"Ohne Wissen über die eigenen Stärken und Schwächen war das heute ein Risikospiel, dass auch schnell mal verloren werden kann" spielt Ass.HC Matthias Moik auf die Absage der Hildesheimer für das Pre-Season Game an.
"So unscheinbar es zunächst aussieht, ohne eigenes Vorbereitungsspiel weißt Du kaum etwas über die Wettkampfhärte und Spielstärke Deines Team" schlägt Coach Chris Stern in die gleiche Kerbe, zumal es den Berlinern nicht gelang, kurzfristig einen Ersatzgegner zu finden. Dass es trotzdem zum ungefährdeten Sieg reichte, lag trotz des berufsbedingten Ausfalls von QB Adrian Baier an den sehr starken Linien der Bears, die an diesem Tage ihre Gegenspieler dominierten.
Dazu kamen sehr stark aufgelegte Runningbacks, die immer wieder beruhigende Raumgewinne und First Downs erzielten, so dass QB Simon Wagner die Sicherheit bekam, auch mal einen Pass nicht anzubringen, denn auf das Laufspiel war an diesem Tage einfach Verlass. "Was die Jungs um Iwan Waschull und Tansel Yalinliolan zeigten, war wirklich herausragend" zeigte sich RB-Coach Thorsten Gall hoch zufrieden.
Die ersten Punkte des Spiels erzielte dann aber doch mit Benjamin Hoffmann ein Paßempfänger. Eine kurze Out-Passroute in der Redzone der Rostocker fing er artistisch und brachte sein Team die Führung, die die Bears bis zum Spielschluss nicht mehr abgaben.
Dass an diesem Tage beide Teams keinen einzigen Extrapunkt oder die versuchten Two-Point-Conversions verwandeln konnten zeigte, wie holprig der Saisonstart auf beiden Seiten war. "Ich bin nur heilfroh, dass wir trotz der erkennbaren Defizite, insbesondere im Specialteam als Sieger vom Platz gingen" atmete HC Hertzberg nach Abpfiff tief durch. "Im nächsten Jahr planen wir zwei Pre-Season Games, dann sind wir auf der sicheren Seite" versprach Team-Manager Marcus Döbler dann auch nach dem Spiel.
Noch vor der Halbzeit gelang es RB Iwan Waschull sein Team mit 12:00 in Führung zu bringen. Sein kraftvoller Lauf war eine Augenweide und sicherte ihm den Extraapplaus der 150 Zuschauer im DeGeWo Stadion.
Die Rostocker konnten in der zweiten Hälfte das Spiel ausgeglichen gestalten und erzielten ihrerseits auch zwei Touchdowns, mussten sich aber an diesem Tage den einfach cleverer spielenden Berlinern beugen. Für die Bären erzielte QB Simon Wagner mit einem kurzen Lauf und Receiver Kat Schneider mit einem Reverse die siegbringenden Punkte. Sehr angenehm war die "unaufgeregte" Schiedsrichter-Crew, die durch eine unauffällige aber gleichbleibend kosequente Art das Spiel in ruhigen Bahnen hielt.
"Die Rostocker werden schon noch ihre Siege holen. Ich bin froh dass wir dieses pysische Team gleich am Anfang hatten und ihre leichte Unsicherheit noch ausnutzen konnten" zeigte sich Defense-Coach Lars Jungheim durchaus erleichtert, nachdem man anfänglich schon beeindruckt war, als die Rostocker Jungs das Spielfeld betraten. "Mit über 40 Spielern und alle einen Kopf größer als meine Bengels, da kommst Du schon ins Grübeln" schmunzelt HC Hertzberg.
So allerdings verschafften sich die Bären eine gute Ausgangsposition für die kommenden Aufgaben, wartet mit den Wernigerodern am kommenden Wochenende der nächste Aufsteiger auf die Berliner.
"Wir wünschen dem sehr symphatischen Team aus Rostock alles Gute und freuen uns auf das Rückspiel" schließt WR-Coach Martin Olszewski diesen Spieltag aus Berliner Sicht.