (Foto: Ilja Peer Tripp)

Dabei fing alles so gut an. Cetin Soysal verschlief auch im zweiten Spiel gegen die Kurpfälzer und wurde von Ebbo Schauer per Expressfahrt in Mannheim abgeliefert. Mit Dirk “Dieter” Stehle wieder ein Hanauer Spieler seinen Geburtstag auf dem Spielfeld doch das war es dann auch mit den Paralellen zum vorherigen Wochenende an dem die Hornets mit 16:13 die Oberhand behielten. Kurz vor Spielbeginn sind die Hornets mit 24 Spielern nicht spielfähig. Letzter Versuch die Partie unter regulären Bedingungen stattfinden zu lassen ein Anruf bei Roman Merk der die Saison eigentlich bereits aus privaten Gründen beenden musste. Merk wird auf dem Weg zu einem Termin erreicht und zögert nicht lange. Kurz vor halb fünf trifft er unter dem Jubel sämtlicher Fans im Stadion ein.

 

Der Auftakt zur Mannheimer Hitzeschlacht ist für Hanau vielversprechend. Die Defense kann den ersten Drive der Hausherren stoppen. Aber auch Hanau kann mit seinem ersten Drive nichts anfangen. Geburtstagskind Stehle kickt den Punt bis auf die 20 yard Line der Bandits. Dann wollen es die Bandits wissen. Per Pass kommen die Kurpfälzer zu zwei First Downs. Einen Ausflug des Banditsquarterbacks Richtung Hanauer Endzone kann Maf Zangane gerade noch stoppen. Mannheim versucht es weiter durch die Luft. Cetin Soysal kann einen Paß abklatschen aber die Schiedsrichter sehen in Soysals eine Behinderung des Paßempfängers obwohl er diesen nicht annährend berührte. Statt eines Punts folgt durch die Strafe ein neuer First Down für Mannheim. Diese Chance lassen sich die Bandits nicht entgehen und erzielen die 7:0 Führung per Touchdown und Extrakick. “Manche Entscheidungen des White Caps waren hüben wie drüben nicht so richtig nachvollziehbar. Außerdem sollte ein Schiedsrichter die Spieler nicht mit Sprüchen volltexten so können Platzverweise auch von einem Ref provoziert werden. Die Sprüche waren zwar lustig aber “Comedyfootball” sollte nicht zum Spielverlauf gehören”, ärgerte sich Hanaus Pressesprecher Achim Korn.

 

Wie im Hinspiel werden die Hornets jetzt wach. Erzielen durch Robinson und Torrence Brown drei First Downs hintereinander. Dann stoppt die Banditsdefense die Hessen. Die Bandits scheinen nervös und lassen das Ei fallen. Dirk Stehle kann den Fumble sichern und bringt den Hornets das Angriffsrecht zurück. Robinson bedient Roscoe Baptist mit einem langen Paß zum First down doch Hanau vermasselt mit einem Fumble den Rest des Drives. Die Bandits marschieren Richtung Hanauer Endzone. Thomas Wright versucht sich immer wieder durch die Hanauer Defense zu tanken. Raul Munoz kann Mannheims Topscorer stoppen. Trotzdem erzielen die Kurpfälzer mit einem 20 yard Fieldgoal die 10:0 Halbzeitführung.

 

Das dritte Quarter entwickelt sich als der “gefürchtete” Spielabschnitt bei den Hornissen. Die Hornets können einen Punt nur auf der eigenen 30 yard Line platzieren. Das lassen sich die Bandits nicht entgehen und markieren den 17:0 Zwischenstand. Doch Hanau gibt nicht auf. Torrance Brown trägt das Ei mit einem spektakulären Kick off Return auf die 50 yard line. Im Angriff der Hornets will zu diesem Zeitpunkt nur wenig zusammenlaufen. Eine Interception bringt die Bandits wieder in Ballbesitz. Hornets Verteidiger Roman Merk versucht mit einem Solotackle weiter Akzente zu setzen. Stevie Fritsche will dem nicht nachstehen und erwischt seinen Gegenspieler mit einem harten Tackle.

 

Doch alles nutzt nichts. Die Gastgeber ziehen auf 24:0 davon. Die Defense der Bandits kommt immer besser in Schwung und kann die Hanauer Angriffsbemühungen bis Mitte des letzten Quarters nahezu neutralisieren. Das Fehlen von Youngster Rene Möll und dem etatmässigen Center Michael Nau macht sich für die Hornets schmerzhaft bemerkbar.

 

Mit einem Big Play erzielen die Bandits das 31:0 per Paß durch die Luft. Dann markiert Roman Merk der, trotz leichten Bauchansatzes, mit einem Quarterbacksack das die Hornets noch da sind. Durch den Sack zwingt Merk die Bandits zu einem Punt. Den nimmt Torrance Brown auf. Stevie Fritsche blockt dem Hanauer Publikumsliebling den Weg frei und Brown donnert mit einem fulminanten 80yard Lauf zum 31:6 Endstand in die Mannheimer Endzone.

 

Hanaus Headcoach Bernd Schmitt bringt die Ereignisse der Partie auf einen Nenner: “Mannheim hat sich gut auf unsere Plays eingestellt. In der Offense lief bei uns auf Grund der Personalsituation nicht viel zusammen. Unsere 25 Spieler haben gekämpft und die Bandits am Ende verdient gewonnen. Danke nochmal an Roman Merk dass er so kurzfristig einspringen konnte und eine tolle Leistung ablieferte”.

 

“Wir waren bedingt durch die Ausfälle zu leicht für den Gegner auszurechnen zum anderen konnten wir unser Leistungsvermögen nicht abrufen”, zeigte sich Offensecoach Carsten Weber nach der Partie angfressen.

 

Obwohl die Hornets mit der Niederlage praktisch abgestiegen sind müssen die Schmittschützlinge im letzten Spiel der Saison gegen Holzgerlingen noch einmal alles geben. “Wir wollen uns im eigenen Stadion vor den eigenen Fans unbedingt mit einem Sieg verabschieden und auf keinen Fall als Tabellenletzer absteigen. Das ist für mich eine Frage der Ehre”, so Schmitt.