Beim Absteiger die Aufstiegschance behalten

Mit ihrem letzten Auswärtsspiel bei den Franken Timberwolves konnten die Wiesbaden Phantoms am Samstag, den 21. August, mit einem 51:12 Erfolg den fünften Sieg in Folge verbuchen.

Zum letzten Spiel der Franken Timberwolves in der zweiten Bundesliga wollte man die Fürther Football-Fans für die nicht rosig verlaufene Saison mit einem Sieg gegen die Wiesbaden Phantoms versöhnlich stimmen. Hoch motiviert ging man die Partie, vor der man schon als Absteiger in die Regionalliga fest stand, doch diese Euphorie sollte schnell verpuffen.

Direkt in ihrem Angriffs-Drive mussten sich die Fürther der Verteidigung der Phantoms geschlagen geben. Ein Pass von Quarterback Hannes Kranzfelder landete in den Armen von Wiesbadens Cornerback Roman Kasten, und das Angriffsrecht ging an die Hessen.

 

Die Offense der Phantoms zeigte sich von der ersten Spielminute an fast fehlerfrei, Laufspiel wie Passspiel funktionierte, und die Mischung aus den beidem stimmte auch.

So kamen die Wiesbadener sehr schnell in zur verdienten Führung. Receiver Benjamin Karweina wartete alleine und ungedeckt auf den tiefen Pass von Quarterback Frank Grimm, und sorgte für das frühe 6:0.

Danach wurde der Angriff der etwas nachlässig, merkte man doch sehr schnell, dass die eigene Verteidigung wenig Probleme mit dem Franken Angriff hatte. Dieser lies sich doch sehr früh schon von den überlegen erscheinenden Hessen verunsichern, und sich so immer wieder zu Fehlern verleiten.

 

Fehler auch auf Seiten der Phantoms, jedoch mit anderen Ausmaßen als bei den Timberwolves. So musste sich der Hessen-Angriff mit „nur“ drei weiteren Punkten im ersten Spielviertel begnügen. Christoph Karl erzielte neben 6 Extra-Punkten auch das Field Goal.

 

Im zweiten Spielviertel zeigten sich die Phantoms dann wieder gewohnt solide. Fullback Manuel Tepper durfte mit einem Lauf über 12 Meter weitere Punkte auf das Scoreboard der Kurstädter bringen, Receiver Eddie Larkins baute die Führung mit einem 30 Meter Pass von Quarterback Guido Reuels weiter aus.

 

Beim Stand von 24:0 gönnte sich dann auch die Verteidigung der Phantoms einige Unkonzentriertheiten, und die Gastgeber nutzten die Chance und brachten auch auf ihrer Seite des Scoreboards Punkte an. Receiver Willie Brooks fing einen 3 Meter Pass seines Quarterbacks zum ersten Franken-Touchdown des Tages.

 

Doch rechtzeitig zum Pausen-Tee stellten die Gäste den alten Vorsprung wieder her. Erneut konnte Eddie Larkins einen Pass von Guido Reuels zum Touchdown verwerten, und so den 30:0 Halbzeitstand herstellen.

 

Im dritten Spielviertel agierten wie schon zuvor vor allem die Wiesbaden Phantoms. Fullback Tim Matthießen wiedereröffnete mit seinem Touchdown-Lauf den Punkte-Reigen, Tight-End Bernd Günther erhöhte erneut nach kurzem Zuspiel von Frank Grimm.

 

Beim Stand von 6:44 kamen dann doch noch mal die Gastgeber zum Zuge. Mit einigen guten Läufen gelang es dem Angriff der Timberwolves immer wieder die Lücken in der Phantoms-Abwehr zu finden, Receiver Joachim Fräger sorgte mit gefangenem 10 Meter Pass für den zweiten Franken-Touchdown.

Den Schlusspunkt in der Punkteverwertung setzte Runningback Davis Matz, und sorgte somit auch für ein persönliches Highlight. Der Wiesbadener Punktegarant konnte sich nämlich mit seinem 18ten Touchdown in dieser Saison die magische Marke von 500 Punkten in der Phantoms-Statistik zu knacken. Noch vor Beendigung seiner nunmehr fünften Footballsaison in den Farben der Wiesbaden Phantoms ist es ihm gelungen als erster und einziger insgesamt 504 Punkte für seine Mannschaft zu erspielen. Davis Matz dürfte damit noch für lange Zeit an der Spitze der Phantoms-All-Time-Scorerliste stehen.

 

Aber auch die Phantoms selbst konnten an diesem Spieltag Rekordmarken knacken. Der Wiesbadener Angriff, zur Zeit noch die beste Offense der zweiten Bundesliga Süd, konnte ihre Traummarke von 4025 Yards erzieltem Raumgewinn aus der letztjährigen Regionalliga-Saison einstellen. Der neue phantomseigene Offenserekord beläuft sich nunmehr auf 4082 Yards, und die Saison wartet noch mit zwei Heimspielen.

 

Beide neuen Rekordmarken waren die eigentlichen Höhepunkte der Phantoms an ihrem letzten Auswärtsspiel. Zu groß war doch der leistungsmäßige Unterschied zwischen beiden Kontrahenten.

 

Aber auch der Blick zu den anderen Spielbegegnungen in der zweiten Bundesliga Süd konnte den Phantoms ein Lächeln abgewinnen.

Durch die 14:17 Niederlage der Munich Cowboys bei den Kirchdorf Wildcats sind nun immer noch vier Mannschaften im Aufstiegskampf in die GFL mit dabei. Darunter auch die Wiesbaden Phantoms. Die Aufstiegschance des Aufsteigers sind zwar gering, aber rein rechnerisch vorhanden.

Die Phantoms müssten dazu „nur“ am kommenden Samstag, den 28. August, im Stadion Berliner Strasse die Munich Cowboys mit 14 Punkten Unterschied schlagen, danach am 4. September im Europaviertel noch gegen die Kirchdorf Wildcats gewinnen, und am 11. September müsste dann noch in Kirchdorf verlieren, und die Sensation wäre perfekt.

 

Doch trotz allem Wenn und Aber wollen die Phantoms die Chance nutzen, so lange sie da ist. Die letzten beiden Heinspiele wollen sie auf jeden Fall gewinnen, selbst wenn es dann „nur“ zum Klassenerhalt gereicht haben sollte.