Auf der anderen Seite kamen die Adler als Tabellen-Zweiter nach Hamburg. Besonders der Fakt, dass man seit 1995 nicht mehr gegen die Devils gewinnen konnte motivierte das Adler-Team an diesem verregneten Samstag, den Spieß endlich mal umzudrehen. Konnte man in den letzten Spielen noch nicht mit dem Angriff überzeugen, so wollten es die Adler diesmal gegen die Teufel besser machen. Welcome to Hell zierten die Schilder im Hamburger Millerntor Stadion. Das Footballwetter hätte besser sein können, doch so wurde pünktlich um 18:30 Uhr die Münze zum Coin Toss auf das Feld gebracht.
Die Hamburger gewannen den Coin Toss und entschlossen sich zuerst mit der Offense aufs Feld zu gehen. Ohne ihren angeschlagenen Leistungsträger, Curtis Cooper, der verletzt mit einem Muskelfaserriss pausieren musste, konzentrierten sich die Devils auf das kurze Passspiel von QB Darius Outlaw. Immer wieder fanden seine Receiver Lücken in der Berliner Abwehr. Der starke Passrush von der Adler-Defense konnte die Devils aber schließlich zum Punten zwingen.
Zum ersten Mal kamen also die Adler mit ihrer Angriffsformation aufs Feld. Gleich im ersten Spielzug bediente Adler-QB David Caudill mit einem schönen Pass Estrus Crayton, der den restlichen Weg in die Endzone sprintete. Der anschließende Extrapunkt wurde sicher von K Benjamin Scharweit zwischen die Goalpost gekickt und schon stand es 00:07 für die Adler.
Doch auch die Gastgeber konnten immer wieder mit präzisen Pässen First Downs erzielen und so war es Max von Garnier der den ersten Touchdown, nach einem 32 Yard-Pass von Darius Outlaw, für die Devils erzielen konnte. Ausgleich 07:07.
Nun mussten die Adler nachlegen. Mit Läufen über Björn Dreier und Estrus Crayton kämpften sich die Berliner in die Redzone der Devils. Ein angetäuschter Lauf von Crayton, der dann den Ball an David Caudill in die Endzone passte, bescherrte den Berlinern weitere Punkte. Der Extrapunkt wurde wieder von Kicker Benjamin Scharweit sicher verwandelt.
Das Spiel kam nun richtig in Fahrt. Wieder erreicht ein Pass von Darius Outlaw einen Receiver in der Endzone. Diesmal ist es Marico Gregerson, der den Touchdown für sein Team verbuchen kann. Die Adler kommen noch mal in Ballbesitz entscheiden sich aber kein Risiko einzugehen und lassen die restliche Sekunden der ersten Halbzeit auslaufen. Somit steht es zur Halbzeit 14:14.
Die Adler bekamen zu Beginn der zweiten Halbzeit den Ball und konnten diesen wieder mit Läufen von Dreier und Crayton sowie Pässen auf Sebastian Judis bis an die 7-Yard Linie der Devils bringen. Ein kurzer Pass von David Caudill wird von Tim Friedrich in der Endzone gefangen. Wieder ein Touchdown für die Adler. Der Extrapunkt wird souverän von Benjamin Scharweit verwandelt.
Die Devils waren wieder am Ball. Julian Spohr, der den verletzten Curtis Cooper ersetzte, konnte einen kurzen Pass weit in die Adler Redzone hereintragen. Ein Pass von Devil QB Outlaw wurde von Marico Gergerson in der Endzone gefangen und Florian Dannehl verwandelt den Extrapunkt zum Ausgleich. Das Passspiel der Devils war an diesem Spieltag auch die einzige Waffe gegen die Adler.
Der anschließende Kick-Off der Devils landete bei Alexander Fechner, der den Ball bis an die 50 Yard Linie tragen konnte. Läufe von Dreier und Crayton brachten die Adler zwar in die Redzone der Devils aber zum Touchdown reichte es nicht. Benjamin Scharweit kickte ein 23 Yard Field Goal zum 21:24 für die Adler.
Noch einmal wurden die Seiten gewechselt und die Devils kamen nach einem guten Kick-Off-Return von Toure Butler wieder in gute Position um Punkte zu machen. Aber diesmal hielt die Adler Defense und konnte die Devils zu einem Field Goal zwingen, welches von Kicker Florian Dannehl verwandelt wurde.
Jetzt kam das Spiel in seine heiße Phase. Die Adler marschierten mit einem sehr gut aufgelegten RB Björn Dreier, der an diesem Spieltag über 100 Yards durch die Devils Abwehr laufen konnte, über das Feld. Mit einem Pass von David Caudill auf Estrus Crayton brachte man den Adler Angriff bis an die 3 Yard Linie. Bei einem Lauf durch die Mitte schleppte RB Björn Dreier einige Devils-Verteidiger mit in die Endzone. Die Adler waren wieder mit 24:31 in Führung gegangen.
Die Devils kamen wieder in Ballbesitz und konnten mit Pässen auf Tight End Andreas Nomensen und Max von Garnier wichtige Yards gutmachen. Wer bisher das Laufspiel der Devils abgeschrieben hatte wurde eines Besseren belehrt, NFL-E Neuzugang Werner Hippler, der als Tight End und Fullback agierte, trug den Ball über zwei Yards Endzone und Kicker Dannehl kickte zum Ausgleich. Fünf Minuten vor Spielende stand es nun 31:31.
Die Devils versuchte mit einem Squib Kick die Returner der Adler in Verwirrung zu bringen, doch Wallace Clay sicherte den Ball und konnte eine gute Ausgangsposition für den Adler Angriff herauskämpfen. Mit Läufen von Caudill sowie Pässen auf Crayton und Judis konnte wieder Raumgewinn erzielt werden. David Caudill war es dann auch der den Ball zum fünften Touchdown der Adler über die Goal-Line trug. Kicker Scharweit verwandelte sicher zum 31:38.
Der Angriff der Devils kam nach einem sehr guten Return von Toure Butler noch mal aufs Feld um Punkte zu erzielen. Doch kurze Pässe auf TE Nomensen und Gregerson reichten nicht aus. Im vierten Versuch warf Darius Outlaw den Ball in die Endzone, wurde aber von Adler DB Hanno Siegmund abgefangen. Das Spiel ist aus und die Berlin Adler gewannen zum ersten Mal seit 1995 (17:21 im Hamburger Volksparkstadion) wieder gegen die Blue Devils.
Als MVPŽs des Spiels wurden auf beiden Seiten die Quarterbacks Darius Outlaw (Devils) und David Caudill (Adler) durch den Fan Club der Devils DEVIL-MANIA geehrt.
Bild: (c) Michael Zelter