Bereits im Vorfeld hatte man die Werbetrommel kräftig gerührt, mit dem Ergebnis, dass knapp 450 Zuschauer das MTG Stadion besuchten und mit einem wieder mal spannenden Spiel belohnt wurden.
Begonnen hatte das Spiel mit einer halbstündigen Verspätung, da die Gäste aus Donaueschingen bei ihrer langen Anreise durch einen Stau aufgehalten wurden. Das Spiel begann allerdings gar nicht nach den Erwartungen der MTG`ler, den bereits den Münzwurf verlor man, und musste damit gleich mit der vielgescholtenen Verteidigung als erstes auf den Platz. Manko in den vorangegangen Spielen war oft, dass man das erste Viertel regelrecht verschlief und später einem fast schon aussichtslosen Rückstand hinterherlief. Doch in diesem wichtigen Spiel sollte alles ein wenig anders sein. Auf den Punkt genau fit zeigte sich die Defense um ihren Captain und Linebacker Florian Jann, welcher mit seinen Kollegen Paul Rosarius, Markus Trapp und Evangelos Tzellos auch die nötige Agressivität an den Tag legte.
Gleich die erste Angriffsserie konnte nach wenigen Spielzügen gestoppt werden und Quarterback Marcus Baumgart kam mit seinen Angreifern, wenn auch in äußerst ungünstiger Feldposition, auf den Platz. Und ausgerechnet an diesem Tag zeigte die bis dato zweitstärkste Offense der Liga ungewohnte Unsicherheiten. Gleich im zweiten Spielzug des Tages konnte einer der zuverlässigsten Passfänger der Bandits, David Tzellos, welcher zu Beginn der Saison zu den Mannheimern wechselte und sich als echte Verstärkung erwies, den Ball freistehend und unbedrängt nicht unter Kontrolle bringen und man fühlte sich gleich an das Hinspiel erinnert, in welchem man die Hammers durch eigenen Fehler erst stark gemacht hatte. Aber nach dem Ballverlust zeigte sich wieder, dass man mit der Verteidigung an diesem Tag rechnen konnte. Zwar erzielten die Gäste ein Fieldgoal zur 3:0 Führung, taten sich gegen die Defense allerdings immer wieder schwer und bewegte den Ball doch recht mühsam über den Platz. Als Stärke zeigten sich dabei auch immer wieder die sehr fangsicheren Receiver der Gäste aus Donaueschingen und nachdem die Offense wieder ohne zählbaren Erfolg den Platz räumen musste, konnten die Hammers ihre Führung mit einem langen Pass auf 9:0 ausbauen. Dieses Bild setzte sich dann auch im zweiten Viertel fort, die Verteidigung hielt, die Angriffsmaschinerie kam nicht so recht in Schwung und dazu kam, dass auch das sonst so sichere Kicking Game nicht funktionierte als ein Fieldgoal Versuch von Thomas Wagner geblockt wurde. Allerdings setzten die Trainer kurz vor der Pause alles auf Risiko, als man bei einer weiteren Angriffserie den vierten Versuch kurz vor der Endzone der Gäste ausspielte und damit Erfolg hatte. Mit kraftvollen aber auch zeitraubenden Powerläufen kämpfte man sich immer näher heran und so war es Fullback Lars Naber vergönnt den ersten Touchdown der Bandits (Extrapunkt Wagner) und somit den Anschluss zum 7:9 zu erzielen.
Und somit ging man in die Pause mit dem Unterschied, dass die Trainer die mahnenden Worte diesmal an den Angriff richten mussten. Jedoch setzte sich das Bild nach dem Seitenwechsel fort, läuferisch bewegte man den Ball zwar sicher fort, ohne ein funktionierendes Passspiel konnte sich, die zu den stärksten Verteidigungsformationen der Liga gehörende Hammers-Defense, mühelos darauf einstellen, und so lief man sich irgendwann immer wieder fest und musste den Ball ohne zählbaren Erfolg abgeben.
