Berlin erneut überlegen...

Das erste Heimspiel der Berlinerinnen : Endlich mal kein Mc Donalds Frühstück und keine Genickstarre nach z.B. acht Stunden Busfahrt, stattdessen zuhause aufwachen, gemütlich frühstücken und dann langsam Richtung...

...Stade Napoleon fahren, alles aufbauen und schon mal überlegen, welchen der leckeren selbst gemachten Kuchen, Salate und Bouletten man nach dem Spiel am Stand der vielen guten Seelen (Förderverein, Väter, ehemalige Spielerinnen und andere „Freunde der Berlin Adler Girls“) genießen wird.

Spätestens mit den Warm up‘s waren solche Gedanken natürlich vergessen – das Spiel gegen die Gäste aus Dresden nahte........ Pünktlich um 15h, nach verlorenem Cointoss der Adler Girls, plazierte die Berliner Kickerin Daniela Pingel, #41, gewohnt präzise das runde Ei, so dass die Defense in guter Feldposition starten konnte. Von Anfang an machten die Berlinerinnen deutlich, dass sie sich diesmal keinen Fehlstart leisten wollten wie im Auswärtsspiel gegen die Dresdnerinnen, wo sie sich sehr früh einen Touchdown „einfingen“.

Auch, wenn den Gästen immer mal wieder gute Aktionen mit Läufen ihres QB, der #6, oder mit kurzen Pässen gelangen, konnten sie doch nur selten deutlichen Raumgewinn erzielen.

Das lag sicher daran, dass die Berliner Defense großen Druck ausübte, egal ob mit der Linie, den Linebackern oder den Cornerbacks und so das Geschehen bestimmte.

 

Die Offense des Deutschen Meisters baute auf diesem gelungenen Einstand der Defense auf und machte gleich im ersten Spielzug mit guten Blocks ihrem Runningback, Suse Erdmann, #24, den Weg in die Endzone frei. PAT von Christina Busse, #42, war gut, so dass es 7:0 hieß. Und so ging es munter weiter, denn das Laufspiel der Adler Girls, verteilt vom QB Carolin Schumann, #56, führte an diesem Tag fast immer zu großem Raumgewinn und zum Touchdown. Neben Suse Erdmann konnte auch Back-up RB, Katrin Ostermann, #89, dadurch mehrmals ihren Vorblockern folgen und in die Endzone sprinten.

Gepasst wurde natürlich auch und so gelang der Dresdner Defense zwar zwischenzeitlich eine Interception beim Versuch, WR Brit Zabel, #87, anzuspielen, dafür ließ „Spritti“ es sich später nicht nehmen, den Ball bei passender Gelegenheit, nämlich nach schönem Pass von QB Caro Schumann, ebenfalls über die Linie zu tragen.

 

Bei Spielberichten und beim Football allgemein neigt man immer dazu, die Defense zu vergessen, denn die macht bei den Berlinerinnen in der Regel zwar einen hervorragenden Job, aber eben keine Punkte. An diesem Tag hing einige Male ein „safety“ in der Luft, denn soweit hatte die Defense des Deutschen Meisters die Gäste immer wieder zurück gedrängt, aber es sollte eben nicht sein....diesmal nicht. Trotzdem gab es wieder mal ein Spiel zu null und das gelingt seit Jahren keiner Mannschaft so oft wie den Berlinern.

Insbesondere die „alten Hasen“ wie LB/DT Oona Rüster, #62, LB Saskia Strackharn, #72, LB/S Steffi Kultus, #28, LB Christina Busse, #42, LB Brit Zabel, #87, DE/DT Imke Steinmöller, #75, die ja teilweise schon seit 10 Jahren oder auch länger in dieser Mannschaft spielen, aber natürlich auch die in den letzten Jahren „neu“ eingefügten Spielerinnen sorgen immer wieder für solche Leistungen einer Defense, ohne die eine Offense nichts wert wäre.

 

In der zweiten Halbzeit kam dann die Berliner Offense nur noch auf den Platz, als nach hervorragendem Kick-off Return die Distanz für einen Fieldgoal-Versuch da war, den Christina Busse, #42, vollendete. Die Verletzungen bei den Gästen aus Dresden hatten sich nämlich zu Beginn der zweiten Halbzeit so gehäuft, dass sie nicht mehr über genügend Spielerinnen verfügten. Nach Absprache zwischen Trainern und Schiedsrichtern wurde das Spiel, bei dem ja ohnehin schon die Mercy Rule lief, verkürzt und schließlich entsprechend schnell abgepfiffen. Lange Gesichter bei allen - man hatte noch ein bisschen länger Football spielen bzw. sehen wollen, aber es war nicht zu ändern. Den Gästen war natürlich kein Vorwurf zu machen, denn sie hatten sich nicht freiwillig verletzt und hätten sicher auch gerne zuende gespielt. Hier bleibt nur zu hoffen, dass die Verletzten sich schnell erholen. Gute Besserung also nach Dresden.

 

In Berlin konnten bei herrlichem Wetter nun aber Fleisch und Würstchen vom Grill, all die herrlichen Salate und Kuchen der Spielerinnen und der vielen helfenden Hände genossen werden und auch die Gäste aus Dresden stärkten sich vor der Rückfahrt noch einmal. Unter Partyzelten und auf Bänken, im letzten Jahr bereits mit Hilfe des Fördervereins der Berlin Adler Girls (www.fdbag.de) finanziert, fand der Tag einen runden Abschluss.

 

Geschrieben von Kathi Hinkelmann, an dieser Stelle herzlichen Dank!