Nachdem auf bizarre Weise der verpflichtete US-Quarterback im ersten Spiel in Cottbus während des Spiels kündigte und obendrein noch eine Reihe von heftigen Verletzungen die Mannschaft um HC Hertzberg traf, konnte man sich innerhalb weniger Trainingseinheiten wieder stabilisieren.
Bereits im Spiel 1 nach den einschneidenden Personalveränderungen gegen Rostock (12:14) sah man eine ambitionierte Mannschaft, die dem hohen Favoriten von der Ostseeküste lange Paroli bot. Die Woche danach war von intensiver Vorbereitung auf das Rückspiel gegen die Lausitzer geprägt. „Die klare Niederlage in Cottbus hat uns schon sehr geärgert“ erklärte QB Marcus Neuhold, „wir hatten noch etwas zu korrigieren“.
„Auch wenn sich die Vorzeichen nach dem Weggang des etatmäßigen QB und der vielen Langzeitverletzten für uns deutlich verändert haben, wollten wir Cottbus zeigen, dass wir leidenschaftlich Football spielen können“ ergänzt OL Uwe Winkelmann.
Und genau das machten die Bears im heimischen Stadion. Bei bestem Pfingstwetter ließen sie keinen Zweifel an einem Sieg aufkommen. „Wenn wir etwas zu kritisieren haben, dann ist es unsere Abschlussschwäche, mit der wir uns das Leben lange selbst schwer gemacht haben“ analysiert Marcus Neuhold treffend.
So ließ die Offense einige sehr gute Gelegenheiten aus, das Spiel früh zu entscheiden.
Das merkte man auch dem HC der Bears an „Ich war heute wirklich angespannt und bin jetzt echt froh, dass wir den zweiten Sieg eingefahren haben. Schließlich kann mir das ganze Programm auch um die Ohren fliegen, wenn Sachen passieren, die uns passiert sind“ gibt Volker Hertzberg zu Protokoll. „Aber die Jungs haben ein ganz starkes Spiel hingelegt, allen voran die unglaublich konzentrierte und hoch motivierte Defense“.
Was das Team aus dem Süden Berlins vor allem auszeichnet, ist die Flexibilität, die es ermöglicht, Ausfälle zu kompensieren und aus der Not eine Tugend zu machen. So stand mit Marcus Neuhold nicht nur der noch in Cottbus verletzte „Ersatz-QB“ auf dem Feld, er erzielte auch noch die ersten Punkte des Spiels mittels FG, da der etatmäßige Kicker Maxi Heep berufsbedingt fehlte.
WR Marco Schottstädt wurde dann von Neuhold mustergültig bedient, erhöhte auf 09:00, eher wieder Neuhold selbst auf den Halbzeitstand von 10:00 erhöhte.
Durch die Rückkehr von DE Christopher Huber und der damit deutlich verstärkten ersten Verteidigungslinie war es den Cottbusern kaum möglich, nennenswerten Raumgewinn zu erzielen.
Dafür glänzten auf Seiten der Bears vor allem die RBs, Tansel Yalinliolan, Iwan Bergner und Neuzugang Joseph Maria Sambale, die mit Unterstützung der OL erstaunlich viele Wege durch die Box der
Crayfish` fanden.
Im zweiten Abschnitt erhöhte zunächst WR Philip Holtz nach Pass von Neuhold auf 17:00, ehe die Cottbuser auf den späteren Endstand von 17:07 verkürzen konnten.
„Mir fällt ein Stein vom Herzen“ zeigte sich auch Martin Harder nach dem Schlusspfiff erleichtert. Er ist der neue OC, zusammen mit OL Coach Mathias Moik.
„Die beiden haben einen super Job gemacht und es verstanden, die Lücke nach Weggang des QB/OC rückstandsfrei zu schließen“ freute sich der Bears-Präsident Uwe Fiebig.
So ließen die jetzt mit zwei Siegen und zwei Niederlagen ausgeglichen positionierten Bears den Abend bei bester Laune im heimischen Stadion ausklingen.
Abschließend begrüßen die Berlin Bears die beiden Neuzugänge:
RB Joseph Maria Sambale und OL Alexander Niemeyer, die zeigten, dass sie sofort spürbare Verstärkungen sind.