Und kurz darauf passierte, was oft Folge ist, wenn eine Verteidigung zu lange auf dem Platz steht, einer der präzisen Pässe der Hammers kam ins Ziel und der Receiver konnte erst in der Endzone getackelt werden. Somit stand es plötzlich nach gelungener 2-Punkt Conversion 17:7 für die Gäste. Mit diesem ernüchternden Stand wechselte man nun ins letzte Viertel und mit einmal zeigte sich auch die Offense wie ausgetauscht. Christian Demel, Stefan Illies, Topscorer der Mannheimer, und der nach langer Verletzung wieder aufgelaufene MacDonald Roberts erliefen hinter der stark blockenden Offense Line Yard für Yard, und auch wenn es eng wurde setzte man auf Seiten der Trainer immer wieder auf Risiko. Wieder wurde ein vierter Versuch ausgespielt, wieder hatte man Erfolg und wieder war es Lars Naber der seine starke Leistung mit einem weiteren Touchdown (Extrapunkt Wagner) zum 14:17 Anschluss krönte. 6 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt noch zu Spielen und so kam was kommen musste, Thomas Wagner versuchte einen Onside-Kick welcher allerdings die nötigen 10 Meter nicht überbrückte und somit für die eigenen Spieler Tabu war. Allerdings zeigten nun die Spieler der Hammers Nervosität. Denn einer der Gästespieler berührte zwar den Ball, es gelang ihm jedoch nicht diesen zu sichern und somit war der Ball frei. Dieses Geschenk ließen sich die MTG Footballer natürlich nicht nehmen und so kam man tief in der eigenen Hälfte wieder in Ballbesitz.
Das Spiel mit der Uhr konnte nun beginnen, allerdings stand man mit dem Rücken zur Wand. Einerseits musste man in dieser Serie den siegbringenden Touchdown erzielen, andererseits wollte man den Ball mit möglichst wenig Zeit auf der Uhr an die Hammers übergeben, wusste man doch wie gefährlich sie durch die Luft waren. Nun machte sich zudem die konditionelle Überlegenheit der Heimmannschaft bemerkbar, in jedem Spielzug konnte man ausgeruhte Ballträger auf den Platz bringen und so wiederholte sich was man schon vorher gesehen hatte. Yard für Yard wurde mit kraftvollen Läufen durch die Mitte überbrückt und kurz vor Ende der Partie stand man 10 Meter vor der Endzone der Gäste. Diesmal war es Markus Franz vergönnt diese Distanz in unnachahmlicher Manier zu überbrücken. Zwei Tackle Versuchen konnte er standhalten und so strauchelte er in die Endzone zur vielumjubelten 21:17 Führung (Extrapunkt Wagner). 58 Sekunden waren nun noch auf der Uhr und beim darauffolgenden Kick Off zeigten sich das Special Team in Höchstform, als es gelang dem Ballträger der Hammers den Ball aus der Hand zu schlagen und diesen zu sichern. Somit war die Gefahr gebannt, Quarterback Marcus Baumgart musste den Ball bei auslaufender Zeit nur noch abknien und der so wichtige Sieg war unter Dach und Fach.
Mit diesem Sieg konnte man nun in der Tabelle einen Platz gutmachen und die Rote Laterne an Holzgerlingen übergeben, welche seinerseits in Obertshausen knapp mit 19:20 verloren. Im letzten Spiel der Saison treffen die Bandits am kommenden Sonntag in Karlsruhe auf die Badener Greifs. Zwar gelang schon im Hinspiel ein Sieg gegen die Ettlinger, jedoch zeigte sich in den vergangenen Wochen, dass zwar Jena und Obertshausen verdient die Tabelle anführen, alle anderen Teams sind so nahe beieinander, dass oft nur die Tagesform entscheidet wer den Platz als Sieger verlässt. Wie eng es dabei zugeht, zeigt, dass die Bandits im günstigsten Fall sogar noch bis auf den dritten Platz vorrücken könnten.
Im Vorspiel traf die Jugendmannschaft der Bandits/Pirates in einem Nachholspiel auf den schon als Meister feststehenden Tabellenfüherer aus Pforzheim. Dieses Spiel wurde auf dem MTG Gelände ausgetragen, da den Panthers kein Platz mehr zu Verfügung stand. In diesem Spiel zeigte sich das erst seit Herbst zusammen trainierende Team weiter im Aufwind. In der ersten Halbzeit bot man dem zu Beginn der Saison übermächtig erscheinenden Team Paroli und man konnte mit einem 8:8 Halbzeitstand mehr als zufrieden sein. Erst in der zweiten Hälfte spielten die Gastgeber ihren Erfahrungsvorsprung aus, als Ihnen zwei weitere Touchdowns zum 24:8 Sieg gelangen. Somit belegt die Jugendmannschaft in ihrer Premierensaison bei noch einem ausstehenden Spiel den zweiten Tabellenplatz. Ob das Spiel in Kaiserslautern noch einmal angesetzt wird ist im Moment noch unklar.