Badener Greifs erobern zweite Halbzeit

Ein spannungsgeladenes Wechselbad der Gefühle erlebten am Sonntag die American Football Fans der Regionalliga Mitte in Frankfurt beim Spiel der Badener Greifs und den Frankfurt Pirates. Zwei ausgeglichene Teams kämpften in der ersten Halbzeit extrem schnell und erbittert um jeden Meter, bevor in der zweiten Halbzeit die Badener Greifs die Oberhand und somit das Spiel 19:36 gewinnen konnten.

„Vollgas von Anfang an“ war wohl das Motto der beiden Angriffsreihen: Nach einem hervorragenden Kick-off-Return der Badener Greifs, marschierte der Karlsruher Angriff über das halbe Feld bis in die Endzone und verwandelte anschließend auch den Extrapunkt. Im direkten Gegenzug benötigten die Frankfurter nur zwei Laufspielzüge, um 55 Yard bis in die Karlsruher Endzone zu überbrücken, nach dem erfolgreichen Extrapunkt stand es 7:7.. Schlag auf Schlag ging es weiter, als der Angriff der Badener Greifs wiederum mit Touchdown und Extrapunkt zum 7:14 punkten konnte.
Zum ersten Mal konnte nun die Karlsruher Verteidigung den Gegenangriff stoppen, woraufhin auch die Greifs das Angriffsrecht nach einem Fumble wieder verloren. Mit dem Frankfurter Angriff kam auch der nächste Touchdown auf das Feld, jedoch missglückte dieses Mal der Extrapunkt. Das anschließende Angriffsrecht verloren die Karlsruher erneut durch einen Fumble, sodass die Angreifer der Pirates richtig in Fahrt kamen und den nächsten Touchdown erzielen konnten. Eine misslungene Two-Point-Conversion als angetäuschter Extrapunkt führte zum Zwischenstand von 19:14 für die Gastgeber.
Kurz vor der Halbzeit konnte der Angriff der Badener Greifs ein Field-Goal nicht verwandeln und auch der durch einen Fumble der Frankfurter verursachte erneute Ballbesitz nicht ausgenutzt werden.
Mit leichtem Rückstand der Gäste und beiden Teams auf Augenhöhe wurde die Halbzeitpause eingeläutet. Emotional motivierende Ansprachen der Trainer beider Mannschaften sollten noch einmal die letzten Kraftreserven für die zweite Halbzeit wecken. Die erste Halbzeit hatte durch das schnelle Spiel, die körperliche Härte und die heißen Temperaturen schon an den Kräften der Spieler gezerrt – doch noch war alles offen.

Nachdem beide Angriffsreihen zu Beginn der zweiten Hälfte einmal gestoppt worden waren, musste der Frankfurter Angriff einen herben Rückschlag einstecken, der eine spielentscheidende Wende herbeiführte: Der Karlsruher Verteidiger Süleyman „Sülle“ Ercan fing einen Pass des sonst sehr gut spielenden Frankfurter Quarterbacks ab und konnten diesen bis in die Endzone zurücktragen. Mit der anschließend verwandelten Two-Point-Conversion stand es also 19:22 und damit quasi ausgeglichen. Doch das Team der Frankfurter schien nun mehr und mehr die Energie zu verlieren, während die Karlsruher immer weiter aufdrehen konnten. Von jetzt an lief im Frankfurter Angriff nichts mehr richtig zusammen. Die Pässe der Frankfurter fanden keine Empfänger mehr und die Läufe wurden früh gestoppt. Die Verteidiger der Badener Greifs kamen immer wieder durch die Angriffslinie hindurch und konnten den Quarterback zu Boden bringen, sodass dieser nach einem Spielzug sogar ärztlich versorgt werden musste, aber glücklicherweise später weiterspielen konnte.
Auf der anderen Seite wurde es umso besser: Der Karlsruher Runningback Daniel Steffen konnte noch zwei Touchdowns in die Endzone der Pirates tragen und mit jeweils einem Extrapunkt den Endstand von 19:36 herstellen.

„Es ist gut und wichtig zu sehen, wie unser Training Früchte trägt: Bereits zum vierten Mal in dieser Saison dreht unsere Verteidigung in der zweiten Halbzeit richtig auf und lässt dem Gegner kaum Luft zum Atmen – egal wie anstrengend die erste Halbzeit war. Das harte Training, die Anpassungen in der Halbzeitpause und viele gute Spieler sorgen immer wieder für unseren Erfolg. Heute konnten wir das wieder zeigen und die Frankfurter in der zweiten Halbzeit dominieren.“ sagte Felix Motzki, Defense Coordinator der Badener Greifs nach dem Spiel.

Mit diesem Sieg stehen die Badener Greifs nun auf Platz vier in der Tabelle der Regionalliga Mitte und haben gute Chancen, diesen Platz bis zum Ende der Saison zu halten. Dafür müssen sie jedoch kommenden Sonntag, den 2. August im letzten Saisonspiel noch einmal alles geben, wenn der Tabellenletzte Nauheim Wild Boys nach Karlsruhe kommt.